zu dem Thema passt irgendwie auch der Kommentar des Kölner-Stadt Anzeigers von heute. Der Autor Pluschke ist übrigens selber Gummersbacher:
Vor der Haustür
VON CHRISTOPH PLUSCHKE, 17.04.07, 21:19h
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Die Auffassung, der VfL Gummersbach könne seinem großen Namen nur Ehre machen, wenn er Heimspiele auf ewig nur im Eigenheim und nicht vor der Haustür austrägt, stammt aus der Zeit, als die „Handball-Woche“ noch in Stein gehauen wurde und das Bundesliga-Saisonheft zehn Tonnen wog.
Die Eugen-Haas-Sporthalle mag ja durchaus ehrwürdig sein, aber sie ist vor allem eines: alt. Zu alt, zu klein, zu marode, um den Bedürfnissen eines modernen Bundesliga-Unternehmens noch einigermaßen gerecht werden zu können. Der oberbergische Sportkonsument ist keineswegs so rückständig oder verbohrt, um dies nicht schon längst selbst bemerkt zu haben. Also wird es jetzt, da sich der VfL anschickt, zumindest vorübergehend bzw. bis zum immer noch erhofften Bau einer neuen Halle mit nahezu sämtlichen Heimspielen in die Kölnarena zu ziehen, auch keinen allzu großen Aufschrei in der lokalen Handball-Klientel geben.
Zur Erinnerung: Repräsentative Zuschauer-Umfragen in einer mit knapp 19 000 Besuchern ausverkauften Kölnarena haben ergeben, dass beinahe ein Drittel der Stammkundschaft tatsächlich aus dem Großraum Gummersbach kommt. Es scheint sich hier also immer noch um eine besonders handballbegeisterte Region zu handeln. Demgegenüber steht freilich der Fakt, dass die nur 2100 Menschen fassende alte Heimstatt des Vereins an der Moltkestraße in den vergangenen Jahren nicht einmal mehr bei EHF-Pokalspielen ausverkauft war.
Anders gesagt: Für den gemeinen Oberberger macht es mittlerweile kaum noch einen Unterschied, ob er zum Einkaufen, zum Feiern oder eben zum Handballgucken die 50 bis 60 Kilometer nach Köln fährt.