• Die "Auslösung" (das erste Bild) sieht noch gut aus, alles weitere ziemlich kraftraubend. Ich würd schlicht sagen, die Körperspannung fehlt und die Wurfarmbewegung ist ein bissel abenteuerlich, aber da sollen mal die Experten ran...

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

  • Die entgegengesetzte Schulter ist in der Ausgangslage nicht weit genug vorne, sprich, du springst zu parallel in die Luft... Auch die Hüfte sollte in Sprungrichtung gedreht sein.

    Nach diesem Ausgangsfehler können die späteren Abläufe gar nicht richtig sein... Dir geht eine Menge Kraft im Wurf verloren, dadurch, dass du (in deinem Bewegungsablauf) die Kraft der Körperdrehung in Richtung Tor (da du ja nicht die entgegengesetzte Schulter nicht vorne hast) nicht nutzen kannst.

    Die Armhaltung ist eigentlich ganz in Ordnung, schön deutlich über dem Kopf.

    Wenn du die Technik richtig durchführst wirst du selbst merken, dass du nicht mit den Füßen parallel landest sonder den rechten wahrscheinlich etwas weiter vorne...


    Also ganz schwer an der Starthaltung arbeiten! Rechte Schulter, rechter Fuß deutlich nach vorne, Hüfte eindrehen -> Absprung, gute Höhe bekommen, dann in der Luft den Oberkörper Richtung Tor drehen. Zur selben Zeit sollte der Ball nach einer großen Ausholbewegung, die deutlich über dem Kopf in einem durchgestreckten Ellbogen endet, die Hand verlassen.

    Hoffe ich konnte dir helfen...

    Grüße

  • Alphatier hat es schon ganz gut auf den Punkt gebracht. Ergänzend würde ich auch noch anmerken, dass du viel zu sehr in Rückenlage fällst. Man sieht deutlich, dass Du ein Hohlkreuz machst. Damit kannst Du keine Körperspannung aufbauen.
    Also Ablauf ausprobieren wie Alphatier so gut beschrieben hat. Allerdings würde ich die rechte Schulter erst kurz vor dem Absprung eindrehen, so dass sich die Körperspannung von alleine aufbaut. Kannst auch erst mal üben, nur mit dem rechten Bein leicht abzuspringen und kurz bevor Du den Bodenkontakt verliehrst, die rechte Schulter nach vorne bringen. Dabei AUFRECHT bleiben und nicht in ein Hohlkreuz fallen.
    Viel Erfolg!
    Hendrik

  • Das mit dem Hohlkreuz ist mir auch aufgefallen, ABER mittlerweile hat sich im deutschen Handball etwas eingeprägt, dass man auch die Körperverwringung dem Anschein nach mehr und mehr einfordert, damit noch mehr Schwungbewegung entsteht und der Wurf noch härter wird. Schau dir mal Wurfbilder von Pascal Hens an, da is das ganz extrem zu beobachten. Ich persönlich bin auch kein Fan davon, weil das für mich nicht wirklich gesund sein kann, aber es soll Auswahltrainer (auch auf DHB Ebene) geben, die diese zusätzliche Verwringung auch einfordern...

    @ Omel: Interessant wäre jetzt noch dein Jahrgang zu wissen (tippe da mal auf 93/94), deine Größe und ob du höher ambitioniert bist, sprich Auswahl spielst... Sicherlich ist dein Problem nicht rein technischer NAtur sondern auch koordinativer Natur (deshalb die Frage nach dem JAhrgang um einschätzen zu können ob du verhältnismäßig groß bist)

    Einmal editiert, zuletzt von Alphatier (9. September 2008 um 10:42)

  • mir persönlich gefällt der einsatz von deinem schwungbein nicht. da muss mehr kommen um eine längere flugphase zu erreichen. aber der größte fehler ist deine fehlende körperverwringung. deine rechte schulter kann in der anlaufphase noch deutlicher nach vorn. schwerwiegender ist aber der einsatz deiner körperhälfte auf der wurfarmseite. die muss viel deutlicher nach vorn gebracht werden, um möglichst scharf zu werfen. auch das abklappen des oberkörpers kann dich technisch schärfer werfen lassen.

    wie alt bist du?

    für mich sieht es aus, als ob du ein rechtshänder bist, der sich mit links versucht...

  • Erst mal :respekt: für diesen Beitrag. Normalerweise kommt immer: "Was muss ich beachten....?" Mit Deiner Bebilderung lässt sich richtig was anfangen.

    Das Meiste ist gesagt. Das linke Bein muss viel höher gerissen werden, damit es als Schwungbein arbeiten kann. Die Ausholbewegung ist sehr schön früh eingeleitet, hier vergibst Du keine Zeit. Der Oberkörper muss noch weiter gedreht werden, damit der Wurfarm wirklich hinten ist.

    Du bist schön gestreckt in der Luft, das Hohlkreuz würde ich vermeiden. Auch das Durchziehen des Wurfarms ist gut. Bei der Landung würde ich meinen Knien zu Liebe die Knie etwas beugen, um den Stoß abzufangen.

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • erstmal danke für die vielen antworten!
    also ich würd sagen, ich bin eher "spasshandballer" als ambitioniert, außerdem schon siebzehn und nur knapp unter 1.80 groß=(
    noch mal ne frage zum "durchziehen" vom football her weiss ich, dass man im prizip sone bewegung macht als ob man sich an die gegenüberligende hosentasche greift. gilt das beim handball auch da mein "follow thru" ja doch arg stokelig ausschaut....

  • Zitat

    Original von Zickenbändiger
    Auch das Durchziehen des Wurfarms ist gut.

    Stimmt nicht, die Abtaktbewegung ist eine Katastrophe.

    Zitat

    Original von orange
    Schlag mit der linken Hand aufs rechte Knie.

    Kommt dem Problem mit der Abtaktbewegung schon näher. Tasächlich sollte das Ziel jedoch sein auf den rechten Oberschenkel zu schlagen. Versuchst Du tatsächlich das rechte Knie zu treffen, knickt der Oberkörper automatisch zu weit nach rechts weg. Das ist ein typischer Anfängerfehler und zeigt sehr früh die Wurfentscheidung an.

    Grundsätzlich ist das ein Problem bei sehr vielen Handballern, die Abtaktbewegung ist nicht vollständig und damit wird die Wurfarmführung unrund und viel zu früh abgebrochen. Und noch grösser ist das Problem das 95% aller Trainer das eh nicht sehen.

    Btw. Beim Tennis und Golf lernt man sehr früh das der Schlag "durch den Ball" durchgehen muss. Der Abtakt ist sehr wichtig und andernfalls ist eine richtiger Schlag gar nicht möglich. Im Prinzip ist das beim Handball nichts anderes.

    Wer nur zurückschaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

  • Zitat

    Original von RolfB

    Stimmt nicht, die Abtaktbewegung ist eine Katastrophe.

    Ich habe den Wurf als (perspektivisch verzerrten) Sprungwurf gegen die Hand interpretiert. Da ist das klassische Durchziehen gar nicht möglich... (schwafel... :lol: )

    Recht hat er, der Rolf. Und mit "Abtaktbewegung" ist mein Wortschatz jetzt noch reicher (hast Du doch erfunden, oder? ;) ).

    Wenn Du den Arm nicht voll durchziehst, dann kann die Landung auch nicht ordentlich klappen. Insofern ist eine Selbstkontrolle recht leicht möglich. Anfänger verlieren bei der Landung das Gleichgewicht und kippen nach hinten um, weil die Schwungbewegung nicht ausreichend nach vorne geht.

    (Wenn Du aber gegen die Hand wirfst, dann ist die Abtaktbewegung im Foto so in Ordnung. :D )

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • Zitat

    Original von Zickenbändiger

    Recht hat er, der Rolf. Und mit "Abtaktbewegung" ist mein Wortschatz jetzt noch reicher (hast Du doch erfunden, oder? ;) ).

    Stimmt, es liegt jetzt in deinem Ermessen ob ich da ein passendes Wort erfunden habe oder ob meine Phantasie mit mir durchgegangen ist. Tatsächlich beschreibt es nach meiner Meinung jedoch diesen Teil der Wurfbewegung sehr gut.

    Meine sehr persönliche Abfolge nach dem "Schnappen" des Balles:

    Der Wurfarm wird nach hinten geführt - Ausholbewegung
    Der Wurfarm wird mit Ball nach vorne bewegt, [SIZE=7]Überraschung[/SIZE] -Auftaktbewegung
    Der Ball verlässt die Hand durch Lösen der Finger, gleichzeitig klappt das Handgelenk nach vorne - Impulsmoment
    Der Ball ist weg, aber der Arm bewegt sich weiter - Abtaktbewegung

    Das mag für echte Trainer, Lizenzinhaber und diplomierte Sportlehrer zwar falsch klingen, ist aber meine persönliche Einteilung der Wurfarmführung/bewegung. Ist halt Berufskrankheit das ich alles in kleine Prozesschritte zerlege.

    Wer nur zurückschaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

    Einmal editiert, zuletzt von RolfB (10. September 2008 um 14:02)