So langsam fällt es mir schwer mich noch für die Bundesliga begeistern zu können. Für mich sind das nur noch Machenschaften, die das Gebilde Handball-Oberhaus ausmachen. Da kann doch inzwischen jeder tun und lassen, was er will. Wer fragt denn danach, ob man ohne Geld eine Meistermannschaft kauft und dann irgendwann sagt: aber bezahlen kann ich die Jungs nicht.
Sollten am 25. Mai alle Erstligisten ihre Lizenz erhalten – und davon gehe ich trotz des Gerüchts, dass sich Pfullingen angeblich für die Relegation bereithalten soll, felsenfest aus -, dann wäre man bei der HBL gut beraten, das gesamte Lizensierungsverfahren sofort abzuschaffen, jeden Verein so wurschteln zu lassen, wie er es gerade möchte und anschließend nur jene aus dem Wettbewerb zu nehmen, die sich auf Grund einer Pleite in Wohlgefallen aufgelöst haben.
Sollte es wirklich so sein, dass Wallau z.B. nur 70 Prozent seines Etats bei der Einreichung der Lizenzunterlagen „abgedeckt“ hat, dann darf man hier keine Lizenz erteilen. Erst recht nicht, wenn es sich nicht um vorgelegte, unterschriebene Sponsoren-Verträge, sondern nur um Absichtserklärungen handelt.
Wo sind wir eigentlich, dass die korrekt arbeitenden Vereine, bei denen oft noch eine sehr gute Jugendarbeit geleistet wird, mit Dreck beworfen werden und darunter leiden, dass sie korrekt arbeiten, weil gegen die schwarzen Schafe einfach nichts unternommen wird.
Glaubwürdigkeit sieht anders aus. Glaubwürdigkeit ist der Handball-Bundesliga in den letzten Jahren völlig verloren gegangenen. Glaubwürdigkeit wäre nur zurück zu gewinnen, wenn jetzt ein Exempel statuiert würde.
Und das müsste nicht nur heißen, dass der eine oder andere Erstligist diesmal dran glauben muss, sondern, dass auch Herr Bohmann mal Sachlichkeit walten lässt und auch darüber nachdenkt, dass sein Streichel-Zoo, den er so langsam mit dem Halten der schützenden Hand über einige Klubs aufbaut, auch Drittbetroffene haben kann. Pfullingen zum Beispiel als Absteiger, Minden zum Beispiel als Team, das in die Relegation geht.
Wer in einem Interview erklärt, dass im Handball nicht unseriös gewirtschaftet wird, der erzählt doch Märchen. Zu erklären, dass einige Klubs vielleicht ein zu großes Risiko eingegangen sind – was ist denn das?
„Wir konnten sehen , bei wem es über die Dauer der Zeit geklappt hat, und wenn es mal nicht geklappt hat, ob dagegen gesteuert wurde. Wenn sich der Verein also in einem Jahr mal um zehn Prozent vertan hat, was bei einem Etat von beispielsweise dreieinhalb Millionen Euro schon 350.000 Euro ausmacht, dann muss man sehen, dass das in den nächsten drei Jahren wieder aufgefangen wird. Darauf müssen wir achten“, gab Bohmann in einem Interview von N24 von sich.
Heißt für mich soviel: Wir müssen Rücksicht auf die schwächelnden Clubs nehmen, müssen sie an die Hand nehmen und führen.
Wer aber nimmt die an die Hand, die korrekt gearbeitet haben und nun absteigen, weil man nicht genug Ars… in der Hose hat, die anderen raus zu werfen.
Tut mir leid, aber so macht der Leistungs-Handball keinen Spaß mehr.
Handelt endlich mal. Trefft mal eine Entscheidung, die nicht populär, aber hintergeht mit Eurem Schutzgebaren für die schwarzen Schafe nicht jene, die es nicht verdient haben.