Zunächst mal sollte relativ klar sein:
Nur wer viel und gut trainiert spielt!
Es ist im Handball wie im Leben, nur der der viel arbeitet und seine Leistung bringt kommt weiter. Und wir HAndballtrainer haben irgendwo eine Sozialfunktion der wir uns stellen müssen. Welche Werte vermitteln wir, wenn ein Spieler, von drei Trainingseinheiten im Schnitt 1,5 Mal kommt, dabei grundsätzlich zu spät kommt, dann aber am Wochenende anfängt???
Nun zu deinen Ausgangsfragen:
Wir müssen auch bei der Trainingsbeteiligung entscheiden zwischen entschuldigtem Fehlen durch feste Termine (Nachmittagsschule, Musikprobe,. oder sonstiges), entschuldigtem Fehlen ("Nase läuft, kann nicht kommen") und unentschuldigtem Fehlen...
Diese drei Parameter habe ich in einer Excel angelegt und lasse mir diese in 2 Kreisdiagrammen wiedergeben. Einmal "Fehlen gesamt" und einmal "Fehlen ohne feste Termine"...
Eine 3 monatige Auswertung halte ich für nicht maßstabsgerecht genug. Unsere Handballsaison (B-Jugend Oberliga) geht von Ende September bis Mitte März. Das sind grob 6 Monate. Soll ich diese Auswertung zur Saisonhälfte machen, wo ich dann nur noch schwer einen Einfluss habe?
Ich habe mir angewöhnt nach jeder zehnten Trainingseinheit einen kurzen Ist-Stand rauszulassen, der mir dann sehr genaue Tendenzen bei Spieler X verrät (habe 3 Mal die Woche Training)
Eine gute Trainingsbeteiligung sollte bei mind. 90% liegen, kann aber sicherlich vor allem im E- und D-Jugend Bereich auf 80% korrigiert werden.
Mit den Spielern, bzw. der Mannschaft sprechen kommt ganz aufs Alter an. Ab der C-Jugend ist sicherlich eine gewisse Eigenverantwortlichkeit vorhanden, die ein Einzelgesptäch zulässt. Vorher würde ich mich an die Eltern wenden, was aber sicherlich ein difiziles Thema ist und sehr viel Fingerspitzengefühl erfordert.
Grundsätzlich würde ich davon abraten einzelne Spieler vor der Mannschaft auf ihr häufiges Fehlen anzusprechen. Immer schön in Einzelgesprächen, aber da auch altersgerecht agieren. (Je jünger der Spieler, desto motivierender muss die Ansprache sein. Je älter, desto klarer und offener muss das Gespräch sein)
Bei deinem 5. Punkt musste ich kurz überlegen worauf du aus bist. Für mich ist es klar, dass ein Spieler, der weniger trainiert als alle anderen weniger spielt als alle anderen. Diesen Gedanken muss man aber kommunizieren und zum eigenen Leitbild machen, sprich dies auch konsequent durchsetzen.
Niedrige Trainingsbeteiligung bringt die einzelnen Spieler, die immer kommen, sicherlich weiter, hohe Trainingsbeteiligung die Mannschaft. (Fördert Konkurrenzsituation, bringt mehr Zug ins Training, richtiger Trainingsaufbau ist möglich, etc.)
Wenn du die Idee mit dem Shirt durchziehen willst, werden ein oder zwei Leute deutlich mehr Shirts im Schrank haben als andere. Was machst du bei Gleichstand? Ich würd die Finger davon lassen, sind nur unnötige Kosten. Belohne sie mit ganz deutlichen Spielanteilen. Das gelingt aber nur wenn du vor der Mannschaft kommunizierst "Wer VIEL TRAINIERT, SPIELT VIEL!!!"
Straftraining für die, die sowieso oft Fehlen?! Und wenn die beim Straftraining wieder Fehlen?! Das sehe ich ähnlich wie du, das ist Mist.
Präge einfach das Leitbild in deinem Team:
WER VIEL TRAINIERT, SPIELT VIEL!!!