Beiträge von immerweiter

    Das ist doch sportartübergreifend die Quadratur des Kreises, nicht nur beim Finale. Die Attraktivität eines Pokalwettbewerbs lebt zu einem guten Teil davon, dass „Sensationen“ überhaupt möglich sind und immer mal wieder vorkommen. Gleichzeitig schmälern Erfolge der Underdogs die Vermarktungschancen bei neutralen Zuschauern erheblich. Also braucht man aus Veranstaltersicht die eine oder andere Überraschung, aber bitte nicht übertreiben. Vor dem Finale / Final 4 sollte dann auch Schluss sein.

    Was also tun? Die Tendenz geht ja in unterschiedlichen Wettbewerben schon seit Jahrzehnten dazu, über Setzlisten, spätere Einstiege der Topteams etc. die Gefahr eines No-Name-Finales zu minimieren. Weil: Die Kommerzialisierung des Sports ist natürlich nicht schön, aber schließlich brauchen wir alle das Geld…

    Ironie beiseite: Den HBW-Fans sei ihr Erlebnis von ganzem Herzen gegönnt. Ich kann aber jeden verstehen, dem der Spaß für Spiele, die zu 90% vorher entschieden sind, zu teuer ist.

    Interessante Analyse. Aus dem Bauch heraus würde ich vermuten, dass der alte Trainer den Umbruch einleiten und moderieren muss, dadurch beschädigt ist, wenn die ersten wichtigen Schritte getan sind, und deshalb ein anderer zum Zug kommt. Und zwar genau dann, wenn die personellen Veränderungen tatsächlich erste Erfolge zeitigen.

    Ist aber wie gesagt durch keinerlei Empirie gedeckt, sondern nur ein Versuch, deine Ergebnisse zu erklären.

    Nein. Im Fußball ist es ja so. Dort darf man erst 6 Monate vor Vertragsende bei einem anderen Club einen neuen Vertrag schließen.

    Ich bin kein Experte, aber in dieser Absolutheit kann das nicht stimmen. Im Fußball ist der Normalfall ja, das Spieler ein Jahr vor Ablauf ihres Vertrags wechseln, um noch eine Ablösesumme zu generieren. Das ginge mit der 6-Monatsfrist nicht.

    Kann aber sein, dass das nur geht, wenn der abgebende Verein einverstanden ist oder den Spieler ausdrücklich als verhandelbar erklärt oder irgendeine andere Voraussetzung erfüllt sein muss.

    Verhältnisse wie dort, würden mein Fan-Dasein sicher beenden!

    Ist o.t., aber mir ist ist nicht klar, wo der gemeinsame Nenner der genannten Fußballvereine liegt. In Heidenheim jedenfalls sind Geschäftsführer und Trainer seit Jahrzehnten am Werk und gemeinsam aus der Ober- in die Bundesliga marschiert.

    Zitat
    [Blockierte Grafik: https://www.handballecke.de/images/avatars/ca/1808-ca75104b3c6c21129a6d689ed8eabd1fcfbbc748.jpg] Zitat von capitano19 Alles andere als ein deutscher Sieg wäre unter diesen Bedingungen eine Enttäschung. Die Niederlande sind in der ersten Sieben stark besetzt, die Defizite in der Defensive, gerade ohne Kelly Dulfer, aber unübersehbar. Nach den ersten zehn Minuten sollte eine Tendenz schon zu erkennen sein.

    Diesen Beitrag meinte ich !

    Stifler'sMom : Das habe ich gar nicht so verstanden, als sei der Sieg bereits in trockenen Tüchern. Aber vielleicht liege ich da falsch.

    Was mich bei der Diskussion nervt, ist dass offenbar niemand die Regelfrage von bestimmten Spielern trennen kann/will, und man damit zwangsläufig sehr schnell bei bestimmten Teams ist.

    Die Schritteregel ist doch nicht erst seit Gidsel, Gisli oder Magnusson eine Streitfrage. Nur nimmt ihre Bedeutung mit der steigenden Anzahl kleiner, schneller Spieler, die fast immer ins 1:1 gehen (müssen) zu.

    Gleichzeitig ist die, sagen wir mal: eher rustikale, auf hartem Körpereinsatz großgewachsener Spieler beruhende Abwehrarbeit auch nicht erst seit Peke und BamBam ein Thema.

    Schon früher war die Bewertung einer Abwehraktion mindestens zur Hälfte Auslegungssache (ähnlich wie die Frage Offensivfoul ja/nein). Durch die diversen Regeländerungen der letzten Jahre sind nur die Folgen dieser Auslegung größer geworden (2min vs Rot vs Blau).

    Gleichzeitig haben mir viele Schiris unterschiedlicher Leistungsklassen versichert, dass kein Schiri Schritte zählt, sondern den jeweiligen Bewegungsablauf anschaut und dann quasi aus dem Bauch entscheidet. Von daher kann eine auf einzelne Spieler fokussierte Schrittediskussion durchaus auf Dauer erfolgreich sein. Wenn ich auch davon aktuell nichts merke.

    Kretzsches Hinweis auf Gisli damals war, so vermute ich, auch in erster Linie der Versuch, von Gidsel abzulenken, der davor im Fokus stand.

    Eine Regeländerung im Sinne von „da erlaube ich halt 5 Schritte, weil’s eh jeder macht“ ist m.E. Nonsens, weil dann mit der Frage 6 oder 7 Schritte die selbe Diskussion in grün abläuft.

    Zusammengefasst: Dass eine Mannschaft wie der SCM mit diesen Spielern und diesem Stil eher profitiert, wenn die Schritteregel großzügig ausgelegt wird, dürfte doch unstrittig sein. Ebenso, dass der THW (und die Abwehr generell) eher profitiert, wenn körperbetonte Abwehrarbeit nicht so sanktioniert wird. Aber dadurch, dass sich die jeweiligen Fans gleich angepisst fühlen, wenn das Thema überhaupt erwähnt wird, artet das immer schnell in Sandkastenspiele aus. Wer aber wem mit Hilfe welcher Schiris sein Schäufelchen weggenommen hat, wird sich nie so recht klären lassen. Und interessiert glaube ich auch die meisten nicht so wirklich.

    Ein Spieler hat mir erzählt, daß nicht die Anzahl der Spiele das Problem ist (dafür wird weniger trainiert ;) ), sondern daß es keine Regeneratiospausen gibt, sondern quasi 12 Monate durchgeknüppelt wird.

    Das halte ich für nachvollziehbar. Jedenfalls ist in der NBA, die während der Saison (zumindest für die Spieler, die in den Playoffs weit kommen) schon seit Jahrzehnten ein knüppelhartes Programm haben (mit bis zu 80 Spielen im Dreitagerhythmus, weiten Reisen etc.), sehr lange Sommerpause. Ich erinnere mich, dass z.B. Detlef Schrempf einst die meisten Einsätze in der Nationalmannschaft mit der Begründung ablehnte, dass er die 3 1/2 Monate im Sommer zwingend für seine Regeneration brauche. Das ist aber auch schon 30 Jahre her.

    Die Natio hatte gegen Frankreich und Spanien viel Glück und ich bin nicht bereit zu konstatieren, dass die Natio aufgrund Gislasons Raffinessen diese zwei Spiele gewonnen hat.

    Wenn du argumentierst statt zu polemisieren kann man sich mit deinen Gedanken auch sinnvoll auseinandersetzen. 😉 Ich glaube (und da sei dir deine Einschätzung natürlich unbenommen), dass dein Ansatz in der zitierten Stelle falsch ist.

    Wer träumt als Trainer nicht vom klassischen Outcoaching (auch mir ist das in der Bezirksliga schon gelegentlich gelungen), aber das klappt selbst bei den Taktikfüchsen nur ab und an. Der Löwenanteil der Trainerarbeit, zumal eines Nationaltrainers, spielt sich aber auf anderen Gebieten ab. Da geht es darum, eine Spielidee vorne und hinten zu haben und dafür die richtigen Leute zu holen bzw. diese Idee ans vorhandene Personal anzupassen. Und da hat Alfred in meinen Augen vieles richtig gemacht. Er hat durchaus strittige Personalentscheidungen getroffen (Grgic, Semper, Heymann, Hornke, Steiner), die sich bezahlt gemacht haben - soweit ihm nicht Verletzungen einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Er hat es geschafft, dass die Mannschaft als verschworene Einheit aufgetreten ist. Er hat in den meisten Spielen eine Betonabwehr aufgestellt, hinter der unsere TW glänzen konnten. Er hat sich bedingungslos vor und hinter sein Team gestellt und auch im Erfolg immer darauf hingewiesen, dass die Mannschaft noch Zeit braucht. Klar: Wieviel davon von ihm kommt, wieviel aus der Mannschaft selbst und wie viel reines Glück war, können wir als Außenstehende letztlich nicht beurteilen.

    Mich stört in erster Linie, dass mit Beiträgen wie deinen ein völlig unerwarteter großer Erfolg kleingeredet wird. Und die Vorstellung, bei einem derart einseitigen Kräfteverhältnis wie im Finale hätte irgend ein Trainer mit taktischen Mätzchen ein substantiell anderes Ergebnis erzielen können, halte ich für nachgerade aberwitzig.

    Daran musste ich bei diesem Turnier auch denken. Zu Zeiten des vielgescholtenen Gensheimer hieß es noch „leider nur auf Außen Weltklasse, im Rückraum herrscht die größte Not“. Aktuell sieht es ein bisschen anders aus. Wobei man RA natürlich nicht bewerten kann.

    Zum Auftreten als Team, damit aber auch zur Trainerdiskussion bleibt noch anzumerken, dass Team D m.E. in Summe deutlich über der Qualität der Einzelspieler performt hat. Das wurde im Finale nochmal sehr deutlich. Die Qualität von Pytlick und Gidsel haben wir nicht. Wir haben im Tor und am Kreis, mit Heymann, Köster, Golla und Steinert in der Abwehr (gut, heute nicht so) internationale Klasse, wie der Kicker sagen würde. Das beinhaltet auch einzelne Auftritte auf Weltklasseniveau. Im Angriff haben Knorr und Uscins in jedem Fall das Potenzial dazu.

    Auf RL und auf den Außenpositionen wird’s da schon eng.

    Zwar ist für Steini das Turnier offenbar zu früh zu Ende gegangen, wenn ich mir seine Performance in den beiden Finalspielen anschaue. Aber im Grunde ist es schon ernüchternd, dass der Aushilfsrechtsaußen eine bessere Vorstellung gibt als die beiden etatmäßigen Linken. Wenn ich mir dagegen den Auftritt von Magnus Landin anschaue…

    Die beiden Weltklasse-Halben bei den Dänen sind ja nur ein Teil des Pakets. In der Anfangsphase setzte Rasmus Lauge ein paar Ausrufezeichen, Landin hatte glaube ich 7/8, Jörgensen am Kreis war souverän, und und und. Wie man da ausgerechnet den Trainer als Schuldigen ausmachen und ernsthaft behaupten kann, die Zaubermaus hätte mit diesen Spielern mehr erreicht, ist mir völlig schleierhaft.

    Ein Satz noch zu Knorr: Als Allstar hätte ich den auch nicht gesehen, aber in diesem Turnier hat er doch deutliche Fortschritte weg vom Prell-Juri hin zu intelligenter Spielsteuerung gemacht . Der Rückfall in alte Zeiten im Finale war, so meine ich, vor allem der Tatsache geschuldet, dass auf anderem Weg gar nichts ging. Was mindestens so sehr an den Halben lag wie an Knorr selbst. Man sollte nicht vergessen, dass eine Zeitlang in der zweiten Halbzeit das einzig erfolgreiche deutsche Angriffsmittel Anprellen-Schlagwurf von Juri war.

    Ich weiß nicht, was schlimmer war: Das einseitige Finale oder die Kommentare hier. Ich will auch nicht auf alles eingehen, deshalb nur exemplarisch.

    1. Die Mannschaft hat mir persönlich nichts getan. Ganz im Gegensatz zu einigen Usern hier, denen vorher offenbar Gold in die Hand versprochen wurde.

    2. Schwache Leistung, klar. Keine gute Abwehr, keine guten TW, im Angriff keine guten Mittel gegen die dänische Abwehr. Da fiel es gar nicht ins Gewicht, dass wir dieses Mal nicht wegen einer extrem schwachen Chancenverwertung verloren haben.

    3. Die Dänen haben in der ersten Halbzeit nahezu fehlerlos gespielt. Dadurch kam unser Team auch nie in den Flow, mal ein paar Sorgenfalten beim Gegner zu provozieren.

    4. Nein, der letzte Eindruck überdeckt bei mir keinesfalls alles, was man sich vorher aufgebaut hat. Dafür ist a) mein Gedächtnis noch zu gut, b) meine persönliche Enttäuschung nicht groß genug und c) der Drang, bei der ersten Gelegenheit klarzustellen, was alles ohnehin bei der deutschen NM im Argen liegt und nur durch glückliche Zufälle verdeckt wurde, eher nicht vorhanden.

    5. Und ein Letztes: Aus dem Fernsehsessel Sportlern mangelnden Einsatz vorwerfen und dabei gleich noch festzulegen, was angeblich „gar nicht“ geht, ist, nun ja, ambitioniert. Als würde irgendjemand freiwillig ein Olympiafinale verlieren.