Ich denke auch, das die Kröstis favorisiert sind, das Turnier zu gewinnen. Eintracht hatt es nach einem dramatischen Spiel verpasst, das Finale zu erreichen- zwei gleich starke Teams mit einem glücklicheren Gewinner am Ende. Für Hildesheim war es ein sehr erfolgreiches Vorbereitungs-Turnier mit der neuen Mannschaft.
HSG Wetzlar – Eintracht Hildesheim 27:26 nach Siebenmeterwerfen (12:14, 24:24)
Im zweiten Halbfinale des heutigen Abends trafen die HSG Wetzlar und Eintracht Hildesheim aufeinander. Beide Teams hatten sich in ihren Vorrundengruppen deutlich mit drei Siegen durchgesetzt. Bei Eintracht Hildesheim um so überraschender, schaltete der Absteiger neben Zweitligist Gensungen/Felsberg überraschend auch die Erstligisten GWD Minden und TBV Lemgo aus.Hildesheim startete dann auch gegen Wetzlar besser in die Partie und ging mit 2:0 in Führung. Volker Michel konnte zwar den Anschlusstreffer für Wetzlar erzielen, die Hessen hatten jedoch weiterhin sehr große Probleme mit der eigenen Abwehr. Zu oft boten sich den spielerisch überzeugenden Hildesheimern Lücken, die sofort genutzt wurden. Bis zur 12. Minute erhöhte Hildesheim dann auch auf 8:4.
Erst Mitte der ersten Halbzeit konnte Wetzlar ins Spiel finden und sich herankämpfen. Beim 9:9 war der Ausgleich erzielt, dem der Erstligist allerdings keine Führung folgen lassen konnte. Bereits von Beginn an hatte Wetzlar mit einer starken Leistung des Geburtstagskindes im Hildesheimer Tor zu kämpfen. An seinem 34. Geburtstag brachte Arunas Vaskevicius die Wetzlarer immer wieder zum Verzweifeln, bei denen ab der 20. Minute aber auch Nikolai Weber im Tor eine gute Leistung präsentierte. Die HSG versuchte nun ihr Glück über Volker Michel, der Kreisläufer Gregor Werum mehrfach erfolgreich anspielen konnte. Gegen die Eintracht reichte dies aber nicht für die Führung, die Hildesheimer gingen mit 14:12 in die Kabine.
Die zweite Halbzeit wurde dann von beiden Teams aggressiver, aber auch hektischer angegangen.Während Djordjic im Wetzlarer Tor nicht überzeugen konnte, glänzte auf Hildesheimer Seite weiterhin Vaskevicius. Wetzlars Trainer Volker Mudrow versuchte es nun mit einer 5:1-Abwehr, in der Timo Salzer vorgezogen verteidigte. Dies half zwar die Hildesheimer auszubremsen, auf der anderen Seite trafen die Wetzlarer dagegen regelmäßig den Pfosten. Wie bereits in der ersten Halbzeit konnte sich Wetzlar damit nur herankämpfen, nicht jedoch in Führuhng gehen. Der erste Ausgleich gelang der HSG erst in der 53. Minute zum 22:22. Danach war dann richtig Feuer im Spiel und es wurde noch hektischer. Das fantastische Publikum unterstützte den unterklassigen Verein und machte die Melsunger Stadtsporthalle zur Heimspielstätte der Eintracht Hildesheim.
Wieder gelang es der HSG dann nicht in Führung zu gehen. Drei Sekunden vor Schluss stand es stattdessen 23:24 für die Eintracht, allerdings mit Ballbesitz für die HSG. Dann fielen jedoch die Lampen der Melsunger Stadtsporthalle wegen Überhitzung aus und es gab eine mehrminütige Unterbrechung. Das Spiel konnte erst wieder angepfiffen werden, als sich die Lampen abgekühlt und wieder gestartet hatten. Für die drei verbleibenden Sekunden ging Torhüter Djordjic mit nach vorn. Nach Wiederanpfiff erfolge ein schneller Pass auf Volker Michel, der mit seinem sechsten Treffer den Ausgleich zum 24:24 erzielte. Unmittelbar danach war die Spielzeit abgelaufen und das Halbfinale sollte im Siebenmeterwerfen entschieden werden.
Beim Siebenmeterwerfen durfte Volker Michel gleich wieder antreten und war gegen Arunas Vaskevicius erfolgreich. Damit war das 25:24 die erste Führung für Wetzlar. Danach scheiterten nacheinander Magnus Anderson für Hildesheim und Kreso Ivankovic für Wetzlar, so dass es Sven Lakenmacher mit seinem insgesamt fünften Treffer vergönnt war wieder auszugleichen. Es folgten die Siebenmeter von Avishay Smoler (HSG) und Michael Hoffmann (Eintracht), nachdem beide scheiterten stand es weiterhin 25:25. Das Siebenmeterwerfen sollte nun in die Entscheidung gehen, nachdem Timo Salzer und Goran Jerkovic trafen stand es 26:26. Für die HSG trat Christian Hildebrand an und verwandelte gegen den bislang so sicheren Vaskevicius. Die Entscheidung lag nun an Zoran Djordjic, der vor dem Siebenmeterwerfen gegenüber Trainer Volker Mudrow angekündigt hatte, dass er zwei Strafwürfe halten werde. Am Ende waren es sogar drei, er parierte gegen Dimitrios Tzimourtos und sicherte damit der HSG Wetzlar den Sieg mit 27:26 nach Siebenmeterwerfen.
Stimmen zum Spiel:
Gerald Oberbeck (Trainer Eintracht Hildesheim):
Wir sind sehr zufrieden mit dem Turnierverlauf. Wir hatten die Erwartung nach der Vorrunde schon heimzufahren, so haben wir zwei Erstligisten geschlagen und durften im Halbfinale nochmals auf einen treffen. Das Spiel im Siebenmeterwerfen zu verlieren ist natürlich meist unglücklich, aber insgesamt stimmt mich unsere Vorbereitung sehr positiv.
Sven Lakenmacher (Spieler Eintracht Hildesheim):
Es war ein schönes Spiel, in dem die Zuschauer voll auf ihre Kosten gekommen sind. Vor allem ein Halbfinale mit Siebenmeterwerfen ist immer sehr ansehnlich. Man hat gemerkt, dass wir alle vier Spiele in vier Tagen in den Knochen hatten, was dazu führte, dass wir vielleicht nicht mehr ganz so schnell gespielt haben. Aber trotzdem war es doch sehr interessant und ansehnlich.
Statistik
HSG Wetzlar
Weber, Djordjic, Schmidt 2, Smoler 8, Hildebrand 1, Salzer 2, Kasmauskas 1, Ivankovic 2, Mitkov 2, Mraz, Schneider, Michel 7, Chalkidis, Werum 2
Eintracht Hildesheim
Vaskevicius, Trinks, Lakenmacher 5, Tzimourtos 5, Nikolov 2, Hoffmann 5, Andersen 2, Gersch, Hairston, Anton 1, Limberg 3, Wagesreiter 2, Schiech, Jerkovic 1
(Quelle:Sparkassenhandballcup)