Beiträge von KCChief

    Ich persönlich würde HB für praktisch jede Position mit Kußhand nehmen, die er sich zu übernehmen bereit erklären würde (na ja, bei Torwart würde ich ihn noch mal fragen, ob das Ausdruck seines Humors ist). Aber man kann bekanntlich an allem etwas zu kritteln finden.

    Konkret tun hier einige ja so, als habe der VfL gerade zum dritten Mal in Folge die CL gewonnen und HB würde sich gerade im Erfolg sonnen. Mein Blickwinkel ist etwas anders: Der VfL hat seit vielen Jahren zumindest ganz überwiegend andere Wege verfolgt als diejenigen, die HB für richtig hielt. Da wollte er sich verständlicher Weise nicht beteiligen (und hatte nebenbei auch den einen oder anderen Job an anderer Stelle). Jetzt hat er Zeit und der VfL geht drei Schritte in die (aus HBs Sicht) richtige Richtung (Stichwort: Nachwuchsförderung), da unterstützt er den VfL - im schlimmsten Fall nur mit seinem Namen.

    Ob man ihn nun mag (wie ich) oder nicht: Er ist quasi der Franz Beckenbauer des Handballs. Auch Kaiser Franz kann man mögen oder auch nicht, aber bedeutungslos ist er ganz sicher nicht.

    Ich freue mich jedenfalls, dass Heiner Brand wieder eine offizielle Funktion beim VfL übernimmt. Erstens kann seine Fachkompetenz gewiss nicht schaden, und zweitens zieht sein Name öffentliches Interesse auf sich, was den VfL wieder 3 cm weiter ins Rampenlicht zieht.

    @ Snuffmaster:
    Ich finde nicht, dass der Verein unbedingt die Fans "einbinden" müßte. Fans sind Kunden, um die man sich natürlich bemühen sollte, aber kein Unternehmen läßt sich sinnvoller Weise von den Kunden seine Geschäftspolitik vorschreiben.

    @ alle:
    Gibt es zuverlässige Quellen über die Finanzdaten des VfL? Oder sind die von Euch genannten Zahlen Gerüchte und Pressemeldungen?

    Die Situation um den AR ist ein elementares Problem. Nur wie soll man das lösen?

    Theoretisch und rechtlich ist ein AR ein reines Kontrollgremium, das bei operativen Entscheidungen nur dann mitreden darf, wenn es ausnahmsweise mal gefragt wird.

    Beim VfL ist der AR faktisch wohl eher die Machtzentrale, auch wenn man sich einen GF hält.

    Es ist menschlich verständlich, wenn die Leute, die viel Geld auf den Tisch legen, viel mehr, als aus wirtschaftlichen Erwägungen erforderlich wäre, auch mitreden wollen. Nur ist zweifelhaft, ob das im Interesse des Vereins sinnvoll ist. Um so nachteiliger ist es, wenn mal dieser, mal jener das Geld mitbringt und mitreden will.

    Aus der Distanz habe ich jedenfalls den Eindruck, dass beim VfL viel Energie/Potential durch interne Grabenkämpfe verloren geht. Für den Verein wäre es sicher viel besser, es gäbe einen "starken Mann" (oder ein paar, die sich langfristig einig wären), der Fachkompetenz in sportlicher und wirtschaftlicher Hinsicht mitbringt und eine klare Linie verfolgt ... quasi eine Art Uli Hoeness (wie auch immer man sonst zu dem steht).

    Nur: Wie soll die Wende geschafft werden? Solange der VfL nicht wirtschaftlich auf den eigenen Beinen steht, ist er vom AR abhängig. Solange er vom AR abhängig ist, wird keine klare Strategie verfolgt und nicht so effizient gearbeitet, wie es erforderlich wäre. Solange nicht so effizient gearbeitet wird, ist der VfL - jedenfalls in der Bundesliga - vom AR wirtschaftlich abhängig ... Man bräuchte schon ein kleines Wunder, um aus diesem Teufelskreis auszubrechen.

    Eine Möglichkeit, sich vielleicht vom AR unabhängig zu machen, wäre der Gang in die Zweitklassigkeit. Ob das mit der neuen Halle wirtschaftlich zu verkraften wäre, vermag ich nicht abzuschätzen. Aber selbst wenn: Das wäre zwar ein anderer Weg, aber keine Garantie dafür, dass es auch ein besserer Weg wäre. Vielleicht würde der VfL sogar komplett in der Versenkung verschwinden?!

    Im Grunde bräuchte man Mäzene, denen bewußt wäre, dass sie selbst nicht die nötige Kompetenz mitbringen, sondern die sich einig sind und jemanden mit Fachkompetenz installieren, dem den Rücken freihalten und in Ruhe arbeiten lassen. Soweit die Wunschvorstellung. Ob die realistisch ist, darf bezweifelt werden.

    Natürlich würden wir uns alle besseres für den VfL wünschen. Aber die Rahmenbedingungen (Altschulden, finanzielle Abhängigkeit von Aufsichtsratsmitgliedern) machen die Aufgabe für das Management auch wirklich nicht leicht. Die finanziellen Probleme schlagen natürlich auf den sportlichen Bereich durch.

    Auch mich frustriert jede Niederlage des VfL. Aber ist die Saison bislang wirklich enttäuschend - oder sind das nicht falsche Erwartungshaltungen? Im Grunde war doch klar, dass nach der letzten Saison und dem Verlust wichtiger Spieler wieder um den Klassenerhalt würde gekämpft werden müssen, man also mit dem hinteren Mittelfeld rechnen mußte. Der VfL steht m. E. genau da, wo man ihn erwarten konnte. Zwei schwache Gegner (Emsdetten, Eisenach) konnte man besiegen. Gegen im weitesten Sinne dem Mittelfeld zuzuordnende Mannschaften gab es gemischte, insgesamt negative Resultate (Sieg in Melsungen, Unentschieden gegen Wetzlar und Balingen, Niederlagen gegen Lemgo, den Bergischen HC und N-Lübecke). Gegen die Top-Teams (Kiel, HSV, Flensburg) hat man (z. T. sogar nach guter Leistung) verloren.
    Über den Rest der Hinrunde wird man vermutlich von Füchsen und Löwen eins übergebraten bekommen. In den restlichen Partien (Minden, Magdeburg, Göppingen, Hannover) sind m. E. eher 3 als 4 Punkte realistisch.

    Ich sehe weder Grund, FF oder EK groß zu feiern, noch kann ich Anlass sehen, sie zu verdammen. Die Verpflichtung von Lichtlein war sehr gut, sonst operiert man notgedrungen weitgehend mit Mittelmaß. Die Frage ist doch, was sich unter den gegebenen Rahmenbedingungen ändern läßt. Der VfL wird vermutlich auf absehbare Zeit Altschulden mit sich herumtragen, die das Budget belasten. Er wird wohl erst einmal mit mittelmäßigen Spielern vorlieb nehmen müssen und kann sich im besten Fall in kleinen Schritten verbessern. Er wird vermutlich auf absehbare Zeit von den Mitgliedern des mächtigen Aufsichtsrates abhängig sein. Irgendwann wird es wieder einen Hauptsponsor geben, aber den kann sich FF auch nicht backen.
    Es ist daher schwer zu sagen, was ein anderer Manager/Geschäftsführer unter diesen Rahmenbedingungen grundlegend besser machen könnte. Gleiches gilt für den Trainer. Okay, vielleicht kommt diese Saison noch ein Wechsel in der sportlichen Leitung - aber ob es dauerhaft (! - vorübergehend war das auch unter EK der Fall) besser wird, ist doch stark zu bezweifeln. Vielleicht könnte ein absoluter Top-Trainer noch etwas mehr aus der Mannschaft herausholen, aber ein absoluter Top-Trainer kommt (derzeit) nicht nach Gummersbach.

    Ergänzung: Richtig frustrierend finde ich, dass Viktor Szilagyi nun den Bergischen HC zum Erfolg führt. Die sollten noch weniger Geld haben als der VfL, so dass ich es enttäuschend finde, dass man nicht seine Rückkehr zum VfL hinbekommen hat. Aber die Hintergründe kenne ich natürlich nicht.

    es passierte was unerwartetes in Gummersbach...Was auch immer da los war:
    Zrinic und der VfL Gummersbach haben sich AUßERGERICHTLICH geeinigt und Zrinic wird beim nächsten Heimspiel sogar offiziell verabschiedet.
    Zusätzlich soll die blanke Brust noch in der Hinrunde gefüllt werden (was ich jedoch noch nicht glaube).

    VfL Gummersbach - Detail


    Man beachte die Formulierung "... Gelegenheit geben, sich von den Fans zu verabschieden."

    Aber was soll's: Wie üblich haben beide Seiten erstmal viel Wind gemacht und maximalen Druck auf die Gegenseite auszuüben versucht, um sich eine möglichst gute Verhandlungsposition zu verschaffen, und dann hat man sich geeinigt. Business as usual in arbeitsgerichtlichen Verfahren. Eine Baustelle weniger ...

    Was den verlinkten Presseartikeln zu entnehmen ist, klingt mir nach einem 08/15-Rechtsstreit über die Details einer vertraglichen Absprache und den genauen Zeitpunkt der Genesung. Das ist eigentlich den ganzen Wind gar nicht wert, der darum gemacht wird. Wenn es kein im Rampenlicht stehender Sportprofi wäre, würde kein Hahn danach krähen.

    Wenn man die Details nicht kennt (also z. B. die Gerichtsakte), bleibt jede Beurteilung Spekulation. Wenn - freundlich ausgedrückt - irgendwelche halbseidenen Absprachen zur Steuervermeidung im Raum stehen, kann es aus Sicht des VfL bzw. von FF durchaus sinnvoll sein, die Angelegenheit durch Urteil klären zu lassen, schon um selbst nicht den schwarzen Peter zu haben. Das gilt insbesondere für FF, der an dem Vertragsschluss selbst nicht beteiligt war. Soweit es um "konkludentes Handeln" geht, weiß jeder Jurist, dass man fast immer unterschiedliche Auffassungen vertreten kann.
    Ein anderer Grund könnte sein, dass die Vergleichsverhandlungen festgefahren waren und die eine oder die andere Seite durch den Prozess die Angelegenheit voran treiben wollte.

    Letztlich spricht einiges dafür, dass das Tischtuch zerschnitten ist und es im Grunde nur noch um die Höhe der Abfindung geht. Da wird eben von beiden Seiten gepokert. Das ist "Business as usual" vor dem (Arbeits-)Gericht.

    Immer schön locker bleiben. Es ist ein unerfreuliches Thema, aber ein völlig unverständliches Verhalten von FF vermag ich bislang nicht zu erkennen. Es bleibt die Hoffnung auf eine baldige Einigung, damit dann wieder der Sport im Mittelpunkt steht.

    Ich gestehe zu, dass der VfL in Sachen Zrnic keine gute Figur macht. Aber keiner von uns war dabei, als Absprachen getroffen wurden (oder auch nicht) und keiner kann beurteilen, ob Zrnic noch motiviert zur Sache geht oder auch nicht. Letztlich ist das alles Kaffeesatzleserei. Mag er seine (tatsächlichen oder vermeintlichen) Rechte vor Gericht geltend machen. Natürlich machen beide Seiten jetzt vor Gericht ein wenig Show, erst Recht wenn die Presse dabei ist. Aber letztlich gilt: Entweder man einigt sich doch noch oder es wird eben entschieden. Das geschieht jeden Tag tausendfach vor deutschen Gerichten und ist eigentlich kein Grund, so viel Wind um die Sache zu machen.

    Mich wundert, wie negativ viele Fans hier Frank Flatten beurteilen. Allerdings wundert es mich auch wieder nicht, denn ich kann mich nicht erinnern, welchen VfL-Manager die Fans überhaupt positiv beurteilt hätten. Natürlich fehlt mir auch da das nötige Hintergrundwissen, um wirklich ein fachkundiges Urteil abgeben zu können. Allerdings habe ich kürzlich von einem stets sehr gut informierten Handballfachmann gehört, dass die Arbeit von Frank Flatten in Gummersbach von neutraler Seits als sehr positiv beurteilt würde. Vielleicht ist er ja doch nicht so übel - vielleicht ist einfach die Erwartungshaltung ein wenig zu groß.

    "Nebenbei" gibt es einen gelungenen Saisoneinstieg zu feiern. Die ersten zwei Punkte im Kampf gegen den Abstieg sind unter Dach und Fach.

    Da kann man mal wieder sehen, daß Juristen rein gar nichts von einem mittelständischen Unternehmen verstehen! Hier geht es nicht um eine Krabbel Gruppe in der Kita, in der sich alle lieb haben sollen, sondern um einen Querulanten und Brunnenvergifter, der das Betriebsklima stört.

    War das jetzt eine ironische Bemerkung oder meinst Du das ernst?

    Für den letztgenannten Fall möchte ich widersprechen:
    1. Wer hier queruliert und den Brunnen vergiftet ist in solchen Fällen wie immer eine Frage des Standpunktes. Da wir alle nicht wissen, was tatsächlich abgelaufen ist, erscheint es mir ratsam, sich mit Verdächtigungen zurückzuhalten.
    2. Der Verein schuldet dem Spieler aufgrund des Arbeitsvertrages eine dem Vertrag entsprechende Beschäftigung. Zwar hat kein Spieler Anspruch auf Einsatzzeit, aber ansonsten ist er genauso zu behandeln wie jeder andere auch. Wieso ein Spieler (oder generell ein Arbeitnehmer) rechtlos gestellt werden soll, nur weil der Arbeitgeber ein mittelständisches Unternehmen ist, erschließt sich mir jedenfalls nicht.

    Es geht mir auch gar nicht darum, aus Kurtagic wieder den Heilsbringer zu machen. Ich weise nur darauf hin, wie schnell sich die Fansicht ändern kann. Erst war Hasanefendic der große Held, dann lief es nicht und man hielt ihn für verbraucht. Dann kam der junge Kurtagic, der plötzlich alles richtig machte. Nun lief es nicht mehr, und plötzlich heißt es, Kurtagic habe eigentlich nur von der tollen Arbeit von Hasanefendic profitiert.

    Wahrscheinlich liegt die Wahrheit einfach irgendwo in der Mitte. Hasanefendic war aus meiner Sicht ein sehr guter Trainer. Das habe ich auch gesagt, als bei Saisonhalbzeit 2011/12 die meisten auf ihn geschimpft haben. Kurtagic muss sich noch beweisen. Er hat jetzt eine halbe überragende Saison und eine schlechte Saison hinter sich, wobei man ihm zu gute halten sollte, dass der VfL viel Verletzungspech hatte und es auch nicht gerade "sein" Kader war.

    Jeder macht Fehler. Ich meine nur, man sollte ihm weiterhin eine Chance geben. Gislason ist vermutlich besser, aber den kann sich der VfL halt nicht leisten.

    Es ist schon mal falsch, von der "Rücknahme der Bewerbung" zu schreiben. Hanning & Co. sind in Bezug auf den DHB derzeit rechtlich gesehen "gar nichts". Das wäre genauso, wie wenn ich eine "Bewerbung" für den DHB einreichen würde. Hanning & Co. sind nicht vertretungsbefugt, also können sie auch keine Bewerbung abgeben. Das "alte" Präsidium hat das nur klargestellt. Warum sollte auch das "alte" Präsidium eine Bewerbung einreichen (kostet vermutlich auch Geld), die es nicht befürwortet? Es ist m. E. sogar löblich, wenn das "alte" Präsidium den Weltverband um Fristverlängerung bittet, um dem neuen Präsidium nicht die Chancen zu verbauen.

    Das einzige, was es zu kritisieren gibt, ist der Stil. Eine Kommunikation über die Presse und die damit verbundene negative Außenwirkung dient gewiss nicht den Interessen des deutschen Handballs.

    Kritik ist ja schön und gut, aber sollte man nicht jedem erst mal seine Chance geben?

    Kurtagic war vor gut einem Jahr (auch im damals noch auf der VfL-Homepage beheimateten Forum) der Heilsbringer schlechthin. Kritisiert hat man nur den Stil, wie mit dem eigentlich schon verpflichteten neuen Trainer umgegangen worden war, aber von Emir hat man Wunderdinge erwartet. Bei solch einer Erwartungshaltung ist die große Enttäuschung natürlich nachvollziehbar, aber er ist doch weiterhin der gleiche Trainer, der in der zweiten Saisonhälfte 2011/12 wie von Zauberhand den Klassenerhalt zu retten geholfen hat.

    Die Abgänge von Mahe und Pfahl sind bitter. Ich will da gar nichts schön reden: Ich sehe im Moment niemanden, der die beiden in der Offensive ersetzen könnte. Andererseits hat Flatten m. E. schon recht, dass in der letzten Saison die Abwehr das größere Problem war. Vielleicht hat er ja Recht und man gewinnt mit den neuen Leuten defensiv mehr, als man offensiv verliert. Lichtlein halte ich jedenfalls für einen Gewinn.

    Das Verhalten gegen Zrnic macht mir mehr Sorgen. Grundsätzlich ist es jedermanns gutes Recht, unterschiedliche Rechtsansichten vor Gericht auszutragen und klären zu lassen. Warum man da als Management die beleidigte Leberwurst spielen muss, erschließt sich mir jedenfalls nicht unmittelbar.

    Ich finde es auch nicht schlimm, wenn der eine oder andere von der CL in ein paar Jahren träumt. Ich bezweifle auch, dass dieser Traum realistisch ist. Aber letztlich ist das "nur" eine Frage der Finanzen. Da bleibt zu hoffen, dass sich die großen Hoffnungen in die neue Halle jetzt wenigstens ansatzweise realisiern.