Europameisterschaft: Bundestrainer muss auch Nachnominierung des Nordhorners abhaken
Für Holger Glandorfs HSG-Kollegen Iwan Ursic endete die EM enttäuschend: Der Kreisläufer ist mit Gastgeber Schweiz schon nach der Vorrunde ausgeschieden.
Für Iwan Ursic ist die Handball-Europameisterschaft nach der Vorrunde beendet, für Holger Glandorf kommt das Turnier in der Schweiz auch mit Beginn der Zwischenrunde nicht in Frage. Während der Kreisläufer der HSG Nordhorn mit der Schweiz im eigenen Land eine herbe Enttäuschung erlitten hat und sieglos als Vierter der Gruppe A ausgeschieden ist, wäre sein Rückraum-Kollege vom Grafschafter Bundesligisten bei Bundestrainer Heiner Brand eine gefragte Alternative für die Spiele heute gegen die Ukraine, morgen gegen Slowenien und am Donnerstag gegen Polen gewesen. Doch Glandorf hat der Auswahl des Deutschen Handball-Bundes aus gesundheitlichen Gründen erneut eine Absage erteilen müssen.
Heiner Brand hatte am Sonntag vor und nach der 25:27-Niederlage gegen Frankreich den telefonischen Kontakt zum Nordhorner Linkshänder gesucht und hätte den 22-Jährigen gerne nachnominiert. Auch DHB-Vizepräsident Horst Bredemeier fragte bei HSG-Manager Bernd Rigterink an, ob die Möglichkeit besteht, dass "Glanzy" in die Schweiz reist. "Das wäre für Holger und für Nordhorn natürlich eine tolle Sache gewesen", sagte Rigterink gestern. Letztlich fiel die Entscheidung nach einer neuerlichen Untersuchung des Spielers bei Dr. Hermann-Josef Humberg, dem Mannschaftsarzt des Bundesligasechsten, jedoch anders aus. Zwar hat das im vergangenen Jahr von einer Kreuzband- und Meniskusverletzung in Mitleidenschaft gezogene linke Knie des Rückraumspielers Fortschritte gemacht, doch um das Gelenk einer Belastung von drei Spielen in drei Tagen auszusetzen, sei es noch zu zu früh, hieß es.
"Ich habe erst vergangene Woche wieder mit Handball-Training begonnen", erzählt Glandorf, der morgens in Bad Bentheim noch immer ein spezielles Reha-Propgramm in Bad Bentheim absolviert. Hatte er im Training mit den Mannschaftskollegen zunächst sogar noch auf Übungen mit Körperkontakt verzichtet, soll die Intensität mehr und mehr erhöht wreden, mit dem Ziel, dass der Spieler zum Bundesliga-Start am 11. Februar wieder ganz gesund und fit ist.
Daher entschied sich Glandorf, dem Bundestrainer wie schon vor Beginn der EM abzusagen. "Ich habe ihm gesagt, dass es noch keinen Sinn macht und ich noch ein Riesen-Defizit habe", erzählt Glandorf. Reaktion von Brand: "Er hat meine Entscheidung Respektiert", berichtet der HSG-Nationalspieler.
Auch für Iwan Ursic wird die EM nicht gerade mit angenehmen Erinnerungen verbunden bleiben. Der Kreisläufer ist mit der Schweiz schon nach der Vorrunde ausgeschieden. In der Gruppe A sprang für den EM-Gastgeber nicht mehr als ein 31:31-Unentschieden gegen Polen heraus; die Partien gegen Slowenien (25:29) und die Ukraine (30:37) gingen verloren. HSG-Trainer Ola Lindgren gewährt seinem Kreisläufer noch einige Tage Erholung und erwartet ihn kommenden Montag zurück in Nordhorn.
von Frank Hartlef
Quelle: http://www.hsgnordhorn.de