Beiträge von rrbth

    Servus alle miteinander,

    der DHB hat die (vorläufige!) deutsche Version folgendermaßen eingeleitet:
    Neue_Richtlinien_gueltig_ab_01.07.2018

    Zitat

    Achtung! Dies ist die vom DHB übersetzte Version. Eine von der IHF veröffentlichte deutsche Version liegt noch nicht vor.


    Irgendwie fehlt mir das Vertrauen in die Kompetenz einer Kommission, die ihr Arbeitsergebnis mit 17 (!) Grammatik-, Rechtschreib- und Satzzeichenfehlern auf ca. 2 locker beschriebenen Seiten veröffentlicht.

    (Ok, formale Fehler können passieren, und es handelt sich ja „nur“ um eine provisorische Veröffentlichung. Trotzdem, mein alter Deutschlehrer hätte mir so einen Text mit der Anmerkung „Noch einmal!" zurückgegeben.)

    Liest das eigentlich keiner mehr durch? Ich finde das nur peinlich.

    Weil ich's erst jetzt lese, nochmal nachgekartet:

    „wenn der Feldspieler die gleiche Farbe wie der Torwart trägt“ … ist der kein Feldspieler mehr, sondern ein Torwart.

    Als solcher darf er auf der Bank sitzen aber so angezogen erst dann aufs Spielfeld, wenn kein anderer Torwart (= Spieler mit der gleichen Farbe) mehr auf dem Spielfeld ist, ansonsten ist das ein Wechselfehler.

    So problematisch manche Formulierungen in unseren Regeln sind (und durch die Guidelines wird es manchmal sogar noch problematischer), hier sehe ich zumindest keinen Widerspruch.

    Eben. Bei einem „normalen“ Vorteil hat man diese quasi doppelte Chance nicht: Wenn da der angespielte Spieler das Tor nicht erzielt, dann hat die Mannschaft eben Pech gehabt – bei 8:10d (und nur dann) gibt's 7-Meter.


    Soweit ist alles ok, allerdings fehlt mir in der Fragestellung bzw. in den Antwortmöglichkeiten ein Hinweis darauf, daß in diesem besonderen Fall (8:10d) die Vorteilsregel ganz speziell anzuwenden ist.

    Normalerweise läuft nach der Vorteilsgewährung das Spiel weiter.
    Bei einer Vorteilsgewährung aber nach 8:10d geht das Vorteilsrecht gewissermaßen auf den ersten angespielten Mitspieler über, so daß es auch dann zu einer Spielfortsetzung mit 7-Meter kommt, wenn auch der dann zweite Spieler nach dem 8:10d-Foul die Torchance nicht verwerten kann.

    Klar geht das, da ist die Regel sogar ganz eindeutig formuliert:

    14:8
    Bei der Ausführung eines 7-m-Wurfs müssen sich die Spieler der gegnerischen Mannschaft außerhalb der Freiwurflinie befinden und mindestens 3 m von der 7-m-Linie entfernt sein, bis der Ball die Hand des Werfers verlassen hat.

    Warum ist die Regel 15 dann anders – nicht eindeutig – formuliert?

    Na ja, ich wollte ja nur eine Bestätigung dafür, daß es den Spielern (s. auch 15:3) nicht verboten ist, sich vor und während einer Wurfauführung zu bewegen solange sie nicht den für die Wurfauführung vorgeschriebenen Bereich verlassen.

    Wie es gemeint ist, ist schon klar; aber in der Regel steht (eigentlich) etwas anderes: „auf (!) einer Position bleiben“.

    (Das Beispiel mit dem Radrennen greift insofern nicht, als es sich hierbei um eine Rangfolge und nicht um eine Stelle, einen Ort handelt.)

    (Und:
    remain = verharren, verbleiben, bleiben in korrekter Postion
    In der Regel steht aber nicht „in“ sondern „auf“)

    Auf das Problem bin ich gestoßen,
    weil ich auf folgenden Beitrag zu einer Handballregel-Szene antworten wollte:

    „Der Freiwurf muss wiederholt werden, da die Spieler beim Pfiff loslaufen und nicht erst, wenn der Ball die Hand verlassen hat!“

    Daraufhin hab ich mir die Regeln in 15 durchgelesen, und ich muß sagen, wenn man das so liest, kann man das durchaus so verstehen.

    EDIT:
    Das (sprachliche) Problem verursacht wohl nicht nur das Verb „bleiben“ sondern auch die Präposition „auf“.

    In der Regel 15 (allgemeine Anweisungen zur Ausführung der Würfe) wird festgelegt (Fettdruck von mir):

    15:4
    Die Abwehrspieler müssen auf den vorgeschriebenen Positionen bleiben, bis der Ball die Hand des Werfers verlassen hat (15:9).

    15:9
    Abwehrspieler, die die Wurfausführung stören, indem sie z.B. eine nicht korrekte Position einnehmen oder diese vor der Wurfausführung verlassen, sind mit Ausnahme der Fälle der Regeln 14:8, 14:9, 15:4 Abs. 2 und 15:5 Abs. 3 zu bestrafen. Dies gilt unabhängig davon, ob diese Aktion vor oder während der Wurfausführung erfolgt (bevor der Ball die Hand des Werfers verlassen hat).

    Das kann doch nicht heißen, daß Abwehrspieler – solange sie keine unkorrekten Positionen einnehmen – sich erst dann bewegen dürfen, nachdem der Ball die Hand des Werfers verlassen hat.

    Oder?

    … allerdings, jeder kann bis drei zählen.

    Allerdings kommt man damit bei der Beurteilung, ob da grade ein Schrittfehler war oder nicht, nicht sehr weit, denn in der Realität ist es (manchmal) schon ziemlich verzwickt.

    Mich hat vor einiger Zeit eine Jugendtrainerin angeschrieben und nach Videos für einen Elternabend gefragt, da vor allem bei Entscheidungen um Schritte und Kreis typischerweise das Geschrei auf den Tribünen stellenweise ziemlich groß sei. Aus einem anderen Grund hab ich heute mal versucht, eine ca. 2,5 Sekunden lange Schritte-Sequenz zu beschreiben, weil „insbesondere Schrittfehler ja angeblich sooo leicht zu erkennen sind – bis drei zählen sollte man schon können“ (danke, Almuth).

    YouTube:
    Handballregeln: keine Schritte

    Der Text steht in den Kommentaren, ich zitiere ihn hier noch einmal:

    Das war jetzt keine Frage, nur eine Feststellung – ein Statement, sozusagen …

    Liebe Grüße an alle
    redi

    Hach,
    die Regel 15 ist schon „toll“.

    „DHB Guidelines und Interpretationen

    Ausführung von Würfen (Regel 15)
    Regel 15:7, Abs.3 und Regel 15:8 zählen Beispiele möglicher Fehler bei der Ausführung von Würfen auf. Ebenso wie das Prellen oder das Niederlegen (und Wiederaufnehmen) des Balls nicht erlaubt ist, ist es regelwidrig, bei der Ausführung eines Wurfs mit dem gefassten Ball auf der Spielfläche Bodenkontakt zu haben (Ausnahme: Abwurf).

    Auch in diesem Fall ist bei Fehlern gemäß Regel 15:7 und 15:8 vorzugehen (Korrektur bzw. Ahndung).“


    Völlig ohne Ironie, wirklich:
    Ich verstehe, daß gemeint ist, daß der Ball keinen Bodenkontakt haben darf. Der Spieler kann da nicht gemeint sein, denn der darf ja nicht springen, muß also Bodenkontakt haben.

    Aber kann mir jemand erklären,
    wie man mit einem Ball, der Bodenkontakt hat, werfen soll?

    Es ist „regelwidrig, bei der Ausführung eines Wurfs mit dem gefassten Ball auf der Spielfläche Bodenkontakt zu haben“.

    Wie hab ich mir das vorzustellen? Vielleicht wie beim Kegeln?
    Braucht(e) es dazu eine Erläuterung?

    „Vor dem Hintergrund des Zwecks von Regel 15: Warum sollte Tippen beim Freiwurf so "schlimm" sein, dass dieser Fehler nicht verziehen wird, während Abspringen zur Wiederholung führt? "Schlimm" deswegen, weil der Ball die Hand verlassen hat?

    Ja, so ist es (denke ich):

    Ausführung eines Freiwurfs ohne Anpfiff:

    • Abspringen (ist nicht erlaubt) => Fehler bei der Ausführung (Ball ist beim Fehler noch in der Hand, Fehler vor der beendeten Ausführung => Korrektur mit Anpfiff
    • Prellen (ist auch nicht erlaubt) => Fehler nach der Ausführung (zuerst verläßt der Ball die Hand, Wurfausführung ist also beendet, danach erfolgt das Wiederaufnehmen des Balles) => FW für den Gegner
      Eine Korrektur des Freiwurfs ist nicht möglich, weil der FW eben schon ausgeführt war.

    Tja, das ist auch etwas unglücklich formuliert.

    Der zweite Satz schafft Aufklärung: „Mit Wiederherstellung der Gleichzahl muss sofort wieder eine offensive Abwehrformation eingenommen werden.“

    • Spieler A7 erhält eine 2-Minuten-Strafe => Mannschaft A muß sich nicht mehr an die offensive Abwehr halten.
    • Nach 1 Minute erhält B9 eine 2-Minuten-Strafe => beide Mannschaften müssen sich an die offensive Abwehr halten.
    • Nach einer weiteren Minute endet die 2-Minuten-Strafe von A7, und Mannschaft B ist damit in Unterzahl und muß sich nicht mehr an die offensive Abwehr halten.


    Jetzt stellt sich allerdings die Frage, was ist bei einer Mannschaftsstärke von unter 7 (z.B. durch Verletzungen)?

    EDIT:
    Oops, da hab ich zu lange gebraucht und die Frage evtl. auch mißverstanden.

    Baden68 hat recht.

    Sorry, mal abgesehen von allen Beiträgen bis hierher, ich verstehe

    15:2 (Zitat):
    „Ein Wurf ist ausgeführt, wenn der Ball die Hand des Werfers verlassen hat (s. jedoch Regel 12:2).“

    so:

    Wenn ein Wurf ausgeführt ist, dann ist die Wurfausführung vorbei. Während der Wurfausführung ist der Wurf eben noch nicht ausgeführt, der Ball hat noch nicht die Hand des Werfers verlassen.

    Gut, das ist logisch, und das verstehe ich auch.

    Aber müßte dann nicht eher 17:7 greifen?

    (Unterstreichung im Original)
    „17:7
    Wenn […] die beiden Schiedsrichter gegensätzlicher Auffassung [darüber] sind, […] gilt die gemeinsame Entscheidung, die von den Schiedsrichtern nach einer kurzen Absprache erzielt wird.“

    UND:
    Als Regelbezug zur Lösung von 319 wird auch 15:5b genannt. Dieser Satz gehört doch mit zu 15:5b:

    „Pfeift der Schiedsrichter den Wurf trotz falscher Aufstellung der Spieler an, so sind diese Spieler voll aktionsfähig.“


    ???
    (Diesmal noch ein Fragezeichen mehr: )

    Servus alle miteinander,

    ich zitiere die Regelfrage nach dem „vorübergehend für den DHB autorisierte[n] Regelfragenkatalog“:

    319. Verwarnung von B6. Beim Anpfiff zum folgenden Freiwurf für A übersieht der Feldschiedsrichter A11, der sich zwischen Freiwurf- und Torraumlinie befindet. A11 erhält den Ball und hat eine klare Torgelegenheit. Der Torschiedsrichter hat die Situation erkannt. Richtige Entscheidung?
    a) Weiterspielen lassen
    b) Wiederholung des Freiwurfs nach Korrektur und Anpfiff
    c) Der Torschiedsrichter entscheidet Freiwurf gegen A.
    d) Der Torschiedsrichter verwarnt A11.
    e) Time-out“

    Lösung:
    319 b (13:7, 15:1,15:5b)“

    Ich zitiere (einschließlich Kommafehler):
    „13:7
    Spieler der werfenden Mannschaft dürfen die Freiwurflinie nicht berühren oder überschreiten, bevor der Ball die Hand des Werfers verlassen hat; s. auch die besonderen Beschränkungen nach Regel 2:5.
    Befinden sich Angriffsspieler vor Ausführung des Freiwurfs zwischen Torraum- und Freiwurflinie, müssen die Schiedsrichter dies korrigieren, falls es Einfluss auf das Spiel hat (15:3, 15:6). Der Freiwurf wird dann angepfiffen (15:5b). Dasselbe gilt wenn Spieler der angreifenden Mannschaft diese Zone betreten, bevor der Ball die Hand des Werfers verlassen hat und der Wurf nicht angepfiffen worden war (15:7 Abs. 2).
    Berühren oder überschreiten Spieler der angreifenden Mannschaft nach Anpfiff eines Freiwurfs die Freiwurflinie, bevor der Ball die Hand des Werfers verlassen hat, ist auf Freiwurf für die abwehrende Mannschaft zu erkennen (15:7 Abs.3, 13:1a).“

    Warum eigentlich nicht der Verweis auf 15:7 Abs.4 ?


    Also,
    ich hätte nach 17:7 (gegensätzliche Auffassung) entschieden.


    Und was ist denn jetzt mit 15:7, Absatz 4?

    Ok, da heißt es (Untersteichung von mir):
    „wenn die Mitspieler nach dem Anpfiff, aber bevor der Ball die Hand verlassen hat, eine unkorrekte Position einnehmen“

    Der Angriffsspieler A11 war also schon vor Ausführung des FWs unkorrekt positioniert, was der Feld-SR übersieht (der also gar nicht hätte anpfeifen dürfen – 13:7, Abs.2). Dann ist alles anders?

    Ist das nicht doch auch „bei einer Wurfausführung“?

    Nach 15:7 gibt es doch zwei unterschiedliche Situationen:

    • FW ohne Anpfiff => Korrektur (bis auf das z.Z. diskutierte Prellen)
      FW mit Anpfiff => Ahndung, also FW für den Gegner

    Ich hätte – nach der ganzen jüngsten Diskussion – gedacht, die Korrektur gebe es bei nicht angepfiffenen Freiwürfen; bei angepfiffenen Freiwürfen werde nicht mehr korrigiert, sondern der Gegner erhalte einen Freiwurf.

    ??

    „Regelwidrigkeit in Verbindung mit der Ausführung eines Wurfs direkt nach der Wurfausführung“

    Wer denkt sich solche Formulierungen aus?

    Was steht in 15:8, was nicht schon in 15:2 geregelt ist?

    Überhaupt:
    Regel 15 ist äußerst seltsam aufgebaut.

    Ich hab mich mal selber zitiert.
    Die Handballregeln sind halt schlecht formuliert. Deshalb gibt es immer wieder unerquickliche Diskussionen.

    Ich glaube, der Begriff „Wurfausführung“ wird unterschiedlich gebraucht.

    15:2 definiert: „Ein Wurf ist ausgeführt, wenn der Ball die Hand des Werfers verlassen hat.“
    (Der zweite Satz „Der Werfer darf den Ball erst wieder berühren, nachdem dieser einen anderen Spieler oder das Tor berührt hat.“ macht 15:8 eigentlich überflüssig, oder?)

    In den Paragraphen 15:6 bis 15:9 ist mehrfach von „Wurfausführung“ die Rede.
    Darunter wird Unterschiedliches verstanden:

    Einerseits eine Wurfausführung im Sinne von 15:2 (Ball hat die Hand verlassen), z.B. in 15:8 und
    andererseits eine Wurfausführung, die irgendwie gestört wird, z.B. 15:6 und Teile (!) von 15:7 ––
    da hätte man vielleicht besser von Wurfdurchführung schreiben sollen.
    ???

    Tja, und der ganze seltsame Paragraph 15 endet so:
    „Ein Wurf, dessen Ausführung durch eine Regelwidrigkeit der anderen Mannschaft gestört wird, ist grundsätzlich zu wiederholen.“

    Auf Englisch:
    „A throw that was negatively affected by a defender’s interference shall, in principle, be repeated.“

    Ich lasse mich da gerne eines besseren belehren, aber „in principle“, vor allem so als Einschub gebraucht, bedeutet nicht „grundsätzlich“ sondern „im Prinzip“.

    Dann würde der Satz auch passen, allerdings könnte man ihn auch weglassen.

    „Regelwidrigkeit in Verbindung mit der Ausführung eines Wurfs direkt nach der Wurfausführung“

    Wer denkt sich solche Formulierungen aus?

    Was steht in 15:8, was nicht schon in 15:2 geregelt ist?

    Überhaupt:
    Regel 15 ist äußerst seltsam aufgebaut.

    Tja, Funkruf hat recht, siehe dazu auch Regelfrage 316.
    Allerdings kann ich das mit unserem Regelwerk nicht begründen, denn da geht einiges durcheinander, z.B.:

    Warum wird 15:8 (kommt m.M.n. in den Antworten nicht ein einziges Mal als Regelbezug vor) durch 15:7, Abs.3 eingeschränkt? Ich verstehe das nicht.

    So, 15:8 sollte doch exakt zur Eingangsfrage passen.

    „15:8
    Grundsätzlich ist jede Regelwidrigkeit in Verbindung mit der Ausführung eines Wurfs direkt nach der Wurfausführung zu ahnden. Gemeint sind Regelwidrigkeiten nach 15:2 Abs. 2, z. B. der Werfer berührt den Ball ein zweites Mal, bevor dieser einen anderen Spieler oder das Tor berührt hat, er prellt ihn oder legt ihn auf den Boden und nimmt ihn wieder auf (13:1a, s. jedoch 15:7 Abs. 3).“

    Warum wird das aber eingeschränkt, und worin besteht da die Einschränkung?

    s. jedoch 15:7 Abs. 3

    „Bei einer Wurfausführung mit Anpfiff sind grundsätzlich ebenfalls alle Regelwidrigkeiten zu ahnden, z.B. wenn der Werfer springt, den Ball länger als 3 Sekunden hält oder seine korrekte Position verlässt, bevor der Ball gespielt ist.“

    Ach und:
    Weshalb „ebenfalls … ahnden“, wenn im Absatz vorher was von „korrigieren“ steht?