HSV betritt Glatteis : Das KONZEPT 2005

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Hamburger Abendblatt vom 04.01.2004

    Das ist ein Insolvenzverfahren

    Der Hamburger Jurist und Insolvenzexperte Dr. Florian Jacoby (33) erklärt, wie ein Insolvenzverfahren beginnt: "Den Antrag können der Schuldner oder ein Gläubiger beim zuständigen Amtsgericht stellen. Der Insolvenzrichter, in Hamburg gibt es fünf, hat dann zu prüfen, ob ein Insolvenzgrund vorliegt. Das sind: Zahlungsunfähigkeit (Zahlungsverpflichtungen können nicht erfüllt werden) oder bilanzielle Überschuldung. Zudem muß er klären, ob die Firma genug Mittel und Werte (Masse) besitzt, um die Kosten des Verfahrens zu decken. Ist nicht genügend Masse vorhanden, wird die Gesellschaft nach Verteilung ihrer letzten Aktiva aus dem Register gelöscht.

    Der Richter kann aber nicht die wirtschaftliche Situation des Unternehmens ergründen oder das Unternehmen an Stelle der bisherigen Geschäftsführung lenken. Für diese Aufgaben bestellt er einen Insolvenzverwalter. Normalerweise dauert das Eröffnungsverfahren drei Monate. Für diesen Zeitraum zahlt das Arbeitsamt Insolvenzausfallgeld für die Angestellten in Höhe des bisherigen Gehalts. Bei Bedarf bekommt der vorläufige Insolvenzverwalter vom Gericht mehr Zeit eingeräumt. Dann entscheidet der Insolvenzrichter auf Grundlage des Gutachtens des vorläufigen Insolvenzverwalters über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Wird dies eröffnet, hat der Insolvenzverwalter das Vermögen des Schuldners zu verwerten, um aus dem Erlös die Gläubiger anteilig zu befriedigen. Es gilt dabei der Grundsatz der Gläubigergleichbehandlung."

  • Zitat

    Bis Mitte nächster Woche will Rudolph ("Wir wollen noch vor 2010 die Champions League gewinnen") einen Plan erarbeiten.

    [Ironiemodus]
    Na anscheinend kehrt mit den neuen Leuten beim HSV jetzt ja ein ganz neues denken ein, man setzt sich nicht mehr einfach riesige Ziele die man in wenigen Jahren erreichen will. Finde ich gut, hört sich auch nicht so arrogant an. [/Ironiemodus]

  • Zitat

    Zitat von Waldorf
    "Wir prüfen aber nicht, von wem die Spieler Gehalt beziehen", so Bohmann.


    Die spinnen, die Römer... - Was soll das? Wenn der wirtschaftliche Träger gewechselt wird, muss man zwangsabsteigen, wer die Spieler bezahlt, ist aber egal!? Für welche Kosten kommt denn der wirtschaftliche Träger HAUPTSÄCHLICH auf, wenn nicht für die Spielergehälter? - Ich verstehe die Welt nicht mehr, die Liga ist echt dermaßen unprofessionell :pillepalle:

    EDIT: Das heißt im Klartext, dass ein Verein, dessen wirtschaftlicher Träger zumindest für die Hallenmiete, Strom usw. laufende Kosten aufkommen kann (falls die HBL denn wenigstens DAS prüft?), in der Handballbundesliga niemals insolvent werden kann. Das sollte man sich für die Nachwelt merken. :wall:

    EDIT2: <ironie>Kann man eigentlich mit Handballspielern Backleasing betreiben?</ironie> ;)

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

    4 Mal editiert, zuletzt von Felix0711 (5. Januar 2005 um 11:07)

  • Zitat

    Mindestens 2,7 Millionen Euro braucht der Verein, um alle Kosten und Forderungen bis Saisonende zu decken. Die Sponsoringeinnahmen, 2,1 Millionen Euro, sind in der Omni Sport versickert, auch auf die Ticketkassen hat der HSV derzeit keinen Zugriff. Die Dezembergehälter streckte Rudolph vor, ab Februar soll der Zahlungsverkehr über den e. V. abgewickelt werden. Dies kommt zwar einem Wechsel des wirtschaftlichen Trägers gleich, den die Liga nicht erlaubt. "Wir prüfen aber nicht, von wem die Spieler Gehalt beziehen", so Bohmann.

    Verstehe ich dass jetzt richtig, dass offensichtlich gegen die Statuten verstossen wird, der HBL das aber egal ist, da sie dies grundsätzlich nicht prüft und sich demnach auf dumm stellt?

    • Offizieller Beitrag

    Wie sieht denn aktuell der Status Quo aus?

    1) Angeblich wurde von einem Dritten (Hamburger Sportverein e.V.?) ein Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt.

    2) Üblicherweise dauert es maximal drei Monate bis zur Eröffnung oder Ablehnung (-> Zwangsabstieg), bis zum 30.06. sind es allerdings 5 1/2 Monate, das wird schwierig.

    3) Unabhängig von der Diskussion um einen faktischen Wechsel des wirtschaftlichen Trägers ist das Risiko einer Infizierung des "zukünftigen" (2005/06) wirtschaftlichen Trägers gegeben. Mopo: "Eine Durchgriffshaftung für etwaige Forderungen vom Finanzamt bestünde juristisch vermutlich, weil der Wechsel des wirtschaftlichen Träger einen Betriebsübergang darstellen könnte." Wieso sollte das nur für das Finanzamt gelten? Meiner Meinung nach können sich alle Gläubiger diese Möglichkeit erklagen.

    Selbst wenn es der HBL egal sein sollte, wer im Moment die Gehälter bezahlt, bei der Prüfung der Lizenzunterlagen für die nächste Saison sind auch drohende Risiken anzugeben. Drohende Risiken sind allgemein schwer zu bewerten, sie zu verschweigen wird dem HSV nicht möglich sein.

    Noch ein Satz zu Noka: Wieso sollte ihm das Recht einer Stellungnahme abgesprochen werden? Er trainiert einen Verein und bringt ihn auf Meisterkurs, soweit ich weiß (zumindest weiß ich nichts Gegenteiliges) ist das ganze auch noch seriös finanziert. Wenn er nun Konkurrenz von einem Verein bekommt, der mit unlauteren Mitteln agiert, hat er auch das Recht dagegen zu protestieren. Ganz zu schweigen vom Imageschaden für den deutschen Handball-Profisport, der alle Buli-Vereine betrifft.

  • Zitat

    Original von Ronaldo...
    Noch ein Satz zu Noka: Wieso sollte ihm das Recht einer Stellungnahme abgesprochen werden? Er trainiert einen Verein und bringt ihn auf Meisterkurs, soweit ich weiß (zumindest weiß ich nichts Gegenteiliges) ist das ganze auch noch seriös finanziert. Wenn er nun Konkurrenz von einem Verein bekommt, der mit unlauteren Mitteln agiert, hat er auch das Recht dagegen zu protestieren. Ganz zu schweigen vom Imageschaden für den deutschen Handball-Profisport, der alle Buli-Vereine betrifft.

    Das denke ich doch auch. Zumal hier ja nur ein Fragment des Interviews wiedergegeben wurde. Es ging in der Frage eigentlich um die Vertragsverlängerung mit Adrian Wagner und den Zusammenhang mit einer Nichtverpflichtung von Torsten Jansen...

    Mal abgesehen davon, dass mir das ohnehin auf den Geist geht... Jeder A..... darf seine Meinung dazu abgeben, nur die Konkurrenten nicht, oder wie?
    Schon beim Lizensierungsverfahren stank mir das gewaltig. Kaum sagen ein Schwenker, Storm, Hildebrand etwas gegen Hamburg, wird sofort die Konkurrenzsituation ins Spiel gebracht.

    Inzwischen wissen doch alle, dass es ein Fehler war dem HSV eine Lizenz zu erteilen, der Schaden für die HBL wäre bei damaliger Lizenzverweigerung sicher nicht größer gewesen, als durch das Theater jetzt.

    Ansonsten bin ich mal gespannt, wie das so weitergeht. Ein schöner Plan, nur ob Klimeks Gläubiger da mitspielen...

    Einmal editiert, zuletzt von Phunky (5. Januar 2005 um 11:02)

  • Nachdem ich mal wieder alte "Akte X" gesehen habe, hier meine Theorie, was hier zwischen HBL und HSV wirklich passiert ist:

    Der HSV hatte ehrgeizige Pläne und die HBL hat das gut gefunden und hat es deshalb mit Lizenzen und Schulden nicht so genau genommen. Außerdem saß ja mit Jacobsen jemand im Vorstand, der mit dem HSV gut konnte. Nun wurde beim HSV ja teilweise etwas unglücklich gewirtschaftet und irgendwann waren die Schulden zu hoch, der Weg in die Insolvenz war unausweichlich. Doch die HBL wollte den HSV nicht verlieren, deshalb suchte man nach einem Weg, den HSV nicht mit einem Zwangsabstieg zu belegen. Also verhängte man, um das Gesicht zu wahren, eine Strafe von 15.000 Euro und zog 8 Punkte ab. Die Öffentlichkeit war beruhigt und auch der HSV war erst mal ruhig.

    Doch warum?

    Hier kommt der Geheimplan. Die Bestrafung wurde absichtlich falsch ausgestellt. Der HSV soll in Wirklichkeit gar nicht bestraft werden, die Fehler wurden mit voller Absicht von der HBL eingebaut. Man will ja dem HSV nicht den Neustart versauen. Das Fax wurde bewusst zu spät an die falsche Nummer mit dem falschen Absender geschickt, schuld ist der Praktikant oder die Sekretärin. Wegen Formfehlern geht der Einspruch durch (ist so geplant), dafür hat die HBL beim HSV einen gut. Was zum Beispiel?

    Hier einige Spekulationen: a) Bob Hanning soll nach der WM 2007 Bundestrainer werden, wenn Heiner Brand nach dem WM-Sieg im eigenen Land zurücktritt. Der HSV entlässt Hanning ohne Murren aus seinem Vertrag und spricht von einer großen Ehre. b) Da die Color-Line-Arena auch Austragungsort des Final-Fours ist, übernimmt der HSV hierfür die Hallenkosten und die Organisation. Es wird ein eigener Mitarbeiter abgestellt, die HBL kann sich um andere, wichtige Aufgaben (z. B. Reparatur des Fax-Gerätes) kümmern. c) ... [Hier bitte eigene Spekulationen einfügen]

    Also, es existiert ein großer Master-Plan. Sollten einige von euch noch weitere Beweise für die Verschwörung zwischen HBL und HSV haben, schickt mir einfach Hinweise an meine PN. Die Öffentlichkeit darf nicht weiter getäuscht und durch undurchsichtige Zeitungsartikel oder Forumsbeiträge verwirrt werden.


    DIE WAHRHEIT IST IRGENDWO DA DRAUSSEN !!!

    "Erfolg ist eine Folgeerscheinung, niemals darf er zum Ziel werden." (Gustave Flaubert)

  • Das heutige Abendblatt weiß auch wieder was:


    Handball: Klimek akzeptiert Kündigung

    Hamburg/Lübeck - Winfried M. Klimek wird der eingeleiteten Trennung der Handballer des HSV Hamburg vom bisherigen wirtschaftlichen Träger Omni Sport GmbH & Co. KG nicht im Wege stehen oder sie verzögern.

    Der seit dem 3. Dezember inhaftierte Omni-Sport-Geschäftsführer habe im Zusammenhang mit den Betrugsvorwürfen aus seiner Tätigkeit bei der Galaxis Technology AG zur Zeit andere, größere Probleme, sagte sein Lübecker Rechtsanwalt Dr. Hans-Eckhard Tribess: "Herr Klimek weiß, daß er keine Freunde mehr hat, er wird sich dieser unschönen Entwicklung nicht verschließen, auch wenn sie für ihn weitere unangenehme Folgen (eine private Insolvenz wegen einer Bank-Bürgschaft für Omni Sport über 1,3 Millionen Euro, die Red.) haben könnte." Bedauerlich sei nur, so Tribess, daß es im Vorfeld nicht zu den von Klimek angebotenen Gesprächen mit dem HSV gekommen sei. Klimek sei immer zu einer "manierlichen Trennung" bereit gewesen.

    Omni-Sport-Mitgesellschafter Wolfgang Hopp begrüßt sogar die aktuellen Ereignisse. "Wenn es der Rettung des Handball-Standortes Hamburg dient, sehe ich diese Angelegenheit, von der ich allerdings bisher nur aus den Medien etwas weiß, durchaus positiv. Die neue Vereinsführung des HSV hat mein Vertrauen", sagte Hopp.

    HSV-Anwalt Claus Runge hatte - wie berichtet - erklärt, daß der Verein eine außerordentliche Kündigung der bis 2007 datierten Verträge mit der Omni Sport KG zum 30. Juni anstrebe. Grund seien unter anderem nicht erfolgte Gehaltszahlungen an die Mannschaft. Zudem wird von dritter Seite in Absprache mit den Handballern ein Insolvenzantrag gegen die mit mehr als zwei Millionen Euro Verbindlichkeiten belastete Omni Sport KG gestellt. Beide Schritte, so HSV-Präsident Andreas Rudolph, dienten dem glaubwürdigen Neubeginn. Der Handball-Bundesliga (HBL) wird der Verein am 24. Januar detaillierten Bericht über die eingeleiteten Schritte erstatten. "Wir suchen in allen Fragen den Schulterschluß mit der HBL", sagte Rudolph.

    Obwohl der zum 15. Januar geforderte testierte Liquiditätsnachweis der Omni Sport für das letzte halbe Jahr 2004 nicht vorgelegt werden kann, muß der HSV keinen weiteren Punktabzug befürchten. "Ein zusätzlicher ist nicht möglich", sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann. Auch härtere Konsequenzen, wie der vorübergehende Ausschluß vom Spielbetrieb, stünden nicht im Raum. Wegen Verstoßes gegen die Lizenzauflagen waren die Hamburger mit acht Punkten Abzug bestraft worden. Der Klub hat dagegen Beschwerde eingelegt.

    Auch Spielerberater Jochen Bergener, er vertritt beim HSV Torsten Jansen und die Gille-Brüder, sieht den HSV auf dem richtigen Weg, verweist aber in Hinblick auf die angestrebten Vertragsverlängerungen auf den Termin 15. Januar: "Die Spieler sind bereit zu bleiben, sie verlangen aber Klarheiten."

  • Langsam aber sicher wird mein Hals immer dicker. Ich kann es nicht mehr hören. Zum einen, wie der HSV Entscheidungen der HBL, die für jeden Handball-Fan außer in Hamburg nachvollziehbar sind, zu untergraben versucht, zum anderen, wie die Fans mit ihren Bekundungen bei den Spielen und die Akteure des HSV mit Trainer Hanning die Schuld für dieses Urteil nicht bei ihren eigenen Verantwortlichen, sondern beim Rest der Liga suchen.

    Ich werde hier ganz deutlich. Geht es nach mir (leider ist es nicht so), dann kann es nur eine Entscheidung geben: Werft den HSV aus der Liga!

    Nun mag der eine oder andere sagen, bleib sachlich. Tue ich, denn ich bin für Gleichbehandlung aller 18 Bundesligisten. Noch zu Schwartauer Zeiten wurde durch die Verantwortlichen bereits Schindluder getrieben, das hat sich an der Alster nicht geändert. Vielmehr addierten sich die Unzulänglichkeiten. Schon die wundersamen Rettungen des VfL Gummersbach und der HSG Nordhorn, nachdem man den OSC Rheinhausen z.B. mit Nichtachtung strafte und ihm nicht hilfreich unter die Arme griff, waren an Liga-schädigendem Verhalten nicht zu überbieten.

    Was aber in Hamburg abging und abgeht, schlägt dem Fass den Boden aus.

    Auch ich möchte an dieser Stelle auf die „Richtlinien zur Erteilung von Lizenzen am Spielbetrieb der Bundesligen Männer“ zu sprechen kommen, in deren Präambel es nämlich heißt:

    „Die allgemeingültige und einheitliche Anwendung der Regelungen soll die Voraussetzung dafür schaffen, dass innerhalb des eigenständigen Ligaverbandes alle Mitglieder
    - nach einheitlichen Regeln beurteilt werden,
    - Tatsachen und Unterlagen nach einheitlichen Maßstäben ausgewertet werden
    - Ein fairer Wettbewerb gesichert wird,
    - Eine positive öffentliche Wahrnehmung unterstützt und
    erreicht wird,
    - Durch eine betriebswirtschaftlich begründete
    Unternehmensführung wirtschaftlicher Schaden für
    Körperschaften und Personen verhindert wird.

    Und passend dazu, dass uns allen in dieser Form sicherlich nicht bekannte, mögliche Strafmaß, das den HSV hätte treffen können. Da heißt es nämlich unter §3 Bußgelder/Gebühren (Punkt „e“): Nichterfüllung von Auflagen bei nochmaliger Nachfrist: Punktabzüge bis 8 Punkte oder Lizenzverweigerung für die Folgesaison.

    Noch Fragen? Man stelle sich nur vor, ein Dritter stellt jetzt den Insolvenzantrag. Soll anschließend das Arbeitsamt die Gehälter der HSV-Profis bezahlen? Eine größere Ungleichbehandlung gegenüber den sauber arbeitenden kleineren Klubs kann es doch wohl nicht geben.

    Und noch eine Frage? Sollte der Insolvenzverwalter zur Rettung der OmniSport ein Insolvenzplanverfahren einleiten, bei dem alle Gläubiger auf 80 bis 90 Prozent ihrer Forderungen verzichten müssen, wie verhält sich dann beispielsweise die Berufsgenossenschaft? Ich weiß z.B., dass GWD Minden noch heute seine Altschulden mit großen jährlichen Belastungen tilgt und die Berufsgenossenschaft nicht mit 50 Prozent oder weniger der Schulden zufrieden war. Wo wäre jetzt hier die Gleichbehandlung?

    Daher kann ich eigentlich nur jedem der 17 anderen Bundesligisten raten, die nächsten Schritte des HSV genau zu beobachten, sich mit den eigenen Rechtsanwälten zu beraten und sich von ihnen aufklären zu lassen und gegebenenfalls zu klagen. Wer weiß, ob die Liga dann nicht, wie schon einmal gewesen, mit 20 Teams in die neue Saison startet.

    Und noch eins zum Abschluss: Ich werde den Eindruck nicht los, als wenn Herr Bohmann inzwischen dem HSV mit seinen Aussagen, Taten und Wünschen näher steht, als dem Rest der Liga. Und zwar jenem Rest, der im Gegensatz zum schwarzen Schaf der Liga korrekt arbeitet.

    Daher sollte Bohmann gleich mit dem HSV „fliegen“!

  • Zitat

    Für kurzfristige finanzielle Hilfe soll es viele Zusagen geben. Rudolph: "Wir haben eine sehr positive Resonanz auf unsere Pläne erhalten."

    Irgendwie kommt mir das extrem bekannt vor...

    Die Frage ist doch mittlerweile, wer verar*** hier eigentlich wen? Der HSV die HBL? Der HSV und die HBL den Rest der Liga? Der HSV die HBL und gleichzeitig mit der HBL den Rest der Liga? :nein:

  • Zitat

    Original von Ronaldo
    2) Üblicherweise dauert es maximal drei Monate bis zur Eröffnung oder Ablehnung (-> Zwangsabstieg), bis zum 30.06. sind es allerdings 5 1/2 Monate, das wird schwierig.

    Nun hofft der HSV durch die Trennung von seiner Spielbetriebsgesellschaft und ihrem seit 3. Dezember wegen Betrugsverdachts inhaftierten Geschäftsführer Winfried M. Klimek auf Unterstützung von seiten der Stadt und der Sponsoren

    Papier ist geduldig. Die Politik wirds schon richten.
    Ich denke darin allein liegt das geringste Risiko, dass die Zukunft des HSV von der Eröffnung des Insolvensverfahrens beeinflusst wird.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Freischiessen
    Und passend dazu, dass uns allen in dieser Form sicherlich nicht bekannte, mögliche Strafmaß, das den HSV hätte treffen können. Da heißt es nämlich unter §3 Bußgelder/Gebühren (Punkt „e“): Nichterfüllung von Auflagen bei nochmaliger Nachfrist: Punktabzüge bis 8 Punkte oder Lizenzverweigerung für die Folgesaison.


    Doch, ist längst bekannt. Hat Waldorf in diesem Thread schon gepostet, wir wissen, dass als weitere Strafe ein Lizenzentzug möglich ist.

    Zitat

    Original von Freischiessen
    Noch Fragen? Man stelle sich nur vor, ein Dritter stellt jetzt den Insolvenzantrag. Soll anschließend das Arbeitsamt die Gehälter der HSV-Profis bezahlen? Eine größere Ungleichbehandlung gegenüber den sauber arbeitenden kleineren Klubs kann es doch wohl nicht geben.


    Sicherlich ist das den anderen Vereinen gegenüber ärgerlich und unfair - das ist allerdings der Gang des Insolvenzverfahrens. Ich kann da grundsätzlich erstmal nichts schädliches dran feststellen - wenn Autohändler XY Pleite macht, weil er seine Konkurrenten schädigt, in dem er Fahrzeuge "zu billig" verkauft und dann Inso anmeldet, dann ist das Verfahren nicht anders. Das wird den anderen Autohändlern auch nicht gefallen - ist aber nun mal so.

    Hier müssten dann, um Gleichbehandlung zwischen den Vereinen herzustellen, die Lizenzbestimmungen greifen - dazu unten mehr.

    Zitat

    Original von Freischiessen
    Und noch eine Frage? Sollte der Insolvenzverwalter zur Rettung der OmniSport ein Insolvenzplanverfahren einleiten, bei dem alle Gläubiger auf 80 bis 90 Prozent ihrer Forderungen verzichten müssen, wie verhält sich dann beispielsweise die Berufsgenossenschaft? Ich weiß z.B., dass GWD Minden noch heute seine Altschulden mit großen jährlichen Belastungen tilgt und die Berufsgenossenschaft nicht mit 50 Prozent oder weniger der Schulden zufrieden war. Wo wäre jetzt hier die Gleichbehandlung?

    Grundsätzlich weiß ich nicht, wie sich das mit der BG verhält. Ich halte das neben den Forderungen des Finanzamtes, wie ja auch schon von Ronaldo und in den Zeitungsartikeln angesprochen, für die große Unwägbarkeit - wenn die ganze Sache nicht sogar als kompletter Betriebsübergang gewertet wird und dann alle Forderungen auf die neue Betreibergesellschaft übergehen.
    Eine Sache darfst Du allerdings bei aller Gleichbehandlung nicht vergessen - GWD Minden hat (meines Wissens nach) nicht Insolvenz bzw. Konkurs angemeldet. Insofern wäre eine unterschiedliche Behandlung der Altschuldden von GWD und HSV juristisch betrachtet sehr wohl okay.
    Um hier eine Wettbewerbsverzerrung zu vermeiden, müssten eben die Lizenzbestimmungen der HBL eingreifen, was sie ja grundsätzlich auch tun. Sollten allerdings (bitte Konjunktiv beachten) die Lizenzbestimmungen einen Ausweg ermöglichen, kann man es dem HSV meiner Ansicht nach nicht übel nehmen, dass er versucht, diesen Weg zu beschreiten - das würde jeder so machen. Die Verantwortung dafür würde dann bei den liegen, die diesen Ausweg ermöglicht haben (sprich denjenigen, die die Lizenzbestimmungen geschrieben und abgesegnet haben).

    Zitat

    Original von Freischiessen
    Und noch eins zum Abschluss: Ich werde den Eindruck nicht los, als wenn Herr Bohmann inzwischen dem HSV mit seinen Aussagen, Taten und Wünschen näher steht, als dem Rest der Liga.

    Daher sollte Bohmann gleich mit dem HSV „fliegen“!


    Nun äh, für diesen Wunsch wirst du hier in der HE vermutlich überwiegend Zustimmung ernten - von mir auch :D

    • Offizieller Beitrag

    [OFF-TOPIC]

    Zitat

    Original von Teddy

    Nun äh, für diesen Wunsch wirst du hier in der HE vermutlich überwiegend Zustimmung ernten - von mir auch :D

    Teddy, Du gehörst auch zur HE (erst recht als Mod), brauchst Dich nicht ausgrenzen :baeh:

    Lass uns mal nach Dortmund fahren und Bohmann erklären, wie ein Faxgerät funktioniert, dann kann aus dem auch noch etwas werden.

    [/OFF-TOPIC]

  • Zitat

    Original von Meikel

    Verstehe ich dass jetzt richtig, dass offensichtlich gegen die Statuten verstossen wird, der HBL das aber egal ist, da sie dies grundsätzlich nicht prüft und sich demnach auf dumm stellt?

    genau das habe ich auch gedacht. wenn der hsv das wirklich bis zum ende so durchziehen kann bin ich ja schon mal gespannt was in der zukunft noch so alles passiert. kann dann jeder machen was er will?
    meiner meinung nach ist der standort hh sicherlich nicht so wichtig, daß man auf einmal alles über den haufen wirft nur um den standort umbedingt zu behalten. wenn das nicht genügend gründe sind den laden zu schließen, was denn dann?
    ich hatte mich ja schon über die lizenserteilung geärgert, aber das ist wirklich :wall:

    Einmal editiert, zuletzt von bockel (5. Januar 2005 um 13:58)

    • Offizieller Beitrag

    Es müsste mal erklärt werden, weshalb man in der HBL nicht einmal daran denkt, die letzte Konsequent zu ziehen, falls am 15.1. die Unterlagen (mal wieder) nicht vorliegen sollten.

    Als Vertreter der gesamten Liga befindet sich der Vorstand da sicherlich in einer Erklärungspflicht.

    Fest steht nun einmal, dass der Gutachterausschuss der Lizenzerteilung zu Saisonbeginn nur unter großen Bauchschmerzen und vielen Auflagen zugestimmt hat.

    Erst danach stellte sich heraus, dass 320.000 € Verbindlichkeiten im Antrag "vergessen" wurden. Wäre diese dem Gutachterausschuss bekannt gewesen, hätte die Lizenzerteilung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit abgelehnt.

    Danach wurden Teile der Auflagen (u.A. Gehälter zahlen) bis heute nicht erfüllt.

    Es gab Punktabzug im Höchstmaß.

    Sollte bis zum 15.1. der Kram nicht vorliegen, muss meiner Meinung nach der Vorstand der HBL erklären, weshalb hier nicht "progressiv" bestraft wird.

  • Zitat

    Original von Waldorf
    Sollte bis zum 15.1. der Kram nicht vorliegen, muss meiner Meinung nach der Vorstand der HBL erklären, weshalb hier nicht "progressiv" bestraft wird.

    das sehe ich auch so, nur bezweifele ich es stark das irgendetwas passieren wird. auf eine erklärung können wir sicherlich lange warten und auch auf die angemessene strafe wohl noch länger.

  • Zitat

    Original von bockel

    das sehe ich auch so, nur bezweifele ich es stark das irgendetwas passieren wird. auf eine erklärung können wir sicherlich lange warten und auch auf die angemessene strafe wohl noch länger.

    Es ist schon bemerkenswert, mit welcher Konsequenz die HBL illegale Machenschaften der Vereine verfolgt. Das verdient wirklich Hochachtung... (Dieser Beitrag könnte in Teilen Ironie oder Sarkasmus enthalten).

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

  • Das schreibt die Mopo heute:

    • Offizieller Beitrag
    Zitat


    Der Klub müsste also das Insolvenzgericht davon überzeugen, das Verfahren zu verschieben, welches in der Regel möglichst zeitnah zum Antrag eröffnet wird, damit die Angestellten des insolventen Unternehmens weiter durch das Arbeitsamt bezahlt werden. Das so genannte Ausfallgeld (1300 Euro pro Monat) wird nur drei Monate lang gezahlt.

    Nach MOPO-Informationen wird der HSV dem Insolvenzgericht anbieten, zusammen mit Sponsoren die Gehälter für Spieler, Trainer, Betreuer und Mitarbeiter der Geschäftsstelle komplett von Januar bis Juni zu übernehmen, was im Interesse von Insolvenzverwalter und -gericht wäre, und letztere Instanz dazu bringt, das Verfahren frühestens am 1. Juli zu eröffnen. "Wir haben keinen Anspruch auf eine Verzögerung, aber hoffen, es mit sachlicher Überzeugungsarbeit zu schaffen", sagt HSV-Anwalt Claus Runge.

    Wahrscheinlich sollen wir jetzt auch noch dankbar sein, dass HSV und Sponsoren so gnädig sind, das Gehalt der Leute zu übernehmen und damit dem Staat die Ausgaben für das Ausfallgeld zu ersparen.

    Ich hätte da ne ganz einfache Idee, mit der das ganze Verfahren aus der Welt geschafft wird:
    Der HSV übernimmt mit Sponsoren zusammen zum symbolischen Preis von 1 Euro (mehr ist die sowieso nicht wert) die OmniSport Gmbh mit allen Verbindlichkeiten von Klimek und sorgt dafür, dass alles seinen sportlich und wirtschaftlich korrekten Gang geht.

    So langsam bekomme ich dann auch sarkastische Tendenzen ...

  • Ich verstehe immer noch nicht, wie man es schafft und wieso man es darf, die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens soweit rauszuzögern.... Das bekomm ich einfach nicht in meinen Kopf.