Beiträge von Celian

    Servus zusammen,
    gestern wurde auf Sport1 mehrfach von Anweisungen für die Schiedsrichter gesprochen. Vor allem im Bezug auf "Doppelbestrafungen" bei Kreisaktionen und Körperkontrolle bei Würfen von den Außenpositionen hat Uwe Semrau öfters von Vorgaben für die Schiedsrichter gesprochen.

    Gibt es diese irgendwo im Internet zu finden?

    vg Celian

    Entscheidend ist meiner Meinung nach nur, ob der Torwart sich in "voller Körperkontrolle" befindet (Begriff wird eher bei Angreifern verwendet, aber ich denke ihr wisst was ich meine). In dem geposteten Video ist dies nicht der Fall und in meinen Augen hat der Schiedsrichter zumindest mit dem T-O völlig richtig gehandelt.

    Interessanter wäre jetzt die Spielfortsetzung, da die Aktion, zeitgleich zum Pfiff des SR sicherlich 7-Meter verdächtig ist.

    Hierzu gibt es sogar eine IHF-Regelfrage:

    Optimalerweise abwarten bis jemand in Ballbesitz kommmt und dann sofort Time-Out geben. Dann geht es mit Freiwurf für die ballbesitzende Mannschaft weiter. Wenn du abpfeifst wenn der Ball noch über dem Torraum ist gehts es mit Abwurf weiter.

    Servus zusammen,
    hier mal eine kleine Situation, zum Diskutieren.

    Ball läuft im Rückraum von Mannschaft A. Der Außenspieler von B spekuliert auf den Pass von Mitte zu Halb und kann ihn erfolgreich rausspielen; der Ball rollt richtung Mittellinie. Der angreifende Halb wollte den Ball natürlich fangen und streckte die Hände Richtung Ball (ohne den Außenspieler zu sehen), gegen welche der Außen von B rennt und daraufhin mit einer blutenden Nase liegen bleibt.

    Wir würdet ihr entscheiden?

    Da hier irgendwie wieder zwei Situationen durcheinander gewürfelt werden hier mal meine Meinungen:
    1. Spieler befindet sich auf dem Feld und fängt den Ball heraus ->7-Meter
    2. Spieler befindet sich nicht auf dem Feld und kommt als 7. Feldspieler von der Auswechselbank ->7-Meter und Disqualifikation:

    Zitat

    Erläuterungen zu den Spielregeln:
    5. Grob unsportliches Verhalten:

    Die folgenden Beispiele sollen im Sinne der Regel 16:6c mit einer Disqualifikation bestraft werden. Analog können die Schiedsrichter andere Handlungen ebenso bewerten:
    [..]
    f) Vereiteln einer klaren Toregelegenheit durch das Eingreifen eines Offiziellen oder eines zusätzlichen Spielers vom Auswechselraum aus (4:2, 4:3, 4:6)

    Zitat

    Original von Dany
    Das simulieren musst du ihm einfach unterstellen. Bei mir war es wie beschrieben eindeutig. Sofort nach pfiff sprang er auf und sprintete zurück in die Abwehr. Für mich war klar, dass er nur den Angriff verhindern wollte.
    Es hilft vlt. auch mal beim vorbei gehen was zu sagen. Hat bei uns letztens auch geholfen wo wir gesagt haben wir pfeifen auch wenn das schreien nicht da ist. Und es hat gewirkt.

    Das ist doch der Optimalfall, wenn ein böser Blick oder ein kurzes Gespräch ausreichen. Aber sowas klappt meistens erst in den etwas höheren Ligen. Davor schaut man dich eher komisch an, wenn ein Schiedsrichter mal den Mund aufmacht und einem "Tipps" geben will.

    Zitat

    Original von rrbth
    Wenn ein Tempogegenstoß abgepfiffen wird, muß aber m.M.n. (mindestens) eine Zeitstrafe erfolgen. Wobei ein erzieltes Tor (was natürlich auch nicht sicher ist) evtl. wichtiger sein könnte ...


    Kann ich mich nur anschließen. Kommt bescheiden, wenn man die 1. Welle abpfeift, ggf. ein Tor verhindert, um den gegnerischen Spieler zu ermahnen.

    Zitat

    Original von Dany
    Celian. Wich machst du das den Zuschauern klar? Die verstehen dann die Welt nicht mehr. Die Trainer wissen es dann vlt. noch. Aber der rest fragt sich in die Runde für was das jetzt war.
    Und wenn du laufen lässt musst du nicht bestrafen, da kein Nachteil entstanden ist. Und du auch nicht sicher nachweisen kannst das er simuliert hat.

    Die Frage des Themas bezieht sich ja darauf, wie man es verhindern kann. Progressiv ist eine Möglichkeit. Das den Zuschauern und den Spielern zu verkaufen ist alles andere als einfach, was ich auch nie behauptet habe. Wenn man aber noch einen Tempogegenstoß abwartet ist dies nochmal schwerer.

    Natürlich kann ich weiterlaufen lassen. Das beantwortet aber nicht die Frage, wie man gegen diese "dauernde Behandlung" vorgehen kann.

    Das Simulieren zu beweisen ist genauso unmöglich wie einem Spieler ohne Ankündigung Absicht zu unterstellen.

    Zitat

    Original von Dany
    Es handelte sich um ein schnelles Spiel nach Vorne aber um keine klare Torgelegenheit!
    Wenn ich weiterlaufen lasse und er steht danach auf habe ich ihn nicht mehr bestrafen, da es schon von der Zeit bis zur Bestrafung weiterfortgeschritten ist. Und er sich evtl. dann schon einsortiert hat, sich auswechseln lassen hat, ...
    Entweder lass ich das Spiel laufen oder ich pfeife ab, wenn keine klare Torgelegenheit besteht, und Bestrafe den betreffenden mit 2min.
    Nach der Bestrafung spielt die Mannschaft ja auch in Überzahl weiter, ebenso wie wenn cih es weiterlaufen gelassen habe.

    Ich denke in den standardmäßigen Situationen ist naträgliche Bestrafung immer besser. In diesem Fall würde ich aber auch direkt unterbrechen, weil auch wenn man nur die 1. Welle laufen lässt, kann man der Halle nur schwer verkaufen, dass er jetzt wegen "Simulieren" bestraft wird. Aber das ist in diesem speziellen Fall glaub sehr an das Fingerspitzengefühl des Gespanns gebunden.
    Sollte ich mich aber entscheiden, das Spiel laufen zu lassen, kann ich ihn doch noch bestrafen, auch wenn er auf der Bank sitzen sollte. Wenn er sich wieder "einsortiert hat" und wieder ins Geschehen eingreifen kann ist für mich die 1. / 2. Welle vorbei und ich unterbreche, weil eigentlich gehen wir ja davon aus, dass er liegen bleibt und simuliert :P

    Wollt ihr jetzt wirklich dieses Gegenstoßthema zum dritten Mal diskutieren?

    Für mich besteht die einzige große Regeländerung darin, dass es keinen Ausschluss mehr gibt und damit auch keine Reduzierung der Mannschaft für die komplette Spielzeit.
    Alles andere sind für mich nur Klarstellungen und Erläuterungen, die man nun ins Regelwerk aufgenommen hat.

    Das mit dem Kreuz wurde bei uns vor Jahren abgeschafft, wird leider aber immer noch des öfteren praktiziert.
    Und bei uns wird auch nicht abgerundet. Das Spiel beginnt mit der 1. Spielminute und folglich wird eine Gelbe Karte bei 0:10 auch mit "1." eingetragen.
    Warum sollte es bei GK 8. Minute und 2-Minuten Strafe 7:30 zu Probleme kommen? Ich kann mich erinnern, dass mit der Zeitrechnung in einem anderen Beitrag schon lange diskutiert wurde, aber ich denke dass alle als 8. Spielminute die zeit von 7:01 bis 8.00 definieren. Ob das mit dem Abrunden in verschiedenen Bezirken geregelt wurde kann ich nicht beurteilen.

    Zitat

    Original von Ex-HVS-SR

    Die Abwehraktion beginnt bei 8m, der Abwehrspieler steht zwischen Angreifer und Tor und stört den Angreifer in der Ballannahme und das soll eine klare Torgelegenheit sein ?

    Zu Beginn nicht, es entwickelt sich daraus aber eine, wenn ich die Beschreibung oben richig lese und das Problem der Schritte mal außer acht lassen.
    IdR stehen die Abwehrspieler am Anfang ja immer korrekt (normale 1:1 Situation). Es folgt eine Täuschung des Angreifers und durch einen dann folgenden Fehler des Abwehrspielers, kann er den Angreifer nur noch von hinten oder der Seite am Torwurf hindern -> klare Torgelegenheit

    Aber wollen wir jetzt wirklich diskutieren was eine klare Torgelegenheit ist?

    Für mich ist der 7-Meter vertretbar, wenn die Schritte nicht erkannt wurden und die Schiedsrichter die Behinderung "Hand auf dem Ball" für so gravierend einstufen, dass die klare Torgelegenheit dadurch verhindert wurde.

    Zitat

    Original von meba ideen
    .....Stotterpfiff.....
    Oh ja den Pfiff lieb ich auch immer wieder! ;) Furchtbar! :wall: Wer hat den eigentlich eingeführt? :nein::nein::nein:
    Gruß


    Das Geheimnis liegt im gekonnten Einsatz und wird auch so gelehrt.


    Zitat

    Original von heiner
    Wenn ich also erst nach dem Schrittfehler pfeife, kann ich nicht mehr auf FW, sondern muß auf Siebenmeter entscheiden, weil der Angriffsspieler nach technischem Fehler bereits zum Wurf angesetzt hat? Der Argumentation kann ich nicht ganz folgen. Die klare Torgelegenheit setzt doch wohl korrektes Verhalten des Angreifers voraus, oder?


    Das schon, aber schaut doch etwas bescheiden aus, wenn der Angreifer schon in einer klaren Torgelegenheit ist und gefoult wird, der Ball ggf. schon im Tor oder daneben liegt und du dann pfeifst und es mit Spielfortsetzung FW weiter geht, oder nicht?
    Wenn der Pfiff kommt, der sicherlich richtig ist, dann sollte er zügig kommen.

    Entscheidend für den 7-Meter ist ja die klare Torgelegenheit.
    Und wie oben beschrieben befindet er sich beim Wurfversuch (ob nun Dreher oder nicht, ist ja egal, er will auf das Tor werfen). Die Anzahl der Schritte ist in diesem Fall auch nicht mehr wichtig, da sie es vorher pfeifen hätten müssen, bevor er zum Wurf ansetzt. Deswegen bleibt eigentlich nur noch 7-Meter oder Vorteil.
    Da der Abwehrspieler ja offensichtlich eingewirkt hat (vielleicht hat der den kleinen Finger ja noch getroffen und nicht nur den Ball; aber wie will das der Schiedsrichter sehen?) tendiere ich auch zu 7-Meter.

    Wenn es offensichtlich zu viele Schritte waren und die Behinderung des Abwehrspielers gegeben, wäre wohl Stotterpfiff und Freiwurf die eleganteste Lösung gewesen.

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    Noch zu deiner späteren Frage:

    Nach Regel 14:1 handelt es sich um eine "klare Torgelegenheit", wenn:
    a) ein Spieler, der bereits Ball- und Körperkontrolle an der Torraumlinie der gegnerischen Mannschaft hat, die Gelegenheit zum Torwurf bekommt, ohne dass ein Gegenspieler in der Lage wäre, den Wurf mit zulässigen Mitteln zu verhindern.
    b) ein Spieler, der Ball- und Körperkontrolle hat und bei einem Gegenstoß alleine auf den Torwart zuläuft (oder -dribbelt), ohne dass ein Gegenspieler in der Lage wäre, vor ihn zu kommen und den Gegenstoß zu stoppen.
    c) ein Spieler in einer Situation ist, die (a) oder (b) oben entspricht, außer dass der Spieler noch nicht in Ballbesitz ist, wohl aber für eine unmittelbare Ballannahme bereit ist. Die Schiedsrichter müssen davon überzeugt sein, dass kein Gegenspieler in der Lage sein kann, die Ballannahme mit zulässigen Mitteln zu verhindern.
    d) ein Torwart seinen Torraum verlassen hat und ein Gegenspieler mit Ball- und Körper-kontrolle eine klare und ungehinderte Gelegenheit zum Wurf des Balls ins leere Tor hat. (Dies gilt auch, wenn sich Abwehrspieler in Positionen zwischen dem werfenden Spieler und dem Tor befinden, doch die Schiedsrichter müssen dann die Möglichkeit berücksichti-gen, dass diese Spieler auf zulässige Weise eingreifen.)

    1. Wüsste nicht, dass sie nicht mehr gilt. Habe die beiden Spiele leider nicht gesehen, aber so lang sie das Spiel nicht beeinflussen und deren Verhalten sosnt im Rahmen ist wird oftmals einfach darüber hinweg gesehen. Vor allem weil es aufgrund des Platzmangels an den Auswechselbänken meistens nicht vermeidbar ist kurz mal im Spielfeld zu stehen.
    Bei Prokop (Hypo Niederösterreich) war das natürlich was anderes und es wurde auch die Rote Karte gezogen.
    2. Für solche Sachen ist in der Bundesliga der Technische Delegierte zuständig. Wenn diese Funktion nicht besetzt ist fällt das normal in das Auswechselreglement also ZN und SK.

    Es ist langsam echt faszinierend, was für Meinungen in der Handballwelt so kursieren.
    Ich denke wir haben uns darauf geeinigt, dass in der beschriebenen Situation ein 7m zu geben ist, da eine klare Torgelegenheit vereitelt wird. Darüberhinaus aber keine Strafe ausgesprochen wird, da es eine normale Regelwidrigkeit ist und nicht mehr. Die Regelerläuterung (Rot für TW bei Verlassen des Torraums) greift hier nicht, da es zu keinem unvorhersehbaren Zusammenstoß mit dem Torwart kommt und der Spieler bewusst in die Aktion geht.

    Zitat

    Original von thomask
    a) einen 7 m ohen Bestrafung gibt es nur bei Abwehr durch den Kreis
    b) ein normales Foul mit 7 m ohne Bestrafung gibt es nicht

    Da läuft es mir echt kalt den Rücken runter.

    Es kommt aber zu keinem nicht vorhersebaren Zussamenstoß, auf den sich diese Ergänzung bezieht. Es ist eine normale Abwehrhandlung.

    Wenn aus irgendwelchen Gründen kein Torhüter im Tor ist (Trinken, Auswechslung) und ein Abwehrspieler einen gegenstoßlaufenden Spieler von vorne foult, gibst du doch auch keine Disqualifikation.