Verhalten nach der Operation
Die betroffene Seite sollte für mindestens 24 Stunden gekühlt werden, besonders eignen sich wieder verwendbare Kühlpackungen, die im Eisfach aufbewahrt werden. Man sollte jedoch darauf achten, dass die Kälte nie direkt auf die Haut kommt. Stattdessen kann man die Kühlpackung in ein Tuch oder einen Waschlappen stecken, damit es nicht zu Kälteschäden kommt. Zwar helfen auch kalte, feuchte Umschläge, jedoch sollte auf keinen Fall eine eiskalte Kühlpackung mit dem feuchten Lappen kombiniert werden, da hierbei sehr schnell Erfrierungen auftreten.
Typischerweise tritt nach der Operation eine Kiefersperre auf, das heißt der Mund kann am Anfang nur fingerbreit geöffnet werden. Das gibt sich aber in den nächsten Tagen. Mit ein wenig Training verbessert sich das Problem sogar noch schneller. Dazu wird der Daumen gegen die oberen Schneidezähne und der Zeigefinger gegen die unteren gedrückt und der Kiefer somit vorsichtig ein Stückchen geöffnet. Wegen dieses Problems empfehlen viele Ärzte weiche Kost wie Apfelmus oder Babybrei, der Vorteil hiervon ist, dass Apfelmus und andere Breie auch kalt gut schmecken und den Mund zusätzlich von innen kühlen. Im Prinzip kann alles gegessen und getrunken werden allerdings eignen sich säurehaltige Nahrungsmittel wie Zitrusfrüchte oder scharfe Lebensmittel wie Chili nicht. Durch sie wird die Wunde gereizt und beginnt zu schmerzen.
Auf Grund des meist nötigen Schmerzmittels sollte auch auf Alkohol verzichtet werden. Nach dem Essen sollten die Zähne mit einer weichen Zahnbürste geputzt werden. Falls das nicht möglich ist, gibt es verschiedene geeignete Mundspüllösungen. Ebenso sollte für eine schnelle Wundheilung auf Nikotin verzichtet werden, außerdem sind Sport, Saunagänge, Solariumbesuche und Sonnenbaden nicht empfehlenswert, weil sie die Durchblutung steigern und zu einer Anschwellung des Wundbereichs führen. Wundheilungsstörungen können die Folge sein. Entzündet sich die Wunde, wird meist ein Antibiotikum gegeben. Manche Zahnärzte empfehlen Mundspülungen mit Arnikalösung, damit es gar nicht erst zur Entzündung kommt. Arnika wirkt entzündungshemmend.
Außerdem gibt es pflanzliche Präparate, die die Schwellung des Wundbereiches mindern, wenn sie bereits vor der Operation eingenommen werden. Da das Naseschnäuzen zu einem Blutrückstau in der Wunde führt und es somit zu einer erneuten Blutung aus der Wunde kommen kann, sollte das Schnäuzen vorsichtig geschehen. Längerfristig sollte auf Grund der Knochenwunde für etwa ein halbes Jahr auf sehr harte Nahrungsmittel wie Nüsse verzichtet werden, da der Knochen das eventuell nicht aushält und durchbricht. Wer nicht darauf verzichten möchte, der kann bei nur einer operierten Seite vorsichtig auf der anderen Seite kauen.