Occupied Wall Street

  • In Amerika tut sich was. Unglaublich aber wahr, ausgerechnet dort. Was haltet Ihr von der Bewegung ? Erwacht endlich das Volk oder wird das ein laues Lüftchen bleiben.
    http://www.handelsblatt.com/politik/intern…em/4681032.html

    In Deutschland sind für den 15. Oktober auch erste Aktionen geplant.
    http://15oktober-muenchen.de/?page_id=2

    In meinen Augen wird es schon lange Zeit, das gegen die herrschenden Zustände und vor allen Dinge herrschende Klasse aufbegehrt wird. Auch bei uns. Bezeichnend für die Zustände hier ist, das man über die Aktion in NY hier bislang kaum etwas gehört hat. Im Gegensatz zum Beispiel zu den Anfängen der Protestbewegung in Nordafrika, wo die Medien gleich Feuer und Flamme waren. Aber kritische Medien sind ja hierzulande ebenso nicht gerne gesehen, wie nicht meinungskonforme Protestler die zumeist als Querulanten und notorische Nörgler abgetan werden.

    Hoffentlich wird die Bewegung stärker und hoffentlich bleibt alles friedlich. Es muss endlich etwas bewegt werden, um die sozialen Schieflagen, die immer schlimmer werden, zu bereinigen.In meinen Augen ist das ein hoffnungsvoller Anfang. Ich hatte eigentlich schon gar nicht mehr damit gerechnet, das überhaupt mal etwas in der Richtung passiert.

    Die Turbokapitalisten und duckmäuserischen, arroganten und selbstverliebten Politiker müssen endlich mal kapieren wer eigentlich die Macht haben sollte. Nämlich das VOLK, das sie schon lange nicht mehr vertreten.

  • Ách, und Du bist ein notorischer Jasager und Abnicker ???? ;)

    Nee, ein Populist bin ich mit Sicherheit nicht. :verbot: Auch kein Querulant oder notorischer Nörgler.

    Aber jemand der sich Gedanken macht, wie es in unserer in arge Schieflage gekommenen Gesellschaft weitergehen soll. Es kann einfach nicht sein, das z.B. Verluste sozialisiert und Gewinne privatisiert werden, wie es in der jüngeren Vergangenheit schon oft war. Oder das Führungspkräfte nach gravierenden Fehlern und daraus resultierenden Pleiten noch mit goldenem Handschlag verabschiedet werden, statt das Ihnen mal kräftig in den Hintern getreten wird. :pillepalle: :wall: Das Geld verschleudert wird, ohne Sinn und Verstand (oder weil es die Märkte beruhigt) während hier bei uns wichtige Projekte brach liegen, Schulen verfallen, Kindergärten und Sporthallen geschlossen werden und, und und...

    Es gibt so vieles was in unserer Gesellschaft dringend geändert werden muss (meiner Meinung nach) und keiner packt es an. Der Druck dazu muss von unten kommen. Und eine solche Bewegung ist sicher ein Anfang. Bedingung ist natürlich, das alles friedlich bleibt. Noch ist die Chance dazu da, aber die Stimmung kann auch bei uns ganz schnell kippen, wenn es den Leuten merkbar schlechter geht. Der Deutsche neigt ja zu Extremen, wie die Geschichte leider schon mehrfach bewiesen hat.

    2 Mal editiert, zuletzt von FEH (5. Oktober 2011 um 16:52)

  • Wer ist das? Diese herrschende Klasse?

    Alleine diese Wortwahl ist für mich reichlich populistischer Unsinn ...


    Naja, ist vielleicht wirklich ein bißchen populistisch. Dennoch distanziere ich mich davon, als Populist bezeichnet zu werden, zumal ja jeder wissen sollte, wen ich damit meine. ;)

    Und das die soziale Schieflage bei uns in den letzten Jahren immer schlimmer geworden ist, wird im Ernst ebenso wenig jemand bestreiten wollen wie die Tatsache das unsere Politiker so ziemlich alles vertreten nur nicht ihre
    Wähler.

    Ich will auch nicht zu schwarz malen und keine Ängste schüren. Aber bei uns ist es schon seit Jahren verdächtig ruhig. Dennoch gärt es im Volk. Und wenn in Deutschland die Stimmung mal kippt, dann befürchte ich Schlimmes. Wie schon mal gesagt: der Deutsche neigt zu Extremen (siehe 1933 oder 1968). Es sollte ein Umdenken einsetzen bevor es zu spät ist. Dafür ist eine solche Bewegung, wenn sie denn eine Massenbewegung werden sollte, eine Chance.

  • Ách, und Du bist ein notorischer Jasager und Abnicker ???? ;)

    Nee, ein Populist bin ich mit Sicherheit nicht. :verbot: Auch kein Querulant oder notorischer Nörgler.

    Aber jemand der sich Gedanken macht, wie es in unserer in arge Schieflage gekommenen Gesellschaft weitergehen soll. Es kann einfach nicht sein, das z.B. Verluste sozialisiert und Gewinne privatisiert werden, wie es in der jüngeren Vergangenheit schon oft war. Oder das Führungspkräfte nach gravierenden Fehlern und daraus resultierenden Pleiten noch mit goldenem Handschlag verabschiedet werden, statt das Ihnen mal kräftig in den Hintern getreten wird. :pillepalle: :wall: Das Geld verschleudert wird, ohne Sinn und Verstand (oder weil es die Märkte beruhigt) während hier bei uns wichtige Projekte brach liegen, Schulen verfallen, Kindergärten und Sporthallen geschlossen werden und, und und...

    Es gibt so vieles was in unserer Gesellschaft dringend geändert werden muss (meiner Meinung nach) und keiner packt es an. Der Druck dazu muss von unten kommen. Und eine solche Bewegung ist sicher ein Anfang. Bedingung ist natürlich, das alles friedlich bleibt. Noch ist die Chance dazu da, aber die Stimmung kann auch bei uns ganz schnell kippen, wenn es den Leuten merkbar schlechter geht. Der Deutsche neigt ja zu Extremen, wie die Geschichte leider schon mehrfach bewiesen hat.


    Also doch Populist. ;) Das ist doch in letzter Zeit das Totschlagsargument, wenn es auch nur irgendwas kritisches zu diesem ganzen Dreck gibt der hier in Deutschland und auch sonst abläuft. Nur deshalb hatte ich das geschrieben. Unsere Zukunft wird verraten und verkauft und die ganzen Medien stecken bis zum Hals mit drin. Ja nicht über die wirklichen Hintergründe aufklären. ( nur vereinzelt) Das ist fast schlimmer als zu DDR-Zeiten. Es lebe die Volksverblödung.
    Brot und Spiele funktioniert immer wieder oder wie ist es zu erklären, dass dieser Rettungsschirmwahnsinn immer weiter gehen kann ? Wo sind die Medien die offen darüber berichten wer da wieder "gerettet" wird. Wer verdient daran wieder ? Wo sind die Proteststürme ?
    Oh man, ich habe absolut kein gutes Gefühl mehr für die Zukunft. Es wird auch in Deutschland keine friedlichen Veränderungen geben.
    Mal sehen was sich aus New York noch entwickelt.

    Klatschpappen und Marktschreier in Handballhallen sind peinlich.

  • Oh man, ich habe absolut kein gutes Gefühl mehr für die Zukunft. Es wird auch in Deutschland keine friedlichen Veränderungen geben.
    Mal sehen was sich aus New York noch entwickelt.


    In Bezug auf die Zukunft habe auch ich kein gutes Gefühl. Allerdings ist der Zug für friedliche Veränderungen noch nicht abgefahren, denke ich. Wie ein für alle Schichten akzeptabler Konsens herbeigeführt werden soll, ist mir allerdings angesichts des blinden Aktionismus unserer Politiker und deren Ignoranz den Wählern gegenüber in den letzten Jahren ein Rätsel. ?( :nein:

    In New York haben heute wohl schon Tausende demonstriert, auch in anderen Städten in den USA. Auch einige Gewerkschaften haben sich solidarisiert, darunter eine mit 700.000 Mitgliedern. Es wird wohl spannend bleiben, was die weitere Entwicklung angeht. :)

  • Wenn in der deutschen Politik der wissenschaftliche Begriff "Unterschicht" schon auf grosses Bedenken stößt.... darf man das denn so sagen, das diskriminiert doch, dann ist der "Klassenbegriff" inzwischen an den Rand der Narretei gerückt worden.
    Nun gut: ich behaupte ja immer, es gibt nur eine Klasse, das sind die Herrschenden..... den Beherrschten geht, den Massenmedien sei dank, weitgehend dass Bewusstsein, beherrscht zu werden ab.... und damit ein wesentliches Merkmal der Klasse: das Klassenbewusstsein...aber zur Erinnerung: Ackermann, Mehdorn usw...: herrschende Klasse.... rausgeschmissener Malocher von Thyssen, der dagegen demonstriert: beherrschte Klasse... rausgeschmissener Malocher von Thyssen vor DSDS ..intellektuell und finanziell Unterprevilegierter...
    zur Information:
    die 12 % Zinsgewinn jährlich die Banken bei Griechenland-Anleihen jetzt machen, die gehen weitgehend ungekürzt in die Taschen der Aktionäre,(herrschende Klasse) die Knete, die man braucht um diese Kredite zu sichern, finanziert der liebe kleine Steuerzahler, (Bildleser und RTL2 Zuschauer)
    für nähere Fragestellung empfehle ich fernsehen:
    http://www.zdf.de/ZDFmediathek/b…-vom-27.09.2011

    .... und im übrigen bin ich der Meinung, dass alle Gymnasien abgeschafft gehören !

    Nicht der Abgrund trennt, sondern der Niveauunterschied. (Lec)

  • Zitat


    Welcome to the Banana Republic

    In den USA gibt seit drei Monaten den Small Business Lending Fund. Der wurde von der US-Regierung eingerichtet für Banken, die zu wenig Kapital haben, um kleinen Unternehmen Kredite zu geben. Diese Banken erhalten dann sehr günstige Kredite, sodass das Geld an kleine Unternehmen weiter geleitet werden kann. Was jetzt passiert ist, ist, dass die Banken mehr als die Hälfte der Einlagen dieses Fonds – das sind mehr als 2 Milliarden Dollar – verwendeten, um primär eigene teure TARP-Kredite zurückzuzahlen und sich selbst zu sanieren. Da braucht man sich nicht wundern, dass das mit den Arbeitsplätzen in den USA nix wird.

    Den Teilnehmern der Bewegung "Besetzt die Wall Street" dürfte bei solchen Nachrichten ganz warm ums Herz werden. Aber solange Großbanken wie JP Morgan gerade jetzt, wo die Proteste einen neuen Höhepunkt finden, Rekordspenden für die New Yorker Polizei machen, dürfte es auch irgendwie sicher bleiben. Oder nicht?
    Quelle: BörseGo.de

    Ohne Worte. So läuft´s halt heute. Und nicht nur im Amiland :wall: :pillepalle:

  • Hier ein paar Pressestimmen zu den Protesten vom Wochenende:

    http://www.wissen.de/wde/generator/…W/60116892.html

    Bemerkenswert und erfreulich aus meiner Sicht, das die öffentliche Meinung in eine ganz klare Richtung geht. Und zwar pro Occupy-Bewegung. :hi:

    Ärgerlich hingegen das unsere Damen und Herren Politiker, egal welcher Couleur, auf den sich offensichtlich immer schneller bewegenden Zug aufspringen wollen und urplötzlich fleißig in die gleich Kerbe schlagen wie die "Empörten". Mein Gott was für eine Heuchelei. Immer mal schön das Fähnchen in den wechselnden Wind gehalten. Ich könnte kotzen :wall: . Der Protest gegen die Politik muß ebenso weitergeführt werden wie der gegen die Banken.


  • Wie wäre es statt mit Protest GEGEN die Politik mit Engagement IN der Politik ... irgendjemand muss das nämlich machen. Und nur gegen die jetzigen Politiker zu protestieren, wird jedenfalls mittelfristig nicht weiterhelfen.


    Sorry, aber so ein bischen muß ich mich über solche Statements immer aufregen. Wir leben in einer Demokratie. Das heißt auch, daß nicht jeder aktiv in der politischen Gestaltung teilnehmen muß. Dafür gibt es demokratisch gewählte und damit legitimierte Vertreter, die im Sinne des Volkes Politik zu machen haben. Ist der Wähler damit nicht einverstanden, dann ist es sein Recht und meiner Ansicht nach auch seine Pflicht sein Mißfallen kundzutun. Leider nehmen gerade wir Deutschen noch viel zu viel "von oben diktiertes" einfach so hin. Immerhin ändert sich das schrittweise - S21, die Atomstromdiskussion und jetzt die Occupied-Bewegung sind Beispiele für Veränderungen im Bewußtsein.
    Der zitierte Satz oben ist dagegen 'nen typisches "Totschlagargument" so nach dem Motto: dann machs doch besser. Wenn jemand das macht ist das klasse, aber für den Rest ist die Demonstration DAS Mittel der freien Meinungsäußerung und damit unverzichtbar für eine funktionierende Demokratie!

    • Offizieller Beitrag

    @ Tix

    Selbstverständlich will Teddy das Demonstrationsrecht nicht abschaffen/kritisieren. Nur wenn wir keine besseren Angeboten haben und nicht selbst dann reagieren, dann müssen wir halt wohl oder übel mit unseren Politikern zurechtkommen.

    Aber immer dran denken - mit destruktiver Kritik wurde noch nie der Fortschritt erreichtl


  • @ Tix

    Selbstverständlich will Teddy das Demonstrationsrecht nicht abschaffen/kritisieren. Nur wenn wir keine besseren Angeboten haben und nicht selbst dann reagieren, dann müssen wir halt wohl oder übel mit unseren Politikern zurechtkommen.

    Aber immer dran denken - mit destruktiver Kritik wurde noch nie der Fortschritt erreichtl


    Ich wollte ihm auch nicht unterstellen das Demonstrationrecht abzuschaffen. Ich wollte nur klarstellen, daß (in meinen Augen) Demonstrationen eben auch Teil politschen Engagements sind wie Teddy das (zu Recht) fordert.

    Ich sehe hier auch den Vorwurf der destruktiven Kritik nicht ganz gerechtfertigt. Sicher gibt es überwiegend nur "schwammige Forderungen" was man schnell als destruktive Kritik abstempeln könnte. Aber es ist doch nicht die Aufgabe der Bevölkerung Konzepte für einen stabilen Euro oder ähnliches zu formulieren. Dafür gibt es Fachleute die letztlich vom Volk gewählt werden. Die müssen sich bei Kritik überlegen ob sie gerechtfertigt ist und entsprechend handeln oder bei unberechtigter Kritik ihre Strategien versuchen besser zu kommunizieren. Auf jeden Fall müssen wir nicht immer nur "wohl oder übel mit unseren Politikern" zurechtkommen. Demonstrationen sind durchaus ein Mittel um Grenzen aufzuzeigen. S21 ist doch ein Beispiel dafür daß man sehr wohl auch etwas erreichen kann. Die "Abkehr" vom Atomstrom wäre ohne Demonstrationen sicher auch nicht zustande gekommen.

  • Wie wäre es statt mit Protest GEGEN die Politik mit Engagement IN der Politik ... irgendjemand muss das nämlich machen. Und nur gegen die jetzigen Politiker zu protestieren, wird jedenfalls mittelfristig nicht weiterhelfen.

    Das ist keine Option für mich. Aktive Politik ist meine Sache nicht, dagegen spricht schon der Parteienfilz, Fraktionszwang u.s.w. Wenn dann würde ich nur nach meinem persönlichen Gewissen handeln. Das ist aber hier in den etablierten Parteien nur schwer möglich. Ich würde mich auch in keiner Partei wohlfühlen. :nein:

    Da engagiere ich mich lieber woanders, in Vereinen sowie in sozialen und gemeinnützigen Projekten. Dort kann ich für mich persönlich mehr erreichen. Und ebenso sehe ich das für einen Protest auf der Straße.

    Aber es ist doch toll , das etwas wie die Occupy-Bewegung entstanden ist. Auch wenn bislang keine konkreten Ziele formuliert wurden, ist es doch wichtig, das die breite Masse der Bevölkerung, der Medien und der Politik wachgerüttelt worden ist. Man braucht nur mal durch die Kommentare der Zeitungen zu schauen. Auf einmal ist sie da, die lange überfällige Kritik an den jetzigen Strukturen. Das es so nicht weitergehen kann habe ich schon vor drei Jahren gesagt. Und nicht nur ich. Die Stimmung im Volk, und ich weiß wovon ich spreche, ist schon lange am brodeln.

    Die Occupy-Bewegung ist so wichtig, weil durch sie eine längst überfällige Debatte in Gang gesetzt worden. Konkrete Ziele können immer noch formuliert werden. Vordringlich zunächst ist die breite öffentliche Diskussion. Damit hat die Bewegung in meinen Augen ein erstes Zwischenziel erreicht. Diese Diskussion muß nun weitergeführt und dann Ziele formuliert werden. Das Heft des Handelns haben dann wieder unsere Politker in der Hand, die aber immer im Hinterkopf Volkes Stimme haben werden und sich nicht einzig nur durch Märkte und Klientel in ihren Entscheidungen leiten lassen sollten.

    Allerdings wird nicht mehr viel Zeit bleiben :verbot: . Verschlimmert sich die Krise und es werden keine Lösungen gefunden befürchte ich, das die friedlichen Demonstrationen schnell ins Gegenteil umschlagen werden.
    Das Potential dafür ist da, das sollte niemand unterschätzen. Deshlab und weil sich hier eine große Chance auftut etwas grundlegend zu ändern unterstütze ich Occupy. Nicht weil ich ein Dauernörgler oder Querulant bin. :hi: