Und was sollen uns diese links nun sagen?
Soll DAS die Antwort auf meine Frage sein, ob die Unternehmensform der UG an sich schon ein Indiz für eine mögliche oder gar drohende Insolvenz der Vulkan-Ladies ist?
Nun, falls dem so sein soll, betrachten wir die "Argumentation" einmal etwas genauer:
1.)
Nehmen wir einmal an, dass die Angaben von Bürgel stimmen und die Zahl der Insolvenzen im Bereich der UG in 2012 im Vergleich zu anderen Unternehmensformen überproportional gestiegen ist (demnach um 82,5% gegenüber 2011).
Dann sollte man aber der Vollständigkeit halber auch erwähnen, dass die GESAMTZAHL der im Handelsregister eingetragenen UG´n seit 2009 um fast 400% gestiegen ist (Stand 01.11.12: 76.377, Quelle: Elektronisches Handelsregister).
(Was an sich wiederum nicht verwunderlich ist, weil es diese Rechtsform erst seit 2008 gibt.)
Und dass bei einer Steigerung von einer sehr kleinen Zahl (UG-Insolvenzen 2011: 217) auf eine immer noch kleine Zahl (2012: 396) ein vermeintlich beeindruckender Prozentwert entsteht, gehört zu den gerne genutzten Taschenspielertricks eines jeden Statistikers.
Übrigens: Wenn man es einmal andersherum betrachtet: Gerade einmal 5 Promille aller UG´n gingen demnach 2012 in die Insolvenz. Nicht sehr beeindruckend für ein angeblich so ideales Medium für Bescheißer, Trickser und unseriöse Gauner...
Außerdem ist zu berücksichtigen, dass die angegebene Quelle (Bürgel) selbst darauf hinweist, dass ein Großteil der Insolvenzen (ALLER Unternehmensformen) in den ersten 4 Jahren eintreten.
Wie gesagt: die Unternehmensform der UG gibt es erst seit 5 Jahren.
Ist es dann nicht sogar ein Argument FÜR die Seriosität der UG, dass es nur so wenige Pleiten in diesem Bereich gibt?
2.
Das Folgende ist der eigentliche Kernpunkt: Selbst wenn (!!) man Punkt 1. komplett außer Betracht lässt und immer noch die UG insgesamt als Teufelswerk pauschal verurteilt, was hat das dann mit dem konkreten Fall der Vulkan-Ladies zu tun?
Wo ist auch nur der geringste kausale Zusammenhang zwischen diesen statistischen Zahlen und der realen Art der Geschäftsführung in Koblenz/Weibern?
Welche konkreten Indizien - gar von nachprüfbaren Beweisen will ich gar nicht sprechen - gibt es für die suggerierte mangelnde Seriosität?
Wo sind die ausgebliebenen Spielergehälter, die unterschlagenen Sponsorgelder oder unfinanzierbaren Luftschlösser?
Nicht missverstehen: ich sage nicht, dass man am Deutschen Eck mit dem Projekt "Vulkan-Ladies" über den Berg ist! Hier aber billige Polemik zu verbreiten, die - wie oben dargestellt - keiner Überprüfung standhält, nimmt jeder Diskussion die Ernsthaftigkeit.