Beiträge von brodie79

    Es gibt im Skispringen verschiedene Stile, um auf Weite zu kommen. Nationen wie Norwegen und Slowenien sind eher Fliegernationen, d.h. die springen nicht so kräftig ab, um Höhe zu gewinnen, sondern schießen eher flacher raus mit mehr Geschwindigkeit und gleiten flacher den Hang hinunter. Damit dieser Stil funktioniert, braucht man in der Regel Aufwind oder entsprechend große Anzüge, die dann möglichst viel Tragfläche mit sich bringen. Andere Nationen wie Deutschland, Österreich oder Polen kommen mehr über den Absprung. Deswegen ist Deutschland z.B. gut auf kleinen Schanzen, wo der Absprung sehr wichtig ist und nicht viel fliegen dabei ist und dafür in der Regel nicht vorn dabei auf Flugschanzen, wo es genau umgedreht ist. Heißt, für die Fliegernationen ist mehr Tragfläche durch mehr oder formstabileren Stoff viel wichtiger als z.B. Deutschland, die diesen Vorteil gar nicht so extrem ausnutzen können, weil das reine Fliegen bei kaum einen deutschen Springer die große Stärke ist.

    Weil Basketball immer mal wieder genannt wurde. Man vor einiger Zeit angefangen, sehr offensichtliche Fouls, die nur dazu dienen die Uhr anzuhalten, als unsportlich zu pfeifen. Das hat dann auch bei Freiwürfen, wenn die Teamfoulgrenze erreicht ist, weiter Ballbesitz für das gefoulte Team zur Folge. Gerade am Ende vom Spiel sind die Schiedsrichter sehr schnell mit dem unsportlichen dabei, wenn super plump gefoult wird. Das Äquivalent zu plump wäre hier vermutlich das Reklamieren der Mannschaft, die den Regelfehler begangen hat. Nichtsdestotrotz wird das Mittel trotzdem genutzt, nur hat man es erschwert.

    Am Beispiel Formel 1 kann man doch gut sehen, wie das funktioniert. Was wurde da nicht alles probiert das in die USA zu bringen mit Events, Fahren in Indy, etc. Die haben Vettel & Co zu Letterman geschickt. Hat alles nichts gebracht. Kein Interesse. Und dann kommt Netflix mit Drive to Survive und das Ding geht dort und an vielen anderen Orten auf der Welt aber komplett durch die Decke. Und das zu einem Zeitpunkt, wo auch null Spannung drin ist, Verstappen komplett konkurrenzlos ist. Aber Netflix schafft es, mit natürlich fragwürdigen Methoden, Charaktere zu schaffen, Drama zu finden, wo mitunter gar keins ist. Und die Leute sind gefesselt und rennen der Formel 1 die Bude ein, ohne dass der Sport interessanter geworden ist. Völlig wilde Geschichte. Das hätte sich vor zehn Jahren niemand vorstellen können, was dort für eine Entwicklung reingekommen ist.

    Der THW hat in den letzten zwei Jahren mit erst Johansson, dann Skipagøtu und jetzt Madsen eine Rückraum-Reihe an jungen Spieler geholt, die jetzt nicht aus Mangel an Alternativen nach Kiel gegangen sind. Die hätte fast jeder genommen. Dazu würden Spieler wie Wollf, Landin oder Pekeler sicher auch überall sonst spielen. Auch ein Biylk zeigt z.B. in der Nationalmannschaft ein anderes Gesicht. Dazu ein Dahmke, Zerbe oder Imre, die sicher international nicht an der Spitze auf ihrer Position sind, aber doch absolut mithalten können. Dem Kader fehlt sicher ein defensiver Anker in der Prime. Mal schauen, wie Nacinovic den THW verbessern kann.

    Aber was eben auffällt: Sowohl defensiv, als auch offensiv ist der THW viel zu häufig kein Kollektiv, sondern zerfällt in Einzelteile. Wenn sie es schaffen, am allerobersten Ende des Energielevels zu agieren, können sie es mitunter kompensieren. Nicht nur das Stückwerk vorne, sondern auch die Abstimmungsprobleme hinten, wo man viele ratlose Gesichter sieht, warum man wieder ein einfaches Gegentor bekommen hat, sprechen nicht für die Arbeit vom Trainerteam.

    Was kann denn Ribe-Esbjerg zahlen, dass Wallinius sich die Auflösung seines Vertrages bis 2027 nicht fürstlich entlohnen lassen würde, sodass dem THW erstmal kurzfristig einiges an Sonderausgaben entstehen würden? Soweit ich das sehe, sind die gerade Vorletzter in der dänischen Liga mit drei Punkten aus zehn Spielen. Wallinius kam immerhin aus Montpellier, die regelmäßig CL spielen und ist schwedischer Nationalspieler. Wo ist denn da die sportliche Perspektive für ihn? Das er geht oder gehen will, macht absolut Sinn, aber warum denn ausgerechnet dorthin? Zumal das doch nur Sinn macht, wenn er ordentlich Geld vom THW bekommt. Aber warum sollte der THW dann gerade jetzt machen? Wallinius machte doch bisher nicht den Eindruck, dass mächtig Stunk macht und so Unruhe in die Mannschaft bringt.

    Die NBA ist aktuell auch nicht mehr die NBA von früher. Mittlerweile wird soviel Belastungssteuerung (Load Management) gemacht, dass die Liga Strafen eingeführt hat, wenn Star-Spieler bei nationalen TV-Spielen geschont werden, weil es z.B. das zweite Spiel an zwei Tagen ist. Bei medizinischer Begründung prüft die Liga mit eigenen Leuten die Unterlagen der Team-Ärzte, ob das aus ihrer Sicht valide ist. Das dann der Preis für die hohen Gehälter durch astronomische TV-Verträge.

    Nationalkeeper Wolff: Was ihn an einer Rückkehr nach Deutschland reizt | Sportmix | Sportbild.de

    Zitat

    Und er beteuert nun erneut: „Ich würde sehr, sehr gern wieder zurück nach Deutschland wechseln.“

    Im Dyn-Format „Overtime“ stand Wolff Rede und Antwort und begründete weiter: „Aus sportlicher Sicht könnte es durchaus reizvoll sein, in der Bundesliga zu spielen. Das Messen mit den besten Klubs der Welt – Woche für Woche und nicht nur in der Champions League – ist sehr interessant. Und das könnte meiner sportlichen Qualität noch einmal einen Schub geben.“

    Solche offensiven Aussagen von einem Spieler, der noch bis 2028 bei Kielce einen Vertrag hat(te), sind doch schon sehr ungewöhnlich. Wenn man sich öffentlich derart äußert, geht man doch mindestens ein sehr großes Risiko ein, dass das in Kielce beim Verein und Fans nicht wirklich gut ankommt, sollte kein Wechsel nach Deutschland zeitnah zustande kommen. Vermutlich geht er trotzdem nicht zu jedem Verein und wird auch sehr gut verdienen.

    Madsen hatte gestern eine Sahnetag, er hat fast aus jeder Position getroffen. Bei ihm stört mich nur, daß er dazu neigt bei Sprungwürfen ein Knie oben zu lassen. Er war es gestern glaube ich auch, der in der 1 Welle des SCM hinein der sterbenden Schwan gegeben hat so daß die SR abgepfiffen haben und den Betreuer aufs Spielfeld rufen wollten. Kurz nach dem Pfiff konnte er wieder hüpfen wie ein junges Reh (ich dachte eigentlich das es dafür 2 min gibt) und war dann erbost, das er 3 Angriffe runter musste. Solche Mätzchen hat er bei seiner Qualität doch gar nicht nötig.

    Johansson ist liegen geblieben und musste dann drei Angriffe aussetzen. Madsen war der, den Bergendahl zu Boden hat.

    Wenn man mal in die Historie guckt. Dänemark wird 2012 Europameister, scheitert bei Olympia 2012 im Viertelfinale, verliert dann 2013 das WM-Finale mit 35:19 und anschließend bei der Heim-EM 2014 das Finale mit 32:41, um dann bei der WM 2015 im Viertelfinale auszuscheiden und bei der EM 2016 nicht ins Halbfinale zu kommen, bevor sie dann 2016 Olympiasieger werden. Das alles mit einem sehr stabilen Stamm. In jener Final-Klatsche 2013 standen mit Niklas Landin, Mikkel Hansen, Rasmus Lauge, Hans Lindberg und Henrik Møllgaard gleich fünf Spieler auf der Platte, die jetzt 2024 noch im Finale dabei waren.

    Wichtig ist jetzt vor allem, dass möglichst keiner den Weg von Wiede, Ernst oder Dissinger nach dem EM-Titel 2016 nehmen muss und diese Mannschaft weiter wachsen kann. Auch an der sehr bitteren Niederlage.

    Das größte Problem in England ist der Mangel an Trainern auf Top-Niveau. In der Premier League war nur Howe bei Newcastle halbwegs erfolgreich in letzter Zeit. Selbst die letzte Saison war angesichts der Umstände noch in Ordnung. Potter kam bei Chelsea gar nicht zurecht, wobei das bei Chelsea kaum jemand macht. Ansonsten jede Menge frühere Top-Spieler, die ihre Chancen nicht nutzen konnte wie Lampard oder Gerrard. Vielleicht setzen sie wieder auf einen Ausländer, aber so richtig erfolgreich waren die Versuche mit anerkannten internationalen Trainer wie Eriksson oder Capello jetzt auch nicht. Bei Klopp würde ich tippen, dass er seine Auszeit durchzieht. Hat er nach Dortmund schon vorgehabt, aber vermutlich braucht er jetzt wirklich eine Pause.

    Ich würde sagen, dass sie erst versuchen Howe oder Potter vom Job zu überzeugen. Durch den Wechsel von Dan Ashworth zu Manchester United hat Howe vlt. auch Interesse Verein gegen Land zu tauschen, aber Potter wäre mein Tipp.

    In Zeiten, wo der THW bis zum letzten Spiel in allen Wettbewerben dabei ist, kann man sicher ein gewisses Verständnis aufbringen, dass es im Training und Vorbereitung vlt. mehr um Regeneration, usw. geht als Dinge einzuspielen für den nächsten Gegner. Aber wenn man so viel Zeit hat, sich auf das eine Spiel vorzubereiten, was in der Saison noch wichtig ist und dann steht eine Truppe auf dem Feld, die den Eindruck macht, als hätten sie sich gestern das erste Mal getroffen und versuchen nun zusammenzuspielen ohne jede Vorbereitung, dann kann man das als Verein eigentlich nicht akzeptieren. Da wirkte nichts einstudiert, nichts abgestimmt. Das ist dann auch keine veraltete Spielweise, das ist gar keine Spielweise. Da würde mich wirklich interessieren, woran das liegt. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sowohl die Spieler auch Jicha/Sprenger jetzt wochenlang bezahlten Urlaub gemacht haben und nicht versucht haben, etwas für dieses Spiel vorzubereiten.

    aber um diese Dinge als Team umzusetzen brauchst du schon extrem gut ausgebildete Spieler. Ob das jetzt die besten der Welt sind oder nur internationale Klasse haben, ist dann vielleicht nicht mehr entscheidend.

    Der Großteil der Mannschaft ist keine internationale Klasse. Das kann man Schröder und Franz Wagner zuschreiben. Theis und Mo Wagner spielen auch NBA, sind aber klare Rollenspieler, die nur bei bestimmten Trainern spielen. Gerade Theis saß in Indiana ein ganzes Jahr nur auf der Bank oder Tribüne vor der WM, auch wenn er fit war. Der Rest mit Bonga, Lô, Obst, Thiemann, Voigtmann und Giffey sind ordentliche Spieler in Europa, aber selbst da keine Top-Spieler mit NBA-Potential. Aufgrund der Deutsch-Quote in der BBL spielen immer viele bei Bayern München oder Alba Berlin, die Euroleague spielen, was eine geschlossene Liga ohne sportliche Qualifikation ist. Und dort ist Bayern letzte Saison 15., Alba 18. von 18 Mannschaften geworden. Das zeigt ganz gut, wie weit der deutsche Vereinsbasketball selbst von der europäischen Spitze entfernt ist.

    Die Basketball-WM ist ein gutes Beispiel, dass es um mehr geht als die individuelle Qualität der Spieler. Es gibt in Deutschland einige richtig gute Spieler, aber keinen auf absolutem Topspieler-Niveau wie es Nowitzki war. Der Peak der Mannschaft, die 2023 Weltmeister geworden ist, war eigentlich die WM 2019. Da waren alle Mitte 20 und die Erwartungen hoch. Es passte aber nicht in der Mannschaft, Schröder wollte nur mit seinem Buddy Theis spielen, mit Kleber und anderen gab es Stress und so wurde Deutschland nur 18. Vier Jahre später sind sieben der zehn in der Hauptrotation mit Ende 20, Anfang 30 dann Weltmeister geworden, obwohl die meisten nicht mehr ganz auf ihrem Peak unterwegs waren. Die beiden Wagners, die dazugekommen sind, bringen natürlich Qualität, aber gerade Franz war das halbe Turnier verletzt. Aber im Gegensatz zu den Vorjahren hat Deutschland taktisch unglaublich clever gespielt. Hat immer wieder Antworten auf den Gegner gefunden. In jedem Spiel hat jemand anderes aufgetrumpft, je nachdem, wer eine Schwäche beim Gegner ausnutzen konnte. Herbert hat diese Schwächen immer wieder gefunden und entsprechend aufgestellt. Dazu hat er offenbar den richtigen Umgang mit dem menschlich nicht einfachen Schröder gefunden, sodass dieser eine Topleistung abliefern konnte. Zusammengefasst hat Deutschland viel besser gespielt als es die Einzelspieler eigentlich hergeben würden und es wäre schön, dass beim Handball auch zu sehen.

    Die Vizemeister in den elf Jahren der Bayern-Meisterschaften:

    • 12/13: Dortmund (66 Punkte)
    • 13/14: Dortmund (71 Punkte)
    • 14/15: Wolfsburg (69 Punkte)
    • 15/16: Dortmund (78 Punkte)
    • 16/17: Leipzig (67 Punkte)
    • 17/18: Schalke (63 Punkte)
    • 18/19: Dortmund (76 Punkte)
    • 19/20: Dortmund (69 Punkte)
    • 20/21: Leipzig (65 Punkte)
    • 21/22: Dortmund (69 Punkte)
    • 22/23: Dortmund (71 Punkte)

    Aktuell hat Bayern 69 Punkte bei noch zwei ausstehenden Spielen. Wenn sie noch mindestens ein Spiel gewinnen, hätten sie genug Punkte für die Meisterschaft in neun der letzten elf Jahre. Nur Tuchel- und Favre-Dortmund in deren jeweils erster Saison waren in den letzten Jahren besser gewesen als Bayern diese Saison. Zeigt wie nötig es war, dass mal jemand die notwendige Konstanz auf die Straße bekommt, die sonst nur Bayern hatte. Von der Spannung her wäre es natürlich besser gewesen, wenn es nicht wieder nur das eine Team ist.

    Der THW kann offensiv mit Madsen sicher effektiver sein, als er es diese Saison ist. Der THW hat nächste Saison vier Leute im Rückraum, die 25 und jünger sind, dazu noch Bilyk und Reinkind, sowie den Fuchs Duvnjak. Linksaußen ist nicht jung, aber auch nicht alt, Rechtsaußen eher auf der jüngeren Seite. Kreis ist natürlich alt, aber da gab es auch genug alte Haudegen, die dort offensiv lange über die Cleverness mithalten können. Verlängern darf man auf keinen Fall mit Wiencek, es sei denn man einen Kreisläufer wie Fabregas, Saugstrup, etc., sodass Wiencek nur der dritte Mann ist, wenn er darauf Bock hat.

    Aber defensiv ist eine bereits jetzt überforderte Abwehr wieder ein Jahr älter und es kommt nichts, was das ändert. Der THW müsste eigentlich überlegen, ob sie z.B. einen Abwehr-Spezi wie Konan holen und dafür z.B. den dritten Kreisläufer opfern. Das würde aber wegen den laufenden Verträgen alles extra Geld kosten und das ohne CL. Insofern hat sich Kiel eher in die Lage gebracht, dass sie im Grunde nur hoffen können, dass nächste Saison Berlin vlt. unter der extra Belastung leidet und Flensburg auch nicht so konstant bleibt, dass sie eine Chance für einen CL-Platz haben. Chancenlos werden sie nicht sein, aber ich sehe aktuell nicht, dass nur Madsen für Weinhold reicht, um die drei Teams davor aus eigener Kraft zu überholen. Aber Sport ist Sport und wenn alles immer so käme, wie man denkt, würde es auch keinen Spaß machen.

    Entweder du redest von Magnus Landin im Tor oder wir haben unterschiedliche Spieler gesehen. In welcher Welt war Bellahcene eine Verbesserung im Vergleich zu Landin? Alleine die ersten drei Minuten allein von Veszprem gegen Aalborg haben den Unterschied gezeigt. Landin hat den Ball von außen ohne Winkel. Ich kann gar nicht glauben, dass man so eine Aussage tätigt, Landin war und ist der beste Handballtorwart, den ich jemals gesehen hat. Was der gehalten hat, unglaublich. Wenn ich mir gerade so das CL-Spiel anschaue, sehne ich mich zurück. Nicht falsch verstehen, Bellahcene ist ein guter Torwart, aber von Landin ist er echt Meilen entfernt.

    Landin ist diese Saison in Aalborg wieder anders unterwegs in der CL. Er war in seinen letzten beiden Jahren in der CL kein Faktor für den THW. In der Liga war das wiederum komplett anders. Da hat er sehr häufig den Unterschied ausgemacht. Landin hat seine Quote von 26,32% aus dem letzten Jahr beim THW auf 31,41% diese Saison in Aalborg gesteigert. Nur mal als Vergleich: Bellahcene hat aktuell 31,96% in der CL.

    Bei Landin lässt man sich durch die Highlights immer ein wenig täuschen, wie er insgesamt hält. Da sticht er oft gar nicht so hervor. Aber er war sehr häufig in den knappen Spielen in den entscheidenden Momenten da. Das bleibt natürlich im Gedächtnis. Dass er aber häufig auch Spiele hat, wo er lange kaum einen Finger an den Ball bekommt, gerät dabei schnell in Vergessenheit. Da kann man sich z.B. auch darüber streiten, ob man den Torhüter dann dafür feiert, dass er 55 Minuten kaum was hält, so das Spiel eng ist und er dann in den letzten fünf Minuten explodiert. Oder ob das Spiel nicht viel früher entschieden gewesen wäre, wenn früher mehr gehalten worden wäre.

    Die Nachfolge von Wolff mit Quenstedt zu machen, war einer der großen Kaderfehler, die der THW gemacht hat. Das hat z.B. in der CL 21/22 dem THW die Titelchance gekostet, weil Quenstedt da schon komplett durch war und Landin im Halbfinale gegen Barcelona nur 6/35 gehalten hat. Da kam Quenstedt nur kurz drauf, hat 0/3 gehalten und dann war wieder Landin im Tor. Da hätte er der THW dringend einen zweiten Torhüter gebraucht, der auch gleich mal zündet. Den Unterschied hat man letzte Saison mit Mrkva gesehen. Siehe z.B. das Liga-Spiel früh in der Saison in Hannover. Da liegt der THW zehn Minuten vor dem Ende mit vier zurück, Mrkva kommt, hält gleich 5/8 und der THW gewinnt dort noch.

    Nur um nochmal weiter mit Zahlen um mich zu werfen, weil es wieder einen Bezug zur aktuellen Saison gibt. Als der THW 21/22 das letzte Mal in Final 4 der CL eingezogen ist, hat Landin im entscheidenden Rückspiel 7/31 gehalten (Quenstedt 0/4), während auf der Gegenseite bei Paris ein gewisser Vincent Gerard mit 15/46 dabei war. Landin ist natürlich ein überragender Torhüter, aber gerade in der CL war er für den THW in seinen letzten beiden Jahren kein Unterschiedsspieler.

    Der THW hat vor gerade mal 2 1/2 Jahren in Montpellier mit 37:30 verloren in einem Spiel was fast eine Blaupause zu dem gestern war. Ein gewisser Karl Wallinius "damals" noch mit vier Toren für Montpellier. Landin mit 4/26 im Tor. Da war auch Sagosen dabei und alle waren noch etwas jünger. Da sah der THW genauso hilflos aus. "Rückspiel" hat Kiel dann mit 35:26 gewonnen. Das wird bestimmt nicht noch einmal so gelingen.

    Seit 3-4 Jahren bekommt der THW in der CL Klatschen wie gestern. Meistens war es jedoch in der Gruppenphase und dann hat man Mittel und Wege gefunden, dass man zur "richtigen" Zeit dann doch da war. In der Saison mit der Packung in Montpellier ist der THW dann trotzdem ins Final 4 gekommen. Es scheint jetzt aber so zu sein, dass sie sich auch zu den Höhepunkten nicht mehr zu einer guten Leistung über den Willen geschraubt bekommen und dann sieht das so wie gestern aus.

    Rein auf die CL betrachtet hat der THW diese Saison bisher auch davon profitiert, dass Bellahcene gegenüber Landin eine Verbesserung war, aber man hat schon den Eindruck, dass die Gegner mittlerweile besser vorbereitet auf ihn sind und dann ist der Vorteil auch weg.