Beiträge von manson

    Auch in Österreich haben die neuen Regeln in der WHA praktische Auswirkungen.

    Beim Anwurf hat das Auswärtsteam häufig eine "schnelle Mitte" versucht, das Resultat war aber deprimierend - mehrfach Anwurfkreis vorzeitig verlassen, Konsequenz war Freiwurf für das Heimteam. Früher wurde ein fehlerhafter Anwurf lediglich zurückgepfiffen und musste neu ausgeführt werden.

    Einen Wurf von der Seite hat die Torfrau mit dem Gesicht abgewehrt - die gegnerische Werferin bekam von den Schiris sofort eine Zeitstrafe aufgebrummt.

    Der Coach, der seinen auf der Bank sitzenden Reservespielerinnen eine Ansprache hielt, geriet dabei versehentlich auf das Spielfeld und wurde mit Gelb verwarnt.

    Vor allem beim Ausführen des Anwurfes wird in Zukunft mehr Sorgfalt nötig sein!

    Ich schaue immer wieder mal Spiele in der WHA. Die Maßnahme "7 gegen 6" ist jetzt zwar nicht vorherrschend, kommt aber natürlich vor und zählt für mich zur Normalität des "Handball-Alltags". Ebenso wird bei Unterzahl mal gerne die Torfrau rausgenommen, um beim Angriff die Chance auf ein Durchkommen zu erhöhen. Mag sein, dass sich der Spielcharakter ein wenig ändert - aber das Match bleibt so attraktiv, wie es vor dem Aufkommen dieser Taktikvarianten auch war.

    Meines Erachtens nach ist "7 gegen 6" eine zweischneidige Sache - und eine weitere taktische Möglichkeit, die beim Handball angewandt werden kann.

    Gewinnt der Verteidiger den Ball, hat er bei seiner Gegenaktion zunächst einmal das leere Tor vor sich. Die Frage ist: kann der Angreifer den Torwart schnell wieder einwechseln oder geht sich ein Wurf aufs leere Tor aus?

    Andererseits: wenn's eine Mannschaft kann und es schafft, den Ball in den eigenen Reihen zu halten, kann das durchaus ein ordentlicher Stress für den Verteidiger sein.

    Wie gesagt - es gibt Vor- und Nachteile.

    Ich sehe es ein bisschen anders: die Gruppe war ausgeglichener als die Gruppe 2, in der Dänemark und Schweden merkbar besser als der Rest waren. In Gruppe 1 konnte jeder jeden schlagen. Deutschland stand schon vor Anpfiff als Semifinalist fest, musste nicht mehr alles geben; Kroatien wollte unbedingt einen versöhnlichen Abschluss und hat ihn bekommen.

    Schade ist, dass den Österreichern die zweite Challenge (nach dem Ausgleich noch den Sieg zu schaffen) nicht gelungen ist. Wahrscheinlich kostete die Aufholjagd zu viel Substanz. Ich bin mir sicher: hätte Österreich gewonnen, so hätten die deutschen Fans ein anderes Spiel ihrer Mannschaft gesehen.

    Dass Österreich beim letzten Auftritt ausgepfiffen wurde, ist zwar kein schöner Zug, aber man sollte es nicht zu tragisch nehmen. Schließlich gibt es auch in Österreich viele Sportfans, die den Deutschen nicht unbedingt Gutes wünschen ...

    Schade, dass es für Österreich am Ende nicht geklappt hat! Einen größeren Rückstand im Handball wettzumachen ist eine Sache, dann auch zu gewinnen eine noch schwierigere Sache! Eine solche Aufholjagd kostet enorme Kräfte! Österreich hat mehr erreicht, als ich vor dem Turnier je erwartet hätte. Danke an die Jungs für wirklich tolle Leistungen, mit denen sie alle großen Handballnationen, auf die sie getroffen sind, bis zum Anschlag gefordert haben!

    Ich denke, Dänemark und Schweden sind noch stärker als die restlichen Teilnehmer un der Hauptrunde und machen sich den Titel im Finale aus. Und Österreich - die Euphorie geht weiter. Vielleicht geht sich ja das Halbfinale aus. Frankreich mag eine große Hürde sein, aber möglicherweise geht etwas gegen Island.

    Es ist wirklich interessant, dass sich in Deutschland alle so aufregen, wenn es mal gegen die Ösis nicht so läuft wie erwartet. Das erinnert mich stark an die Reaktionen, die es bei einem Vierländerturnier 2008 gegeben hat. Doch Österreich hat bei der EURO 2024 sich auch gegen andere starke Handballnationen gut behauptet. Mit etwas mehr Glück hätte es heute einen Sieg der Österreicher geben können.

    Da haben vielleicht beide Teams nicht den besten Tag erwischt - aber Österreich den für seine Verhältnisse besseren. Womöglich waren bei den Österreichern so manche Abschlüsse überhastet, weil man es mit Gewalt zwingen wollte. Dafür machte Möstl im Tor mit einer fast außerirdischen Leistung vieles wett.

    Es hat mich wirklich überrascht, dass der ÖHB die Trennung zu Herbert Müller vollzogen hat. Ich denke, er ist ein guter Motivator und zweifellos ist es ihm gelungen, mit der Nationalmannschaft einigen Erfolg zu erzielen. Der Sieg gegen die Südkoreanerinnen war wirklich eine Überraschung, Norwegen und Frankreich waren eine Nummer zu groß für Österreich. An guten Tagen können die ÖHB-Mädels Teams wie Angola und Slowenien auch mal schlagen, aber diesmal lief es eben nicht optimal. Gegen Angola scheiterten sie zu oft an einer überragenden Torfrau, in den letzten fünf Minuten fiel die Entscheidung. Die Sloweninnen führten schon zur Pause mit solidem Vorsprung. - Die Entlassung von Herbert Müller ist ein - sagen wir mal "mutiger Schritt", aber war er nötig? Ich hätte es ihm zugetraut, die WM revue passieren zu lassen, neue Ideen zu finden und diese für die Euro 2024 vorzubereiten.

    Leider haben die österreichischen Vereine durch die Bank wenig Geld zur Verfügung und nur ein Teil der WHA-Klubs macht wirklich gute Nachwuchsarbeit. Hervorzuheben sind neben den Wiener Vereinen (z. B. MGA Fivers, WAT Atzgersdorf, Handball Wölfe) natürlich auch Hypo Niederösterreich und SSV Dornbirn Schoren. In letzter Zeit haben sich auch ZV Wr. Neustadt und HIB Graz auf diesem Gebiet verbessert. Beim Rest der Klubs fehlt aus welchen Gründen auch immer das Niveau beim Nachwuchs. Hypo muss in Zukunft mehr in Sachen aktives Recruitement tun, mehr Initiativen setzen!

    Der neue Trainer (oder die neue Trainerin) soll "frischen Wind bringen", wie manche Kritiker so schön sagen. Ideal wäre es meiner Meinung nach, wenn es ein taktisch erfahrener Coach ist! Vielleicht denkt Herbert Müller mit 61 auch irgendwann mal an Ruhestand und nimmt sich schrittweise zurück - aber das Alter ist beim Handballcoach nicht das Vorrangigste.

    Ich möchte zum Abschluss zwei Statements von ehemaligen
    Hypo-Spielerinnen wiedergeben. Die Medien haben Prokop sicherlich nicht immer
    realistisch beschrieben. Während seiner Wirkungszeit kann man ihn als „Mr.
    Hypo“ bezeichnen – und einer, der viel Herzblut in eine Sache investiert, der
    ist auch entsprechend emotionell und begeht in dieser Hinsicht den einen oder anderen Fehler. Das ist auch anderen "charismatischen" Persönlichkeiten im CL-Geschäft so gegangen.


    I.P. – „Gunnar Prokop war im
    Training zwar hart und fordernd, hat aber den Spielerinnen immer einen gewissen
    Respekt entgegengebracht.“

    (im Jahr 1998 hat er sogar mal
    einen russischen Trainer entlassen, weil er „zu den Spielerinnen Dinge sagte,
    die man zu Frauen nicht sagt“. Christian Maly wurde zum „Sechstagetrainer“,
    weil er nach dem Metz-Skandal bei den Trainingseinheiten nur reinbrüllte,
    obwohl die Mannschaft in dieser Situation einen guten Psychologen gebraucht
    hätte)

    A.N. – „Gunnar Prokop hat Fehler
    begangen, aber er hat auch alles für die Spielerinnen gemacht. Wir haben immer
    unser Geld bekommen.“


    Falls ihr das Drama „3. November 1918“ von Franz Theodor
    Csokor kennt, so bietet sich am Ende dieser Saison ein Vergleich mit der
    Situation von Hypo Niederösterreich an. Csokors Drama spielt am letzten
    Kriegstag des 1. Weltkrieges, Schauplatz ist ein Hotel, das zum Lazarett
    umfunktioniert wurde. Der kommandierende Oberst erschießt sich am Ende des
    zweiten Aktes, im dritten Akt begraben ihn die anwesenden Offiziere, die aus
    allen Teilen der scheidenden Donaumonarchie stammen.


    Genauso kann man sich den 15. Mai
    2014 bei Hypo vorstellen: es gibt „Erde aus Brasilien“, „Erde aus Dänemark“,
    „Erde aus Ungarn“, „Erde aus Rumänien“, „Erde aus Russland“, „Erde aus Bosnien“
    und zum Schluss auch „Erde aus Österreich“. Die sechs Brasilianerinnen Ale
    Nascimento, Fernanda da Silva, Barbara Arenhart, Ana Paula Rodrigues, Deonise
    Cavaleiro und Dara Diniz verlassen den Klub.


    Auch wenn es Leute wie „Pullman“
    nicht verstehen werden: ich muss sagen, dass jene, die sich nach Gunnar Prokop
    bei der Führung des Klubs versucht haben, dessen Leistungen nicht annähernd erreicht haben.
    Gunnar mag Fehler gemacht haben, aber für ihn war das Managen von Hypo immer
    mehr als nur ein bequemer, gut bezahlter Schreibtischjob. Es ist schade, dass
    der Bruch 2010 unter unschönen Begleitumständen geschehen ist. Die jetzige
    Klubführung war bei der Suche nach Geldgebern vermutlich sehr passiv – und in
    Zeiten wie diesen ist das ein Schritt, der vom internationalen Geschäft weg
    führt! Gunnar hat in seiner aktiven Zeit niemanden kalt gelassen. Da habe ich
    folgenden Buchtipp: lest Grisham „Der Coach“ – die dort beschriebene Figur
    Eddie Rake und Gunnar Prokop haben einiges gemeinsam!


    Ich habe das letzte Spiel des
    Grunddurchgangs gesehen: die Hypo-Damen hatten Spaß und packten gegen Landhaus
    viel Attraktives aus. Da waren Tore vom Feinsten dabei, am Ende hieß es 48:14.
    Die Basis für den 38. Titel legte Hypo gegen ZV Wr. Neustadt auswärts mit einem
    37:19-Sieg. Beim letzten Spiel der Saison – und dem letzten der Brasilianerinnen
    im Hypo-Dress – waren zwar viele Zuschauer, doch irgendwie blieb die Stimmung mau.
    Vermutlich war es auch für die Spielerinnen sehr emotional, vielleicht gelang
    deswegen vieles nicht nach Wunsch. Immerhin streute Ale Nascimento kurz vor der
    Pause ein wunderschönes Fliegertor ein! Beste Werferin dieses Spiels war
    Rodrigues. Am Schluss war es ein 32:24-Sieg, Wr. Neustadt hatte für
    österreichische Verhältnisse sehr gut gespielt. Für mich als Fan war es ein
    emotionaler und trauriger Moment, als ich mich von den Brasilianerinnen
    verabschiedete. Wenn ihr am Feld wart, habt ihr den Fan manson sehr glücklich gemacht!!


    Wie das Team von Hypo nächste
    Saison aussehen wird, steht noch nicht fest. Da der finanzielle Rahmen sehr
    klein geworden ist, kann man nicht sagen, welche Spielerinnen der Verein wird
    halten können. Der Nachwuchstrainerstab arbeitet gut, dessen Erfolge lassen sich sehen – aber nur potente
    Sponsoren können Erfolge im internationalen Geschäft herbeiführen! Es wäre
    interessant, wie es Klubs wie Audi ETO Györ, Baia Mare, Bukarest oder Vadar das
    Geld aufstellen können. Vermutlich gibt es dort noch Klubverantwortliche, die neben ihrer Arbeitskraft noch viel Herz und Emotionen investieren und viele Klinken putzen.

    Habe die Partie Baia Mare - HC Thüringen nicht gesehen und kann daher nicht beurteilen, inwieweit die Vorwürfe gegen das Schiedsrichterteam berechtigt waren. Wenn ja, dann hoffe ich, dass sie von der EHF nicht mehr für internationale Partien herangezogen werden. Wenn Zuschauer Laserpointer auf die gegnerische Torfrau richten, so ist das extrem unsportlich. Eigentlich ist das "Versagen des Ordnerdienstes", wahrscheinlich wird die EHF Baia Mare dafür eine deftige Geldstrafe aufbrummen!

    Ich hoffe, dass sich das Schiedsrichterduo, das am Sonntag in Nordhausen pfeift, nicht durch die jetzigen Schlagzeilen beeinflussen lässt und das Spiel objektiv und ohne jegliche Tendenzen leitet. Die Entscheidung über Sieg und Niederlage soll dadurch fallen, wer die bessere Leistung bringt - und nicht durch Schiedsrichterpfiffe.

    Hypo-Coach Morten Soubak hat es offensichtlich geschafft, sein Team nach dem schlimmen Debakel in Györ wieder aufzurichten. Er hatte im Vorfeld einen "Krieg am Feld" angekündigt - wohl um die Hypo-Damen aufzurütteln; umgekehrt stichelte THC- und ÖHB-Coach Herbert Müller in einem Interview für den Kurier gegen Hypo.

    Wie auch immer, Hypo startete etwas holprig ins Spiel. Es dauerte ein wenig, bis die Verunsicherung abgelegt war. Doch die kämpferische Leistung der Südstädterinnen war das ganze Spiel über tadellos. Man ließ sich auch von kleineren Misserfolgen nicht aus dem Tritt bringen: am Anfang klappte es mit der Chancenauswertung nicht nach Wunsch, später - als Hypo aus einem Rückstand eine Führung gemacht hatte - schlich sich der eine oder andere Abspielfehler ein. In solchen Situationen kam die Stärke des THC zum Tragen: Ausnützen von Fehlern, blitzartiger Konter. Das Tempo war in der ersten Hälfte nicht sehr hoch. Doch insgesamt war Hypo in der Defense weit organisierter als in Györ, der THC profitierte davon, dass die Schiedsrichterinnen das Zeitspiel sehr großzügig handhabten. Bei Kreisanspielen vermochte sich der THC gegen Simona Spiridon oft nur mit einem Foul zu helfen, was dann einen Siebener für Hypo zur Folge hatte. Zur Pause führte Hypo 14:13.

    Nach der Pause sah man von Hypo mehr attraktive Szenen: schöne Flügeltore von beiden Seiten; spielerisch waren sie dem THC überlegen. Eine Weile blieben die Deutschen dran, konnten sogar noch einmal zum 19:19 ausgleichen. Dann kassierte Althaus die dritte Zeitstrafe und musste vorzeitig raus. Sie fehlte dem THC, der in den letzten Minuten ein wenig auseinanderbrach. Hypo ging in der Schlussphase ein höheres Tempo. Babi Arenhart machte ein großartiges Spiel, hielt viele Bälle - und sie konnte sich auf eine funktionierende Verteidigung stützen! In den letzten Minuten scorten Acimovic und Rodrigues mit schönen Würfen aus dem Aufbau - und entschieden damit die Partie endgültig.

    Das 22:41-Debakel von Hypo war auf internationaler Ebene das wohl schlimmste der Klubgeschichte. Möglicherweise konnten die Südstädterinnen die gute Form in der Vorbereitung nicht halten, der 28:18-Heimsieg gegen Tecton Atzgersdorf am 1. Oktober deutet darauf hin.

    Gegen Györ spielten die Hypo-Damen ohne brauchbare Defense; möglich, dass das Konzept, mit 6:0-Deckung zu beginnen, ein falsches war. Hypo stand auch in Folge einfach zu weit weg von der Gegnerin, störte kaum in Aufbau und Rückraum. Fazit: Bulatovic und in der zweiten Hälfte Soos hatten viel Platz und Zeit, aus der Distanz anzuvisieren. Györ konnte auch viele schöne Spielzüge verwirklichen. Bei fehlender Deckungsarbeit war Babi Arenhart oft ohne Abwehrchance; bei Olga Sanko war zu merken, dass sie noch nicht an ihre einstige Form anschließen konnte.

    Im Angriff hatte Hypo gegen die gewohnt stark agierende Györ-Deckung nur selten Gelegenheit, unbedrängt abzuschließen. Die Würfe aus dem Zentrum (von Acimovic, teilweise auch von Cavaleiro) waren meist mittig und relativ leicht zu parieren. Acimovic traf überhaupt nur ein einziges Mal, sonst wurden alle ihre Würfe gehalten. Nur Simona Spiridon, die Györ am Kreis einiges aufzulösen gab, und Ale Nascimento brachten an diesem Tag normale Leistungen. Alle anderen Feldspielerinnen waren schwach, einige sogar katastrophal. Möglich, dass auch mentale Probleme mit im Spiel waren.

    Ob Hypo in der CL noch eine Wende schafft? Offen gestanden, ich weiß es nicht. Coach Morten Soubak steht vor einer Situation, die keineswegs leicht zu lösen sein wird.

    Dazu gibt es einen interessanten Eintrag auf der Hypo-Homepage: Hypo Niederösterreich kommt in Lostopf 3, die renommierten Vereine Oltchim Valcea und Dynamo Wolgograd haben auf eine Teilnahme in der CL verzichtet.

    Bei den Teams in der Qualifikation sind einige dabei, die sehr stark sind, z. B. FTC Budapest, Byasen-Trondheim, Rostov-Don (kein russischer Klub wurde fix gesetzt!) und aus Dänemark der EHF-Cup-Sieger Tvis Holstebro; Viborg HK bekam eine Wildcard.

    Den Anfang hat die Champions League gemacht - Gratulation an Györ! Die Kulisse (5.000 Zuschauer) muss überwältigend gewesen sein! Die Ungarinnen haben den Gegner am Anfang kalt erwischt und führten bereits 9:2, konnten danach lange von dieser Führung zehren. Beinahe hätten ihnen die Nerven noch einen Streich gespielt, am Ende war es ein ganz knapper 23:22-Heimsieg gegen Larvik.

    Als nächstes hatte Hypo NÖ den großen Auftritt im CWC. Issy Paris - nur zu elft angereist - war den Hypo-Spielerinnen nicht gewachsen, Hypo lag Mitte der ersten Hälfte 11:4 voran. Dann schlichen sich Unkonzentriertheiten ein, die Trainer Nemeth aber bei einem Timeout abstellte. Mit überzeugender Leistung - auch die jungen Ersatzspielerinnen hatten schon in Hälfte 1 Einsatzzeiten - führte Hypo zur Pause 16:8. In Hälfte 2 wurde der Vorsprung souverän verwaltet, am Ende war es ein klarer, ungefährdeter 31:21-Sieg. Großer Jubel bei den Hypo-Spielerinnen, die sogar ein Samba-Tänzchen hinlegten und nach der Pokalüberreichung den Sekt spritzen ließen. Hypo hat am Weg zum CWC-Titel die beiden CL-Gruppendritten Dynamo Wolgograd und HC Thüringen ausgeschaltet.

    Im Challenge Cup musste Banik Most (CZE) daheim gegen ZRK Samobor (CRO) einen Viertorerückstand (Hinspiel 20:24) aufholen. Schon zur Pause führten die Tschechinnen mit 16:9, in Hälfte zwei brachten sie es gut drüber, siegten 26:17.

    Dramatisch ging es beim EHF-Cupfinale Metz Handball - Tvis Holstebro zu. Den Däninnen, die das Hinspiel daheim mit 31:35 verloren haben, hat vor dem Match wohl kaum mehr jemand etwas zugetraut. Doch sie hielten in der vollen Metz-Arena gut dagegen, in Hälfte 1 führte Metz meist nur knapp, immer wieder konnten die Däninnen ausgleichen. In den letzten Minuten vor der Pause schaffte Holstebro es, vorzulegen und ging mit einem Tor Vorsprung (15:14) in die Kabine. Nach der Pause hatte Metz für einige Minuten einen Hänger und geriet mit 3-4 Toren in Rückstand. Danach entwickelte sich ein harter, erbarmungsloser Kampf auf Biegen und Brechen. Es gab mehrere Zeitstrafen auf beiden Seiten und viele Siebenmeter. Einmal führte Holstebro mit 25:20, doch Metz konnte auf drei Tore verkürzen. In den letzten zehn Minuten drehte sich das Blatt zugunsten von Holstebro: Zeitstrafe gegen Metz, die Däninnen bauten den Vorsprung in dieser Überzahl von vier auf sechs Tore aus. Auch danach blieb es spannend, beide Teams mobilisierten die letzten Kräfte. In wichtigen Situationen hat Holstebro den Angriff erfolgreich abgeschlossen, aber erst in den letzten Sekunden war der EHF-Cuptitel gesichert. Metz unterlag Tvis Holstebro mit 28:33 - die Däninnen schrien ihre Freude lauthals raus und bildeten eine Menschentraube über ihrer Torfrau, die toll gehalten hat. Für die Französinnen muss das Spiel eine der größten Enttäuschungen der letzten Jahre gewesen sein.

    Das scheint ja bei Audi ETO Györ recht gut funktioniert zu haben: nach einem 24:21-Auswärtssieg bei Larvik HK haben die Ungarinnen wohl die besseren Karten beim Rückspiel. Wenn nur die Nerven halten, werden die Györ-Spielerinnen tatsächlich den CL-Pokal in die Höhe stemmen.

    Auch im CWC-Finale und im EHF-Cup haben zwei bekannte Teams angeschrieben: Hypo Niederösterreich siegt im CWC bei Issy Paris mit 30:22, Metz Handball setzt sich im EHF-Cup bei Tvis Holstebro 35:31 durch.