Beiträge von Herbie

    Herbie

    Ok, ich habe dieses Spiel jetzt nicht sehen können. Aber generell ist Deine Aussage zu Petar Nenadic so was von Vorvorsaison .. .. er übernimmt Verantwortung ja, aber entwickelt sich weg vom Egoshooter. Er kann das wahnwitzig gut, aber setzt mittlerweile aucu gerne und oft und passend seine Nebenleute exzellent in Szene.

    Siehe meine Antwort an "Wombat". Klar hat er sich inzwischen positiv verändert, aber die zweite Halbzeit war zum Ende hin mal wieder eine one-man-show, wenn man die starken Szenen von Reißky mal außen vor lässt. Der hat mir übrigens sehr gut gefallen!


    Zitat von »Herbie«
    Ich hatte auch heute in der zweiten Halbzeit den Eindruck, das die anderen Füchse ständig Nenadic gesucht haben in der festen Überzeugung, "der macht das schon". Aber Wehe, wenn nicht...

    Daran hat es letzte Saison extrem gehapert, aber er hat dazu gelernt, gibt viele kluge Pässe.


    Dem stimme ich absolut zu, in der letzten Saison hatte ich diesen Eindruck regelmäßig über beide Halbzeiten! ;)

    :pillepalle:[/quote]

    Glaube ich ehrlich gesagt nicht. Mal sehen, ob sie es heute ziehen. Aber dann kommt in zwei Tagen Kiel. Da sehe ich die Füchse in der Besetzung jedenfalls als Außenseiter. So eine gute Auftaktphase sagt imho noch nicht viel aus, vorallem weil die Füchse nicht die Breite von Flensburg etc. haben.


    Die Breite des Füchsekaders ist m.M.n. mehr als ausreichend. Neben den beiden Verletzten auf halbrechts haben sie aber das Problem, mit Nenadic einen zwar individuell unglaublich starken und schwer auszurechnenden Mittelmann zu haben, der aber auch überaus ballverliebt ist und oft vergisst, dass er nicht alleine auf dem Feld steht. Ich hatte auch heute in der zweiten Halbzeit den Eindruck, das die anderen Füchse ständig Nenadic gesucht haben in der festen Überzeugung, "der macht das schon". Aber Wehe, wenn nicht...

    Eigentlich bin ich ja ein Freund von Spiel- und Erlebnisberichten, die vorwiegend positive Reaktionen - von leichtem Schmunzeln bis hin zu hemmungslosem AufdemBodenHinundhergerolle - verursachen. Unter Verweis auf eine inzwischen nahezu historische Äußerung des mir persönlich nicht bekannten, aber dennoch sehr geschätzten Tagebuchgründers

    Damit bekloppte Trainer, Eltern oder Vereine in Zukunft nicht ganz ungeschoren davonkommen, führe ich das Tagebuch nun exklusiv in der HE fort.


    folgt nun die Schilderung eines weniger lustigen Spieltages meiner weiblichen E-Jugend aus dem Januar dieses Jahres.

    - von dem neurotischen Drang zur Selbstdarstellung mal abgesehen


    Sämtliche Spekulationen in diesem Zusammenhang über meinen wie auch immer gearteten Drang zur Selbstdarstellung weise ich selbstverständlich entschieden zurück! Ich möchte lediglich andere Handballverrückte an unseren Erlebnissen teilhaben lassen, in diesem speziellen Fall nach dem Motto "geteiltes Leid ist halbes Leid".
    Lieben Gruß übrigens nach Niedersachsen - siehe unten!

    Begegnungen mit einem Janusköpfigen

    Am Samstag spielte unsere zweite Vertretung in der C-Staffel wieder gemeinsam mit den Neuköllner Mädchen bei NARVA in der Friedrichshainer Palisadenstraße.
    Da letztere zwei absolute Neulinge dabei hatten, befürchtete die Neuköllner Trainerin Jasmin schon fast ein kleines Desaster, aber die Mädchen zeigten sich insgesamt von ihrer besseren Seite, auch die "Neuen" spielten schon ganz gut mit. Das erste Spiel gegen Hermsdorf verlief ausgeglichen, Berti zeigte eine ansprechende Torhüterleistung, und Betty warf ihr erstes E-Jugendtor. Leider verloren wir dennoch knapp mit einem Tor.
    Die folgenden Spiele gegen AC/Eintracht wurden dann doch etwas deutlicher verloren, aber nicht etwa, weil die Mädels in ihrer Leistung nachließen, sondern weil eine gegnerische Spielerin in der Abwehr zahlreiche Bälle erobern konnte und im Angriff aufgrund ihrer körperlichen und technischen Überlegenheit nicht zu stoppen war.
    Im letzten Spiel gegen Hermsdorf gab es trotz engagiertem Spiel ebenfalls eine Niederlage. Hier warf Karla ihr erstes E-Jugendtor und strotzte danach nur so vor Selbstbewusstsein, was sich in weiteren zahlreichen Torwürfen zeigte, die allerdings sämtlich von der starken gegnerischen Keeperin gehalten wurden.
    Für Aufregung sorgte dann noch der Trainer aus S., der sich mehrfach lautstark über die körperliche Spielweise der oben schon genannten AC/Eintracht-Spielerin beschwerte und vehement forderte, dass man doch von Trainerseite mäßigend auf die Spielerin einwirken müsse; in der Sache zwar einigermaßen nachvollziehbar, da die kritisierte Körperlichkeit deutlich vorhanden war. Jedoch kam es zu keinerlei groben Fouls, und vor allem waren keine Verletzungen zu beklagen. Daher war die Art und Weise der Kritik doch deutlich übertrieben. Warum ich das explizit erwähne, wird weiter unten zu lesen sein.

    Am Sonntag trat die erste Mannschaft in der Hatzfeldallee gegen die jeweils ersten Vertretungen von NARVA und S. an. Während die Spiele gegen NARVA spannend und im Großen und Ganzen fair absolviert wurden (ein Sieg, eine Niederlage) und das Zuschauen dort wirklich Spaß gemacht hat, kam es gegen S. zu einem ausgewachsenen Eklat:
    Bereits nach unserer letzten Begegnung im alten Jahr hatte ich deren Trainer ruhig und sachlich auf die grobe Spielweise seiner Mädchen angesprochen, als ich nach dem Spiel fünf verletzte Spielerinnen zu beklagen hatte. Seine Antwort damals: "Heute war es doch ganz fair, wir können auch anders!"
    Genau das stellte er gestern unter Beweis: Immer wieder musste das Spiel aufgrund von Verletzungen unterbrochen werden, weil die Mädchen von S. auch und vor allem abseits des Spielgeschehens hinterrücks, unfair und teilweise brutal zur Sache gingen. Ellenbogenstöße in die Rippen, umgedrehte Finger, harte Schläge auf die Unterarme waren nur die Spitze des Eisberges. Hinzu kamen regelmäßiges Festhalten von hinten, Stoßen von der Seite im Sprungwurf und Griffe in den Wurfarm. Auf meine entsprechende Beschwerde in Richtung gegnerischer Bank kam unter süffisantem Grinsen die Antwort, "das ist Handball!"...Nein, ist es nicht, das ist vielmehr verantwortungslos und asozial!
    Anstatt mäßigend auf seine Spielerinnen einzuwirken, wie er es selbst noch Tags zuvor von anderen gefordert hatte, lobte er die Spielweise seiner Mädchen und feuerte sie an, genauso weiterzuspielen; er hatte sichtlich Spaß an dem Gemetzel, welch' elende Heuchelei! Manchen Menschen würde ich nicht einmal ein Haustier anvertrauen...
    Die Aufregung auf unserer Bank und auf der Tribüne war entsprechend groß, und es fielen harte Worte bis hin zur Drohung mit Hallenverweis für einen um die Gesundheit seiner Tochter besorgten Vater, der dieser Besorgnis nachdrücklich und vielleicht etwas unsachlich, aber emotional verständlich, Ausdruck verlieh.
    Was am gegnerischen Verhalten am Wenigsten zu verstehen war: es gab keinerlei nachvollziehbare Gründe dafür. Es waren keine engen Spiele auf des Messers Schneide, vielmehr dominierte S. uns auch spielerisch von Beginn an. Allein seine beiden stärksten Spielerinnen hätten uns wahrscheinlich aufgrund ihrer körperlichen und technischen Fähigkeiten besiegt, auch bei absolut fairer Spielweise.

    Für etwaige Skeptiker, die jetzt der Meinung sein sollten, in diesem Alter kann so etwas schon mal aufgrund motorischer Unzulänglichkeiten aus Versehen passieren: ja, das kann es, aber nicht in dieser Häufigkeit, nicht von Spielerinnen, die sich im übrigen Spiel durch überdurchschnittliche handballerische Fähigkeiten auszeichnen und vor allem nicht mit Tätlichkeiten abseits des Balles, wo die allein pfeifende Schiedsrichterin es nicht sehen kann. Diese Spielweise hat System, das zeigt auch das oben beschriebene Verhalten des Trainers. Vielleicht sollten die Vereinsverantwortlichen von S. mal ein ernstes Gespräch mit diesem Herrn führen...

    Eine kleine Anekdote zum Schluss: Als eine meiner Spielerinnen wieder einmal durch einen Griff in den Wurfarm am Torwurf gehindert wurde und ich meinen Unmut über die Freiwurfentscheidung ohne weitere Konsequenzen - nicht einmal eine erzieherische Ansprache an die fehlbare Spielerin gab es - äußerte, meinte die Rudower Spielleiterin allen Ernstes zu mir, die Schiedsrichterin käme aus Niedersachsen, dort würden andere Regeln gelten...???...selten so einen Unsinn gehört!
    In der Hoffnung auf künftige Handballspiele, die diese Bezeichnung auch verdient haben, wünsche ich allen verletzten Mädchen gute Besserung!

    Besagter Trainer hat übrigens inzwischen beschlossen, künftig keine Handballkinder mehr zu blutrünstigen Bestien mutieren zu wollen, ein Entschluss, der zweifelsohne für Erleichterung bei vielen gepeinigten Mädchen gesorgt hat. Eingeweihte behaupten, danach hätten diverse Hundevereine ihm die Aufnahme verweigert, aber das ist wohl nur eine Mär...

    Zitat von »Karl« Hm, Biegler hat Müller aber doch noch nie eingeladen...

    Das ist faktisch falsch!!!!
    Biegler nominiert 24 Spielerinnen f黵 Athletik-Lehrgang

    Mir war auch so, dass sie zunächst im Aufgebot und danach zumindest noch Reserve war. Und plötzlich hört und liest man nichts mehr von ihr.

    Insofern scheint das:
    Zitat von »Karl« hat da überhaupt mal irgendein Journalist bei Biegler nachgefragt? (das so eine wichtige Personalie in der Berichterstattung unthematisiert bleibt, sagt übrigens einiges über den Zustand des überregionalen 'Frauenhandballjournalismus' aus....)


    Auch immer wieder lustig: Wenn man auf Google News nach Berichten zu Frauen Handball sucht, wird man förmlich erschlagen mit Berichten aus Dorf- und Oberligen...zu der 1. Bundesliga und Nationalmannschaft gibt es dagegen praktisch nichts (oder nur die X-te Agenturmeldung).

    absolut zutreffend zu sein.

    Hm...mit der Zitierfunktion muss ich mich wohl nochmal eingehender auseinandersetzen... ?(

    Da ich die Modalitäten in anderen Handballverbänden nicht kenne, hier eine kurze Erklärung zum allgemeinen Verständnis:

    In Berlin werden E-Jugendspieltage seit ichweißnichtwieviel Jahren in Turnierform ausgerichtet, die erste Tageshälfte im Modus 2 x 3 gg. 3, danach 6 gg. 6 (jeweils plus Torwart natürlich). Es werden keine Tabellen geführt, eine Meisterschaft wird ebenso wenig ausgespielt.

    Wir treten diese Saison wieder in der stärksten Staffel an und bekamen es zunächst mit unserem Dauerkonkurrenten Berliner TSC zu tun, eine in der gesamten Breite recht stark aufgestellte Mannschaft, wogegen wir u.a. aufgrund meiner Ausnahmetalente Maria und Speedy eher in der Spitze unsere Vorteile haben.

    Dem ausgeglichenen Kader des Gegners begegnete ich damit, dass ich in der rechten, schwächeren Hälfte Biggy, eigentlich eine meiner besseren Spielerinnen, einsetzte, um dort ein Bisschen für Ordnung im Spielaufbau zu sorgen. Das entspricht eventuell nicht ganz den Regeln für das 2 x 3 gg. 3-Spiel, ist aber m. E. erstens sinnvoll und zweitens vor allem legitim, da es die meisten anderen Trainer auch so machen (manche Trainer wechseln auch je nach Gusto munter durch).

    Die erste Halbzeit verlief dann auch ganz nach Plan, unsere starke linke Seite hatte ihre Gegnerinnen im Griff und ließ in 07:30 Minuten nur drei Gegentore zu :respekt: , während Biggy auf rechts zwei schöne Tore erzielte :P , wogegen Sternchen, Pippi und Karla leider noch keinen Ball im Tor unterbringen konnten :( . Dennoch war alles im grünen Bereich (i.d.R. erzielen wir links deutlich mehr Tore als rechts).

    Dann Halbzeit und Wechsel der Angriffsrichtung, ich rechnete im Stillen mit einem kleinen Torfestival auf unserer linken Seite :jump: . Offenbar aber kehrte mit dem Halbzeitpfiff auch ein Phänomen ein, dass sich am ehesten mit einem alten Science-Fiction-Film vergleichen lässt, wo Außerirdische die Körper von Menschen übernehmen: Biggy war plötzlich wie besessen, warf den Ball regelmäßig den Gegnerinnen direkt in die Arme oder ihren Mitspielerinnen auf die Füße, wahlweise auch gerne mal ins Seitenaus. Zudem entwickelte sie eine außerordentliche Faszination für die Bewegungen ihrer Gegnerinnen und schaute aufmerksam zu, was die so alles mit und ohne Ball veranstalteten, das Ganze jedoch ohne jeglichen inneren Drang, selbst ins Geschehen einzugreifen und eventuell das eine oder andere Gegentor zu verhindern :pillepalle: . Insofern war es nicht verwunderlich, dass der BTSC zügig und deutlich in Führung ging. Die logische Konsequenz: Biggy brauchte ´ne Pause :saufen: und ´ne Ansage :schrei: ; es stellte sich aber die Frage, wer sie solange ersetzen soll: Nicky oder Sophie aus der linken Hälfte? Nein, die Blöße wollte ich mir nicht geben, sollten es erstmal die drei vermeintlich Schwächeren richten. Das klappte zwar etwas besser, aber immer noch weit entfernt von gut, da nunmal eine leistungsstärkere Spielerin fehlte. Also Ansage an Biggy: Genau schauen, wie die Gegner sich bewegen (die spekulierten förmlich auf das Abfangen des Passes, sonst eigentlich eher unsere Waffe), Passtäuschung/Körpertäuschung, dann Abspiel oder selbst gehen. Sichere Pässe, gerne auch lang und direkt in die Angriffshälfte, in der Abwehr zupacken, den Gegnerinnen den Weg zum Tor versperren, vielleicht auch mal einen Pass abfangen, alles Dinge, die Biggy im Training gelernt, vertieft und schon zigmal umgesetzt hat. Biggys große Augen schauen mich aufmerksam an und vermitteln mir den Eindruck: „Ich habe verstanden, oh großer weiser Trainer!“ 8o

    Ich wechsele Biggy wieder ein, sie bekommt den Ball und wirft ihn direkt einer Gegenspielerin in die Arme, die diese Einladung zum Torwurf dankend und mit Erfolg annimmt :wall: . Eindrücke können täuschen, auf meine Menschenkenntnis brauche ich mir wirklich nichts einzubilden! ?(

    Unsere linke Seite im Angriff dagegen völlig souverän: Jeder Ball wird eiskalt und effektiv verwertet, da war es also, das erwartete und erhoffte Torfestival!? – Leider nicht, da in Halbzeit zwei – Biggy sei Dank! - gerade mal vier! Bälle den Weg über die Mittellinie fanden – Endstand 8:6 gegen uns. :nein:


    Dann folgten die beiden Spiele gegen den TSV Rudow. Im letzten Jahr noch ein ernstzunehmender Gegner, scheinen sie in dieser Saison gegen uns hoffnungslos überfordert. Unser deutlicher Sieg von 9:1 im ersten Spiel wäre eigentlich keines weiteren Kommentars würdig gewesen, wenn nicht unser Geburtstagskind Karla in diesem Spiel ihr erstes Tor in der A-Staffel geworfen hätte :geschenk: . Schade nur, dass ich es völlig verpasst habe, weil ich zu diesem Zeitpunkt gerade Sternchen verarzten und trösten musste :sorry: . Was war passiert? Zusammenprall mit einer anderen Spielerin? Überhartes Einsteigen der Gegner? Griff in den Wurfarm? Ellenbogen in die Rippen? Bein gestellt? – Nichts von alledem! Sternchen ist seit etwa drei Jahren beim Handball, angefangen hat sie bei den Minis. Seitdem gab es nicht eine einzige Trainingseinheit, in der ich nicht ihre Handhaltung beim Fangen des Balles korrigiert hätte :verbot: . Bei Sternchen ist Fangen reine Glückssache. Hier hatte sie allerdings das Glück verlassen: ein straffer Pass von Maria war ihr durch die Hände gerutscht und voll im Gesicht gelandet...man kann Fangen auch auf die harte Tour lernen, wenn man nicht auf den Trainer hören will. :devil:

    Das zweite Spiel im 6 gg. 6-Modus gewannen wir dann deutlich knapper, weil wir etwa ab der dritten Minute aufgrund hoher Führung in Unterzahl (bei 6 gg. 6 ab einer Vier-Tore-Führung vorgeschrieben) spielten. Speedy, Maria und Silvia, meine drei stärksten Mädchen, saßen den Rest des Spiels auf der Bank und langweilten sich fast zu Tode :schlaf: . Als Konsequenz daraus werden wir es künftig in solchen Fällen mit außerordentlicher Aufgabenverteilung versuchen: Ausschließlicher Einsatz als Anspielerin, Torwürfe nur noch in besonderen Ausnahmefällen und dann keine Sprungwürfe, sondern nur Schlagwürfe in allen Varianten mit der ausdrücklichen Erlaubnis, auch mal was Unkonventionelles auszuprobieren. Ich höre jetzt schon die Proteste der Mädchen: „Was? Keine Torwürfe mehr? Warum dürfen die und ich nicht? Wie gemein ;( !“ Habe mir vorsorglich „Das kleine Handbuch für den Hobbypsychologen“ und „Kinderpsychologie für Anfänger“ beim Buchhändler meines Vertrauens bestellt!

    Zuletzt dann das Rückspiel gegen den BTSC: Die Auftaktniederlage verlangte nach Rache, es wurden Messer gewetzt, Zähne gefletscht, dem Ausgraben des Klappstuhls folgte eine förmliche Kriegserklärung an den Gegner, und ich verteilte die vorsorglich vorbereiteten Portionen rohes Fleisch an meine Mädels :irony: . Ist natürlich alles Quatsch, Mannschaften und Trainer sind durchaus freundschaftlich und in gegenseitigem Respekt verbunden, aber gewinnen will man halt trotzdem.
    Zunächst legten wir ganz gut los und gingen durch schnelle Tore von Maria, Speedy und Sophie in Führung. Das Zusammenspiel im Angriff klappte wunderbar, der Ball wurde souverän und schnell vorgetragen, die Gegner hatten zunächst das Nachsehen :klatschen: . Dann passierte etwas, woran ich bislang beim Mannschaftssport eigentlich nicht glaubte: die Faktoren Glück und Pech machten sich bemerkbar, leider zu unseren Ungunsten: Wir warfen öfter den Ball an den Außenpfosten, die Gegner trafen im Gegenzug den Innenpfosten. Unsere Torwürfe berührten mehrmals die weiche Torabhängung, was gem. Regel einen Abwurf zur Folge hat, die Würfe der Gegner schlugen knapp unter der Abhängung unhaltbar in Silvias Tor ein. Hinzu kamen schwache Abwehrleistungen von Sophie (normalerweise unsere stärkste Abwehrspielerin ?( ) und Biggy, die nach wie vor im Körperfressermodus lief :mad: . Der BTSC holte auf und ging sogar in Führung. Ein Torwartwechsel von Silvia auf Sophie brachte zunächst auch nicht den gewünschten Effekt, sollte sich aber schließlich als spielentscheidend herausstellen: Die letzte Spielminute läuft, der BTSC erhöht auf 9:7. Ich sage mehr oder weniger zu mir selbst: „Los Mädels, wenigstens noch auf eins verkürzen!“. Offenbar wurde ich gehört. Der Ball wird schnell nach vorn gespielt, kommt über Maria zu Speedy, die das Runde mit unnachahmlicher Dynamik und Wucht ins Eckige nagelt :respekt: . Mein Blick geht zur Uhr, während die Gegnerinnen sich zum Anwurf bereitmachen: noch 20 Sekunden. Ich rufe laut, ohne wirkliche innere Überzeugung: „So Mädels, jetzt schnelle Balleroberung und Ausgleich!“

    Anpfiff, der Ball wird zur Seite gespielt, und die bis dahin scheinbar gelangweilt in der Nähe stehende Silvia explodiert förmlich, sprintet dazwischen, fängt den Pass ab und enteilt unaufhaltsam gen gegnerisches Tor. Drei Sekunden vor Abpfiff zappelt der Ball im Netz, die Halle tobt, und Silvia lässt sich – absolut zu Recht – feiern! :Hail::jump::head:

    Die BTSC-Trainerin Betty und ich geben uns beide – äußerlich um Jahre gealtert, aber mit einem Lächeln im Gesicht – die Hand und suchen synchron in unseren Taschen nach den Herztabletten... :bier:

    Nach dem Spiel frage ich die Mädels, wer im letzten Spiel beim Berliner SV 1892, die stark ersatzgeschwächt angetreten waren, nochmal aushelfen möchte. Fast alle Finger gehen in die Höhe, bewusst lasse ich Speedy, Maria und Silvia außen vor, das wäre den Rudower Gegnern gegenüber unfair gewesen. Ich schicke Sophie, Biggy und Pippi los.
    Mit deren Hilfe gewinnt der BSV das Spiel gegen Rudow. Rolf, der befreundete Trainer des BSV, bedankt sich hinterher bei mir für die Hilfe (ist ja selbstverständlich) und erwähnt dabei, dass die Rudower Trainerin sich darüber aufgeregt hat, dass ich meine stärksten Mädchen zum Aushelfen geschickt habe ?( Ich konnte ja nicht ahnen, dass ausgerechnet Biggy die meisten Tore für den BSV wirft, war aber heilfroh, dass die Körperfresser ganz offensichtlich ein neues Opfer gefunden haben. :jump::tschau:

    Weiter geht's mit einem Rückblick auf den 2. Spieltag meiner wE im Oktober 2014:

    Wir waren heute zu Gast in der Nahariyastr. in Lichtenrade mit der BSG Fernsehelektronik als Ausrichter - eigentlich. Deren Trainer war allerdings als Alleinunterhalter unterwegs, sodass die logistischen Aufgaben paritätisch verteilt wurden: Ich musste zwischendurch im Wechsel mit den anderen Trainern meinen Frondienst an der Pfeife ableisten :schrei: - was ich gar nicht leiden kann, da ich mich dann nicht richtig um die Mädchen kümmern kann - und der Vater von Cleo und Sophie beteiligte sich beim Kampfgericht - danke dafür!

    Unser erstes Spiel gegen die VSG Altglienicke im Modus 2x3 gg.3 war dann gleich ein richtiger Augenöffner: Ein unglaubliches 17:0 zauberten meine Mädels auf die Platte :Hail: , wobei Cleo und unser Mini-Küken Sophie ihre ersten E-Jugend-Tore warfen. :klatschen: Man merkte den Altglienicker Spielerinnen an, dass sie diesen Spielmodus offenbar nicht gewohnt waren, und gegen unsere enge Manndeckung fanden sie kein Gegenmittel. Vertauschte Rollen, denn genauso erging es uns am ersten Spieltag, zum Glück nicht mit einer derart deutlichen Klatsche. Doch die Mädchen aus dem Südosten der Stadt konnten auch anders - dazu später mehr.

    Im zweiten Spiel gegen die SG H. wartete dann ein anderes Kaliber: eine 2004er Mannschaft, die wir beim letzten Spieltag und auch heute im ersten Spiel schon beobachten durften: durchaus spielstark, aber in erster Linie auch wenig filigran, eher robust (nicht unbedingt vom Körperbau her, sondern von der Spielweise). Uns so kam dann auch, was zu erwarten war: Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase wurde der Nordberliner Holzhammer ausgepackt, und es gab ordentlich auf die Knochen. Da konnten meine Mädels alters-, körper- und einstellungsbedingt nicht gegenhalten, denn diese unfaire Spielweise ist unsere Sache nicht. :help: Folglich endete das Spiel mit einem klaren 1:6 gegen uns.
    Im Rückspiel gegen H. sollte das anders werden, so der Plan. Da der 6 gegen 6-Modus uns eigentlich besser liegt, rechneten wir uns was aus. Bis zum 3:3 konnten wir uns trotz überharter gegnerischer Spielweise mit reihenweise Händen am Hals und im Gesicht und einem sehr unsportlichen Revanchefoul ganz gut behaupten. :mad: Dann wollte ich meiner Mannschaft knapp 5 Minuten vor Schluss noch eine Erholungspause gönnen und nahm eine Auszeit, auch, um sie nochmal an eine engere Manndeckung zu erinnern. Leider ging dieser Schuss komplett nach hinten los: es gab einen Bruch im Spiel, wir warfen kein Tor mehr und verloren 3:6. :wall:
    Wenn ich nicht schon einige Spiele gegen andere Mannschaften dieses Vereins - insbesondere auch im weiblichen Minibereich - erlebt hätte, in denen es durchaus sportlich und fair zuging, wäre heute der Eindruck hängen geblieben, dieses unsportliche Verhalten sei "Vereinsprogramm". Dem wird sicherlich nicht so sein! Dreimal darf übrigens geraten werden, welche Mannschaft schon vor der Verabschiedung die Spielstätte verließ... :tschau:

    So, genug der Polemik, kommen wir zum letzten Spiel: nach dem klaren Auftaktsieg gab es keinen Zweifel an unserem abschließenden Sieg gegen die VSG Altglienicke, quasi im Vorbeigehen und ohne nennenswerte Gegenwehr :smokin: ...dachten meine Mädels ganz offensichtlich und ließen es ruhig und lässig angehen - zu ruhig und zu lässig! Die Gegnerinnen zeigten eindrucksvoll, dass sie nicht als Kanonenfutter angetreten waren; die wollten gewinnen, und so spielten sie auch: während wir vorne reihenweise Chancen versiebten :cool: , schenkten sie uns ein Tor nach dem anderen ein - der Zwischenstand von 3:5 aus unserer Sicht war die logische Konsequenz. Die vielen vergebenen Würfe waren möglicherweise nachlassender Kraft und Konzentration geschuldet - Maria, Speedy und Sophie hatten unmittelbar zuvor schon bei den Minis gespielt und dort auch alles gegeben, wie mir berichtet wurde. Abwehrarbeit jedoch ist in erster Linie Einstellungssache, und da haperte es gewaltig. Statt enger Manndeckung gab es Anschauungsunterricht - von hinten. Zu sicher waren sich die Mädchen ihrer Sache und konnten den Schalter ohne Hilfe nicht umlegen. Also nahm ich vier Minuten vor Schluss erneut eine Auszeit, die negativen Folgen der letzten durchaus noch im Sinn. Doch diesmal fand ich offenbar die richtigen Worte und den richtigen Ton: wir ließen nur noch ein Tor zu und warfen selbst vier zum Endstand von 7:6. :head: Kompliment an beide Mannschaften für dieses spannende Spiel. :respekt:

    Fazit: Insbesondere im 2x3 gg.3 - Spiel haben die Mädchen innerhalb kürzester Zeit große Fortschritte gemacht; das war heute deutlich zu erkennen. Ich freue mich auf die nächsten Spieltage, wo diese gute Leistung hoffentlich bestätigt wird.

    ...Trainingsimpressionen:

    Montag, erstes Training nach den Ferien, die übliche Begrüßungsrunde, alle berichten kurz von ihren Ferienerlebnissen. Maria, eine meiner beiden Ausnahmetalente, war Kiten an der Ostsee und in drei Handballcamps. Beeindruckt frage ich, "und, was Neues gelernt?" Sie: "Eigentlich nicht" :wall:
    Berti, unsere Kleinste, aber ein echter Wadenbeißer, hat für alle Mädchen und beide Trainer selbstgemachte Armbänder aus dem Urlaub mitgebracht :love:

    Nach dem Aufwärmen dann die erste Übung - Pass-Rückpass-Körpertäuschung-Torwurf. Nebenbei noch einen kleinen Parcour aufgebaut, damit die Mädels in Bewegung bleiben.
    Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Berti die Kästen für die Sprungübung locker überläuft; darauf ich: "Berti, nochmal zurück und dann mit beiden Füßen, rauf-runter-rauf-runter!" Sie: "Pfhh...denkste!" :baeh:

    Heute aufgrund des guten Wetters Training auf dem Beachplatz. In einer Pause gebe ich Bertis Mama Spritgeld vom letzten Turnier. Berti fragt, "wofür ist das?" Ich: "Deine Mama hat dich gerade verkauft, ich nehm' dich nachher mit zu mir!" Sie darauf ganz trocken: "Dafür habe ich heute echt keine Zeit!" :lol:
    Rückblende Trainingsbeginn: Sternchen sitzt am Rand und will nicht mitspielen. Ich frage, was los ist; sie ist müde, lustlos und hat außerdem Muskelkater vom Schulsport, könne sich kaum bewegen. Ich denke mir meinen Teil und lasse sie im Sand spielen. Fünf Minuten später kommt Pippi, Sternchens Kumpeline. Sie hat auch Aua. Ich frage: "Was ist passiert, hast du dich verletzt?" Sie: "Nein, ich habe Muskelkater vom Schulsport und kann mich kaum bewegen!" - Ja nee, is klar :unschuldig: Pippi geht auch im Sand spielen.
    Später sehe ich beide mit einem Geschwisterkind Fußball spielen - sieht sehr locker aus, von Bewegungsschmerzen keine Spur! Nur kurz denke ich darüber nach, mir die beiden gleich zur Brust zu nehmen, dann bin ich eigentlich froh, dass sie sich sportlich betätigen und nehme mir fest vor, dafür zu Sorgen, dass beide nach dem nächsten Training richtig Muskelkater haben :devil:
    Meine Mädels- ich liebe sie! :love:

    Im Nachhinein find' ich's auch ganz witzig, muss aber gestehen, dass man die Ironie des Ganzen erst feststellen kann, wenn man dem Link folgt! Im ersten Moment dachte ich nur, "Mann, schon wieder große Fresse..." :bigok:

    Letztenendes doch eine klare Sache aufgrund der vielen Fehler der Stuttgarter. Kaum hatte man mal das Gefühl, sie könnten das Spiel drehen, wurde der Ball wieder sinnlos weggeworfen. Kiel hat sich allerdings auch nicht mit Ruhm bekleckert, aber so kennt man sie: "Ein gutes Pferd..."

    Tach zusammen,


    habe die letzten Tage und Wochen im Handballtagebuch geblättert und mich köstlich amüsiert, das eine oder andere déjà vu gehabt, aber auch viele Anregungen für meine eigene Mannschaft bekommen - vielen Dank dafür!  :klatschen:
    Apropos: Nachdem ich 6 Jahre lang Co-Trainer bei den Minis war, trainiere ich nun im dritten Jahr eine weibliche E-Jugend. Als eifriger Berichteschreiber für unsere Vereinshomepage ist bei mir nun der Entschluss gereift, auch hier die eine oder andere Anekdote zu hinterlassen.

    Mangels aktueller Spiele (in Berlin sind noch Ferien) poste ich für den Anfang mal einen kurzen Turnierbericht aus meiner Anfängerzeit als E-Jugendtrainer aus dem Jahr 2014. Viel Spaß beim Lesen:

    Bei schönstem Handballwetter traten wir beim Charlottenburger HC im Halemweg zum Freilufthandball an.
    Aufgrund einer kurzfristigen Terminverschiebung war die Mannschaft stark dezimiert und musste durch drei Minispielerinnen aufgefüllt werden; zudem spielten wir aufgrund zu weniger Anmeldungen auch gegen Jungenmannschaften und gemischte Teams. Keine guten Voraussetzungen also, aber da mussten die Mädchen halt durch. Sie zeigten sich auch insgesamt wenig beeindruckt von der körperlichen Überlegenheit ihrer Gegner. :baeh:
    Im ersten Spiel gegen die Gastgeber nutzte deren Trainer fairerweise die Gelegenheit, vorwiegend seinen jüngeren Spieler(-innen) Spielpraxis zu gönnen. Das muntere Spiel endete 4:3 für uns...äh, nee...4:3 für den CHC...äh, nein doch nicht ?( ...letztendlich einigten wir uns auf ein salomonisches 4:4, und alle waren zufrieden. In voller Besetzung wurde der CHC übrigens Gruppensieger und Turnierzweiter! Von hier aus also nochmals danke für diesen fairen Zug! :respekt:
    Das zweite Spiel gegen eine gut eingespielte reine Mädchenmannschaft des VfL Tegel verloren wir dann chancenlos 3:8.

    Im dritten Spiel dann ein Erlebnis der besonderen Art: der Trainer vom SV Blau-Weiß Dahlewitz schrie mir ab Anpfiff volle zehn Minuten lang die vielfältigen, innovativen und ausgefeilten Anweisungen an seine Spieler direkt ins Ohr:  :schrei:
    "Festmachen, festmachen, mach sie fest, FESTMACHEN, f e s t m a c h e n, festmachen, Feeeeestmaaachen, festmachen, ja richtig, festmachen, F E S T M A C H E N, festmachen, festmachen, mach sie fest, so ist gut, FESTMACHEN, festmachen, f e s t m a c h e n, festmachen!"  :pillepalle:
    Als folgsame Jungs, die sie nunmal waren, führten seine Spieler die Anweisungen ihres Trainers auch brav aus  :angel: und landeten dabei regelmäßig am Hals oder im Gesicht der Mädchen :mad: ; beim "Festmachen" von hinten wurden auch schon mal mit einem Tritt in die Hacken die Schuhe ausgezogen ;( . Die Fouls wurden zwar fast alle abgepfiffen und die Gegner regelmäßig ermahnt :verbot: , persönliche Konsequenzen in Form von Zeitstrafen blieben aber leider, wie so oft in dieser Altersklasse, aus :wall: ! So kam natürlich kein Handballspiel zustande, das diesen Namen verdient hätte, und wir verloren deutlich mit 1:6. Zu allem Übel wurden die "Klammeraffen" auch noch Turniersieger  :kotzen: , was sie in ihrer - Spielweise kann man das ja eigentlich nicht nennen - ich sag mal: eher einfach gestrickten Interpretation des Handballs noch bestätigte. Wohin das führt, wird man in wenigen Jahren sehen, wenn sich die Dahlewitzer Spieler in den unteren Ligen eine Zeitstrafe nach der anderen abholen, mit den Schiedsrichtern hadern und die Welt nicht mehr verstehen. Ich wünsche weiterhin viel Spaß beim "Festmachen", wir spielen lieber Handball! :head:
    Das letzte Gruppenspiel gegen die VSG Altglienicke war ausgeglichen und spannend. Nach einigen schönen Szenen und nach trotz zunehmender Hitze viel Kampf und Engagement verloren wir knapp mit 4:3.
    So wurden wir leider Gruppenletzter, hatten aber trotzdem noch zwei Endrundenspiele zu absolvieren: Erneut gegen Altglienicke glückte uns die Revanche, und wir gewannen 4:3. Im letzten Spiel gegen BSV 92, den Letzten der zweiten Gruppe, war dann ein Bisschen die Luft raus: Beide Mannschaften kämpften nochmal stark trotz erkennbarer Ermüdungserscheinungen :schlaf: , uns fehlte aber das Glück im Abschluss, und wir verloren 3:2, was uns den 8. von insgesamt 9 Plätzen bescherte.

    Vorletzter ist zwar kein Vorzeigeergebnis, aber angesichts der Umstände geht das durchaus in Ordnung. Vor allem die Art und Weise, wie die Mädchen sich auf dem Platz präsentierten, ihr Zusammenspiel und ihr Mut, auch gegen körperlich überlegene Spieler in die Lücken zu stoßen, nötigten mir Respekt ab. Darauf lässt sich aufbauen. :rollin:

    So, das war's erstmal für den Anfang!
    Gruß, Herbie :tschau: