Wie viele kommen in die Köln-Arena?

  • @ stadionwelt:

    Na dann bin ich ja beruhigt, wenn das eh schon alles geplant war. :)


    Aber jetzt mal ehrlich:
    Man kann den ganzen Organisatoren, dem Verein, der Kölnarena, den Sponsoren und natürlich uns, den Fans, nur danken. Wenn mir vor ungefähr 1 1/2 Jahren jemand gesagt hätte,
    der VfL spielt in der Kölnarena, dann hätte ich ihn für verrückt erklärt. Hätte er dann noch von einem neuen Zuschauer-Weltrekord gesprochen.....

    Und auch als ich dann das erste Mal gegen Kiel in der Arena saß, hätte ich nicht geglaubt, dass sich das Ganze noch dreimal wiederholt und insgesamt über 60.000 Leute kommen. Hut ab!

    Macht weiter so eine gute Arbeit, beim nächsten Kölnarena-Spiel bin ich auf jeden Fall wieder dabei!

  • Dem kann und will ich mich auch nur anschließen. Hut ab, was in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt worden ist.

    In der nächsten Saison werden wir sicherlich weitere tolle Spiele in der Kölnarena sehen. Und dann geht der VfL auch endlich mal als Sieger vom Parkett.

  • Bericht der Neuen Ruhr Zeitung (Ausgabe Essen) zum Spiel.


    ,,Gänsehaut und feuchte Hände

    Tusem nach Krimi mit 25:24 erfolgreich über Gummersbach. Großer Abschied für Ivanescu in der Kölnarena.

    Gänsehaut, feuchte Augen, schweißnasse Handflächen und tanzende Lachfältchen - es war ein leidenschaftliches Handball-Erlebnis, das 25:24 (14:14) des Tusem über den VfL Gummersbach vor der beeindruckenden Kulisse von 14 027 Zuschauern in der Kölnarena. Zuerst die Verabschiedung von Petre Ivanescu, dem Retter der VfL-Erstklassigkeit, danach aufregende 60 Minuten, die den Puls hochtrieben.

    "Wir waren cleverer als Gummersbach und haben verdient gewonnen", brachte es Tusem-Trainer Juri Schewzow freudestrahlend auf den Punkt. "Wir wollten hier endlich mal gewinnen", bedauerte Gummers- bachs Torhüter Stankiewicz nach dem fünften vergeblichen Versuch des Rekordmeisters. Gefeiert wurde beim VfL dennoch kräftig. Mit Live-Musik, Kölsch und natürlich dem Mann des Tages, Petre Ivanescu.

    Hochprozentiges und Siegeswille

    Der 66-Jährige zeigte sich gerührt nach dem Abschied mit riesigen Transparenten "Danke Petre, Handball-Gott" und "Niemals 2. Liga." Kapitän Houlet überreichte Hochprozentiges, der Vorstand Blumen, aus den Lautsprechern dröhnte es : "Niemals geht man so ganz" - das ging auch dem alten Handball-Fuchs, der schon öfter "Tschüss, tschüss" gesagt hat, sichtbar unter die Haut.

    Klar, dass die Mannschaft ihrem silbrig ergrauten Coach einen Sieg zum Abschied schenken wollte. Aber auch die Tusem-Spieler hatten sich viel vorgenommen. Es ging um die Absicherung des vierten Tabellenplatzes, um im Europacup als gesetztes Team die besseren Karten zu haben.

    Kompromisslos, schnell und clever - dieses Tusem-Rezept ging letztlich auf. Aber es war "eng" - kein Team konnte sich mit mehr als zwei Toren absetzen, die Führung wechselte häufig, null Chance für Langeweile. Tusem lag erstmals in der 13. Minute vorn (7:6) nach einem Treffer von Oleg Velyky, dessen "Knaller" ehrfürchtiges Raunen auf den Rängen provozierten. Nichts zu machen für den alten Haudegen Stefan Hecker im VfL-Tor, der aber bei einem Siebenmeter-Duell mit Velyky in der 26. Minute Sieger blieb.

    Zwischen den Essener Pfosten steigerte sich Jörg Zereike nach schwachem Start in eine überzeugende Form. Vor allem gegen den koreanischen Könner Yoon bestachen Zereikes Reflexe. "Er kennt ihn gut", so Juri Schewzow hochzufrieden. Yoon hatte es aber nicht nur gegen Zereike schwer. Pino Torgowanow und Patti Johannesson bildeten ein breitschultriges Bollwerk. Es war ein Schlüssel zum Essener Erfolg.

    Torgowanows akrobatische Fang- und Wurfkünste, die Tempomacher Sigurdsson und Krebietke waren weitere Pluspunkte gegen den VfL, der in Beers (8) und Oldtimer Handschke (6) die besten Akteure besaß. Yoons letzter Versuch, ein Freiwurf, prallte am Essener Block ab. Gefahr vorüber! Den Siegtreffer für den Tusem hatte drei Sekunden vor Schluss der Isländer Sigurdsson gesetzt.

    Vor dem letzten Spiel am Samstag in der Eishalle West (15 Uhr) gegen Wetzlar bangt Tusem um den Einsatz von Torjäger Velyky, der nach einem Foul von Ilper (52.) eine Rückenprellung erlitt und über Schwindel klagte.

    Inszenierung in Köln war nachahmenswert

    Nach dem zweiten Arena-Auftritt des Tusem innerhalb von einer Woche lautet das Fazit - sportlich blieben die Essener in Köln Sieger. Was aber die Präsentation rund ums Spiel angeht, gingen die Pluspunkte an den VfL. Von der Einlauf-Inszenierung, über den Vereins-Video-Clip bis hin zum Hallensprecher - das ist nachahmenswert! Schade nur, dass der Tusem-Fan-Club nicht zum Mannschaftsbus vorgelassen wurde, um den neunten Auswärtssieg zu feiern. Das passte nicht ins professionelle Bild."

    20.05.2002 SABINE HANNEN

  • ,,Tusem vermiest Handballgott in Kölnarena die Feierstunde

    Die Ouvertüre in der Kölnarena geriet festlich und ein bisschen melancholisch, als die 14000 Handball-Fans VfL-Trainer Petre Ivanescu (66) offiziell vom Traineramt verabschiedeten. Doch die Dramaturgie hatte einen kämpferischen Plot vorgesehen, hitzig, verbissen und spannend. Als der Vorhang fiel, jubelte der Tusem über ein 25:24 (14:14).

    "Niemals geht man so ganz, irgendwas bleibt hier", dudelte es gefühlig durch das gigantische Rund, als sich der Retter leger in anthrazit farbenem T-Shirt und grauer Sporthose dem Volk zeigte. Eine Kölsche Hymne, die nach einer sportlichen Enttäuschung nicht selten Hoffnung rühren soll. Doch diesmal galt sie einem Mann. "Petre Ivanescu é Handballgott", prangte es auf einem überdimensonalen Spruchband und daneben "Niemals 2.Liga é Danke Petre".

    Der altgediente und erfolgreiche Handballfuchs, der den Traditionsklub bei seiner Feuerwehr-Mission vor dem Absturz in die Zweitklassigkeit bewahrte, schien gerührt. Schaute ernst, vielleicht ein bisschen verlegen auf das vor ihm postierte Fotografen-Spalier. Selbst auf dem Videoklotz unterm Hallendach war wenig Regung im Gesicht des Altmeisters aufzuspüren. "Ein grandioser Abschied", den er niemals vergessen werde, bedankte sich Ivanescu hernach.

    Kaum war der Prestigekampf gegen seinen Ex-Klub angepfiffen, schoss das Adrenalin in die Adern. Ivanescu gestikuliert, belächelte zynisch vermeintlich Fehlentscheidungen gegen sein Team und legte sich mit den Schiedsrichtern an. Ganz der Alte eben - noch immer. Und Gelb sah er kurz vor der Pause.

    Nein, zufrieden war Ivanescu ganz und gar nicht mit dem was die Unparteiischen Methe/Methe da manchmal entschieden, sagte das auch klar und deutlich. Wenn er solche Leistungen sehe, sei er froh, nicht mehr auf der Trainerbank sitzen müssen. "Wir haben meistens mit ein, zwei Toren geführt, doch man hat gesehen, welche Mannschaft mehr Respekt von den Schiedsrichtern bekommen hat."

    Auch als künftiger Berater des VfL wird sich Invanescu mit den Gegebenheiten abfinden müssen, so wie es der siegreiche Kollege Juri Schewzow tut. Auch er mäkelte aufgeregt an der Seitenlinie, predigte jedoch beim Presseplausch sein Credo, dass man sich auf das Spiel konzentrieren solle. Und urteilen könne er erst nach intensiver Videoanalyse.

    Logisch, dass auch Schiedsrichter Fehler machen. Spielentscheidend waren sie aber diesmal wohl nicht. Als Gummersbach mit 23:22 (51.) führte, scheiterte Viktor Schilagy leichtfertig und überhastet von außen. Im Gegenzug mussten Patti Johannesson und Dimitri Torgowanow fast gleichzeitig auf die Sünderbank. In 6:4-Überzahl hatte Gummersbach die Chance. Doch nach einem technischen Fehler erhielt der Tusem den Ball und spielte die Zeit ausgebufft herunter.

    Fünf Minuten später setzte Schilagy einen Siebenmeter an die Latte. Wieder verpasste der VfL seinen Vorteil. Johannesson glich aus, Torgowanow, einer der Besten, traf zum 24:23 (59.). Ivanescu nahm die Auszeit, Dragunski nach der dritten Zeitstrafe seinen Abschied, Torschützenkönig Yoon (7/5), der unter seinen Möglichkeiten blieb, auch weil Torhüter Zereike dessen Wurfbild aus gemeinsamen VfL-Zeiten kennt, verwandelte einen Strafwurf zum 24:24 (59.). Doch Sigurdsson legte mit einem nach einem beherzten Solo nach zum 25:24. In den restlichen 60 Sekunden ließen die Gäste nichts mehr anbrennen.

    "Wir haben vor allem in der Abwehr heute mächtig investiert", fand HaDe Schmitz, Essens sportlicher Leiter. Zudem hatte Schewzow anscheinend die richtige Defensivtaktik ausgetüfelt. Zwar traf Nobody Marco Beers achtmal (54. Rote Karte 3.Zeitstrafe) und der Ex-Essener Maik Handschke (6 Tore) spielte am Kreis bärenstark, doch das reichte nicht.

    Dennoch war Petre Ivanescu mit der Leistung zufrieden, nicht zuletzt, weil man sein Team nicht mit der Klasse des Tusem vergleichen könne. Die verkörperten einmal mehr é neben Torgowanow é Oleg Velyky. Der scheiterte mit dem ersten Versuch an dem ehemaligen Tusem-Idol Stefan Hecker und ließ sich auch beim Stand von 11:11 (24.) beim Siebenmeter von dem Torwart-Dino austricksen. Doch danach die Würfe: hart und präzise.

    Hecker war ohne Chance und überließ das Feld nach dem Wechsel Jan Stankiewicz, der Velyky ebenfalls einmal beim Strafwurf entzauberte und dem VfL das 19:17 (41.) ermöglichte. Doch trotz der drei verworfenen Siebenmeter siegte der Tusem verdient, wie Schewzow genüsslich und gleich zweimal betonte. Petre Ivanescu, der Retter und Handballgott, musste es schlucken.

    Tusem: Zereike, Sdunek, Velyky (7/3), Krebietke (4), Torgowanow (4), Johannesson (4/1), Sigurdsson (2), Schilagy (2), Fina (1), Dragunski (1)."

    20.05.2002 Von Rolf Hantel

  • ,,14 000 machten TUSEM heiß - Sieg!

    Von Günther Pohl

    Hitzig, hektisch, einfach höllisch! Aber der TuSEM Essen biss sich durch - 25:24 (14:14) beim Vfl Gummersbach vor gigantischen 14 021 Zuschauern in der Kölnarena.
    ,,Wir waren am Ende einen Tick cleverer", analysiert Essens Trainer Juri Schevzov. ,,Das war eine tolle Werbung für den Handball."
    Dabei rannte seine Mannschaft das gesamte Spiel einem Rückstand hinterher! Der Sieg-Treffer erst 40 Sekunden vor Schluss durch den Isländer Gudjon Valur Sigurdsson. Heißester ,,Ballermann" war wieder einmal Oleg Velyky (7/3).
    Besonders nah ging die Partie einem ehemaligen TuSEM-Helden: Gummersbach-Trainer Petre Ivanescu (66). In seinem letzten Heimspiel für den Vfl wurde er mit riesigen Fan-Plakaten (,,Handballgott") verabschiedet. Der ,,Schleifer" gerührt: Sowas habe ich noch nie erlebt."
    Der TUSEM bleibt mit dem Sieg weiter im Rennen um Platz 4 (direkte Europacup-Quali): Zum Saisonfinale kommt Samstag Wetzlar in die Eissporthalle West - machbar! Flensburg bekommt es dagegen mit dem THW Kiel zu tun, der für den Titel einen Sieg bracht..."


    (eigenhändig von mir abgetippt... ;) )

    Was schreibt die Kölner und Gummersbacher Presse so?

  • @ Summer:

    Danke für die Berichte

    Zum Thema Mannschaftsbus:
    In der Kölnarena stehen die Busse immer im Backstage-Bereich (KEC, RheinEnergy, VfL Gummersbach sowie der jeweiligen Gastmannschaften) in diesen Bereich werden aus Sicherheitsgründen keine Besucher gelassen. Dies hat auch seine berechtigten Gründe. Bei Handballspielen mit 14.000 Zuschauern handelt es sich um Großveranstaltungen - also nicht zu vergleichen mit Spielen in Hallen mit 2000 Zuschauern. Und bei Großveranstaltungen geht halt die Sicherheit vor.
    Allerdings fährt der Mannschaftsbus ja irgendwann aus diesem Bereich aus und dort kann natürlich jeder stehen - wenn die Mannschaft zu ihren Fans will schafft sie dies auch !!!
    Wenn der Handball mehr Spiele im großen Rahmen haben möchte - muß der Handball sich halt auch an die Rahmenbedingungen von Großveranstaltungen gewöhnen. Es gibt halt Bereiche wo Sicherheit das oberste Gebot ist. Hierbei geht es in diesem Fall nicht darum das wir annehmen die Fans würden der Mannschaft zu Nahe kommen und diese bedrängen - in Köln parken halt die Busse in einem Berecih wo kein Besucher Zugang hat. Nicht wegen den Mannschaftsbussen sondern den anderen Funktionen die in diesem Bereich liegen.

  • Kölnische Rundschau 21.05.2002

    Kölnarena: Gummersbach gegen Essen 24:25
    "Dieser Abschied war grandios"

    Von Ulrich Klein

    Köln. Da stand er nun im grellen Scheinwerferlicht und kämpfte mit Emotionen. - Petre Ivanescu ist nicht gerade als zartbesaitet bekannt.

    Doch als die Riesentransparente "Ivanescu Handballgott" oder "Danke Petre" entrollt wurden, 14.027 Menschen ihm in der tosenden Kölnarena zujubelten, und die Hallenregie Trude Herrs Abschiedsklassiker "Niemals geht man so ganz", auflegte, da zeigte auch der sonst eher rustikale Trainer des VfL Gummersbach Wirkung.

    "Ich habe als Spieler die WM gewonnen und als Trainer ebenfalls große Erfolge gefeiert. Aber was heute hier passiert ist, das habe ich noch nie erlebt. Dieser Abschied war grandios, dieser Tag wird mir immer in Erinnerung bleiben.

    Dafür kann ich mich nur bedanken", war der 66-Jährige nach seinem letzten Heimspiel als Gummersbacher Trainer gegen TuSEM Essen "tief bewegt".

    Management und Fans wussten indes nur zu genau, was sie der Handball-Ikone zu verdanken hatten. Ende Februar als Retter in höchster Not gerufen, brachte Ivanescu das dramatisch schlingernde VfL-Schiff in "meiner schwersten Mission" doch noch auf Kurs und lotste es in den sicheren Hafen erste Liga.

    Wäre ihm das nicht gelungen - all die schönen blau-weißen Perspektiven (neue Sponsoren, neue Spieler, weitere Auftritte im Unterhaltungstempel Kölnarena) wären Makulatur gewesen, der Rekordmeister im sportlichen Nirvana versunken, denn auf ein Zweitliga-Dasein hätte man sich in Gummersbach nicht eingelassen.

    Nicht ganz zur positiven Gefühlslage im VfL-Volk passte indes das Ergebnis der Partie gegen Essen. Nach hochdramatischen 60 Minuten musste sich der VfL unglücklich mit 24:25 geschlagen geben.

    Und das war wiederum der Punkt, an dem in Ivanescu - allen persönlichen Huldigungen des Tages zum Trotz - noch einmal der Trainer durchkam:

    "Das Spiel war Werbung für den Handball. Dennoch bin ich froh, dass ich mich demnächst nicht mehr aufregen muss. Die Vereine werden extrem profihaft geführt. Und dann kommen zwei Schiedsrichter daher, die alle Macht haben, aber nichts Vernünftiges damit anfangen können", zürnte der Coach über die höchst zweifelhafte Vorstellung der Brüder Bernd und Reiner Methe.

    Die Zwillinge aus Vellmar hatten offenbar großen Gefallen daran gefunden, den Party-Killer zu geben. In der entscheidenden Schlussphase trafen die "Unparteiischen" nahezu jede Entscheidung zugunsten des noch um einen Europacup-Platz fightenden Gastes.

    Mit großen Gesten drängelten sich Methe/Methe in die Hauptrolle, die an diesem Tag nun wirklich nicht für Referees bestimmt war. So reichten dem VfL weder die Topleistungen der Torhüter Stefan Hecker/Jan Stankiewicz noch die starken Auftritte von Marco Beers (8) und Maik Handschke (6), um Ivanescu, der dem VfL in anderer Funktion (Sportdirektor?) erhalten bleibt, auch ergebnismäßig stilgerecht zu verabschieden.

    Derweil stürzte der THW Kiel am vorletzten Bundesliga-Spieltag den bisherigen Primus HSG Nordhorn von der Spitze und greift nach dem 27:22-Erfolg selbst nach dem Titel.

    Der THW muss seinen Ein-Punkte-Vorsprung nun beim Erzrivalen SG Flensburg verteidigen, während Nordhorn den VfL Gummersbach erwartet.

  • Oberbergischer Anzeiger 21.05.2002

    Sauer über Schiedsrichter-Duo empört


    Der vierte Auftritt des VfL Gummersbach in der Kölnarena war wie geplant ein rauschendes Familienfest - das war auch gut so.
    Gummersbach - Offiziell 14 027 Handballfreunde machten das Westderby gegen TuSEM Essen zu einem weiteren Event, obwohl zwei Männer in Schwarz alles dafür taten, dass der erste Sieg des VfL in der Superhalle nicht gefeiert werden konnte.

    Dass der Deutsche Rekordmeister am Ende mit 24:25 (14:14) verlor, war zwar ärgerlich, aber wegen der Bedeutungslosigkeit dieses Bundesliga-Spiels ohne Auswirkungen. So schlichen die Schiedsrichter Bernd und Reiner Methe nach dem Schlusspfiff unbeachtet aus der Halle und schlossen sich in ihrer Umkleidekabine ein. Ob das Brüderpaar vom schlechten Gewissen getrieben wurde, scheint unwahrscheinlich.

    Zu oft hatte das Duo sich in der Vergangenheit auch in Gummersbach in der Rolle des Spielverderbers geaalt, und nach dem Schlusspfiff immer wieder keine Selbstkritik zugelassen. VfL-Trainer Petre Ivanescu war schon in der ersten Halbzeit wegen der ungleichen Entscheidungen in Rage und mit einer Gelben Karte bedacht worden. Die Serie krasser Fehlentscheidungen von Bernd und Reiner Methe blieben ohne Folgen, da es glücklicherweise nicht wie im Vorfeld angekündigt, für den oberbergischen Traditionsklub „um alles“ ging. Ungewöhnlichen Stress hatte es aber schon vor dem Spiel gegeben. „Vor dem Anpfiff habe ich den beiden Schiedsrichtern ihre zehn geforderten Karten für den VIP-Betreuungsbereich nach dem Spiel verweigert“, verriet VfL-Manager Carsten Sauer, der in der laufenden Saison schon einmal beim DHB die Schiedsrichtermisere auf die Tagesordnung brachte, „wir werden eine Videoanalyse machen und dann mit den zuständigen Stellen reden. So geht es jedenfalls nicht weiter.“

    Die gute Stimmung wollte sich dagegen kein Fan vermiesen lassen. Vor dem Anpfiff hatte die „Maus“ des WDR vor der Kölnarena ihren Teil dazu beigetragen, in der Halle feierten die Handballfreunde wie immer sich selber, und nach dem Abpfiff jubelten Tausende bei der dritten Halbzeit vor der Showbühne den Gummersbacher Spielern zu. Die Erleichterung über den Klassenerhalt war überall gegenwärtig, es überwog die Vorfreude über künftige Ausflüge in die Kölner Megahalle. Sportlich hatte zudem das Gummersbacher Team die wohl beste Leistung in der Kölnarena geboten.

    Vor allem Marco Beers bescherte den Essener unlösbare Probleme. Seine Tore in der ersten Halbzeit hinterließen nachhaltigen Eindruck und dürften den Erwartungsdruck für einen neuen Rückraumspieler relativieren. „Wir haben zwei Supertorhüter, Yoon, Houlet und einen Marco Beers“, sagte auch Trainer Petre Ivanescu, der den Niederländer nach der kometenhaften Leistungssteigerung der letzten Wochen in seiner Analyse in einem Atemzug mit Spielern internationaler Klasse einstufte. Bis zum 12:11 hatte Marco Beers allein sieben Treffer erzielt und zudem mit Anspielen geglänzt. Die wusste vor allem Maik Handschke an diesem Tag zu verwerten, sechs Würfe und sechs Treffer dokumentierte die Statistik am Ende für den Kreisläufer. 7:8 , 10:11 und 16:17 waren die einzigen Stationen, bei denen Essen an diesem Tag führte. Dass deren Trainer Juri Schewzow später von einem verdienten Sieg seines Teams sprach, zeugt wohl von Realitätsverlust. Vor allem nach der 23:22-Führung (50.) des VfL führten ein halbes Dutzend fragwürdiger Entscheidungen der Schiedsrichter immer wieder zum Essener Ballbesitz, eine lächerliche Rote Karte wegen eines Allerweltfouls gegen Alexander Bommes war der negative Höhepunkt. Der zweite Siebenmeter in dieser Phase bescherte schließlich den Ausgleich (56.) und ließ die Partie kippen.

  • Dann gibt es noch mehrere Berichte bei Oberberg Aktuell - Link findest Du über http://www.spitzenhandball.de

    Zudem gibt es noch größere Berichte im Kölner-StadtAnzeiger, dem Express sowie der Bild (mit Riesenfoto von den Spruchbändern)
    leider alle nicht online un mir fehlt ein wenig die Zeit sie abzutippen. Achso die Süddeutsche schreibt in ihrem NRW Teil auch zum Spiel bzw. mehr zur Verabschiedung

  • Zitat

    Original von Stadionwelt
    @ Summer:

    Danke für die Berichte

    Zum Thema Mannschaftsbus:
    In der Kölnarena stehen die Busse immer im Backstage-Bereich (KEC, RheinEnergy, VfL Gummersbach sowie der jeweiligen Gastmannschaften) in diesen Bereich werden aus Sicherheitsgründen keine Besucher gelassen. Dies hat auch seine berechtigten Gründe. Bei Handballspielen mit 14.000 Zuschauern handelt es sich um Großveranstaltungen - also nicht zu vergleichen mit Spielen in Hallen mit 2000 Zuschauern. Und bei Großveranstaltungen geht halt die Sicherheit vor.
    Allerdings fährt der Mannschaftsbus ja irgendwann aus diesem Bereich aus und dort kann natürlich jeder stehen - wenn die Mannschaft zu ihren Fans will schafft sie dies auch !!!
    Wenn der Handball mehr Spiele im großen Rahmen haben möchte - muß der Handball sich halt auch an die Rahmenbedingungen von Großveranstaltungen gewöhnen. Es gibt halt Bereiche wo Sicherheit das oberste Gebot ist. Hierbei geht es in diesem Fall nicht darum das wir annehmen die Fans würden der Mannschaft zu Nahe kommen und diese bedrängen - in Köln parken halt die Busse in einem Berecih wo kein Besucher Zugang hat. Nicht wegen den Mannschaftsbussen sondern den anderen Funktionen die in diesem Bereich liegen.

    also, als ich da unten nach der pressekonferenz rausspazierte, um meine sachen ins auto zu packen, kamen mir etwa zwanzig gelbgekleidete singend entgegen, die offensichtlich auf dem weg richtung mannschaftsbus waren. "Wir wolln die Mannschaft sehn", trällerten die Essener Fans.

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • Ich finde man sollte nicht immer so mit den Schiedsrichtern umgehen, sorry, ist aber so. Es gab auch Entscheidungen gegen Essen...ja die gabs wirklich...vielleichts ist ja auch die Entäuschung, dass man die Schiedsrichter selber durch ein Pfeiffkonzert (was wirklich beeindruckend war) nicht umstimmen konnte...