Igropulo - ein Mann für die Buli?

  • Mir ist beim Spiel gegen Deutschland Konstantin Igropulo aufgefallen. Der scheint ja nach Tutschkin der erste Linkshänder von Format bei den Russen zu sein. Die unendliche THW-HP bringt dann sogar ein paar Details über den Mann. Wäre das nicht mal ein Mann für Spanien oder noch besser die Bundesliga? Die Preise für gute Linkspfoten (kim andersson) z.B.) sind ja astronomisch.

    bei den frauen gibt es ja mit muravej eine spezialistin. lesen und posten hier auch kenner der aktuellen russischen männerhandballszene mit?

  • Sciherlich einer mit ganz viel Potenzial, aber noch isser eben in dem russischen handballsystem gefangen, das heisst so schnell werden wir den wohl leider nicht in Deutschland oder Spanien sehen... Aber wie gesagt unheimlich stark, unheimlich gut ausgebildet...

  • Ja, da ist den Griechen echt ein Riese abhanden gekommen. Als Linkshänder könnte er es sich vielleicht leisten nicht bei Medwedi zu spielen, aber sicher sein sollte man sich da nicht.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Freundschaft!

    Na ja, der erste Halbrechte von Format nach Tutschkin war sicher Alexej Peskow. Er hatte halt Pech mit seinem Kreuzbandriß. Mal sehen was er so zu leisten im Stande ist, wenn er wieder richtig fit ist - jetzt noch die Saison in Celje und dann ab 2009 bei Ciudad Real. Maximow hat ihn auch nicht zufällig gehen lassen. Hinter Igropulo hat Medwedi ja noch das eigentliche Riesentalent auf der Position: Aleksandr Semikow. Er erinnert mich so verdammt an Olafur Stefansson. Gleich Größe, gleiche Figur, ähnliche Art zu spielen, intelligent, kompletter Spieler. Ich mache mir da keine Sorgen, Maximow kriegt den schon kaputt. Ich weiß nicht, warum er nicht mehr Einsatzzeit bekommt. Ist vielleicht auch Pech, daß er Igropulo vor sich hat. Auf der anderen Seite habe ich auch immer ein wenig die Vermutung, daß ihn Maximow bei den Europacupspielen absichtlich versteckt, daß ja niemand aus dem "Westen" auf ihn aufmerksam wird. Ich hoffen auf jeden Fall, daß er den Durchbruch schafft. Wahrscheinlich ist er genau der Typ, dem ein bißchen mehr Freiheit gut tun würde, als er bei Maximow hat.

    Was Igropulo angeht, sieht man bei ihm einfach gut, was es ausmacht, wenn nicht alle Spieler einer Mannschaft durch die Maximow-Schule gegangen sind. Er spielt ganz anders als der Rest und sieht dadurch natürlich gut gegen Mannschaften aus, die sich auf das typisch russische, bzw. Medwedi-Spiel eingestellt haben.

    Die Russen waren seit den 60ern noch nie so schwach wie jetzt und ausgerechnet dann haben sie plötzlich einige gute Linkshänder. Ein Treppenwitz. Solange mußten sie mit Rechthändern im rechten Rückraum spielen - Maximow in den 70ern, nach ihm Anpilogow Ende der 70er/Anfang der 80er. Johannes Krause hat das bei einer Übertragung auch angesprochen. Witzigerweise hat er Oleg Gagin als Beispiel für einen Linkshänder hingestelllt, der immer durchspielen mußte. Aber gerade zu der Zeit hatte man mit Raimondas Valuckas außnahmsweise einen weiteren guten Halbrechten, der Linkshänder war. Nach den Beiden kam Aleksandr Tutschkin, der auch wieder alleine war. Wenn er mal nicht spielte, hatte man dann Schewzow oder Scharowarow als Ersatz, die beide natürlich besser als Rechtsaußen waren. Nach dem Zerfall der Sowjetunion hat dann erstmal Weißrußland den Superrückraum mit Jakimowitsch, Paratschenko und Tutschkin geerbt und die Russen hatten keinen tauglichen Linkshänder, haben ihre Titel trotzdem geholt, mit Gorpischin, Chodkow oder Pogorelow etc. auf Halbrechts. Dann kam ja Tutschkin wieder zurück. Seitdem der aufgehört hat, kommen plötzlich die Linkshänder.

    2 Mal editiert, zuletzt von ALF (25. August 2008 um 11:10)

  • Zitat

    Original von meteokoebes
    Ja, da ist den Griechen echt ein Riese abhanden gekommen. Als Linkshänder könnte er es sich vielleicht leisten nicht bei Medwedi zu spielen, aber sicher sein sollte man sich da nicht.


    Da die Ära Maximov in der russischen Nationalmannschaft ja nun beendet ist, besteht die Chance das wieder mehr russische Talente in andere europäische Ligen wechseln werden.

  • Freundschaft!

    Zitat

    Original von Arcosh


    Da die Ära Maximov in der russischen Nationalmannschaft ja nun beendet ist, besteht die Chance das wieder mehr russische Talente in andere europäische Ligen wechseln werden.


    Den Einwand wollte ich auch schon bringen, aber der (ungesunde) Einfluß Maximows im russischen Handball ist auch ohne Nationaltraineramt nicht zu unterschätzen.

  • Die Russen kennen sich ja auch gut damit aus, Macht offiziell abzugeben, eine Marionette einzusetzen und sich eins ins Fäustchen zu lachen :rolleyes:

  • Zitat

    Original von Wieland

    wie meinen? war der mann vorher grieche? du sprichst in rätseln.

    Irgendein Elternteil stammt aus Griechenland. meteo wird dir bestimmt sagen können, welches ;)

  • Zitat

    Original von Wieland

    wie meinen? war der mann vorher grieche? du sprichst in rätseln.

    Weiß nicht, ob er von Anfang an zwei Staatsbürgerschaften hatte, aber bis 2005 wurde er von der EHF als Grieche namens Igropoulos geführt ;)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Freundschaft!

    Er hat aber in Rußland mit dem Handballspiel begonnen. Er ist 2001 von SKA Stawropol nach Athen gewechselt. Und dann auch erst wieder dorthin zurück, bevor er nach Tschechow ging.

  • Ich bin baff über soviel wissen. Wir kriegt man das mit? nur durch die CL-Auftritte der Russen? Wo kann man so was lesen?

    Wenn ich so recht drüber nachdenke dürfte neben den Verhinderungstaktiken von Maximow (darüber hatte man ja schon im Fall von Zacharow gelesen) die Tatsache, dass die genannten Spieler alle in Moskau spielen einen gewichtigen Punkt spielen. Die Stadt schwimmt im Geld und da werden auch die Handballer wohl nicht gerade darben. Ökonomischer Wechseldruck wie zu Beginn der 90er scheidet da wohl leider aus.

    ALF: Du hast Gagin angesprochen. Der war doch der Ur-Russe in der Bundesliga und war am Ende Trainer in Erlangen. Was ist aus dem geworden? Noch in Deutschland?

    2 Mal editiert, zuletzt von alter Sack (25. August 2008 um 22:19)

  • Freundschaft!

    Tja, wahrscheinlich ist Gagin noch in Deutschland. Habe lange nichts gehört. Als letztes muß er wohl bei Römerwall Trainer gewesen sein. Und wenn er dann nichts mehr mit dem Handball zu schaffen hatte, ist es schwer das weiter zu verfolgen.

    1987 kam Juri Klimow als Trainer nach Milbertshofen. Dabei war von Anfang an klar, daß er einen Spieler mitbringen würde, nur eben nicht welchen. Da war erst ein anderer Name im Gespräch, ich weiß nicht mehr, wer das war. Ich muß mal Akten studieren, vielleicht finde ich es dann. Jedenfalls hatte Milbertshofen damals mit Mile Isakovic schon einen Ausländer. Es war dann natürlich klar, daß bei Klimow dann Gagin erste Wahl war. Isakovic ist dann wieder zu Metaloplastika Sabac zurück gegangen und dann ein Jahr später. Man kann schlecht Außen mit Rückraumspieler vergleichen, aber Isakovic gehört für mich zu den besten 10-20 Spielern aller Zeiten und da zähle ich Gagin ganz sicher nicht dazu. Von daher wars schade um Isakovic.

    2 Mal editiert, zuletzt von ALF (25. August 2008 um 23:08)

  • Wo du es gerade erwähnst. Mil ist trotz einer bezahlten Landesligamannschaft in die Bezirksoberliga abgestiegen und nun gibts kein Geld mehr und die besseren sind glaube ich auch nach Trudering gegangen. Eigentlich sehr traurig, wenn man weiß wie gut sie mal waren.

    Zitat

    Original von meteokoebes
    Wenn man sich demonstrativ hinter den Trainer stellt, bringt man sich nur in Stellung, um ihm in den Rücken fallen zu können ;)

    no pain, no glory