Occupied Wall Street

  • Dafür gibt es Fachleute die letztlich vom Volk gewählt werden. Die müssen sich bei Kritik überlegen ob sie gerechtfertigt ist und entsprechend handeln oder bei unberechtigter Kritik ihre Strategien versuchen besser zu kommunizieren.

    Also Fachleute werden wohl selten gewählt, das ist möglicherweise auch gar nicht so verkehrt. Fachleute sollen für ihr Fach Lösungen erarbeiten und der Politik vorlegen und diese muß dann Prioritäten setzen. Denn es ist ja nicht so, dass es nur eine fachliche Lösung für Problem A oder B oder.... gibt.

    Allerdings stellt sich schon die Frage, warum jetzt die "Masse" protestiert, aber noch vor wenigen Jahren bestimmte Politiker gewählt hat. Das ist auch Demokratie, dann bestimmte Verhältnisse zu akzeptieren, insbesondere wenn man diese sogar selbst gewählt hat. Irgendwo muß ja dann auch beim "Volk" was schief gelaufen sein, wenn sie genau die Politiker gewählt hat, von denen die heutigen Wähler sagen, diese würden seit Jahren nur eigennützig handeln. Oder umgekehrt ist es bei den Protesten jetzt eben nicht die Mehrheit, sondern die Minderheit der Wähler.
    Politisches Engagement ist daher ja nicht nur Engagement in der Politik, sondern auch seine Wahlrechte wahrzunehmen. Neben den klassischen Wählern, die weiter wählen, was sie immer wählen, kommen dann auch noch die zahlreichen Nichtwähler dazu, die sich dann auch gerne darüber aufregen, dass die Poltik nur Fehlentscheidungen trifft. Demokratie ist hier aber keine Knetmasse, die man umformen kann, wie es einem passt.

  • Allerdings stellt sich schon die Frage, warum jetzt die "Masse" protestiert, aber noch vor wenigen Jahren bestimmte Politiker gewählt hat. Das ist auch Demokratie, dann bestimmte Verhältnisse zu akzeptieren, insbesondere wenn man diese sogar selbst gewählt hat. Irgendwo muß ja dann auch beim "Volk" was schief gelaufen sein, wenn sie genau die Politiker gewählt hat, von denen die heutigen Wähler sagen, diese würden seit Jahren nur eigennützig handeln.


    Dann sollte man aber kritisch hinterfragen, mit welchen Wahlversprechen die Parteien seinerzeit in den Wahlkampf gezogen sind und was letztlich bis heute daraus geworden ist. Signifikantestes Beispiel die Steuersenkungsverprechen der FDP. Aber die sind ja vom Wähler schon auf Normalmaß gestutzt worden. :P

    Und wenn dann gleichzeitig der Frankfurter FDP Vorsitzende durch die Medien verbreiten läßt, das die schlechten Wahlergebnisse seiner Partei der mangelnden politschen Bildung eines Großteils der Wähler geschuldet sind................!!!! :wall:

    Vor allen Dingen: "WO SIND DIE WÄHLBAREN ALTERNATIVEN ?(

    Die Politik hat in den letzten Jahren einen Offenbarungseid nach dem anderen abgegeben. Und das treibt das Volk nun auf die Straße. Endlich möchte ich sagen :klatschen:

    Einmal editiert, zuletzt von FEH (19. Oktober 2011 um 10:38)

  • Dann sollte man aber kritisch hinterfragen, mit welchen Wahlversprechen die Parteien seinerzeit in den Wahlkampf gezogen sind und was letztlich bis heute daraus geworden ist. Signifikantestes Beispiel die Steuersenkungsverprechen der FDP. Aber die sind ja vom Wähler schon auf Normalmaß gestutzt worden. :P

    Naja, aber wenn Wähler sich wiederholt solchen Versprechen insbesondere in der aktuellen Situation glauben, was soll man denn dann machen? Demokratie ist selbst keine Politikbewertung, sondern eine Beschreibung, wie Bevölkerungen sich organisieren. Wenn Wahlen ordentlich ablaufen und normale Teilhabe am politischen Leben möglich ist, muß man letztlich mit dem Wahlergebnis zurecht kommen. Das bedeutet für mich daher, dass man weder behaupten kann, die Regierung hätte keine Legitimation (weil nicht alle gewählt haben), noch dass Minderheiten maßgeblich dann die Politik bestimmen.

    Zitat

    Vor allen Dingen: "WO SIND DIE WÄHLBAREN ALTERNATIVEN ?(

    Das sind wir wieder bei der obigen Frage, wo das politische Engagement bleibt. Ja, dass jetzt nicht alle in die Politik gehen können/wollen ist klar. Aber bei einer solchen Masse sollte es trotzdem genügend geben. Gibt es diese nicht, dann ist es reichlich naiv, einen Politikwechsel zu fordern und dies mit der Bevölkerungsmehrheit zu begründen. Wenn es bei Wahlen selbst für wirkliche Alternativen keine Mehrheiten gibt (es ist ja nicht verboten, neue Parteien zu gründen), dann ist da scheinbar doch keine Mehrheit dahinter.
    Und für mich ist diese Mehrheitsfindung auch ein wichtiger Kern, wieso sich auch jetzt nichts ändern wird. Die Protestbewegung hat einen ganz kleinen gemeinsamen Nenner. Sobald man aber dann bestimmte Sachthemen diskutiert, divergieren die Meinungen/Auffassungen dann wieder extrem.

  • Wenn Wahlen ordentlich ablaufen und normale Teilhabe am politischen Leben möglich ist, muß man letztlich mit dem Wahlergebnis zurecht kommen. Das bedeutet für mich daher, dass man weder behaupten kann, die Regierung hätte keine Legitimation (weil nicht alle gewählt haben), noch dass Minderheiten maßgeblich dann die Politik bestimmen.

    Natürlich muss man mit dem Wahlergebnis zurecht kommen. Trotzdem ist es ein legitimes Mittel, gerade in einer Demokratie, seinen Unmut durch demonstrieren und freier Meinungsäußerung zum Ausdruck zu bringen Auch das hat ein jeder zu akzeptieren, gerade eine Regierung.

  • Trotzdem ist es ein legitimes Mittel, gerade in einer Demokratie, seinen Unmut durch demonstrieren und freier Meinungsäußerung zum Ausdruck zu bringen Auch das hat ein jeder zu akzeptieren, gerade eine Regierung.

    Ich weiß jetzt nicht, wer dem widersprochen hat. Deine Aussage hier werte ich zumindest als hauptsächlich rechtliche Auffassung, die hier zu keiner Diskussion steht.
    Moralisch ist aber diese Legitimation schon zu hinterfragen, wenn letzt argumentiert wird, dass eine Mehrheit hinter der Bewegung steht, es aber ja nicht so ist, dass in den "westlichen" Ländern nur Minderheiten regieren. Ich halte es daher grundsätzlich für eine Mär, wenn man nur behauptet, man wäre die Mehrheit. Die Mehrheit ist, wenn bei Wahlen die Mehrheit abstimmt, wenn die Mehrheit der Leute nicht mehr Kunde bei bestimmten Banken werden, wenn die Mehrheit der Leute eben mit den Füßen abstimmen.
    Und hier liegt aber das Problem an der ganzen Sache. Solche klare Mehrheiten gibt es selten bis gar nicht. Selbst wenn man jetzt den Komplex Wahlen ausblendet, bezweifle ich stark, dass es eine bestimmte Mehrheitsmeinung gibt. Während vielleicht noch bei Millionärsbesteuerung relativ großen Konsens gibt, wird das Thema wesentlich komplexer, je tiefer man geht.

    Ja, jetzt ist natürlich auch die Argumentation, dass die Mehrheit nur allgemein ihren Unmut äußern will. Aber zu was soll das denn dann führen? Gerade in den USA polarisieren sich momentan gerade die beiden Parteien wieder enorm. Während die Konservativen und insbesondere die Teaparty-Anhänger vor Monaten ähnliche Proteste auf der Straße abhielten, wurde das gefeiert, nun sind die Proteste der Gegenbewegung für die Konservativen "böse Mobs". Umgekehrt wurden die Teaparty-Demonstrationen belächelt, heute geht man selber auf die Straße.
    Unter dem Strich haben beide Bewegungen ihre Berechtigung, da diese Freiheit eines Basis unserer Gesellschaft ist. Aber einfach nur zu protestieren reicht bei der aktuellen Lage nicht. Entweder müssen eben die Leute ihr einzelnes Verhandeln völlig freiwillig ändern oder es werden konkrete Gesetze erlassen, die diese Änderung effektiv erzwingen. Freiheit ist keine Einbahnstraße, sondern ist mit Verantwortung verbunden. Und die Übernahme dieser Verantwortung wird von vielen gescheut.

  • Jetzt kriege ich es aber wirklich langsam mit der Angst zu tun. :nein: 8o :mad:

    http://www.welt.de/debatte/kommen…nwirkungen.html

    Wenn das so kommt, dann gute Nacht "Good Old Germany". :schlaf:

    Oder wird hier in der WELT übertrieben ?

    Bei diesen Summen und Risiken reicht mein Vorstellungsvermögen nicht mehr aus und es wird mir ganz schön schwindlig. Bezeichnend auch die Kommentare der Leser. :(

    • Offizieller Beitrag

    Natürlich muss man mit dem Wahlergebnis zurecht kommen. Trotzdem ist es ein legitimes Mittel, gerade in einer Demokratie, seinen Unmut durch demonstrieren und freier Meinungsäußerung zum Ausdruck zu bringen Auch das hat ein jeder zu akzeptieren, gerade eine Regierung.

    Selbstverständlich ist es jedermanns Recht zu demonstrieren. Es ist auch jedermanns Recht seine Meinung frei zu äußern. Und selbstverständlich hat eine Regierung das zu akzeptieren und ggfs. daraus ihre Schlüsse zu ziehen - das ist alles kein Thema und darum ging es auch nicht.

    Es ging um die Formulierung "Der Protest gegen die Politik muss fortgesetzt werden" ... wer ist denn "die Politik"? Du kannst gegen Politiker demonstrieren, du kannst gegen die Regierung demonstrieren ... aber der Protest gegen "die Politik", das rührt sehr nah am Staatsverständnis und an Revolutionen. Und wer den Protest "gegen die Politik" fordert, der sollte auch in der Lage sein Alternativen anzubieten oder selbst mitzuarbeiten, alles andere ist nämlich vollständig destruktiv.
    Abschaffung "der Politik" ohne Alternative ... was kommt dann?

  • Es ging um die Formulierung "Der Protest gegen die Politik muss fortgesetzt werden" ... wer ist denn "die Politik"? Du kannst gegen Politiker demonstrieren, du kannst gegen die Regierung demonstrieren ... aber der Protest gegen "die Politik", das rührt sehr nah am Staatsverständnis und an Revolutionen.


    Insoweit gebe ich Dir natürlich recht. :hi:

    Also streiche POLITIK und setze JETZIGE EURO-, KRISEN- und SOZIALPOLITIK bzw. POLITIKER

  • Bei Domian hat letzte Nacht jemand behauptet, mit Engeln sprechen zu können. Diese Engel hätten die Gabe, in die Zukunft blicken zu können und hätten gesehen, dass der Euro fallen werde und dass in Deutschland Unruhen und Chaos herrsche. Spätestens 2013 zur nächsten Bundestagswahl. Mal schauen, wie prophetisch diese Engel tatsächlich sind. ;)

    “A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP.” - Leonard Nimoy (1931-2015)

  • Seriös, nur weil sich ein Unternehmen Investor Verlag nennt?
    Wie wäre es denn, die Seriösität eines Textes vom Inhalt abzuleiten und dazu passenden Quellen?

    Sobald ich den Namen Rentrop lese, ist mir eh schon alles klar...

    • Offizieller Beitrag

    Seriös, nur weil sich ein Unternehmen Investor Verlag nennt?
    Wie wäre es denn, die Seriösität eines Textes vom Inhalt abzuleiten und dazu passenden Quellen?

    Sobald ich den Namen Rentrop lese, ist mir eh schon alles klar...


    Mir ist der auch nicht in angenehmer Erinnerung - aber in die Ecke der Linken finde ich passt er nicht

  • Nein, die Linke hat mit Rentrop nix zu tun.
    Rentrop ist ein bekannter halbseidener Verein, der immer wieder seinen Namen zur Verschleierung ändert.

    Die Linke fiel ein, weil sie sich als Sponsor der Zeltbewegung hervorgetan hat.

  • So ist das halt heutzutage. Es wird Mist gebaut und dann will´s wieder keiner gewesen sein :cool: :D .

    Das eigentlich Schlimme ist , das in dieser Beziehung alle (Parteien) gleich sind. Mithin hat man eigentlich nur die Wahl zwischen Pest und Cholera. Oder anders gesagt: Die Politik(er) als Getriebene des Kapitals und der Märkte haben die Macht de facto aus den Händen gegeben. Traurig, traurig............ :nein:

    Und da wir schon am Nachdenken sind, hier nochmal was für´s lange Wochenende. In diesem Kommentar steckt m.E. auch einiges an Wahrheit . :verbot:

    http://www.theintelligence.de/index.php/gese…ersprueche.html

  • Die Zeit rennt dahin, bald kommt der große Knall und in Deutschland passiert nichts. Am 29.6.12 soll der sogenannte ESM Vertrag von Bundestag und Bundesrat ratifiziert werden. Ein unfassbares Konstrukt, der unsere Zukunft und die unserer Kinder für immer zerstört.
    Diese inzwischen völlig verblödete und gleichgültige Republik der (ehemaligen) Dichter und Denker jubelt lieber auf Fanmeilen zur EM. Eigentlich müsste längst die Luft brennen, aber ganz gewaltig.


    http://www.lto.de/recht/hintergr…die-hintertuer/

    http://www.steuerzahler.de/wcsite.php?wc_c=42642&wc_lkm=1727


    Hier kann man sich wenigtens an einer Petition im Bundestag beteiligen und sie auch zeichnen.

    https://epetitionen.bundestag.de/index.php

    Klatschpappen und Marktschreier in Handballhallen sind peinlich.