Beiträge von dmb

    Was mich eher gewundert hat: Warum hat Mensah nach seinem technischen Fehler und dem Wegkicken des Balles ungefähr 30 Sekunden vor Ende nur eine Hinausstellung und keine Disqualifikation + Bericht erhalten? Nach der alten, im Pokal gültigen Regel für mich ein Vergehen nach 8:10c) (Ball nicht im Spiel in der letzten Spielminute).

    Beim Fall Lauge sieht man imho, dass die ab der nächsten Saison eingeführte blaue Karte sehr viel Sinn hat. Bis der Sis-Spielbericht online ist, bisher Rätselraten.

    Edit: Sis-Bericht ist online. Rot mit Bericht für Lauge und Baena, damit Lauge wohl morgen gesperrt. Aber rot ohne Bericht für Pekeler(???). Habe ich etwas verpasst und wurde im Pokal jetzt auch das Bundesliga-Regelwerk eingeführt? Für mich die einzige Möglichkeit, um mir die Situationen um Mensah und Pekeler zu erklären.

    Wenn alles "normal" zugeht, dann kann der Einspruch eigentlich nur abgeschmettert werden. Für mich eine klare Tatsachenentscheidung. Dennoch gebe ich noch zu bedenken: Die EHF hat ja schon die offiziellen IHF-Regeln zugunsten des nachträglichen Videobeweises für die EM quasi außer Kraft gesetzt, indem bei jeder roten Karte um eine Sperre verhandelt wurde (siehe Dissinger im Vorrundenspiel gegen Slowenien). Somit wurde die Tatsachenentscheidung "mit Bericht" oder "ohne Bericht" im Prinzip komplett gestrichen. Trotzdem halte ich ein Gewähren des Einspruchs für sehr unwahrscheinlich.

    Achso, jetzt weiß ich auch, welche Situation beim 7m du meintest. Das sollte natürlich nicht passieren, den Fehler würde ich hier aber eher beim Kampfgericht suchen, das hier wahrscheinlich reingepfiffen hat. In der Situation kann ich den "akuten Ärger" von Sigurdsson gut verstehen, aber letztendlich hatte es keine Auswirkungen. Der 7m ist ja trotzdem rein. Trotzdem kein Grund für Verschwörungstheorien.

    Hat er in den Interviews denn jetzt was gesagt? Der Ausraster während des Spiels war ja akut darauf bezogen das Reichmann im Wurfmoment abgepfiffen wurde bei 7m. Darüber hätte ich mich auch aufgeregt.


    Auf die Frage, warum er sich so aufgeregt hätte, hat er sinngemäß gemeint, dass sich Deutschland wohl erst Respekt erarbeiten müsse und Spanien "einen Bonus" bei den Schiedsrichtern hätte.

    Klar, dass man sich als Trainer bei einzelnen Situationen in der Hitze des Gefechts aufregt, geschenkt. Aber dass man dann in einem Interview nach dem Spiel einen pauschalen Bonus sieht noch bevor man eigene Schwächen analysiert (z. B. einfallsloser Angriff in der Schwächephase der ersten Halbzeit, schwaches Überzahlspiel) finde ich doch etwas gewagt.

    Ein Gutes hat die Geschichte immerhin: Alle Akteure (Schiedsrichter, Spielaufsichten, Spieler, Trainer, aber auch Jounalisten/Kommentatoren und nicht zuletzt viele Zuschauer) haben jetzt von der neuen Regel gehört bzw. sind noch einmal dafür sensibilisiert worden. Die Spieler werden in den letzten 30 Sekunden noch mehr vor Unsportlichkeiten zurückschrecken und bei einer korrekten Entscheidung werden sich deutlich weniger Leute wundern und Kommentatoren hoffentlich richtig erklären.

    Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass die neue Regel deutlich besser als die alte, bei der die nächste und nicht die direkt benachteiligte Mannschaft einen Vorteil aus der Unsportlichkeit erhält, ist. Ich hoffe, dass der Versuch jetzt nich aus den falschen Gründen eingestampft wird.

    Wenn die Ersatz-Schiedsrichter allerdings unsportliches Verhalten oder sogar Beleidigungen gegenüber Zuschauern (was die angesetzten Schiedsrichter in diesem Fall waren) von Spielern oder Offiziellen wahrnehmen, dann muss das natürlich mit entsprechenden Strafen sanktioniert werden. Gegen die angesetzten Schiris können wie schon erwähnt nur die Ordner etwas ausrichten.

    Ja, das geht. Regel 16:9b:

    Zitat

    Wenn ein Spieler, der gerade eine Disqualifikation bekommen hat (direkt oder wegen seiner dritten Hinausstellung), sich vor der Wiederaufnahme des Spiels unsportlich verhält, wird die Mannschaft mit einer zusätzlichen Strafe belegt, wodurch die Reduzierung 4 Minuten beträgt.

    Ich habe keine Ahnung, was da passiert ist. Aber generell ist es doch so, dass die Spielaufsicht immer über das Auswechselraumreglement wacht und im Rahmen dessen die Schiris über Regelverstöße informieren darf und die Schiedsrichter dementsprechend auch progressive Strafen gegen Offizielle aussprechen dürfen, die diese nicht wahrgenommen haben.

    Generell wird das Fünffarbenprinzip in der Bundesliga meinem Empfinden nach schon beachtet. Bei Flensburg scheint man wohl generell der Meinung zu sein, dass sich deren dunkelblau genug von schwarz abhebt. Zumindest in der letzten Saison war sogar das eigene Flensburger Torwarttrikot schwarz. Hat beim Final Four schon für Verwirrung gesorgt als ein Flensburger Spieler mit schwarzem Leibchen über dem dunkelblauen Trikot eingewechselt wurde. Ich denke aber, live ist das ganze besser unterscheidbar als im Fernseher.

    OT: Die Werbung auf den Schiedsrichtertrikots hat dieses Jahr leider in der Tat lächerlich riesige Ausmaße angenommen.

    Die Schiris waren sicher nicht fehlerfrei, aber imho auch nicht besonders schlecht und mit Sicherheit nicht spielentscheidend. Wenn allerdings das arrogante Kommentatorenduo heute mit ihrer Regelauslegung als Schiris auf der Platte gestanden wären, dann hätten wir eine wirklich berechtigte Schiridiskussion.

    Denke auch, dass es um das vermeintliche Stürmerfoul an Svan abseits des Balles etwa zehn Sekunden vor Schluss ging. Auch Svan hat sich nach der Schlusssirene lautstark bei den Schiedsrichtern beschwert. Ehrlich gesagt habe ich live in der Halle (als weitgehend neutraler Zuschauer) sofort Stürmerfoul gesagt. Für mich ist Dahmke beim Einlaufen in den stehenden Svan reingelaufen. Ich hatte eigentlich gehofft, dass da am TV für Auflösung gesorgt worden wäre. Hätte dann wohl mindestens Siebenmeterwerfen, wahrscheinlich aber Sieg Flensburg bedeutet.

    Ich finde die Idee durchaus sinnvoll, da hier - wie bereits erwähnt - eben direkt die durch die Unsportlichkeit benachteiligte Mannschaft einen Vorteil erhält. Im Allgemeinen finde ich, dass man im Regelwerk auch vor komplizierteren Regelungen nicht zurückschrecken sollte. Oft ist es einfach nötig, um ein Ausnutzen einer Regel durch Schlupflöcher zu vermeiden. Im Fußball z. B. schreckt man meiner Meinung nach viel zu oft vor einer solchen "Verkomplizierung" des Regelwerks zurück, was letztendlich zu einem zumindest für den Profisport ungenügenden Regelwerk und vielen unnötigen Diskussionen führt.

    Bei den Schiedsrichtern sehe ich bei einer solchen Regeländerung auch das kleinste Problem. Ich erlebe es eigentlich sehr selten, dass Schiedsrichter im Profibereich Schwierigkeiten bei der korrekten Anwendung einer klar definierten Regel haben. Fehler treten dagegen oft bei bei der Wahrnehmung im hohen Spieltempo und bei versteckten Aktionen und bei der einheitlichen Auslegung von Bereichen, wo viel Spielraum besteht (progressive Bestrafung, Stürmerfoul etc.), auf. Bei Schiedsrichtern in unteren Klassen mag das wieder anders aussehen.

    Zitat

    Wenn man dann American Football als Sport einstuft, ok, soll auch Leute geben, die Wrestling für Sport halten. (Nichts für ungut, dieser ganze amerikanische "Sport" ist für mich reine Show, bei der es nicht um den Sport sondern nur um die Unterhaltung geht.)


    Schonmal ein ganzes American-Football-Spiel gesehen und das Regelwerk, die Taktik und die Anforderungen an die Athletik auch nur ansatzweise verstanden?

    Zunächst einmal ist nur dann auf Einwurf zu entscheiden, wenn der Ball die Außenlinie vollständig überschritten hat (Regel 11:1):

    Zitat

    Auf Einwurf wird entschieden, wenn der Ball die Seitenlinie vollständig überquert hat oder wenn ein Feldspieler der abwehrenden Mannschaft den Ball zuletzt berührt hat, bevor dieser die Torauslinie seiner Mannschaft überquert hat.

    Wenn der Ball die Decke oder über der Spielfläche befestigte Vorrichtungen berührt, ist ebenfalls auf Einwurf zu entscheiden.

    Zusätzlich behandelt Regel 7:10 noch den Fall, wenn sich Spieler mit bzw. ohne Ball im Aus befinden. Dann ist aber auf jeden Fall auf Freiwurf und nicht auf Einwurf zu entscheiden:

    Zitat

    Wenn sich ein ballbesitzender Spieler mit dem Fuß oder beiden Füßen außerhalb der Spielfläche bewegt (während der Ball sich noch innerhalb befindet), z.B. um einen Abwehrspieler zu umlaufen, ist auf Freiwurf für die andere Mannschaft zu entscheiden (13:1a).

    Verlässt ein Spieler der ballbesitzenden Mannschaft die Spielfläche ohne Ball, haben die Schiedsrichter ihn aufzufordern, auf die Spielfläche zurückzukehren. Tut er das nicht oder wiederholt sich das Vorkommnis bei derselben Mannschaft, ist ohne vorherige Aufforderung auf Freiwurf für die andere Mannschaft zu entscheiden (13:1a). Derartige Vergehen führen nicht zu persönlichen Strafen gemäß Regel 8 und 16.

    Eventuell wurde entschieden, dass der nach dem Sprungwurf im Kreis stehende Musche in das Spiel eingegriffen hat. Deshalb Angreifer im Kreis => Abwurf.

    Meiner Meinung nach ist kein Anpfiff nötig. Es wurde ja noch gar kein Abwurf ausgeführt. Das ganze mag zwar Frage 56 aus dem IHF-Regelfragenkatalog (Torwart A1 wehrt ab und wirft sich nach dem Ball, der sich in Richtung Spielfeld bewegt. Er erreicht ihn, rutscht aber über die Torraumlinie hinaus und spielt erst im Spielfeld einem Mitspieler den Ball zu. Richtige Entscheidung?) recht ähnlich sein (Abwurf mit Anpfiff ist die korrekte Antwort), jedoch wird hier explizit die falsche Ausführung des Abwurfs durch das Zuspiel außerhalb des Torraums genannt.

    Die Chronologie der Ereignisse für mich: Torhüter bringt den Ball im Torraum unter Kontrolle. Damit ist das Spiel unterbrochen und wird mit Abwurf fortgesetzt. Der Torhüter postiert sich korrekt im Torraum und führt den Abwurf korrekt aus. Im Grunde genau das gleiche, als wenn der Ball ins Toraus geht, der Torwart den Ball holt, sich dann korrekt im Torraum postiert und den Abwurf ausführt. Hier ist ja auch kein Anpfiff nötig.

    Eine Korrektur, auf die ein Anpfiff zu folgen hat, ist für mich nur eine, wenn das Spiel ohne einen richtig ausgeführten Wurf einfach weitergegangen wäre. Ein Pass zum korrekten Ausführungsort eines Freiwurfs bspw. erfordert ja auch keinen anschließenden Anpfiff.

    In einem Hamburger Abendblatt-Artikel wird erwähnt und gefragt, wie es sein kann, dass die eingesetzten Schiedsrichter Fabian Baumgart und Sascha Wild (Neuried/Offenburg) wie Göppingen aus Baden-Württemberg kommen. Das würde mich auch mal interessieren, wie das kam: ist das eine Ausnahme gewesen oder ist das üblich?

    Ich meine, es ist so gereglt, dass die Schiedsrichter lediglich in der Regel nicht aus einem der Verbände der spielenden Mannschaften kommen dürfen (es sei denn es handelt sich um ein Verbandsderby). Da Baumgart/Wild aus Südbaden stammen und Göppingen zum Handballverband Württemberg gehört, gibt es hier keine Überschneidung.