Beiträge von lehrstab_hk_steinfurt

    Der Trainer B verhält sich vor Spielbeginn unsportlich. Er kennt die neuen Regeln und läßt sich deswegen nicht in den Spielbericht eintragen. Neben dem Physiot. D und einem Betreuer C steht der Vereinspräsident A, der vom Handball keine Ahnung hat, als MVA auf dem Spielbericht. Nach Spielbeginn wurde der MVA bereits wegen einer Unsportlichkeit mit einer V bestraft. In der 23. Minute spielt seine Mannschaft so schlecht, daß es der Trainer B nicht mehr aushält und sich zusätzlich ohne sich in den Spielbericht eintragen zu lassen auf die Bank setzt um seine Mannschaft zu coachen. Die SR bemerken dies und geben TO um sich mit ZN/S über die Richtigkeit der Besetzung des Auswechselraumes kurzzuschließen und stellen fest, daß B nicht im Spielprotokoll eingetragen ist und erkennen ihn als denjenigen wieder, der sich vor Spielbeginn ihnen gegenüber unsportlich verhielt. Nun läßt sich der Trainer nachträglich ins Spielprotokoll eintragen.
    Wer ist wie zu bestrafen?

    richtig sind hier die Antworten a, d und e.
    Ich hatte hier um eine Erläuterung für das Time-Out gebeten, da bei einer Verwarnung ein TO nicht unbedingt gegeben werden muss. Wiederholt bedeutet hier progressive Bestrafung, aber vom Sachverhalt geht nicht eindeutig hervor, dass der Spieler vorher verwarnt war. Begründet wird die Antwort damit, dass ein frontales Anrennen eine Verletzung zur Folge hat und aus diesem Grunde ein TO gegeben werden muss.

    Freiwurf Mannschaft B am Auswechselraum von A, Tor zählt nicht. Ein Offizieller, der nach der D des eigentlichen MV als "neuer" MV benannt worden ist, wird wegen des nichtteilnahmeberechtigten Spielers verwarnt und der Spieler wird nachgetragen.
    Durch die direkte Disqualifikation ist die Progressionsreihe für die Offiziellen nicht voll ausgeschöpft, analog zu 16:3 Kom. iVm. 8:3, wo auch eine sofort härtere Strafe ausgesprochen werden kann und trotzdem zur geregelten Progressionsreihe zurückgekehrt werden kann.

    In der 9. Spielminute wird der Mannschaftsverantwortliche (MV) von A wegen SR-Beleidigung direkt disqualifizert.3 Offizielle verbleiben noch im Auswechselbereich. Es wurden vorher noch keine Strafen für die Offiziellen ausgesprochen. Bei 11:50 wirft A3 ein Tor. Als der Sekretär dies in das Spielprotokoll eintragen will, bemerkt er, daß der Spieler nicht im Spielprotokoll eingetragen ist. Bevor der Anwurf ausgeführt werden kann, pfeift der ZN wegen des vermeintlich nicht teilnahmeberechtigten Spielers. Auch eine Überprüfung der SR führt zu dem Ergebnis, daß der Spieler nicht eingetragen ist. Entscheidung?

    Bei der Anwurfausführung hat sich nichts geändert, außer daß jetzt klipp und klar im Regeltext und nicht mehr in Regelklarstellungen dargestellt wurde, daß der Anwerfende in mit dem nicht die Mittellinie berührenden Fuß in der eigenen Hälfte stehen muß und der Anwerfende bei der Ausführung zu stehen hat und nicht (wie z.b. Magdeburg) das ganze im Sprint ausführt.

    Liebe User!

    Der DHB hat folgende redaktionellen Änderungen des neuen Regelwerks bekannt gegeben:

    Regel 4:2 (3. Absatz):
    .... ist dafür verantwortlich, dass sich ab Spielbeginn im Auswechselraum keine anderen Personen als die eingetragenen Offiziellen...
    (geändert wurde das Wort "bei" in "ab" Spielbeginn.)

    Regel 4:10 Abs. 2 Bezug auf Regel 16:1d – entspricht 16:1c; 16:1d existiert nicht mehr

    Regel 9:1:
    Ein Tor ist erzielt, wenn der Ball die Torlinie vollständig überquert hat (Abb. 4), sofern vor dem oder beim Wurf der Werfer, seine Mitspieler oder Offizielle sich nicht regelwidrig verhalten haben. ....
    ...ergänzt wurden die Wörter "oder Offizielle"...

    Regel 13:1a
    Bezug auf Regel 6:4 ist falsch und daher zu streichen
    Bezug auf Regel 12:3 existiert nicht mehr und ist daher zu streichen
    Bezug auf Regel 13:7-8 – nur Regel 13:7; Regel 13:7-8 ist zu streichen
    Bezug auf Regel 6:7b ist neu aufzuführen

    Regel 13:1b
    Bezug auf Regel 6:4 ist falsch und daher zu streichen

    Regel 13:6 Abs. 4 Bezug auf Regel 7:10 – entspricht 7:11 (also ändern in 7:11)

    Regel 14:9 Bezug auf Regel 5:12 – entspricht 5:11; 5:12 existiert nicht mehr

    Eine Analyse der Regelbestimmungen sollte uns zum richtigen Ergebnis führen. Dazu zunächst 3 wichtige Aussagen:

    a) Dem Torwart ist es selbstverständlich "erlaubt", seinen eigenen Torraum zu betreten und dort Abwehrhandlungen vorzunehmen (Regeln: 6:1; 5:1; 5:2).

    b) Der Torraum gilt als betreten, wenn er mit einem Körperteil berührt wird (Regel: analog 6:1 Satz 2). Die Regel 5:3 Abs. 2 kann hier nicht zum Zuge kommen, da es sich nicht um ein Verlassen des Torraums handelt.

    c) Außerhalb seines Torraums ist der Torwart wie ein Spieler zu behandeln (Regel: 5:3 Abs. 1).

    Vorausgesetzt es kommt wirklich zu keiner regelwidrigen Aktion des Torwarts (insbesondere während er sich außerhalb des Torraums befindet) muss in der geschilderten Situation das Spiel mit Abwurf für B wieder aufgenommen werden. Der Torwart betritt regelgerecht seinen Torraum. Fragen im Zusammenhang mit einem Ballkontakt stellen sich in der geschilderten Situation nicht, dürften im Zweifel aber auch ohne Belang sein, da eine Ballkontrolle außerhalb des Torraums (Regeln: 5:8 bis 5:10 in Verbindung mit 13:1a) ohnehin nicht zur Debatte steht.

    Auch wenn das Ergebnis auf den ersten Blick vieleicht überrascht, muss bedacht werden, dass der Angreifer sich dem Torwart der gegnerischen Mannschaft gegenüber sieht und dann, jedenfalls für meinen Geschmack, keine gute Lösung der Situation findet. Vieleicht hätte er mit einem Heber in das verwaiste Tor werfen sollen?!

    Torwart B steht am 9 Meter während seine Mannschaft im Angriff ist. Ballverlust, Tepmogegenstoß A.
    Der Torwart bekommt am 9 M Kreis Kontakt zum Angreifer A und hat die ganze Zeit Körperkontakt ohne dass es zu einem Foul kommt.
    Während er Körperkontakt hat geht er in den (eigenen) Kreis, verkürzt den Wurfwinkel und der Angreifer wirft daneben, da der Wurfwinkel zu klein wurde. Der Angreifer betritt nicht den Torraum Torwart B begeht keine Regelwidrigkeit am Angreifer A.

    Spielfortsetzung?

    Sorry! Aber ihr hattet recht! Mir ist da ein Buchstabendreher passiert, der mir nicht aufgefallen ist!!! ?( :nein: :pillepalle: :wall:

    Zitat

    Original von Handball-SR
    Seraph: genau so war es. final-four letztes jahr endspiel. auf lks-außen ist lars c. frei durch und stopt unvermittelt ab weil er einen pfiff gehört hatte. wie sich nachher herausstellte, kam der pfiff ( war im tv gut zu hören ) aus dem publikum. wir hatten ihn nicht gehört, so dass es keine andere möglichkeit gab als gegen lars c. auf fw für hh zu entscheiden.
    ausschlaggebend für solche situationen ist also ganz klar: hat der sr den pfiff gehört gehts mit fw ( bzw. 7m bei kl.torgelegenheit ) für die mannschaft weiter die zuletzt in ballbesitz war und die aktion aufgrund des pfiffes abbrach.
    hat der sr ihn nicht gehört, muss er auf fw gegen den spieler entscheiden, sofern er nach dem abbrechen der aktion einen regelfehler ( schritte ect. ) begeht.

    ein gutes bsp. für alle sr-lehrwarte die sich bei regeltest´s von ihren schützlingen anhören müssen: " sowas kommt in der praxis doch nie vor".
    wie man sieht, alles ist möglich und ein guter sr muss auf jede situation vorbereitet sein.

    lg aus mainz
    thorsten

    Hallo Thorsten!

    Als Kreis-SR-Lehrwart kenne natürlich das Video (dank Alex Preetz). Ich finde es schön mal eine Stellungnahme von dir zu diesem Vorfall zu hören. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß euch so ein dicker Regelverstoß unterläuft. Aber so wie du das geschildert hast, ist es nun für mich auch sehr verständlich und ich muß sagen, korrekt entschieden.

    Wenn die SR übersicht hätten walten lassen, wäre es garnicht zu dieser Situation gekommen. Als Sr habe ich für gewöhnlich immer einen Blick auf der Uhr. Wenn ich das mache, sehe ich doch, daß nur noch 1 bis 3 sek. zu spielen sind. Also zögere ich doch den Time-Out-Pfiff solange noch hinaus, so daß ich erst garnicht in diese Lage komme.

    Ich hatte auch mal so nem Fall. Da schauten mich beide Trainer, die Mannschaften und das Publikum blöd an.
    Der Ball berührte die Decke über dem Torraum. Ich pfiff FW für den TW (korrekt). Der Ball fiel direkt in die Arme des TW, der damit dann aus dem Torraum ging, um an korrekter Position den FW auszuführen. Dies tat er in dem er einen langen Ball auf einen TGS laufenden Mitspieler spielte. Trotz korrekter Wurfposition mußte ich den FW zurückpfeifen, da ich ihn so schnell nicht an pfeifen konnte.
    Dies hat dann für Verwirrung gesorgt.

    Lizenzvergabe künftig durch neues Gremium

    Hamburg (dpa) - Die Spiellizenzen in der Handball-Bundesliga der Männer (HBL) werden erstmals von einem neuen Gremium vergeben.


    Entgegen der bisherigen Praxis entscheiden an Hand der von den Clubs eingereichten Unterlagen nur noch HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann und Wirtschaftsprüfer Siegfried Friedrich über die Zulassung für die kommende Spielzeit. Bei Rechtsfragen soll der frühere Nationaltorhüter und jetzige Anwalt Andreas Thiel hinzugezogen werden.

    Der HBL-Vorstand, der zu einem großen Teil aus aktiven und ehemaligen Managern der Erst- und Zweitliga-Clubs besteht, hat keinen Einblick mehr in die Unterlagen. »Damit wollen wir mehr Effizienz in das Verfahren bekommen und jeglichen Spekulationen einen Riegel vorschieben«, sagte Bohmann.


    18.02.2005 dpa

    Spieler X3 ist verletzt auf der Spielfläche und wird von den Offiziellen A und B behandelt. X3 verläßt die Spielfläche regelgerecht und X5 betritt diese regelkonform durch den Auswechselraum. In der Hektik hat X5 dabei vergessen sein T-Shirt, das er über dem Trikot trägt, auszuziehen. Der ZN pfeift sofort.
    Entscheidung?

    Einen triftigen Grund den fehlbaren Spieler hier zu disqualifizieren sehe ich nicht. Hier wird eine Hinausstellung gem. der DHB-Anweisung in Punkt c) unter dem Abschnitt Fußspiel ausreichen.
    Aber auf 7-m kann hier nur entschieden werden, wenn die SR der Überzeugung gewesen sind, daß kein anderen Spieler den Torerfolg regelgerecht hätte verhindern können. Hier gibt der SV lediglich her, daß ein Spieler von der Seite her (wenn auch regelwidrig) noch agieren konnte. Leider ist somit der SV nicht detailliert genug um eine genaue Spielfortsetzung zu nennen.
    Fazit: Hinausstellung, wenn SR überzeugt, daß keine anderer Spieler das Tor hätte regelgerecht verhindern können 7-m, sonst FW.