Beiträge von Idur

    Offenbar will hier niemand den eigentlichen Inhalt meines Threads verstehen! :wall:

    Es geht hier nicht darum, dass eine klare Torgelegenheit vereitelt wurde - das will ich nicht bestreiten.
    Es geht darum, dass der Ball zum Zeitpunkt der Regelwidrigkeit (das Zunahestehen beim FW) nicht im Spiel war, weil nämlich auf Freiwurf entschieden war und dass es während der 35-jährigen Dauer meine Schiedsrichtertätigkeit (ich betrachte mich durchaus nicht als Anfänger) üblich war, einen Wurf, auf den man zuvor entschieden hatte, auch als solchen ausführen zu lassen und nicht plötzlich stattdessen einen anderen Wurf zu bevorzugen. Diese Möglichkeit gibt es zwar seit kurzem, aber meines Wissens nur während der letzten 30 Sekunden des regulären Spiels oder der Verlängerung.

    Ich war der Meinung, das neue Regelwerk nun dahingehend verstanden zu haben, dass eine Wurfumwandlung (FW, EW, Abwurf in 7-Meter) bei regelwidriger Verhinderung eines formellen Wurfes ausschließlich in den letzten 30 Sekunden möglich ist. Während der restlichen Spielzeit muss ein Wurf, auf den entschieden worden ist, auch als solcher ausgeführt werden.
    Dem widerspricht nun die regeltechnische Einordnung des Pfiffs der Woche vom 04.11.2019 (mal vorausgesetzt, dass wir uns dort nicht in der letzten halben Spielminute befinden). Hier wird behauptet, dass durch das Zunahestehen beim Freiwurf eine klare Torgelegenheit vereitelt wurde (was ich nicht bestreite) und dass daher auf 7-Meter zu entscheiden wäre (was ich aus den o.g. Gründen nicht nachvollziehen kann).
    Wo liege ich hier falsch?

    Aus dem vorübergehend autorisierten Regelfragenkatalog:


    Antworten: d)e)
    Das mit e) ist doch wohl Unsinn, oder? Der Angreifer hat klare Ballkontrolle, sobald er von seinem Torwart den Pass vom Abwurf erhalten hat.

    Auch die Anwendung von 8:4 setzt das Voirliegen einer Regelwidrigkeit voraus!

    Ist der Wurf aus dem Spiel heraus in Richtung Tor oder Mitsspieler oder .... eine Regelwidrigkeit?

    Nach meinem Verständnis fällt das Abschießen des passiven Abwehrspielers unter Stürmerfoul. In Kombination mit 8:4c damit FW + H.

    Wenn ein männlicher Seniorendpieler einer nicht unteren Klasse den Ball am eigenen 9m-Raum abfängt und das Tor ist leer ist es eine klare Torgelegenheit, auch wenn ein gegnerischer Spieler im Weg steht.

    Dann wundert es mich aber, dass in dem von mir besuchten Pokalspiel zwischen Friesenheim und Gummersbach so selten ein Wurf auf das leere Tor versucht wurde. Einmal haben die Gummersbacher über ca. 4 Pässe den Ball vorgetragen, ehe ein Spieler dann bei 9m den Wurf auf das Tor gewagt hatte (und dabei aus meiner Sicht sogar noch ein Stürmerfoul beging :D). Offenbar besteht doch ein Unterschied zwischen Theorie und Praxis.

    Am Sonntag habe ich eine vergleichbare Szene im DHB-Pokal (Friesenheim-Gummersbach) gesehen. Friesenheim (ohne TW) verliert vorne den Ball und der Gegner wurde kurz festgemacht. Die Schiedsrichter entschieden auch nur auf FW, was für mich in Ordnung war, denn:
    * die Gegner haben sehr selten bei Ballverlust der Mannschaft ohne TW einen direkten Torwurf versucht, schienen also subjektiv in dieser Situation keine klare Torgelegenheit wahrzunehmen
    * der Rückwechselvorgang geschieht tw. sehr schnell im Rückem des FSR - dieser kann also bei seiner Entscheidung gar nicht spontan entscheiden, ob die klare Torgelegenheit noch vorliegt

    Aus meiner Sicht dient ein 7-Meter dazu, eine vereitelte klare Torgelegenheit wiederherzustellen, nicht jedoch, solche aus dem Nichts zu kreieren.
    Ich würde also die Entfernung zum Tor und ggf. den erkennbaren Versuch, auf das leere Tor zu werfen, bei meiner Tatsachenentscheidung einbeziehen, ob eine klare Torgelegenheit vorliegt.

    Du sprichst mir aus der Seele, Rheinland-SR! Dass dieselbe Logik auch für Einwurf und ggf. sogar für den Anwurf gelten muss, ist mir auch aufgefallen.

    Wenn wir uns einig sind, dass es in den Varianten A und C nur mit Freiwurf weitergehen kann, weil der Wurf noch nicht ausgeführt ist, dann kann es in Variante B auch nur Freiwurf geben. Nicht nur deshalb, weil der Tatbestand der Abstandsverletzung ja nur vor der Freiwurfausführung regelwidrig ist, sondern auch weil das Verhindern (Festmachen) eines formellen Wurfs von jeher als die größere Unsportlichkeit gegenüber der reinen Behinderung (Abstandsverletzung) galt und daher mit einer zwingenden Hinausstellung geahndet wird. Es wäre daher aus meines Sicht ein ziemlicher Widerspruch zum Geist der Regeln (den man ja in den Handballregeln generell gut erkennen kann), beim Blocken auf 7-Meter zu entscheiden, beim Festmachen aber auf Freiwurf, oder?

    Ich befürchte, dass Jürgen auf handballsr.de da etwas falsch aufgefasst hat, wenn er bei Variante 1 eine 7-Meter-Entscheidung einfordert. Schließlich ist ja bereits auf FW entschieden und dieser ist ja noch nicht ausgeführt. Eine Möglichkeit der Wurfumwandlung gibt es doch nur in den letzten 10 Sekunden.

    Mit der von Funkruf vertretenen unterschiedlichen Spielfortsetzungen für Varianten A und B habe ich ein Problem. Das Vergehen ist aus meiner Sicht absolut identisch, nämlich eine Abstandsverletzung zum Zeitpunkt, als der FW noch nicht ausgeführt war. Deswegen kann es aus meiner Sicht in beiden Fällen nur FW geben. Genau genommen begeht der Blockende nach der FW-Ausführung ja keinen Fehler mehr, denn da darf er ja dann beliebig nahe ran!
    Mich interessiert auch die Art der Progression. Für A und B würde mit TW ja noch Verwarnung reichen, ändert sich daran was ohne TW? Variante C ist natürlich zwingend H.
    Dass wir uns nicht in der letzten halben Minute befinden, habe ich ja eingangs klar gemacht.

    Während der Spielzeit (nicht in der letzten halben Minute!) befindet sich Mannschaft A in Unterzahl mit 6 Feldspielern (keiner mit Torwartleibchen) im Angriff und begeht dort einen technischen Fehler mit Folge FW für B. B14 will den FW ausführen, aber A22 behindert ihn, indem er einen halben Meter vor ihm den Hampelmann macht.
    Variante A: B14 führt den FW daraufhin nicht aus
    Variante B: B14 versucht, auf das leere Tor zu werfen, wird jedoch durch den vor ihm stehenden Gegenspieler A22 geblockt.
    Variante C: A22 macht nicht den Hampelmann, sondern macht den FW-Ausführenden B14 fest, so dass dieser sicher nicht ausführen kann.

    Was sind in den o.g. Fällen jeweils die Strafe und die Spielfortsetzung?

    Das sehe ich nicht so! Im Gegenteil ist dies eine der wenigen Situationen, wo es in der letzten Spielminute eine D ohne Bericht gibt, weil man dem Abwehrspieler hier nicht die Möglichkeit vereitelt, ein Tor zu erzielen.
    Damit wird die D genauso behandelt, wie zwischen der 1. und 59. Minute.

    Zitat

    Original von Steinar
    Und wenn ich dann den Freiwurf ausführe und dem zu nahestenden Abwehrspieler dabei noch im Gesicht treffe, dann bekomme ich Rot + Bericht. ...

    Nachdem Mannschaft blau ein Team-Time-out genommen hat, gibt der Zeitnehmer nach 50 sec. das Signal zur Wiederaufnahme des Spiels.
    Beide Manschaften begeben sich daraufhin wieder auf die Spielfläche und der FSR verständigt sich per Handzeichen mit dem Zeitnehmer, weil er gleich darauf das Spiel wieder anpfeifen will.
    In diesem Moment tritt ein 7. Feldspieler von blau einige Meter auf die Spielfläche, kehrt allterdings nach Aufforderung durch den MV wieder in den Wechselraum zurück.

    Frage: Ist das nun ein Wechselfehler oder nicht?

    Pro: Erl. 3: "Regelwidrigkeiten haben während eines Team-Time-outs die gleichen Folgen wie während der Spielzeit."

    Contra: Erl. 3: "Während des Team-Time-outs halten sich die Spieler und die
    Mannschaftsoffiziellen in Höhe ihrer Auswechselräume auf, entweder auf
    der Spielfläche oder im Auswechselraum."

    Hier geht es doch um die Frage, wann der TW den Ball unter Kontrolle hat. Da hat sich m.E. doch gar nichts geändert.
    Geändert hat sich doch mit den neuen Regeln nur die Korrektur einer falschen Ausführung von Würfen, wobei ein falscher Abwurf bisher doch auch schon korrigiert wurde.
    Meine Frage zielte eigentlich eher darauf ab, ob sich - wenn sich die Antwort zu Frage 3 tatsächlich geändert hat (kann man das im Übrigen irgendwo nachlesen) - dann logischerweise in der von mir geschilderten Situation ebenfalls auf Abwurf zu erkennen ist?

    Im Regelquiz Frage 3 haben wir gelernt, dass der Torwart, der mit dem Ball aus dem Torraum rutscht, einen Abwurf ausführen soll.
    Im vergangenen Jahr habe ich mal per Mail bei Hans Thomas nachgefragt, wie es sich verhält, wenn der Torwart einen Heber beim Rückwärtsspringen in der Luft fängt und mit Ball in das Tor fällt. Hans Thomas meinte dazu, dass hier auf Tor zu entscheiden wäre denn "den Ball unter Kontrolle bedeutet 'Ball und Körper'".
    Passt das zur Antwort in Frage 3?

    Hallo Freunde,

    wir haben gelernt, dass eine falsche Wurfausführung bei einem nicht angepfiffenen Wurf jetzt zu Korrektur und Wiederholung mit Anpfiff führt.
    Ich frage mich, was da eigentlich alles darunter fällt, bzw. ob es nach wie vor Situationen gibt, die zu sofortigem FW für den Gegner führen:
    * Prellen bei der Ausführung - ja (siehe Lehrfilm)
    * Niederlegen und anschließendes Wiederaufnehmen?
    * Niederlegen und Berühren mit dem Fuß?
    * TW berührt den Ball nach Anwurfausführung als erster wieder
    * ...

    Durch das Niederlegen ist der Wurf ja eigentlich schon ausgeführt, aber was ist bei Niederlegen und Wiederaufnehmen eigentlich anders als bei Prellen? Der Ball hat beidemale die Hand verlassen.

    Euere Meinung hierzu?

    Ich persönlich gebe in solchen Situationen gewöhnlich kein Time Out.

    zu 1: Auch das Tor muss ich notieren, ohne die Zeit anzuhalten. Bei der V ist das Spiel ohnehin bis zum Wiederanpfiff unterbrochen, ich hab's also sogar einfacher.
    zu 2 u. 3: Für die abwehrende Mannschaft ist es im Prinzip egal, ob sie ihren schnellen Anwurf wegen des TO nicht durchführen können oder wegen der V und der dadurch erforderlichen Kommunikation mit Z/S. Letztlich geht es weiter, wenn ich den Anwurf anpfeife.

    Ich gebe allerdings normalerweise TO, wenn die Strafe nicht logisch zur Spielfortsetzung passt, z.B. Schrittfehler mit anschließendem progressiv zu bestrafendem Vergehen gegen den Angriffsspieler (FW für Abwehr + Strafe gegen Abwehr). Hier ist die Verwirrung andernfalls zu groß.

    Auch auf die Gefahr hin, dass ich zu nerven beginne, muss ich zu altklugen Kommentaren wie "Wer lesen kann ..." doch noch meinen Weißwurstsenf hinzugeben.

    Wer lesen kann, liest in 16:12, dass sich nur derjenige 2+2 einhandeln kann, der die erste Strafe bereits erhalten hat! Da sollte die Überlegung schon legitim sein, ob 16:12 auch schon dann greift, wenn der Spieler mit einer Hinausstellung nur rechnen muss.

    Fall 2: A6 geht als 7. Feldspieler 2 Schritte auf das Spielfeld und beleidigt den SR. (Wechselfehler + grobe Unsportlichkeit)
    Fall 3: A4 zieht seinen Gegenspieler am Trikot und wendet sich, während noch der Vorteil läuft, zum SR mit den Worten: "Stell mich ruhig raus, du Arschloch". (progressives Vergehen + grobe Unsportlichkeit)

    Sind das jeweils schon Fälle für 2+2? Ich für meinen Teil finde diese Fragen schon interessant. Nicht umsonst scheint die IHF selbst unsicher über die richtigen Lösungen zu sein.

    Zitat

    Original von ulle
    Achtung Bernd: wenn Du gleich rot ziehst bestrafst Du den normalen Wechselfehler mit einer Disqualifikation.
    Also meiner Ansicht nach muss a) kommen und zwar verbindlich !!!!!!!
    So isses halt mit den Fragen, aber wie Du selbst schreibst ,das kenne ma doch und trotzdem fällt jeder mal wieder rein.

    Die Hinausstellung wegen des Wechselfehlers ist doch völlig unstrittig. In der Regelfrage geht es doch darum, was danach passiert! Und da kann sich Antwort a) nur auf die von berny2 richtigerweise zitierte Regelstelle beziehen, die eine "Hinausstellung für (sollte besser heißen: gegen) die Mannschaft" erwähnt. In der Regelfrage ist allerdings von einer "Hinausstellung von A6" die Rede! Die gibt es nun nicht mehr, was man alleine schon an der Tatsache festmachen kann, dass diese Hinausstellung nicht mehr bei Spieler A6 eingetragen wird, sondern im Spielberichtsbogen unten.
    Das ist es, was ich mit schwammiger Formulierung meine.

    Irgendwie hat Theo letzterzeit ein Talent, häufig die Regelfragen auszuwählen, die am schwammigsten formuliert sind :)
    So z.B. in Nr.20: wenn ich als SR jemenden über einen Wechselfehler informiere, so geschieht das in der Regel dadurch, dass ich gleichzeitig eine Hinausstellung ausspreche. Wenn er sich "grob unsportlich verhält, nachdem...", werde ich nicht erneut auf Hinausstellung entscheiden, denn das habe ich ja zuvor schon gemacht.
    Daher scheint mir Antwort a) nicht sehr logisch.