… allerdings, jeder kann bis drei zählen.
Allerdings kommt man damit bei der Beurteilung, ob da grade ein Schrittfehler war oder nicht, nicht sehr weit, denn in der Realität ist es (manchmal) schon ziemlich verzwickt.
Mich hat vor einiger Zeit eine Jugendtrainerin angeschrieben und nach Videos für einen Elternabend gefragt, da vor allem bei Entscheidungen um Schritte und Kreis typischerweise das Geschrei auf den Tribünen stellenweise ziemlich groß sei. Aus einem anderen Grund hab ich heute mal versucht, eine ca. 2,5 Sekunden lange Schritte-Sequenz zu beschreiben, weil „insbesondere Schrittfehler ja angeblich sooo leicht zu erkennen sind – bis drei zählen sollte man schon können“ (danke, Almuth).
YouTube:
Handballregeln: keine Schritte
Der Text steht in den Kommentaren, ich zitiere ihn hier noch einmal:
ZitatAlles anzeigenAlso ich beschreib mal den Zeitlupenteil, da fängt RotNr.18 den Paß bei ca.00:17 Videozeit.
Dann kommt ein kleiner Hüpfer auf den rechten Fuß (1. Schritt), Ausfallschritt mit dem linken Bein (2. Schritt), Überkreuzen mit dem rechten Bein (3. Schritt), der Schritt zum Abstoppen mit dem linken Bein wäre (bzw. ist) der 4. Schritt, aber jetzt prellt der Spieler. Wann genau der Ball die Hand verläßt, kann man nicht sehen, er prellt aber auf dem Boden auf (siehe Thumbnail), als der Spieler fast mit dem ganzen Körpergewicht auf dem linken Bein steht (beim Wechsel der Videozeit von 00:21 auf 00:22).
Die Abläufe sind so nahe beisammen, daß du mit vier Schritten durchaus recht haben könntest; trotzdem würde ich – in Realgeschwindigkeit (!) – bis hierher keinen Schrittfehler annehmen wollen.
Dann faßt der Spieler den Ball und prellt (hier kann man „Ballführen“ vermuten), während er mit beiden Füßen einspringt und sich mit dem rechten Bein abstößt. Nachdem er einen Schritt mit dem linken Bein gemacht hat, faßt er den Ball mit der linken Hand und macht einen Stop-Schritt mit dem rechten Bein (1. Schritt, der Spieler steht jetzt im 9-Meter-Raum), wechselt den Ball von der linken in die rechte Hand, zieht das linke Bein nach (2. Schritt) und dreht sich vom Tor weg, um den Ball mit der rechten Hand zurückzupassen; dabei stellt er sich auf das rechte Bein (3. Schritt) und spielt den Ball ab (noch während Videozeit 00:30).
Nochmal:
Schritte würde ich da nicht vermuten, eher schon Doppeldribbel , denn der Ball scheint nach dem Prellen doch sehr lange in der Hand des Spielers zu sein.
Fazit:
In Echtzeit hat das knapp zweieinhalb Sekunden gedauert.
Es ist ziemlich viel, was da passiert, wenn man – was nur mit Zeitlupe geht – genau hinschaut; und das waren jetzt nur die Füße und die Ballführung eines (1es) Spielers.
Handball ist komplex!
Das war jetzt keine Frage, nur eine Feststellung – ein Statement, sozusagen …
Liebe Grüße an alle
redi