Beiträge von Hoss

    Tja, und gegen wenn sonst?

    So viele so furchtbar klare Spiele hatten wir ja auch noch nicht und ob das ab jetzt anders wird, ist ja auch fraglich. Bilyk hat bei seinem Kurzauftritt zwar wenig produziert, vermasselt hat er aber auch nichts. Und irgendwie muss er ja wieder in Form gucken. Was Rasmus betrifft: Wenn er wirklich so talentiert ist - bisher habe ich ihn nur einmal spielen gesehen, und das war recht ordentlich -, könnte man ihn ruhig auch mal bringen. Ich glaube, da sollten wir mal weniger wie Deutsche und mehr wie Spanier/ Barcelona denken.

    Übrigens: Eigentlich fand ich das Spiel heute eher "souverän". Melsungen ist zwar noch mal rangerückt, aber wirklich gefährlich fand ich das nie. (Und ich werde sonst eigentlich sehr schnell nervös.) Positiv formuliert: Souverän nach hause gespielt.

    Ok, ich habe mich zumindest innerlich ja auch oft über die Kaderplanung in der Vergangenheit geärgert und fand es frühzeitig absehbar, dass die Bequemlichkeitsverlängerungen auf Dauer nicht gutgehen würden und hätte mir mehr frisches Blut gewünscht. Dabei habe ich aber auch schon mal falsch gelegen. (Weinhold etwa hätte ich viel früher wegen des Alters keinen Vertrag mehr gegeben - bin aber im Nachhinein heilfroh darüber, dass er doch so lange mitgewirkt hat.)

    Aber: In den letzten Jahren hatte ich schon das Gefühl, dass VS gelernt haben könnte und ich finde die Verpflichtungen der letzten 1-2 Jahre eigentlich gut. Imre, Johannson, Madsen, Nacinovic, Skippy (den ich auch kritisch sah)..... Mit den Jungs ist doch auch in Zukunft etwas zu machen?

    Worauf ich abziele: VS die Versäumnisse der Vergangenheit vorzuwerfen, hilft uns nicht viel, wenn er jetzt seinen Job gut macht. (Und ja, Grgic haben wir jetzt nicht, aber könnte man sich nicht auch aus Gründen der Finanzierbarkeit und der Abwehrstärke eher auf Köster konzentriert haben?)

    hamster-gestreift

    Nein, wenn du mich meinst, dann hast du das nicht richtig verstanden. Ich schrieb ja auch, dass Skippy gestern der klare Gewinner war und gestern nun wirklich einiges gezeigt hat.

    Aber er wurde auch sehr schnell wieder sehr gelobt. Er ist RM und es ist auch seine Aufgabe, seine Mitspieler in Szene zu setzen und das Spiel zu lenken. Das habe ich gestern für mein Empfinden noch recht selten gesehen. Natürlich müssen sie ihm dafür auch die Gelegenheit geben, gerade auf RL - und wenn sie das nicht tun, dann habt ihr schon Recht, wenn ihr sagt, dass es dann eben auch eine Qualität sei, das Heft dann eben selbst in die Hand zu nehmen.

    Diese Qualität hat er ja nun gestern auch gezeigt und uns dadurch zumindest im Angriff ja auch den Allerwertesten gerettet. Gut gemacht, danke dafür.

    Aber die andere Qualität, sei es mangels Gelegenheit (indisponierte Mitspieler) oder aus anderen Gründen (Taktik, fehlende Geduld oder Übersicht, etc.), war noch nicht da. Vielleicht hat er sie, hoffentlich hat er sie. Und ich lasse mich da gerne von denen belehren, die diese Saison schon mehr Spiele als ich gesehen habe. Das war also von mir eher eine Frage und ggf. eine Kritik an einer zu frühen Heroisierung als eine Kritik an Skippy gestern.

    Mal etwas ketzerisch: War Skippy wirklich so gut?

    Ja, er hat wirklich viele Tore geworfen, war entschlossen, mutig und durchsetzungsfähig. Zudem hat er auch in Gestik und Mimik Willen und Emotionen gezeigt. Das fand ich tatsächlich schön zu sehen - fast so, als wachse da ein neuer "emotional leader" heran. Der klare Gewinner gestern.

    Aber: Regie in dem Sinne, dass er seine Mitspieler in aussichtsreiche Positionen bringt und die Mannschaft taktisch klug führt? Das habe ich so gestern noch nicht gesehen. Fairerweise: Der einzige andere, der da mithalten konnte, war in meinen Augen gegen Wetzlar und Hamburg (ich habe nur diese zwei Spiele gesehen) Emil. Der Rest wirkte da überfordert oder verwechselte schnelles Spiel mit überhastetem Abschluss (so wie Eric gestern).

    Ja, das passiert mal und beide haben ja auch etwas Kredit verdient. Aber ich verstehe nicht, warum dann insbesondere Eric (Emil fand ich in der ersten Hz. noch ok) eigentlich fast durchgespielt hat. Schlechter als er hätten es heute auch Bylik, Ankermann oder irgendeiner der 10000 Zuschauer in der Halle nicht machen können.

    Gut fand ich aber auch noch den Einsatzwillen und die Atmosphäre in der Halle. Das macht mir beides Mut.

    Zumindest phasenweise fand ich die Abwehr eigentlich gut - zwischen dem Videobeweis und der nicht gegebenen Strafe gegen Wetzlar und der zweiten Wetzlarer Auszeit in der 2. Halbzeit. Da waren die Kieler auf einmal sehr beweglich und aggressiv in der Deckung, sodass dem Gegner eigentlich nichts einfiel. Das war dann ja auch die Phase, in der sich der THW absetzte (und auch vorne einige - zumindest für Kieler Verhältnisse - sehr schöne und schnelle Spielzüge im Angriff hatte). Ansonsten macht mir für die Abwehr eigentlich die größte Hoffnung, dass sich Wolff schon noch steigern wird. Oder besteht noch Hoffnung, wenn alle Kreisläufer fit sind? Habe unseren zweiten Neuzugang noch nicht spielen sehen.

    Mal so als Nachfrage: Der Artikel redet ja auch von einer Veränderung des Stils. Ich habe zwar in der Vorbereitungszeit die Ergebnisse verfolgt, aber kein Spiel gesehen. Teilweise wurden ja wohl viele Tore über Außen und den Kreis erzielt, sodass ich schon auf eine Stiländerung gehofft habe. Aber ist die wirklich zu erkennen oder war das in der Vorbereitung angesichts der Verletzungen von Madsen und Johansson nur aus der Not geboren?

    Dass der Kader gerade umgebaut wird, ist ja klar. Da hat VS ja in der Vergangenheit wirklich viel verpennt, holt das nun ja aber nach.

    "Jicha raus"-Rufe waren ja auch vereinzelt zu hören und eine große Entwicklung kann ich leider auch nicht feststellen. Wir sind gut genug fürs Vorderfeld und nicht gut genug für die Spitze (mal von Magedburg abgesehen). Aber wie gut wäre unser Kader denn überhaupt unter anderen Trainern? Ist das Potential für mehr überhaupt da?

    Was mir z. B. auffällt, ist, dass wir früher stolz darauf waren, dass wir keine Abwehrexperten brauchten, weil jeder Rückraumspieler auch hinten seine Leistung brachte. Nun scheint mir eigentlich Dule da der einzige zu sein, der hinten konkurrenzfähig ist. Der Rest wird auf außen abgestellt, ausgewechselt oder hat (und hatte noch nie) auf Abwehr schlicht keinen Bock (Bilyk).

    Und hat Jicha nicht auch einfach etwas Pech gerade? Wir haben viele Spieler, die erst jetzt zurückkommen. Natürlich erhofft man sich, dass jemand nach längeren Verletztungen sofort wieder bei 100 % ist. Aber bei Bilyk, Skippy und auch bei Johannson merkt man schon noch einen Rückstand, bilde ich mir zumindest ein (wobei letzterer heute auch mit einer Reihe technischer Fehler geglänzt hat).

    Letztlich kommt da gerade alles zusammen, unpassende Kaderplanung, mangelnder "Siegeswille" (bis auf Dule strömt das nur Wienczek aus, wenn er denn mal darf), Einfallslosigkeit auf der Bank. Und ggf. auch das Potential.

    Nur liegt das Problem ja nicht an der Ausbeute im Angriff. Die Mannschaft wirft ja selbst immer weit über 30 Tore.

    Allerdings fehlen dann in der Abwehr Abstimmung, Einstellung und Energie ... was auch immer.

    Da wäre dann auch Jicha gefragt, auf eine bessere Balance hinzuarbeiten. Zumal wir das Problem ja schon seit Wochen haben.

    Und: Nein, ich möchte keine Trainerdiskussion aufmachen, aber die Niederlage heute geht auch auf seine Kappe. Z. B. war, als Dule dann in den letzten 10 Minuten verteidigen durfte, gleich viel mehr Druck auf den gegnerischen Angriff und die Lücke hinten auf halblinks recht dicht. Als Bilyk dort gespielt hat, was ja die meiste Zeit des Spiels war, war dort ja nun alles völlig offen, sodass Lemgo relativ mühelos wegziehen bzw. später den Vorsprung halten konnte. Overby hätte man im Angriff ggf. auch mal etwas mehr Einsatzzeit geben können - Wienczek ist da derzeit ja auch bei eigentlich sehr guten Chancen etwas glücklos und er hat mehrere freie ausgelassen, weswegen Kiel dann auch nicht herankam. Und auch der letzte Spielzug, bei dem Zarabec 10 Sek. vor Schluss den Ball nach einem Freiwurf nach vorne dribbeln sollte, wirkte etwas.... na ja.

    Der bärtige junge Mann vom orangen "Bosch-Service" war unter aller Kanone! Ohne den hätte der THW mindestens mit zehn Toren Unterschied verloren. Wirklich ALLE kritischen "Kann-Entscheidungen" hat er für den THW entschieden :wall: !
    Sein Kollege war dafür total ok. Dass der denn innerhalb des Team nicht die Möglichkeit hat, seinen Kollegen mal ein wenig auszubremsen, verstehe ich nicht 8o

    Sorry, was für ein Unfug. Die haben nun wirklich in der ersten Halbzeit viel getan, um euch auf die Siegerstraße zu pfeiffen. (Schau dir z.B. mal das vermeintliche Stürmerfaul von Duvniak an, das aus einer guten THW-Gelegenheit mit Führung einen Flensburger Gegenstoß werden und euch in Führung gehen lässt, dann auch noch das ungeahndete Gehacke eures Kreisläufers, und vieles mehr). Etwaige Geschenke der Schiris an uns kamen zwar ggf. in den letzten Minuten, und die Art, wie wir die nicht angenommen haben, war an Inkompetenz nun völlig unglaublich (nicht das einzige unfassbar Schlechte und Dumme auf THW-Seite heute!).....aber aus einer insgesamt schwachen Schirileistung eine eindeutige THW-Bevorzugung erkennen zu wollen, geht wohl nur mit ganz dicker Vereinsbrille.

    Eigentlich fand ich das Spiel nun von beiden Seiten nicht unfair, aber ich verstehe auch ohnehin nicht, was darin so verwerflich ist, sich über eine Hinausstellung des Gegners oder einen 7-Meter zu freuen, sofern diese Entscheidungen gerechtfertigt sind.

    Grob gesagt: Bei den 2 - Minuten haut mir der Gegner erstmal eine rein, und das in aller Regel mindestens fahrlässig oder sogar absichtlich. Eigentlich ein Fall für den Staatsanwalt. Aber ich bin unsportlich, weil ich seine Bestrafung befürworte?

    Beim 7-Meter klaut mir der Gegenspieler auf unfaire Weise in Tor. Und ich bin unfair, weil ich das gut finde, dass ich durch einen Strafwurf nun doch die Möglichkeit zum Tor bekomme?

    Sorry, aber ehrlich gesagt klingt dieses stillschweigende Abkommen, die Schläge des Gegners in meinen Bauch, mein Gesicht oder sonstwohin hinzunehmen und zu akzeptieren, dass mir ein Tor geklaut wird, eigentlich nach Ganovenehre.

    Wenn mir regelwidrig Unrecht widerfährt, darf ich doch wohl Wiedergutmachung erwarten und mich freuen, wenn ich sie erhalte. Wo ist da das Problem?

    Das stimmt zwar, aber das gilt für andere Handball- und Fußballvereine ebenso, die sich nicht entsprechend kompetent gearbeitet haben und jetzt teilweise völlig von der Bildfläche verschwunden sind oder ums Überleben kämpfen.. Man muss Gelegenheiten eben auch zu nutzen wissen, womit das nicht nur eine Glücksfrage, sondern auch eine Kompetenzfrage ist, wenn jetzt Bayern und der THW an der Spitze der Nahrungskette stehen. Glück also in dem Sinne, dass man im entscheidenden Moment schlaue Manager hatte. Dass es jetzt für Newcomer wegen der ökonomischen Nachteile schwieriger wird, ist wohl auch nur teilweise richtig. Siehe Mannheim und Hamburg, die ja beide eine ganze Zeit lang sehr viel Geld verbrennen konnten - ohne eine vergleichbare Titelsammlung zu haben.

    Was den Artikel betrifft: Der ist dermaßen tendenziös geschrieben, dass er für ein Möchtegernqualitätsblatt wie die FAZ schlichtweg eine Schande ist. Insbesondere der Hinweis auf 7 mögliche Spielmacher fällt da ins Auge, weil sich das für manchen uninformierten Sportfan so lesen muss, als habe man 7 Leute für diese eine Position, was ja nun angesichts des Verletzen, der Vertragslage und der angestammten Position einiger Spieler, auf die der Schreiberling eben nicht hinweist, Unfug ist. Und ich unterstelle mal dem Journalisten, dass er weiß, dass das Quatsch ist und was die Unterschlagung von konzeptualisierender Information bewirken kann. Wäre er komplett ahnungslos oder was seine Formulierungen betrifft so dermaßen unbedarft, hätte man ihn wohl kaum einen Handballartikel schreiben lassen oder würde ihn nicht beschäftigen dürfen. Nein, Herr Heike schreibt mit Absicht so.
    Erinnerte mich irgendwie an Dirk Hoffmann, der vor 10 Jahren den HSV vor allem durch das Hetzen gegen den THW etablieren wollte. Aber der schrieb ja auch nur für die Mopo.


    Selbst wenn es irgendwann Cricket nach Olympia schafft (die letzte medienwirksame Mannschaftssportart die mir einfällt) wären dann immer noch Hockey oder Wasserball, die auf der Liste der Abschusskandiaten vor Handball stehen.

    Male jetzt bitte den Teufel nicht an die Wand, wer soll denn dann noch für Deutschland Gold in den Manschaftssportarten holen, wenn sie Hockey rauswerfen?
    8o
    Denn doch lieber Handball....

    Da besteht wohl ein grudsätzliches Mißverständnis. Solange keine der großen, glänzenden Metropolen in der Lage ist, Handball auch nur annähernd selbst finanziert zu betreiben glänzt da (für mich) gar nichts. Es ist also kein provinzieller Minderwertigkeitskomplex. Ich kann damit leben, dass man in Barcelona mal eben einen Karabtic und Lazarov einstellt, nicht um in der Liga zu bestehen, sondern um die CL zu gewinnen. Dabei kommt bei mir dabei weder Neid noch ein Gefühl des Minderwertigen dabei auf.

    Ich warte noch auf die erste Metropole, in der sich Handball trägt......Grüße an den Bob.... ;)

    Deine Einschätzung zu den bisherigen Leistungen der Metropolclubs, teile ich zu fast 100 %. Nur bildet gerade Barcelona für mich eine Art Ausnahme, weil die durch einen dahinter stehenden Gesamtverein getragen werden, nicht durch einen launischen Mäzen. Ich betrachte deren Erfolg also weniger als einen Erfolg der Handballsparte, als vielmehr des gesamten Clubs. Und gerade dass sich spanische Großklubs wie Barcelona oder auch Real Madrid in mehreren Sportarten hervortun wollen, finde ich gut, da weniger eindimensional als hier in Deutschland. Berlin könnte ja eine lobenswerte Ausnahme werden. Bisher habe ich jedenfalls den Eindruck, dass Bob das vernünftig handhabt.

    Das “glänzend" wurde von mir jetzt zur Veranschaulichung der allgemeinen Wahrnehmung genutzt und auch das Wort "Minderwertigkeit" klingt wohl zu neurotisch, eine gewisse Häme und ein gewisser Stolz auf deinen "Provinzclub" mit seinen vergleichsweise bescheidenen Möglichkeiten für seine Leistung gegenüber dem "Metropolclub" mit seinen weitaus größeren Mitteln gibt dein Beitrag allerdings schon her, und dass es im Allgemeinen oft auf unbewusster oder bewusster Ebene das Gefühl bei uns Provinzlern gibt, in vielen Aspekten (wirtschaftlich, kulturell, touristisch, etc. ) nicht mit den größeren Städten mithalten zu können und dass das die Freude über einen sportlichen Triumph über eben diese Städte verstärkt, glaube ich schon. Trotzdem bin ich als Kieler, und du als Flensburger wohl auch (?) recht zufrieden und möchte gar nicht in einer Stadt wie Hamburg oder Berlin leben. (Barcelona vielleicht schon, aber das ist auch jenseits des Handballs für mich eine der attraktivsten Städte der Welt. Da werde ich schon neidisch.)

    Zumindest die aus Barcelona dürften sich den Namen jetzt merken können..... ;)

    Was ist denn Montpellier, Szeged (kennt man zumindest vom Gulasch) oder Kielce? Provinz!

    Gestern hat ein Handballteam gegen eine arrogante Staransammlung aus (zugegeben, die Stadt kennt man) Barcelona gezeigt, was Handball ausmacht. Das versteht man in Ungarn, Mazedonien, Frankreich und überall, wo Handball gespielt wird. Und die gesamte halle in Köln (sicher nicht alles Flensburg Freunde) haben es auch verstanden. Von daher kann ich die Diskussion jetzt nicht ganz nachvollziehen....

    Na ja, Montpellier ist jetzt vielleicht nicht ganz so klein, dennoch ist der Punkt mit den Provinzvereinen vielleicht zwar bewusst überzogen, aber im Kern nicht unzutreffend.
    Wenn wir uns anschauen, wo Fußball gespielt wird, dann sind die Standorte dort im Schnitt deutlich berühmter. Es gibt ja kaum eine große Stadt ohne bedeutenden Fußballklub. Im Handball sind da aktuell Barcelona und Hamburg ja die Ausnahme. Paris kommt vielleicht in den nächsten Jahren noch dazu.

    Wenn du schreibst, das man “Das überall dort versteht, wo Handball gespielt wird", ist das wohl genau der Knackpunkt. Leider wird ja eben nicht überall Handball gespielt, geschweige denn konsumiert. Daher die schlechte und nun wohl noch nachlassende Medienpräsenz. Es müsste darum gehen, neue Fans zu gewinnen, und dafür sind Städte wie Flensburg, Kiel(ce) und Co sicher weniger geeignet als Berlin, Hamburg, Paris, London, Rom etc.

    Denoch, ob ich die geographische Bindung des Handballs an Provinzen schlecht finde, kann ich gar nicht mal genau sagen. Wenn du schreibst, gestern habe "ein Handballteam gegen eine Staransammlung aus Barcelona gezeigt", wie man Handball spielt, drückst du ja im Grunde einen - nichts für ungut (teile ich nämlich) - urprovinziellen Wunsch aus, gewissermaßen eine Art provinziellen Minderwertigkeitskomplex. Dass klug operierende Provinzen wenigstens in diesem Bereich gegenüber glänzenden Metropolen die Oberhand behalten können, ist da sicher eine schöne Nachricht.

    Mit anderen Worten, das ist Provinzdenken, bzw. Denken aus der Provinz heraus (auch das ist nicht abwertend gemeint). Finde ich völlig verständlich, aber wenn man das Wohl des Handballs durch seine Medienpräsenz definiert, ist das wohl die falsche Grundlage.

    Mir selbst würde zwar die Medienpräsenz und damit die Möglichkeit, meinen Lieblingszuschauersport zu konsumieren, fehlen, wenn sich die aktuelle Entwicklung fortsetzt. Würde deshalb der Sport aber wirklich schlechter oder weniger faszinierend werden? Das glaube ich wiederum nicht, die Hallen in den Provinzen waren schließlich auch schon vor 20-30 Jahren teilweise sehr gut gefüllt. Am meisten leiden würden wohl die Spieler, da weniger Fernsehen wohl auch weniger Sponsoreneinnahmen und damit geringere Gehälter bedeuten würden.

    Für Sigurdsson ist die Spitzengruppe der Liga wirklich eine Nummer zu groß. So eine planlose Wechselei schafft nicht mal Gudmundsson. Dass er den Frust dann an Schiedsrichtern auslässt, die über 60 min. gut und fast geräuschlos gepfiffen haben, macht den Typ unsympathisch.

    Na ja, was das Auftreten am Spielfeldrand und den Schiris gegenüber betrifft, bin ich da als THW-Fan doch leider etwas kleinlaut geworden in den letzten Monaten. Das gleiche gilt für die Wechseltaktik.
    Und ob die Spitzengruppe wirklich eine Nummer zu groß für den Berliner Coach ist? Ich finde es ehrlich gesagt mehr als respektabel, dass die Berliner es in den vergangenen Jahren geschafft haben, so gut oben mitzuhalten. Insbesondere jetzt, wo sie doch einen erheblichen Umbruch vollziehen mussten/ wollten.

    Hart war das Spiel zwar schon, aber jedenfalls für mich in der Halle schien es eigentlich auf beiden Seiten trotzdem nicht unfair gewesen zu sein. Im Fernsehen sah das vielleicht anders aus?
    Und was Myrhol betrifft: fragwürdige 7m - aus THW-Hallenperspektive - gab es nach diversen Stürmerfouls und unbedrängten und trotzdem völlig verzogenen Würfen von du Rietz und Guardiola genügend.


    Gerettet hat uns vor allem die Abwehr zwischen der 40 und der 55 Minute - da ist euch ja eigentlich gar nichts mehr eingefallen. Hat mich doch etwas überrascht, so richtig spielerisch schlecht sind ja Schmid, du Rietz und Co nicht.

    Das sehe ich ganz anders. Nur das Verzichten auf Ablösesummen macht einen Verein noch lange nicht zum Nichtmitmacher eines Wettrüstens. Der Etat ist nicht gesunken, oder? Der Spruch mit dem Wettrüsten war eine reine Image-Aussage und sollte schon suggerieren, dass man beim Pokern um Spielerverträge nicht mehr so hoch gehen würde wie die Konkurrenz.

    lediglich????

    Ich glaube, "Wettrüsten einstellen" und "Sparkurs" sind Begriffe, die nicht zu verwechseln sein sollten. Das erste heißt, dass ich bereit bin, mich im finanziellen Grenzbereich zu bewegen (oder darüber hinaus gehe), um den maximal möglichen Erfolg zu erreichen. Das zweite heißt, dass ich mich deutlich unterhalb des finanziellen Grenzbereiches bewege, ggf. auch auf Kosten des sportlichen Erfolges, um einigermaßen schnell mein finanzielles Polster auszubauen.

    Als Hamburg und Mannheim, mit denen man sich ein Wettrüsten lieferte, den Gürtel etwas enger schnallten, bestand dann ja auch für Kiel kein Anlass mehr, sich weiter im finanziellen Grenzbereich zu bewegen und den Etat durch den Kauf weiterer Weltstars immer weiter zu erhöhen. Man kann also das Wettrüsten einstellen, es bedeutet aber nicht, dass ich mich nicht auf ein Wettbieten um einen Wunschspieler einlassen kann, wie wohl bei Duvniak geschehen. (Nebenbei, dass Hamburg ihm mehr geboten hat, würde ich als Kieler gerne glauben, tue es aber nicht wirklich). Und es bedeutet auch nicht, dass ich einen Sparkurs fahren muss und den Etat deutlich reduzieren muss.
    Und, tut mir leid, wenn es arrogant klingt, der Kieler Etat ist seid mehreren Jahren so hoch, dass man sich nicht mehr im Grenzbereich des Wettrüstens bewegen oder auf das Niveau etwa der Flensburger (bitte jetzt nur finanzielles Niveau!) sinken muss, um dennoch den höchsten Etat der Liga zu haben und solide aufgestellt zu sein. Von daher denke ich, dass etwa Weinhold für Kieler Verhältnisse beinahe ein "Schnäppchen" gewesen sein dürfte, nicht Teil irgendeines Wettrüstens. (Dann hätte man sicherlich andere RRs geholt!).

    Weniger Polemik - eher Frustration.

    Der Unterschied zwischen Steuerprüfung und Steuerfahndung ist mir als Kaufmann und Buchhalter durchaus bewusst.
    Aber nur weil die Justiz einen Vorgang wegen des Schweigens der (Unschulds-)Lämmer juristisch nicht zweifelsfrei nachweisen kann, heißt es ja nicht, dass es den Vorgang nicht gegeben hat.

    Umgekehrt gilt aber auch nicht, dass etwas vorgefallen ist, nur weil einige Wichtigtuer und interessierte Parteien das behaupten und kräftig mit Schmutz werfen. Das ist zwar eine beliebte Methode bei manchen Leuten - man werfe nur genug Dreck, es wird schon etwas hängen bleiben - und dass sie funktioniert, beweisen ja auch mal wieder die obigen Kommentare. Sachlich angemessener werden diese Methoden dadurch nicht.

    Und der Justiz in Kiel zusätzlich Untätigkeit vorzuwerfen, ist schon etwas hart.