Beiträge von Stadionwelt

    Und Grundlage für die Bundesliga sind die Durchführungsbestimmungen der HBVM und nicht die des DHB. Es ist übrigens kein Wiederspruch - in allen Profi-Ligen gelten meist modifizierte Regelwerke neben den von den Verbänden. Ist ja auch irgendwie logisch. Die vom DHB sind für den Breitensport Handball inkl. der Amateurligen, In der Bundesliga braucht man halt andere Satzungen (z.B. Werberichtlinien etc.)

    Solingen dürfte aber die Richtlinien der HBVM kennen und auch die ganze Saison nach ihnen gespielt haben.

    Oberbergischer Anzeiger 21.05.2002

    Sauer über Schiedsrichter-Duo empört


    Der vierte Auftritt des VfL Gummersbach in der Kölnarena war wie geplant ein rauschendes Familienfest - das war auch gut so.
    Gummersbach - Offiziell 14 027 Handballfreunde machten das Westderby gegen TuSEM Essen zu einem weiteren Event, obwohl zwei Männer in Schwarz alles dafür taten, dass der erste Sieg des VfL in der Superhalle nicht gefeiert werden konnte.

    Dass der Deutsche Rekordmeister am Ende mit 24:25 (14:14) verlor, war zwar ärgerlich, aber wegen der Bedeutungslosigkeit dieses Bundesliga-Spiels ohne Auswirkungen. So schlichen die Schiedsrichter Bernd und Reiner Methe nach dem Schlusspfiff unbeachtet aus der Halle und schlossen sich in ihrer Umkleidekabine ein. Ob das Brüderpaar vom schlechten Gewissen getrieben wurde, scheint unwahrscheinlich.

    Zu oft hatte das Duo sich in der Vergangenheit auch in Gummersbach in der Rolle des Spielverderbers geaalt, und nach dem Schlusspfiff immer wieder keine Selbstkritik zugelassen. VfL-Trainer Petre Ivanescu war schon in der ersten Halbzeit wegen der ungleichen Entscheidungen in Rage und mit einer Gelben Karte bedacht worden. Die Serie krasser Fehlentscheidungen von Bernd und Reiner Methe blieben ohne Folgen, da es glücklicherweise nicht wie im Vorfeld angekündigt, für den oberbergischen Traditionsklub „um alles“ ging. Ungewöhnlichen Stress hatte es aber schon vor dem Spiel gegeben. „Vor dem Anpfiff habe ich den beiden Schiedsrichtern ihre zehn geforderten Karten für den VIP-Betreuungsbereich nach dem Spiel verweigert“, verriet VfL-Manager Carsten Sauer, der in der laufenden Saison schon einmal beim DHB die Schiedsrichtermisere auf die Tagesordnung brachte, „wir werden eine Videoanalyse machen und dann mit den zuständigen Stellen reden. So geht es jedenfalls nicht weiter.“

    Die gute Stimmung wollte sich dagegen kein Fan vermiesen lassen. Vor dem Anpfiff hatte die „Maus“ des WDR vor der Kölnarena ihren Teil dazu beigetragen, in der Halle feierten die Handballfreunde wie immer sich selber, und nach dem Abpfiff jubelten Tausende bei der dritten Halbzeit vor der Showbühne den Gummersbacher Spielern zu. Die Erleichterung über den Klassenerhalt war überall gegenwärtig, es überwog die Vorfreude über künftige Ausflüge in die Kölner Megahalle. Sportlich hatte zudem das Gummersbacher Team die wohl beste Leistung in der Kölnarena geboten.

    Vor allem Marco Beers bescherte den Essener unlösbare Probleme. Seine Tore in der ersten Halbzeit hinterließen nachhaltigen Eindruck und dürften den Erwartungsdruck für einen neuen Rückraumspieler relativieren. „Wir haben zwei Supertorhüter, Yoon, Houlet und einen Marco Beers“, sagte auch Trainer Petre Ivanescu, der den Niederländer nach der kometenhaften Leistungssteigerung der letzten Wochen in seiner Analyse in einem Atemzug mit Spielern internationaler Klasse einstufte. Bis zum 12:11 hatte Marco Beers allein sieben Treffer erzielt und zudem mit Anspielen geglänzt. Die wusste vor allem Maik Handschke an diesem Tag zu verwerten, sechs Würfe und sechs Treffer dokumentierte die Statistik am Ende für den Kreisläufer. 7:8 , 10:11 und 16:17 waren die einzigen Stationen, bei denen Essen an diesem Tag führte. Dass deren Trainer Juri Schewzow später von einem verdienten Sieg seines Teams sprach, zeugt wohl von Realitätsverlust. Vor allem nach der 23:22-Führung (50.) des VfL führten ein halbes Dutzend fragwürdiger Entscheidungen der Schiedsrichter immer wieder zum Essener Ballbesitz, eine lächerliche Rote Karte wegen eines Allerweltfouls gegen Alexander Bommes war der negative Höhepunkt. Der zweite Siebenmeter in dieser Phase bescherte schließlich den Ausgleich (56.) und ließ die Partie kippen.

    Kölnische Rundschau 21.05.2002

    Kölnarena: Gummersbach gegen Essen 24:25
    "Dieser Abschied war grandios"

    Von Ulrich Klein

    Köln. Da stand er nun im grellen Scheinwerferlicht und kämpfte mit Emotionen. - Petre Ivanescu ist nicht gerade als zartbesaitet bekannt.

    Doch als die Riesentransparente "Ivanescu Handballgott" oder "Danke Petre" entrollt wurden, 14.027 Menschen ihm in der tosenden Kölnarena zujubelten, und die Hallenregie Trude Herrs Abschiedsklassiker "Niemals geht man so ganz", auflegte, da zeigte auch der sonst eher rustikale Trainer des VfL Gummersbach Wirkung.

    "Ich habe als Spieler die WM gewonnen und als Trainer ebenfalls große Erfolge gefeiert. Aber was heute hier passiert ist, das habe ich noch nie erlebt. Dieser Abschied war grandios, dieser Tag wird mir immer in Erinnerung bleiben.

    Dafür kann ich mich nur bedanken", war der 66-Jährige nach seinem letzten Heimspiel als Gummersbacher Trainer gegen TuSEM Essen "tief bewegt".

    Management und Fans wussten indes nur zu genau, was sie der Handball-Ikone zu verdanken hatten. Ende Februar als Retter in höchster Not gerufen, brachte Ivanescu das dramatisch schlingernde VfL-Schiff in "meiner schwersten Mission" doch noch auf Kurs und lotste es in den sicheren Hafen erste Liga.

    Wäre ihm das nicht gelungen - all die schönen blau-weißen Perspektiven (neue Sponsoren, neue Spieler, weitere Auftritte im Unterhaltungstempel Kölnarena) wären Makulatur gewesen, der Rekordmeister im sportlichen Nirvana versunken, denn auf ein Zweitliga-Dasein hätte man sich in Gummersbach nicht eingelassen.

    Nicht ganz zur positiven Gefühlslage im VfL-Volk passte indes das Ergebnis der Partie gegen Essen. Nach hochdramatischen 60 Minuten musste sich der VfL unglücklich mit 24:25 geschlagen geben.

    Und das war wiederum der Punkt, an dem in Ivanescu - allen persönlichen Huldigungen des Tages zum Trotz - noch einmal der Trainer durchkam:

    "Das Spiel war Werbung für den Handball. Dennoch bin ich froh, dass ich mich demnächst nicht mehr aufregen muss. Die Vereine werden extrem profihaft geführt. Und dann kommen zwei Schiedsrichter daher, die alle Macht haben, aber nichts Vernünftiges damit anfangen können", zürnte der Coach über die höchst zweifelhafte Vorstellung der Brüder Bernd und Reiner Methe.

    Die Zwillinge aus Vellmar hatten offenbar großen Gefallen daran gefunden, den Party-Killer zu geben. In der entscheidenden Schlussphase trafen die "Unparteiischen" nahezu jede Entscheidung zugunsten des noch um einen Europacup-Platz fightenden Gastes.

    Mit großen Gesten drängelten sich Methe/Methe in die Hauptrolle, die an diesem Tag nun wirklich nicht für Referees bestimmt war. So reichten dem VfL weder die Topleistungen der Torhüter Stefan Hecker/Jan Stankiewicz noch die starken Auftritte von Marco Beers (8) und Maik Handschke (6), um Ivanescu, der dem VfL in anderer Funktion (Sportdirektor?) erhalten bleibt, auch ergebnismäßig stilgerecht zu verabschieden.

    Derweil stürzte der THW Kiel am vorletzten Bundesliga-Spieltag den bisherigen Primus HSG Nordhorn von der Spitze und greift nach dem 27:22-Erfolg selbst nach dem Titel.

    Der THW muss seinen Ein-Punkte-Vorsprung nun beim Erzrivalen SG Flensburg verteidigen, während Nordhorn den VfL Gummersbach erwartet.

    @ Summer:

    Danke für die Berichte

    Zum Thema Mannschaftsbus:
    In der Kölnarena stehen die Busse immer im Backstage-Bereich (KEC, RheinEnergy, VfL Gummersbach sowie der jeweiligen Gastmannschaften) in diesen Bereich werden aus Sicherheitsgründen keine Besucher gelassen. Dies hat auch seine berechtigten Gründe. Bei Handballspielen mit 14.000 Zuschauern handelt es sich um Großveranstaltungen - also nicht zu vergleichen mit Spielen in Hallen mit 2000 Zuschauern. Und bei Großveranstaltungen geht halt die Sicherheit vor.
    Allerdings fährt der Mannschaftsbus ja irgendwann aus diesem Bereich aus und dort kann natürlich jeder stehen - wenn die Mannschaft zu ihren Fans will schafft sie dies auch !!!
    Wenn der Handball mehr Spiele im großen Rahmen haben möchte - muß der Handball sich halt auch an die Rahmenbedingungen von Großveranstaltungen gewöhnen. Es gibt halt Bereiche wo Sicherheit das oberste Gebot ist. Hierbei geht es in diesem Fall nicht darum das wir annehmen die Fans würden der Mannschaft zu Nahe kommen und diese bedrängen - in Köln parken halt die Busse in einem Berecih wo kein Besucher Zugang hat. Nicht wegen den Mannschaftsbussen sondern den anderen Funktionen die in diesem Bereich liegen.

    Antworten zu einigen Dingen:

    Stimmung:
    Wir haben immer gesagt, dass wir 6-10 Spiele in der Kölnarena brauchen um die optimale Stimmung zu erreichen. Es muss halt noch zusammenwachsen und die Leute müssen sich orientieren. (Ganze Erklärung hatte ich irgendwann hier schon mal geschrieben). Schlecht war die Stimmung aber auch gestern nicht.

    Musik & Sonstiges:
    Es wurde eh schon vor langer Zeit vereinbart das sich der Fanclub (Vertreter aus diesem) mit uns nach der Saison zusammensetzen um die nächste Siason in der Kölnarena zu besprechen (eigener Fanclubstand / Musikauswahl während des Spiels, etc.)

    Verabschiedung Ivanescu:
    Es kann sein, dass für die Essener Fans die Verabschiedung zu lange war.
    Kann ich nur sagen: Naja dann mussten halt 30 Leute etwas länger warten bis das Spiel anfängt.

    Allen Gummersbachern - zumindest mit denen wir geredet haben (es war ja schließlich ein Heimspiel) hat die Verabschiedung gefallen. Und Ivanescu hat sie auch genau in der Form verdient.

    Meine persönlichen Tops und Flops:

    Top:
    2.000 Gummeresbacher die trotz Niederlage nach dem Spiel ihre Mannschaft vor der Aussenbühne feiern.

    Flop:
    30-50 Essener - Und das wo man wieder europäisch dabei ist. Aus Magdeburg kamen Donnerstagabend 150-200 und bei denen ging es da auch nicht mehr um die Meisterschaft.

    Aktueller Stand:

    Es sind 12.200 Karten weg - Wieviele es werden wird sicher noch ein wenig spannend. Können 12.500 werden können aber auch sogar über 14.000 kommen. Jetzt kaufen eigentlich nur noch Kurzentschlossene Karten - und bei denen hängt es vom Wetter und tausend anderen Gründen ab ob sie kommen.

    Fazit:
    Mit mind. 12.500 Zuschauern hat das Spiel einen würdigen Rahmen. Eigentlich sensationell, da es ja wirklich nicht mehr um so viel geht.