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Kieler Nachrichten:
Herr Omeyer, nach sechs Jahren Montpellier nehmen Sie eine neue Herausforderung beim deutschen Meister THW Kiel an. Alles ging sehr schnell. Sind Sie und Ihre Familie darauf eingerichtet?
Thierry Omeyer:
Natürlich gilt mein Augenmerk primär dem Erlernen der neuen Sprache. In der Schule habe ich sieben Jahre lang Deutsch gehabt. Aber das liegt so lange zurück, das meiste habe ich vergessen. Verstehen kann ich allerdings fast alles, es wird keine Probleme geben. In der Halle komme ich mit der Handballsprache gut weiter. Also mit Händen, Füßen und Andeutungen. Das verstehen alle. Stützen werde ich mich aber auf die Sprachschule, die der THW anbietet. Da zudem Laurence sehr gut Deutsch spricht, intensivieren wir das auch zu Hause. Nikola Karabatic hat schon nach einem halben Jahr sehr ordentlich Deutsch gesprochen, da möchte ich auch hinkommen.Kieler Nachrichten:
Barcelona liegt knapp zweieinhalb Autostunden von Montpellier entfernt. Ihnen lag auch ein Angebot vom FC vor, diesem sehr renommierten Klub. Warum haben Sie sich gegen Barca und für den THW entschieden?
Thierry Omeyer:
Kiel und die Handball-Bundesliga gelten in Handballerkreisen als größte Herausforderung schlechthin. Jedes Heimspiel vor der Kulisse von 10 000 begeisterten Zuschauern zu spielen, das ist ein echter Traum. Hinzu kommen die Auswärtsspiele, die fast alle ausverkauft sind, und das bei Hallenkapazitäten wie Köln mit fast 20 000, oder Kronau mit 14 000 und Hamburg mit 12 000 Plätzen. In Montpellier hatten wir zwar auch oft 3000 Fans und eine volle Halle, aber auswärts gab es meistens Trauerspiele. Es kamen nur 600 oder weniger Zuschauer. Abgesehen von den Fans ist die Bundesliga vor allem sportlich höchst reizvoll, die beste Liga der Welt.Kieler Nachrichten:
Sie waren 2001 Weltmeister, sind aktueller Europameister und haben mit Montpellier die Champions League gewonnen. Welcher Titel ist Ihnen am wichtigsten?
Thierry Omeyer:
Alle haben für mich einen besonderen Stellenwert. Dennoch ist der EM-Gewinn aus diesem Jahr mein schönster Erfolg. Ich war die klare Nummer eins und wurde außerdem zum besten Torhüter des Turniers gewählt.Kieler Nachrichten:
In Kiel gibt es mit Henning Fritz und Mattias Andersson bereits zwei überragende Torhüter. Was erwarten Sie von dem Zusammenspiel mit den beiden?
Thierry Omeyer:
Ich habe Henning und Mattias aus der Ferne beobachtet und weiß, dass beide vorzüglich sind. Vor allem ist Henning seit der WM in Portugal 2003 jedem französischem Handball-Fan ein Begriff. Unvergessen sind seine emotionsgeladenen Duelle mit Bertrand Gille. Diese Aggressivität, das macht Henning stark, davon kann jeder Torhüter nur lernen. Aber ich nehme die Herausforderung an und freue mich auf das Zusammenspiel.
Kieler Nachrichten:
Aggressivität ist neben Reaktionsschnelligkeit auch Ihre große Stärke. Ihr ehemaliger Mitspieler, Bruno Martini, soll Sie in Ihrer Spielweise sehr beeinflusst habe?
Thierry Omeyer:
Das stimmt. Bruno kam eines Tages zu mir und sagte: "Thierry, wenn du ein Tor kassiert, steckst du es einfach weg und nimmst die Schuld auf dich. Ein Fehler! Nicht du bist Schuld, sondern deine Abwehr. Schreie sie an, bekomm deinen Laden in den Griff und zeig dich." Diese Ratschläge habe ich verinnerlicht und im Spiel umgesetzt. Ich bin mir sicher, dass es mich weitergebracht hat.Kieler Nachrichten:
Sie sollen ein Handball-Besessener sein und sich alles ansehen, was es über Ihren Sport zu sehen gibt.
Thierry Omeyer:
Das ist richtig. Ich lasse keine Sendung aus. Der Dienstag mit dem Spiel der Woche beim DSF war immer ein Pflichttermin. Dabei habe ich auch die Bundesliga und ihre Spieler kennen gelernt. Die einzelnen Wurfbilder sind bereits in meinem Kopf gespeichert.Kieler Nachrichten:
Sind Sie auch sonst ein Sportfreak?
Thierry Omeyer:
Ja. Dabei haben wir in Frankreich das Glück, mit der L'Equipe eine tägliche Sportzeitung lesen zu können. Die fresse ich auf, und die werde ich auch täglich nach Kiel geliefert bekommen.Kieler Nachrichten:
Wann kommen Sie nach Kiel?
Thierry Omeyer:
Nächste Woche mit Laurence. Dann schauen wir nach einer Wohnung oder einem Haus. Anschließend geht's zurück nach Montpellier, um dort den Abgang zu organisieren. Danach fahre ich gemeinsam mit Nikola per Auto nach Kiel. Am 16. Juli ist erster THW-Treff. Ich habe gehört, dass wir die Saison mit Golfen in Hohwacht beginnen. Ich treffe vermutlich keinen Ball, aber ich freue mich drauf.(Das Interview führte Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 30.06.2006)
Interview mit ....
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ist laurence n frauenname?
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Wetzlarer Neuzugang Marcus Hock im Interview
Rund zwei Wochen vor dem Trainingsstart (Samstag, 15. Juli 2006 um 19.00 Uhr) ist der ersten Neuzugang des Handball-Bundesligisten HSG Wetzlar in Mittelhessen eingetroffen. Rückraumspieler Markus Hock hat, zusammen mit Freundin Katrin, seine Wohnung im Wetzlarer Stadtteil Dutenhofen bezogen. In einem ersten Interview gibt Marcus Hock Auskunft über seine Beweggründe für den Wechsel nach Wetzlar und seine Erwartungen die neue Spielzeit."Wir sind natürlich froh, dass Marcus und seine Freundin hier in Dutenhofen eine schöne Wohnung gefunden haben. Wir werden versuchen ihnen die Eingewöhnungsphase so einfach wie möglich zu machen, wobei das hier, da kann ich auch aus eigener Erfahrung sprechen, eigentlich nie ein Problem war", so Axel Geerken vom HSG-Management. "Sportlich haben wir mit Marcus eine weitere Alternative im linken Rückraum und in der Deckung. Er hat in der vergangenen Saison in Melsungen bewiesen, wie stark er spielen kann und ich bin mir sicher, dass er mit Lars Kaufmann in Angriff und Abwehr ein starkes Duo bilden wird."
Seine letzten Urlaubtage verbringt "Hocki" derzeit mit Kisten auspacken, Löcher bohren und Lampen aufhängen. Zusammen mit Freundin Kathrin hat der 24-jährige die ehemalige Wohnung des nach Gummersbach angewanderten Griechen Alexis Alvanos bezogen. Jetzt heißt es die verbleibende Zeit vor der sicherlich schweißtreibenden Vorbereitung zu nutzen, um sich in den 110 Quadratmetern gemütlich einzurichten, schließlich soll Marcus ganze Konzentration ab Mitte des Monats der Vorbereitung auf die kommende Bundesliga-Saison gehören. "Deshalb verbringe ich derzeit fast den ganzen Tag in unseren neuen vier Wänden, um rechtzeitig zum Trainingsstart fertig zu werden", so der Rechtshänder, der neben dem Handball auch noch ein Fernstudium zum Sportfachwirt absolviert.
Freundin Kathrin Hanke hat im Gegensatz zu Marcus ihren Trainingsauftakt bereits hinter sich gebracht. Die 24-jährige Kauffrau für Bürokommunikation ist lange Jahre für den Bundesligisten SG 09 Kirchhof auf Torejagd gegangen und wird in der kommenden Spielzeit für den heimischen Regionalligisten SG Kleenheim, bei dem mit Christiane Bork-Werum eine weitere HSG-Spielerfrau spielt, auflaufen.
Wir haben Neuzugang Marcus Hock in seiner neuen Wohnung besucht und ihn zu seinen persönlichen und sportlichen Zielen in Wetzlar befragt.
Nach vier Jahren im Trikot des Liga-Konkurrenten MT Melsungen hast Du den Nordhessen den Rücken gekehrt und bist nach Wetzlar gewechselt. Was hat Dich dazu bewogen?
Marcus Hock:
Bis auf die vergangene Saison war ich in Melsungen immer Stammspieler und hatte viele Spielanteile. Das war letztes Jahr leider nicht mehr so. Durch die Verpflichtung von Gregorios Sanikis bin ich vor allem im Angriff nur noch selten eingesetzt worden. Da mein Vertrag zum Ende der abgelaufenen ausgelaufen ist und von den Melsunger Verantwortlichen keiner auf mich zukam, habe ich mich umgeschaut und in Wetzlar zugesagt. Ich denke hier eine interessante Herausforderung gefunden zu haben. Die HSG hat in der nächsten Saison eine junge, talentierte Mannschaft. Außerdem haben wir tolle Fans und eine beeindruckende Arena – was will man als Handballer mehr.Mit Lars Kaufmann verfügt die HSG Wetzlar über einen torgefährlichen Rückraumspieler auf Deiner Position. Wie groß siehst Du die Gefahr auch hier im Angriff zumeist auf der Bank Platz nehmen zu müssen ?
Marcus Hock:
Lars ist nicht ohne Grund von Heiner Brand in die Nationalmannschaft berufen worden und hat bei den Länderspielen gegen Spanien auch gezeigt, dass er bei der WM 2007 ein wichtiger Spieler für Deutschland werden kann. Aber auch er kann nicht immer 60 Minuten durchspielen. Er braucht wie jeder Handballer seine Pausen, um mal durchpusten zu können. Ich denke, wir werden uns da sehr gut ergänzen. Außerdem gibt es im Rückraum auch andere Positionen auf denen ich spielen kann!Jetzt ziehst Du ja derzeit um. Gibt es denn im Wetzlarer Kader Spieler, die Du schon kennen gelernt hast?
Marcus Hock:
Ich war in der abgelaufenen Saison ja schon ein paar Mal in der RITTAL Arena und habe bei den wichtigen Spielen um den Klassenerhalt die Daumen gedrückt. Da habe ich mich schon mit einigen Spielern unterhalten können. Außerdem habe ich mit Lars Kaufmann bereits in der Jugend- und Juniorennationalmannschaft zusammengespielt. Auch Mario Clößner kenne ich schon seit längerem. Zudem hat mit unser Torhüter Nikolai Weber netterweise beim Umzug geholfen.Wie sehen Deine persönlichen Ziele im HSG-Trikot aus und was denkst Du, kann die HSG Wetzlar in der kommenden Saison erreichen ?
Marcus Hock:
Zunächst einmal möchte ich mich hier schnell einleben, sowohl privat als auch sportlich und dann hoffe natürlich so viele Spielanteile wie möglich zu bekommen. Ich denke, dass wir diese Saison ausgeglichener besetzt sind als die Mannschaft des vergangenen Jahres. Wir haben auf jeder Position mindestens zwei Spieler und das wird sich über die Dauer der Saison auszahlen. Am Ende der letzten Runde hatte die HSG gerade einmal noch drei durchschlagskräftige Rückraumspieler. Da ist man leicht auszurechnen. Ich glaube, weil wir viele junge, deutsche Spieler in unseren Reihen haben, werden wir einen guten Teamgeist in der Mannschaft haben und uns auch außerhalb des Feldes gut verstehen!
quelle:handballworld.de -
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Sport1-Interview mit Omeyer: "Konkurrenzkampf gut für das Team"
Sport1: Die Handball-News im Internet.
Aus Sport1:
Kiel - Er ist der teuerste Transfer der Vereins-Geschichte. Einen sechsstelligen Betrag hat der THW Kiel in Thierry Omeyer investiert. Als Europameister und Allstar der EM 2006 wechselt der 29-Jährige für vier Jahre vom französischen Meister HB Montpellier zu den Schleswig-Holsteinern.
Dabei lief Omeyers Vertrag in Montpellier noch bis 2009. Dort war der Schlussmann ein Garant für Titel und Erfolge. Je viermal wurde Montpellier Meister und Pokalsieger. Der Höhepunkt war der Gewinn der Champions League 2003.
Beim zwölfmaligen deutschen Meister wird er große Konkurrenz haben und gemeinsam mit Henning Fritz und Mattias Andersson das beste Torhüter-Trio der Bundesliga bilden. Sport1.de sprach mit dem verheirateten Familienvater über seine Beweggründe für den Wechsel, die Konkurrenzsituation und die Ziele mit dem THW.
Sport1:
Herr Omeyer, Sie hatten in Montpellier einen Vertrag bis 2009. Warum haben Sie sich für einen Wechsel nach Kiel entschieden?
Thierry Omeyer:
Ich wollte in die Bundesliga. Das ist die beste Liga der Welt. Und Kiel ist ein großartiger Verein mit einem tollen Team. Da fiel mir die Entscheidung leicht.
Sport1:
Seit wann gab es Kontakt zum THW?
Thierry Omeyer:
Vor zwei Monaten hat der THW mit meinem Berater Bhakti Ong gesprochen und sich nach meiner Vertragslaufzeit erkundigt. Vor drei Wochen dann hat Kiel entschieden, mich aus dem Vertrag herauskaufen zu wollen. Ich musste mich zwischen Kiel und Montpellier entscheiden. Nun gehe ich zu einem der besten Klubs der Welt.
Sport1:
Haben Sie auch mit Nikola Karabatic gesprochen?
Thierry Omeyer:
Natürlich. Er hat mir von Kiel vorgeschwärmt, hat mir erzählt, was für ein toller Verein das sei. Immer ist die Halle vor, da ist immer Stimmung. Ich will helfen, dass Kiel endlich auch die Champions League gewinnt.
Sport1:
Fällt es ihnen nicht schwer, Montpellier zu verlassen?
Thierry Omeyer:
Natürlich. Ich habe sechs Jahre hier gespielt und tolle Erfolge gefeiert. Trainer, Mitspieler, Präsident, die Fans - sie alle werden mir fehlen. Aber ich bin jetzt 29. Ich denke, das ist ein guter Moment für einen Wechsel. In Kiel kann ich mich weiterentwickeln.
Sport1:
Kiel soll eine hohe Ablösesumme gezahlt haben. Belastet Sie das?
Thierry Omeyer:
Nein. Ich werde immer alles geben. Das war in Montpellier schon so. Druck ist immer da.
Sport1:
Aber ein harter Konkurrenzkampf erwartet Sie. Fritz und Andersson werden sich nicht kampflos auf die Bank setzen.
Thierry Omeyer:
Es wird einen Konkurrenzkampf geben, keine Frage. Fritz und Andersson sind hervorragende Torhüter. Aber ich wechsle nach Kiel, um zu spielen. Ich will zeigen, was ich kann. Der Trainer wird entscheiden. Ich denke, der Konkurrenzkampf ist gut für das Team und jeden einzelnen Spieler.
Sport1:
Derzeit findet in Deutschland die Fußball-Weltmeisterschaft statt. Frankreich spielt da gut mit.
Thierry Omeyer:
Ja, nach einem schwachen Start werden wir immer stärker. Und Zinedine Zidane spielt ein super Turnier.
Sport1:
Bald ist die Handball-WM in Deutschland. Ist da Frankreich ähnlich stark zu erwarten?
Thierry Omeyer:
Wir wollen dorthin, wo auch die Fußballer sind: ins Halbfinale. Wir sind amtierender Europameister und gehören damit automatisch zu den Favoriten. Unser Ziel wird eine Medaille sein.
Sport1:
Es könnte ein spannendes Jahr für Sie werden. Bundesliga, Champions League und WM. Was werden Sie nach Kiel mitbringen?
Thierry Omeyer:
Eine Mentalität, nie aufzugeben. Ein Spiel dauert 60 Minuten, und im Europapokal ist auch bei einer deftigen Niederlage im Hinspiel nie Schluss. Das haben wir mit Montpellier immer wieder gezeigt.
Sport1:
Ist Kiel stark genug, um am Thron von Ciudad Real zu rütteln?
Thierry Omeyer:
Ja, ich denke schon. Der THW hat sehr gute Spieler wie Lövgren, Karabatic oder Andersson. Das ist ein junges Team mit Hunger auf Erfolg. Wir können auch Ciudad Real schlagen. Das ist schwer, aber nicht unmöglich.
(Das Gespräch führte Michael Schwartz, © 2006 Sport1) -
... HSV-Präsident Andreas Rudolph im heutigen Abendblatt:
ZitatAlles anzeigen"Wir wollen kein Anhängsel der Fußballer sein"
Handball: HSV-Präsident Andreas Rudolph vor dem Trainingsauftakt im InterviewVon RAINER GRÜNBERG
ABENDBLATT: Herr Rudolph, die Handballer des HSV beginnen am Sonnabend mit dem Training für die neue Bundesligasaison. Welche Ziele hat der Präsident?
ANDREAS RUDOLPH: Wir wollen uns sportlich verbessern, wieder für den Europapokal qualifizieren und an den ersten drei Plätzen schnuppern, der Qualifikation für die Champions League. Das sind nicht nur meine Ziele, das sind die des Vereins, der Mannschaft und der sportlichen Führung.
ABENDBLATT: Sind die Personalplanungen abgeschlossen?
RUDOLPH: Wir haben uns mit Kyung-Shin Yoon, Bruno Souza, Iwan Ursic und Torwart Per Sandström zielgerichtet verstärkt. Das muß für diese Saison reichen. Wir sondieren bereits den Markt für die kommenden Jahre, denn wir möchten Topstars verpflichten. Der Vertrag mit Roman Pungartnik endet 2007, auf Rechtsaußen sowie im Rückraum Mitte und links sind Neuzugänge denkbar.
ABENDBLATT: Wann wird der HSV deutscher Meister?
RUDOLPH: Das Projekt HSV ist von meinen Vorgängern mit der Perspektive angegangen worden, in dieser Dekade Meister werden zu wollen. Dem schließe ich mich an. Aber auch international wollen wir reüssieren. Warum sollten wir nicht das Finale der Champions League erreichen können?
ABENDBLATT: Nimmt man die jüngsten Äußerungen über angeblich horrende Gehaltszahlungen beim HSV ernst, scheint die Konkurrenz bereits zu zittern.
RUDOLPH: Da geht in Kiel, Flensburg oder Magdeburg offensichtlich die Angst um, daß da in Hamburg etwas heranwächst.
ABENDBLATT: Bei dem Streit geht es vor allem um das Gehalt von Torhüter Johannes Bitter, der 2007 aus Magdeburg kommt. Was verdient Bitter in Hamburg?
RUDOLPH: Den Vertrag kennen nur Bitter und ich. Und wir haben beide nicht vor, über Zahlen zu reden. Sicher ist ein umworbener junger Nationaltorhüter nicht der preiswerteste Spieler, er paßt jedoch absolut in unser Gehaltsgefüge. Und das ist nicht höher als bei anderen Spitzenklubs.
ABENDBLATT: Gibt es finanzielle Privatvereinbarungen zwischen Ihnen und den Spielern?
RUDOLPH: Nein!
ABENDBLATT: Der HSV ist aber weiter von Ihnen und Ihrem unternehmerischen Umfeld abhängig. Wie gefährlich ist das?
RUDOLPH: Ich bin der erste, der diese Abhängigkeit verringern will. Daran arbeiten wir. Neben unserem neuen Trikotsponsor Sanlog haben wir mit der Haspa, der Deutschen Post und Germanwings hochkarätige Partner. Wir sind auf dem besten Weg, durch solides Wirtschaften und sportliche Erfolge wie den Pokalsieg das Vertrauen der Wirtschaft zu vertiefen. Gelingt das nachhaltig, werde ich mich zurückziehen.
ABENDBLATT: Der Fußballverein HSV könnte mit seinem Renommee den Handballern helfen. Wäre es nicht sinnvoll, ein Teil des großen HSV zu werden?
RUDOLPH: Das halte ich für falsch. Wir wären immer nur ein Anhängsel. Wir brauchen die Eigenständigkeit. Natürlich wollen wir mit dem HSV kooperieren und auf vielen Gebieten Synergien schaffen, zum Beispiel beim Merchandising. Deshalb haben wir uns für zwei weitere Jahre die HSV-Raute in Lizenz gesichert.
ABENDBLATT: Der HSV Hamburg ist ein Retortenklub ohne weitere Mannschaften und vor allem ohne Jugendabteilung. Muß sich das nicht schon aus Gründen der Gemeinnützigkeit ändern?
RUDOLPH: Rechtlich sehe ich keine Probleme. Ich bin aber kein Gegner der Jugendförderung, im Gegenteil, wir arbeiten weiter mit dem AMTV eng zusammen. Ich bin jedoch ein Gegner eines Unterbaus. Wir wollen sportlichen Erfolg auf höchstem Niveau und unsere Fans unterhalten. Ich hielte es deshalb für einen ehrlicheren Weg, wenn - wie im US-Sport - auch im Handball irgendwann nur noch Wirtschaftsunternehmen gegeneinander antreten würden.
erschienen am 14. Juli 2006
Mit den Aussagen - besonders zum Unterbau - wird er sich keine Freunde machen. Aber das war wohl noch nie sein Ziel.
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Naja, Freunde machen muss er sich ja auch nicht. Vielleicht ist er ja auch in der Entwicklung nur schon der Zeit ein wenig voraus. Erfolgreiche Jugendarbeit ist halt auch ein enormer Kostenfaktor und wenn die Kosten in der Profiabteilung weiter steigen, dann wird man sich halt überlegen, ob man das Geld für die Profis oder für die Jugend ausgibt.
Bei Minden, Magdeburg und Gummersbach gibt man derzeit noch einen Teil in die Jugend. Für Minden rechnet sich das, denn die bekommen so viele eigene Talente nach, dass sie die Klasse halten und die Schulden reduzieren können. Bei Magdeburg oder Gummersbach geht es hingegen um die Champions League und mögliche Kosten fallen auch für den Hallenausbau noch an. Da kann ich mir eher vorstellen, dass man sich da mal aus Kostengründen etwas in der Jugend zurücknimmt, auch wenn ich das nicht hoffe.
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- Offizieller Beitrag
Seine AUssage zur Gemeinnützigkeit sehe ich auch nicht ganz so locker. Der Verein als Lizenzträger hat in dem Sinne quasi keine Tätigkeit, der Spielbetrieb liegt ja bei einer separaten Gesellschaft. Inwieweit ein Verein ohne ausgeübten Geschäftszweck gemeinnützig sein kann ist für mich sehr fraglich.
Allerdings wüsste ich auch nicht, wo das Problem ist, wenn der Verein nicht mehr gemeinnützig wäre - außer die HBL hätte damit dann ein Problem.
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"Wir wollen in Kiel für Furore sorgen"
München - In der vergangenen Saison hatte der TV Großwallstadt als Siebter den Sprung in den Europapokal nur knapp verpasst.Michael Roth gewann 1984 die olympische Silbermedaille mit dem DHB-Team
Dennoch war man beim Altmeister mit dem Leistungen der Mannschaft durchaus zufrieden.
"Durch unser Verletzungspech mussten wir unsere Zielsetzung etwas revidieren. Das Ergebnis unterstreicht aber trotzdem eine Super-Saison", sagte Trainer Michael Roth im Gespräch mit Sport1.de.
Der TVG-Coach blickt im Interview kurz auf die vergangene Spielzeit zurück, nennt seinen Top-Favoriten auf den Titel in der nächsten Saison und spricht über die Handball-WM im eigenen Land.
Sport1.de: Herr Roth, nur um Haaresbreite haben Sie den internationalen Wettbewerb verpasst.
Michael Roth: Stimmt, aber das war ja nicht unsere Zielsetzung. Wir wollten einen einstelligen Tabellenplatz zwischen Position sechs und neun, das war unser oberstes Ziel. Die vergangenen Jahre hatte der siebte Platz immer zur Europa-Cup-Qualifikation gereicht, letzte Saison leider nicht.
Sport1: Sind Sie deshalb umso enttäuschter?
Roth: Die Enttäuschung war natürlich da. Aber unter dem Strich haben wir eine sehr gute Saison gespielt. Man darf nicht immer nur das Endergebnis sehen. Die Mannschaft hat hervorragende Arbeit geleistet. Sie blieb zum Beispiel elf Mal in Folge zu Hause ungeschlagen und hat die verletzungsbedingten Ausfälle mit sehr viel Kampfgeist wieder wettgemacht.
Sport1: Mit welcher Zielsetzung geht der TV Großwallstadt in die kommende Spielzeit?
Roth: Wir haben gesagt, dass wir das gleiche Ziel wie letztes Jahr ausgeben. Platz sechs bis neun ist realistisch. Wenn die Mannschaft ihr Potenzial umsetzten kann, wir verletzungsfrei bleiben und die Neuzugänge einschlagen, sind wir in der Lage, den sechsten Platz zu erreichen.
Sport1: Der TVG hat sich punktuell verstärkt. Mit Anders Oechsler wurde ein erfahrener Mann verpflichtet. Was erwarten Sie sich von ihm?
Roth: Wir haben zum Glück fast alle Spieler halten können. Es sind nur zwei Leistungsträger weggegangen. Anders Oechsler kann im Rückraum links und in der Mitte spielen, so dass wir variabler sind. Die Durchschlagskraft auf der linken Seite hat letztes Jahr gefehlt. Jetzt sind wir da besser besetzt. Oechsler ist jetzt 26 Jahre alt und im besten Handball-Alter. Er hat immerhin schon drei Jahre Champions League gespielt. Gegen Kiel hat er zum Beispiel zwölf Tore gemacht. Das zeigt, dass der Junge auch mit Druck umgehen kann. Das erhoffen wir uns natürlich von ihm.
Sport1: Gleich der erste Bundesliga-Spieltag führt Sie zum amtierenden Meister Kiel. Ist es eher ein Vorteil, gegen den Top-Favoriten in die Runde zu starten?
Roth: Gegen den THW zu starten, ist gar nicht schlecht. Wir haben ja nichts zu verlieren. Dort wollen wir für Furore sorgen. Es wird natürlich sehr schwierig. Im ersten Spiel ist aber alles möglich, wir können da gleich überraschen. Es ist besser, dort zu starten als bei einem Aufsteiger.
Sport1: Ist der THW auch für Sie Titelkandidat Nummer eins?
Roth: Kiel wird seinen Weg gehen. Der THW hat in der Sommerpause noch einmal zugelegt. Sie haben sowohl für die Torhüterposition als auch im Rückraum links sehr gute Spieler verpflichtet. Mittlerweile ist der THW auf jeder Position doppelt Weltklasse besetzt. Das macht eine absolute Spitzenmannschaft aus. Ich denke, dass Kiel Deutscher Meister wird.
Sport1: Welche Konkurrenten sehen Sie für Kiel?
Roth: Flensburg und Magdeburg werden gute Rollen spielen. Hamburg hat auch sehr gut eingekauft, da muss man abwarten, wie die Zugänge einschlagen. Kiel ist aber schon gefestigt und hat sich sinnvoll ergänzt. Deshalb ist der THW eindeutig der Top-Favorit.
Sport1: Und wer sind Ihre Konkurrenten im Kampf um die Europapokal-Plätze?
Roth: Lemgo, Magdeburg, Hamburg und auch wir werden um die Europapokal-Plätze kämpfen. Aber auch Melsungen hat sich sehr gut verstärkt. Wir müssen sehen, dass wir einen guten Start haben und verletzungsfrei bleiben. Ein Fehler wäre, die restlichen Mannschaften zu unterschätzen. In dieser Liga gibt es keine leichten Gegner. Auch die Aufsteiger aus Balingen und Hildesheim bringen gute Qualität mit.
Sport1: Ihr Vertrag beim TVG läuft nach dieser Saison aus. Hängt eine Weiterbeschäftigung vom Saisonausgang ab?
Roth: Ich denke nicht, dass die Vertragsverlängerung von der Saison abhängt. Es wurden schon erste Gespräche geführt. Aber ich bin ja kein reiner Profi-Trainer, sondern habe nebenher noch eine Agentur. Aber bisher hat das alles sehr gut geklappt und es gibt keinen Anlass, die Arbeit nicht fortzusetzen. Es kann durchaus sein, dass der Vertrag bald verlängert wird. Vom Verein besteht auf jeden Fall das Interesse. Es sind noch einige Details zu klären. Wenn alles insgesamt passt, dann arbeiten wir weiter.
Sport1: Ein Blick voraus auf die WM im eigenen Land: Kann im Handball eine ähnliche Euphorie entstehen wie bei der Fußball-WM?
Roth: Ich denke schon. Gerade im Handball ist der Heimvorteil noch extremer ausgeprägt. Die Hallen werden voll sein, es wird eine tolle WM. Die Medien werden groß mit einsteigen, Handball wird noch bekannter werden. Viele Leute, die noch nie bei einem Spiel waren, werden zuschauen.
Sport1: Jürgen Klinsmanns Truppe schwamm auf dieser Euphorie-Welle und spielte erfolgreichen und begeisternden Fußball. Trauen Sie der Mannschaft von Heiner Brand ähnliches zu?
Roth: Die Nationalmannschaft hat die große Chance, über sich hinaus zu wachsen und ich denke auch, sie wird das tun.
Das Gespräch führte Joachim MayershoferQuelle:Sport1
Und nun ein Interview mit Stefan Hecker!
ZitatAlles anzeigenInterview mit Stefan Hecker
20.07.2006
Fragt man ihn nach der exakten Zahl seiner Bundesliga-Einsätze, so bleibt er die Antwort schuldig. Kein Wunder, wenn man wie Stefan Hecker nahezu 25 Jahre in der Liga aktiv war.
Seit etwas mehr als einem Jahr Stefan Hecker ist der 159-fache Nationalkeeper als Geschäftsführer des VfL Gummersbach tätig. Und hat in diesem Sommer alle Hände voll zu tun: Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte qualifizierten sich die Oberbergischen für die Champions League, zugleich gilt es, acht Zugänge zu integrieren.Herr Hecker, kürzlich war zu lesen, dass Sie souverän das erste Golfturnier der neu gegründeten "Golfhands" – der golfspielenden Handballfreunde – gewonnen haben. Darf man dazu gratulieren?
Hecker: Eigentlich nicht. Ich habe überhaupt keine Ahnung, wie es zu dieser Meldung kam. Ich habe zwar mitgespielt, aber ich war an diesem Tag alles andere als gut. Dass ich gewonnen habe, muss ein Gerücht sein, weil ich im Golf eher ein Totalausfall bin. Auch, weil ich zurzeit nur wenig Zeit habe, mich zu verbessern.
In Gummersbach verlief die Sommerpause nach der Qualifikation zur Champions League durchaus turbulent ...
Hecker: Das mag so erscheinen, angesichts der zahlreichen Zu- und Abgänge innerhalb unseres Kaders. Aber turbulent war eigentlich eher der Januar, als wir versuchten, mit Nick (Kyung-Shin Yoon, die Red.) einen neuen Vertrag auszuhandeln und wir uns nicht einig wurden. Andererseits muss man das eben auch locker sehen, wenn Spieler andere Ziele haben und den Verein verlassen möchten. Das muss man halt akzeptieren.
Acht Spieler, darunter so prominente wie Yoon und von Behren, gingen, acht neue kamen: Das nennt man wohl einen Totalumbruch.
Hecker: Das sehe ich anders. Wir haben lediglich zwei Spieler aus der ersten Sieben ziehen lassen müssen. Viele Spieler, die sich für einen Wechsel entschieden haben, standen bei uns in der zweiten Reihe und wollen nun bei anderen Vereinen ihre Chance suchen. Dafür habe ich vollstes Verständnis. Außerdem sind wir doch nicht blöd: Wir haben uns mit den Wechseln keineswegs selbst geschwächt. Wir setzen das Konzept der Verjüngung der Mannschaft konsequent um und haben durchaus sehr gute Spieler für die kommende Saison verpflichtet.
Dennoch: War denn ein solch radikaler Schritt notwendig?
Hecker: Ich denke schon. Allein Nick hätten wir gern behalten, aber das war am Ende finanzielle nicht mehr zu machen. Wir wollen hier vernünftig wirtschaften, ergo haben wir geringere Möglichkeiten als die Branchenführer andernorts. Das versuchen wir zu kompensieren, indem ich von morgens bis abends durch die Gegend fahre und versuche, Sponsoren zu akquirieren.
Man darf aber davon ausgehen, dass die personellen Planungen damit abgeschlossen sind, oder?
Hecker: Ja, davon darf man ausgehen. Natürlich hätte ich gern noch einen Super-Mittelmann verpflichtet, um über entsprechende Alternativen zu verfügen. Aber wie gesagt: Dazu fehlen uns die finanziellen Mittel und wir wollen auch weiterhin vernünftig wirtschaften.
Zudem präsentierte Aufsichtsratschef Hans-Peter Krämer eine überraschende Wende in der Trainerfrage.
Hecker: Velimir Kljaic hat erklärt, dass er gerne mehr Ruhe hätte, um sich um private Dinge zu kümmern. Zudem kam uns – das will ich nicht verhehlen – die Bitte Velkos, seinen Vertrag aufzulösen, nicht ganz ungelegen. Alfred Gislason hätte spätestens im kommenden Sommer ohnehin das Team übernommen. Ergo konnten wir mit ihm schon heute eine Langfristige Lösung anbieten. Dass er das Team von Beginn an neu formieren kann, betrachte ich als absolut positiv.
Geschah die Trennung von Velimir Kljaic tatsächlich wie allerorts behauptet in gegenseitigem Einvernehmen?
Hecker: Das kann man wohl sagen. Wie anders ist es zu erklären, dass Velko noch immer beim Training auftaucht und Alfred Gislason hilft, die Mannschaft rascher kennen zu lernen.
Alfred Gislason, der noch vor wenigen Wochen die isländische Nationalmannschaft gegen Schweden zur WM nach Deutschland führte, trainiert auch weiterhin die Auswahl seines Landes. Kann das gut gehen?
Hecker: Natürlich wird das gut gehen, da es ja nur für einen sehr überschaubaren Zeitraum sein wird, nämlich nur bis zum Ende der WM in Deutschland. Zwei seiner Nationalspieler hat er ja sogar bei uns unter Vertrag. Und während der WM ist von unseren Spielern ja eh kaum jemand hier, da die meisten mit ihren Nationalteams bei der WM sind.
Was macht Kljaic?
Hecker: So wie es aussieht, wird er zunächst einmal ein halbes Jahr in seine Heimat zurückkehren. Und noch ist er ja nicht fort. Er wird mit der Mannschaft noch Abschied feiern und in der kommenden Saison sicher noch zu einigen Spielen zurückkehren.
Und die Kölnarena? Wie viele Spiele des VfL werden in der kommenden Saison dort ausgetragen?
Hecker: Geplant und festgelegt sind bislang insgesamt acht der 17 Heimspiele.
Und wenn der VfL das Finale in der Champions League erreichen sollte, dann wird das doch ganz sicher auch dort stattfinden.
Hecker: Wenn es denn so sein sollte, werden wir darüber ganz sicher nachdenke. Erst einmal aber gilt es, die Vorrunde zu überstehen. Und dann können – je nach Saisonverlauf – schon noch weitere Spiele in der Kölnarena stattfinden.
Wagen Sie bei einer so grundlegend veränderten Mannschaft eine Prognose hinsichtlich des Saisonziels?
Hecker: Ich kann nur sagen, dass für uns die Saison nur schwer vorhersehbar ist. Der THW Kiel ist sicher die Nummer eins. Dahinter gibt es sechs, sieben Teams – darunter der TBV Lemgo, der SC Magdeburg, der Hamburger SV und die SG Flensburg-Handewitt –, die mit dem VfL Gummersbach auf Augenhöhe um die entsprechenden Platzierungen kämpfen.
Das Gespräch führte Arnulf Beckmann
Quelle:Handballwoche
VfL-Coach Gislason präsentiert die VfL-Neuzugänge
ZitatAlles anzeigenVon MARCUS BÖTTCHER
Trainer Alfred Gislason (ganz rechts) und seine Neuzugänge für die Saison 2006/2007.
Foto: WeiserGummersbach – Alfred Gislason ist ein Mann wie ein Baum. Seinen stechend blauen Augen entgeht nichts. Der Isländer hat eine Aura absoluter Autorität. Das ist wichtig, schließlich ist nicht nur er neu sondern mehr als die halbe Mannschaft.
Im EXPRESS stellt er die Truppe vor, mit der der 46-Jährige endlich wieder Titel nach Gummersbach bringen will:
1. Momir Ilic (24): „Ilic ist ein junger halblinker Rückraumspieler. Er ist mit seinen zwei Metern körperlich enorm stark. Hat eine starke letzte Champions-League-Saison mit Gorenje Velenje gespielt. Er hat großes Potenzial.“
2. Vedran Zrinic (26): „Er ist ja der Pechvogel überhaupt. In jeder anderen Nationalelf hätte er den Stammplatz sicher, doch bei seinen Kroaten hat er den Weltklasse-Rechtsaußen Dzomba vor sich. Trotzdem ist er ein Klasse-Mann – und wird das bei uns zeigen.“
3. Jörg Lützelberger (21): „Hat in der 2. Liga eine Super-Saison beim Tuspo Obernburg gespielt. Er ist ein junger deutscher Kreisläufer, dem man den unbedingten Willen anmerkt. Er will es einfach schaffen, er will sich durchsetzen. Lützelberger kann in seinem Alter viel von Robert Gunnarsson lernen, ihn aber auch mal entlasten.
4. Alexis Alvanos (26): „Nach dem Weggang von Kyung-Shin Yoon sollAlexis in seine Fußstapfen treten. Er ist zwar nicht so eine Wurfmaschine, aber er ist sehr schnell und hat eine super Übersicht – das ist für unser schnelles Spiel fast wichtiger.“
5. Nándor Fazekas (29): „Wenn so ein Torhüter auf dem Markt ist, muss man einfach zugreifen. Er ist die Nummer eins bei der ungarischen Nationalmannnschaft. Fazekas spielt mit Übersicht und viel Intelligenz, ihm passieren so gut wie keine leichten Fehler.“
6. Bennet Wiegert (23): „Ich habe ihn schon damals in Magdeburg aus der A-Jugend in die erste Mannschaft geholt. Er ist sehr vielseitig, kann sowohl Linksaußen als auch in der halbrechten Position spielen. Zudem ist er sehr schnell – für mich der beste Allrounder der Liga.“
7. Goran Stojanovic (40): „Ein Torwart mit ganz viel Erfahrung, nicht nur auf Grund seines hohen Alters. Hat letzte Saison überragend gespielt, war Nummer drei der Paradenstatistik. Das sagt alles.“
8. Sverri Jakobsson (29): „Ich kenne ihn seit der D-Jugend, er soll den abgewanderten Abwehrchef Frank von Behren ersetzen. Muss jetzt aber erst wieder rangeführt werden, Jakobsson war über ein Jahr lang zum Studium in den USA. Er will sich aber wieder richtig reinhauen.“
Quelle: Express
Hier auch dieser Fehler, Goran Stojanovic ist nicht der aus Hamburg, der Vierzigjährige!
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Zitat
Original von Diddi
Quelle: Express
Hier auch dieser Fehler, Goran Stojanovic ist nicht der aus Hamburg, der Vierzigjährige!
Dann kann man davon ausgehen, dass der Express sich dieses Interview wohl aus den Fingern gesaugt hat.
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Alfred Gislasson im Express:
ZitatGummersbach – Alfred Gislason ist ein Mann wie ein Baum. Seinen stechend blauen Augen entgeht nichts. Der Isländer hat eine Aura absoluter Autorität. Das ist wichtig, schließlich ist nicht nur er neu sondern mehr als die halbe Mannschaft.
Im EXPRESS stellt er die Truppe vor, mit der der 46-Jährige endlich wieder Titel nach Gummersbach bringen will:
Goran Stojanovic (40): „Ein Torwart mit ganz viel Erfahrung, nicht nur auf Grund seines hohen Alters. Hat letzte Saison überragend gespielt, war Nummer drei der Paradenstatistik. Das sagt alles.“
Verfasser des Artikels: Marcus Böttcher
Das toppt wirklich alles, was man in letzter Zeit so gelesen hat.
Da muß man sich schon fragen, wie unfähig und geradezu dümmlich-dreist man sein darf, um Zeitungsartikel zu schreiben, die von hunderttausenden von Lesern konsumiert werden.
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Freundschaft!
Wer weiß, vielleicht hat man einfach den falschen Alfred Gislason interviewt.
"Der Isländer hat eine Aura absoluter Autorität." Aha!
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EXPRESS-BESUCH GUMMERSBACHS EX-IDOL
Yoon: Blick zurück im ZornHamburg – Neue Frisur, neues Auto, neue Stadt: Kyung-Shin Yoon (33) hat sich verändert. Das Ex-Idol des VfL Gummersbach ist mit Frau und Kind in eine schmucke Drei-Zimmer-Wohnung in Hamburg-Barmbek eingezogen - dennoch kreisen die Gedanken des einstigen Welthandballers beim EXPRESS-Besuch nur um die alte Heimat. „Mein Herz“, sagt Yoon, „ist noch in Gummersbach.“ Kaum ein Wort über Neu-Klub HSV Hamburg.
Stattdessen richtet „Nick“ auf der Fahrt durch Barmbek im neuen R-Klasse-Benz den Blick zurück im Zorn – und hört dabei mit dem Kopfschütteln gar nicht mehr auf.„Ich bin zu nett“, sagt er, „ich habe in Gummersbach zu oft den Mund gehalten. Natürlich wollte ich dort meine Karriere beenden und hätte auch für weniger Geld weitergespielt. Dann so ein Abschied. Meine Frau hat das gar nicht verstanden. Und ich versteh es bis heute nicht.“
Abstecher in ein Restaurant an der Alster. Beim Hefeweizen kommt Yoon auf das VfL-Management zu sprechen. Worte wie „peinlich“, „lächerlich“, „unehrlich“ fallen. Es ist klar: Der Koreaner ist verbittert.
Yoon: „Dass Kljaic (Ex-Trainer, Anm. d. Red.) jetzt schon Platz für Gislason machen würde, war doch vorher schon klar. Von diesem ganzen Radikal-Schnitt bin ich enttäuscht. Wir waren letzte Saison eine große Familie. Und jetzt? Ich kenne nur noch vier Mann dort. Alle anderen sind weg.“
Der Hüne vermisst nicht nur die Pasta von Edel-Italiener Toni, sondern auch seine einstige Wohnung, die jetzt Nachfolger Alexis Alvanos bezogen hat. Die Neu-Orientierung im großen Hamburg fällt ihm schwer. „Meine Frau und ich wollen noch ein zweites Baby. Aber nach dem ganzen Umzugsstress warten wir damit noch ein Jahr. Ich muss mich jetzt erst komplett neu zurechtfinden. Und das mit 33.“
Beim HSV („Wir wollen den Titel holen“) trägt er künftig die Nummer 77, die VfL-Legendennummer 7 wollte er Kollege Matthias Flohr nicht wegnehmen.
Fahrt zurück. Yoon streift sich beim Abschied vor der Haustür nachdenklich durch die blonden Strähnen. „Ist eine Rückkehr nach Karriereende für Sie vorstellbar?“ frage ich. Die Antwort ist deutlich. „Nein. Wir Asiaten sind sehr stolz. Ich möchte später noch ein Jahr nach Japan gehen, eine andere Sprache lernen. Und dann in Seoul an der Uni lehren.“
quelle: http://www.express.de/servlet/Satell…2996745®id=1
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Die sportliche Leitung des TBV Lemgo im Interview: Volker Mudrow und Volker Zerbe ziehen eine erste Bilanz der Vorbereitung
Seit Beginn dieser Saison ergänzt Volker Zerbe das Management des TBV Lemgo in Position des sportlichen Leiters und bildet so das Bindeglied zur Mannschaft. Im Interview mit Trainer Mudrow äußern sich die beiden zum Stand der Vorbereitung und kommentieren auch die neue Art der Zusammenarbeit.
Frage: Wie läuft die Vorbereitung bis hierher und wo steht die Mannschaft?
Mudrow: Die 3. Woche der Vorbereitung ist nun vorbei und das Team zieht nach wie vor super mit. Zu diesem frühen Zeitpunkt wissen wir natürlich noch nicht ganz genau, wo wir stehen. Die letzte Gewissheit wird uns da wohl auch erst der 1. Spieltag bringen, wenn es wieder um Punkte geht. Wir sind aber sicherlich auf dem richtigen Weg. Inhaltlich arbeiten wir derzeit verstärkt daran unsere Deckungsformation zu finden, wobei schon eine gute Tendenz zu erkennen ist. Auch insgesamt gesehen bin ich, soweit man das bisher sagen kann, mit dem Verlauf der Vorbereitung zufrieden.
Zerbe: Von mir nur noch ein ergänzender Punkt: Man kann beobachten, dass die Mannschaft willig ist. Dieses Auftreten wird entscheidend sein für den Verlauf der ganzen Saison.Frage: Wie haben sich die beiden, neben Nachwuchsspieler Malte Schröder, ‚echten’ Neuzugänge Tamas Mocsai und Michael Hegemann in Lemgo eingefunden?
Mudrow: Beide passen menschlich sehr gut zu uns. Handballspezifisch betrachtet müssen Sie zunächst unser Spielsystem kennen lernen. Das sind normale Gewöhnungsprozesse, die nicht von heute auf morgen funktionieren können. Auch hier sind wir aber auf einem guten Weg.
Zerbe: Sie haben gute Ansätze gezeigt, die es zu verfestigen gilt. Diese Entwicklung bedarf aber noch eine gewisse Zeit, denn eine hundertprozentige spielerische Integration ruht immer auf dem Zeitfaktor. In den Gesprächen mit Tamas und Michael wurde deutlich, dass Sie sich bereits in Lemgo wohl fühlen und es Ihnen in der Mannschaft sehr viel Spaß macht. Sehr positiv hervorgehoben haben Sie das zielorientierte Arbeiten innerhalb des gesamten Teams.Frage: Wie seht Ihr eure Zusammenarbeit als Trainer und Sportlicher Leiter?
Zerbe: Da mache ich mal den Anfang. Meine Hauptaufgabe besteht natürlich darin, die Mannschaft durch Planung, Organisation etc. in der Art zu unterstützen, dass sie sich voll auf den Sport konzentrieren kann. Die weiteren Details legen Fynn und ich gerade fest. Allerdings erfolgt von Anfang an eine genaue Abstimmung, die natürlich auch die Zusammenarbeit mit dem Trainer betrifft. In diesem speziellen Verhältnis liegt meine Aufgabe in der unterstützenden Tätigkeit im Hintergrund, um unserem Trainer bestmöglich den Rücken frei zu halten.
Mudrow: Zunächst muss ich sagen, dass sich meine Aufgaben durch die Position des sportlichen Leiters, unabhängig von der Besetzung mit der Person Volker Zerbe, nicht geändert haben. Persönlich haben wir uns schon immer gut verstanden, egal ob im Verhältnis Spieler-Spieler oder Trainer-Spieler. Das wird sich sicherlich auch durch Volkers neue Aufgabe nicht ändern. Ansonsten freue ich mich, dass Volker Zerbe dem TBV erhalten bleibt. So wie ich ihn kenne, wird er seine Aufgabe sehr sorgfältig erledigen und allen Mitarbeitern, mich eingeschlossen, aufgrund seiner Persönlichkeit und mit seiner Erfahrung eine große Hilfe sein.Frage: Mit welchen Erwartungen und Zielen geht Ihr in die neue Saison?
Mudrow: Wir wollen und müssen, und da entspreche ich sicherlich der Meinung der Vereinsführung, auch weiterhin international vertreten sein. Schließlich ist uns allen der Erfolg im EHF-Cup als Höhepunkt der letzten Saison noch in sehr guter Erinnerung. Grundsätzlich wollen wir aber nach wie vor jedes Spiel gewinnen, denn nur so kann man auch sehr viel erreichen. Was dann am Ende herausspringt, wird sich zeigen.
Zerbe: Ich bin überzeugt, dass man sich hohe Ziele stecken muss. Und wir werden alles dafür tun, diese auch zu erreichen. Konkret heißt das für uns, dass wir versuchen müssen uns für die Champions League zu qualifizieren. Darüber hinaus wollen wir auch in den anderen Wettbewerben, also DHB- und EHF-Pokal, soweit wie möglich kommen. Gerade eine Teilnahme in Hamburg würde uns alle sicher wieder einmal sehr freuen.Quelle:TBV-Homepage
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02.08.2006 - Kurz-Interview mit VfL-Trainer Alfred Gislason
vfl-gummersbach.de führte ein kurzes Interview mit dem neuen Trainer des VfL Gummersbach über die Ziele und Eindrücke der Mannschaft.Alfred, was hat für dich den Ausschlag gegeben, zum VfL zu gehen?
Letzes Jahr kamen Hans-Peter Krämer und Stefan Hecker auf mich zu, und nach dem Gespräch war ich von den Plänen, Zielen und den sportlichen Ambitionen sehr angetan.Welchen Stellenwert hat der VfL Gummersbach im deutschen und internationalen Handball?
Der VfL Gummersbach ist durch seine zahlreichen Erfolge in der Vergangenheit national wie international immer noch ein sehr großer Name. Ich möchte daran mitwirken, den Abstand zur absoluten Spitze zu verkürzen und mittelfristig wieder Titel zu gewinnen.Was sind die sportlichen Ziele für die Saison 2006/07?
Wir wollen den neu zusammengesetzten und verjüngten Kader zu einem Team formen. Und wir wollen einen schnellen, taktisch anspruchsvollen und attraktiven Handball spielen. Unser Ziel ist es, in der Champions League eine gute Gruppenphase zu spielen, ins Achtelfinale einzuziehen und mit etwas Losglück so weit wie möglich zu kommen. Darüber hinaus wollen wir uns in der Bundesliga wieder für die Champions League qualifizieren. Das wäre in der kommenden Saison wegen der Umstellung der Mannschaft ein Erfolg. Im DHB-Pokal würden wir natürlich gerne das Final Four in Hamburg erreichen, aber hier kommt es auch auf die Lose an. Wenn es zum Beispiel gleich am Anfang gegen den THW Kiel geht, hat der Pokal das Niveau der Champions League – bekommen wir einen Zweitligisten, wird es natürlich einfacher.Freust du dich auf die Kölnarena?
Sehr sogar! In der Kölnarena habe ich bis jetzt eine positive Bilanz, und so soll es auch bleiben.Welchen ersten Eindruck hast du nach zwei Wochen Training von der Mannschaft?
Ich bin zufrieden mit der Mannschaft, die meisten Spieler sind schon körperlich fit aus dem Urlaub gekommen. Man merkt, dass sie unbedingt etwas erreichen wollen.Wie sieht jetzt die weitere Vorbereitung auf die Saison aus?
In den ersten zwei Wochen haben wir fast nur an der Kraft und Kondition gearbeitet. Jetzt kommen von Tag zu Tag mehr handballerische Elemente dazu wie die Abwehrarbeit, die Taktik und die Gegenstöße. Gegen Ende der Vorbereitung muss die Abwehrarbeit vom Konzept her stehen. Um eine komplette taktische Philosophie und Bandbreite zu realisieren, braucht es aber längere ZeitQuelle:VFL Gummersbach
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Dritter Versuch hat geklappt
OVZ-Interview mit dem neuen VfL-Trainer Alfred Gislason
Seit dem 17. Juli laufen beim VfL Gummersbach die Vorbereitungen für die Saison 2006/07. Neuer Cheftrainer ist Alfred Gislason. Über seine ersten Eindrücke in Gummersbach und die Saisonerwartungen sprach Dieter Lange mit dem Isländer.
Frage:
Sind Sie in Gummersbach schon angekommen?
Gislason:
Danke, ich wohne mit meiner Frau zwar im Augenblick noch im Hotel, aber am 1. September werden wir und unsere beiden noch nicht erwachsenen Kinder ein Haus in der Nähe von Rösrath beziehen. Die Nähe zu Köln war ein Kompromiss an die Kinder, die in der Nähe Kölns die größeren Wahlmöglichkeiten für die Schule haben. Ansonsten gefällt es mir aber sehr gut in Gummersbach.
Frage:
Und sportlich?
Gislason:
Ich habe einen sehr positiven Eindruck von der Mannschaft, die ist sehr motiviert und man merkt es, die will sportlich was erreichen.
Frage:
Wo lag bisher der Schwerpunkt Ihrer Arbeit?
Gislason:
Bisher haben wir sehr viel für die Kraft und Ausdauer getan. Diese Grundlagen sind wichtig, weil mir beim VfL ein anderes Spielsystem vorschwebt. Wir müssen einen schnelleren Handball spielen und unsere Angriffe direkt aus der Abwehr starten. Das war bisher nicht gerade die Stärke des VfL.
Frage:
Wie war der Fitnesszustand Ihrer Spieler nach der Sommerpause?
Gislason:
Recht unterschiedlich. Die meisten Spieler haben offensichtlich ihre Hausaufgaben im Urlaub gemacht, einige aber auch nicht. Außerdem hätte ich gerne eine Woche früher mit der Vorbereitung begonnen. Das müssen wir jetzt aufholen.
Frage:
Sie standen sowohl als Spieler als auch als Trainer schon öfters auf der VfL-Wunschliste. Wie ist es jetzt zu Ihrem Engagement gekommen?
Gislason:
Es ist richtig, dass ich 1983 schon einmal als Spieler mit dem VfL Kontakt hatte. Aber dann ist Petre Ivanescu nach Essen gegangen und ich bin bei TuSEM gelandet. Auch als Trainer hatte ich 1997 ein Gespräch mit dem damaligen VfL-Chef Ernst-Albrecht Lenz. Jetzt ist der Kontakt durch Stefan Hecker gekommen. Nach einem Gespräch mit ihm und Hans-Peter Krämer hatte ich einen positiven Eindruck von dem neuen VfL.
Frage:
Es war schon im vergangenen Herbst bekannt, dass Sie zum VfL kommen würden, wenn Ihr Vertrag beim SC Magdeburg ausgelaufen ist. Warum hat der VfL dennoch Ende 2005 den Vertrag mit Velimir Kljaic noch bis zum 30. Juni 2007 verlängert?
Gislason:
Im November 2005 hatte VfL-Chef Hans-Peter Krämer noch ein Gespräch mit dem Magdeburger Manager Bernd-Uwe Hildebrandt, der ihm klipp und klar erklärte, dass er mich nicht vorzeitig aus dem bis zum 30. Juni 2007 laufenden Vertrag herauslassen wird. Dass ich dennoch sechs Wochen später entlassen wurde, war zu diesem Zeitpunkt nicht abzusehen. Dennoch waren es für mich dort sieben großartige und erfolgreiche Jahre mit dem Gewinn der Champions League als Höhepunkt.
Frage:
Waren Sie ab Ihrer Entlassung in Magdeburg für Velimir Kljaic eine Art unsichtbares Phantom, das im Hintergrund die personellen Fäden zog?
Gislason:
Zuerst einmal zur Klarstellung: Ich hatte und habe immer noch ein tolles Verhältnis zu Kljaic, der ein absoluter Handball-Fachmann ist. Es ist aber sicherlich richtig, dass ich bei der Verpflichtung von neuen Spielern auch gehört wurde. Richtig ist auch, dass ich von der Verpflichtung einiger Spieler, die Kljaic unbedingt haben wollte, abgeraten habe - mit Erfolg.
Frage:
Den VfL haben acht Spieler verlassen. Hätten Sie gerne den ein oder anderen gerne behalten?
Gislason:
Ich hoffte damals, dass man Yoon halten könne, aber nicht um jeden Preis. Das gleiche gilt für Frank von Behren. Auch Steinar Ege ist ein sehr guter Torhüter, aber mit seinen Knieproblemen ist er im Training wenig belastbar.
Frage:
Unter den acht Neuerwerbungen gibt es da ausgesprochene Wunschspieler von Ihnen?
Gislason:
Natürlich: Sverri Andreas Jakobssen ist einer, auch Bennet Wiegert, den ich noch aus meiner Magdeburger Zeit bestens kenne und dem ich damals den Weggang empfohlen habe, um sich sportlich weiter zu entwickeln. Und im Fall Goran Stojanovic mussten wir einfach zugreifen, wenn ein solcher Klassekeeper plötzlich frei auf dem Markt ist. Aber auch bei den übrigen Neuverpflichtungen bin ich natürlich gehört worden. Es wäre doch eine katastrophale Lage für den VfL, wenn ich mit fünf bis sechs Spielern arbeiten müsste, die ich so schnell wie möglich wieder los haben wollte. Wir wollen schließlich etwas Langfristiges aufbauen.
Frage:
Können Sie einmal kurz die Stärken der acht Neuerwerbungen skizzieren?
Gislason:
Zuerst zu den Torhütern: Goran Stojanovic ist ein Torhüter der typischen jugoslawischen Schule, der in Pfullingen gerade eine Supersaison gespielt hat. Er ist unglaublich schnell und an ihm werden wir noch viel Freude haben. Nandor Fazekas ist zu Recht die Nummer eins in Ungarn. Er ist ein technisch sehr guter und sehr erfahrener Torhüter, der einige überzeugende Jahre in Lübbecke hatte. Zusammen mit Christian Ramota haben wir in der kommenden Saison drei gute Torhüter, von denen jeder seine Chancen bekommen wird. Entscheiden muss am Ende die Leistung.
Frage:
Und die Feldspieler?
Gislason:
Sverri Andreas Jakobsson ist ein absoluter Deckungsspezialist, sowohl bei einer 5:1- als auch bei einer 6:0-Abwehr. Seine überragenden Abwehrqualitäten hat er erst kürzlich in der isländischen Nationalmannschaft beim Qualifikationssieg gegen Schweden bewiesen. Bennet Wiegert ist ein vielseitiger Junge, der nicht nur Linksaußen spielen kann; von Hause ist er eher ein Halblinker oder Mittelmann. Vedran Zrinic ist ein sehr intelligenter Rechtsaußen mit internationaler Klasse. Ich bin mir sicher, dass er besonders von Alexis Alvanos profitieren wird. Alvanos ist ein ganz anderer Spieler als Yoon, er ist schnell, hat ein gutes Auge, spielerisch stark, aber auch torgefährlich. Ich denke, dass gerade unsere Rechtsaußen, die von Yoon kaum einen Ball bekommen haben, von ihm profitieren. Er wird zusammen mit Denis Zacharow ein gutes Paar auf Halbrechts bilden. Mit der körperlichen Verfassung Zacharows bin ich derzeit zwar noch nicht zufrieden, aber er bringt alles mit, um ein Weltklassemann zu werden. Ein solcher ist Daniel Narcisse schon, während Momir Ilic einer werden kann. Ilic ist ein sehr starker Abwehrspieler und mit einem Riesenpotenzial im Angriff. Bleibt noch der junge Jörg Lützelberger, der vor Ehrgeiz brennt, sich als junger Spieler aus der zweiten Liga sich erst an die raue Luft in der Bundesliga gewöhnen muss.
Frage:
Die Terminplaner haben Ihnen einen äußerst schweren Saisonstart präsentiert. Sehen Sie darin einen Vor- oder einen Nachteil?
Gislason:
Natürlich ist es für uns als nicht eingespielte Mannschaft kein Vorteil, wenn man direkt am Anfang auf Magdeburg, Kiel und Flensburg trifft, aber dies kann auch den Vorteil haben, dass wir gegen Ende der Saison aus dem Windschatten heraus kommen.
Frage:
Wer wird Deutscher Meister?
Gislason:
Diese Frage ist ziemlich einfach: Für mich ist der THW Kiel haushoher Favorit.
Frage:
Und danach?
Gislason:
Danach kommt ein sechsköpfiges Verfolgerfeld, zu dem ich Flensburg, Magdeburg, Hamburg, Lemgo, Kronau-Östringen und uns zählen. Diese sechs Mannschaften werden die restlichen Champions-League- und Europacupplätze unter sich ausmachen.
Frage:
Und was sind Ihre Erwartungen an den VfL?
Gislason:
Wenn die Konkurrenz in der kommenden Saison auch noch größer und stärker ist, aber für mich ist ein erneuter Champions-League-Platz das erklärte Saisonziel.
(Quelle:OVZ vom 05.07.2006)
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Interview mit Uwe Gensheimer, dem besten Nachwuchsspieler der Saison 2005/06
IM: Du wurdest letztes Jahr zum besten Nachwuchsspieler der Saison gewählt, bist Leistungsträger in Deinem Verein und spielst inzwischen auch für Deutschland. Wie gehst Du mit dieser Situation und dem Druck um?
U.G.: Bis jetzt verspüre ich noch keinen großen Druck. Bei mir überwiegen die Freude am Handballspiel und der Wille gewinnen zu wollen. Die Einsätze in der Nationalmannschaft waren für mich bislang nur ein „Reinschnuppern“. Über die neu gestaltete Auszeichnung des besten Nachwuchsspielers freue ich mich sehr. Dadurch wächst zwar schon der Druck auf meine Person, aber ich kann ihm momentan sehr gut standhalten.
IM: Knapp 2 Wochen vor Saisonbeginn spielen die Rhein-Neckar-Löwen beim uniVersa Cup in Sindelfingen. Wie wichtig ist ein solcher Test für die anstehende Saison und welche Schlussfolgerungen kann man als Spieler daraus ziehen?
U.G.: In erster Linie kann man einen solchen Test nutzen um die Neuzugänge in das Team zu integrieren und die im Training einstudierten Abläufe unter Wettkampfbedingungen anzuwenden.
IM: Wie beurteilst Du das Teilnehmerfeld dieses Turniers im Vergleich zu anderen Turnieren?
U.G.: Betrachtet man das Teilnehmerfeld, so ist der uniVersa Cup mit das beste Vorbereitungsturnier in Deutschland.
IM: Wie wichtig ist der Mannschaft das Abschneiden beim uniVersa Cup?
U.G.: Zu allererst ist es natürlich wichtig, dass sich das Team findet und das Zusammenspiel perfektioniert wird. Natürlich ist aber auch das Abschneiden bei einem solchen Turnier nicht unwichtig. Es geht darum sich im Vorfeld der Bundesliga-Saison Respekt gegenüber den anderen Mannschaften zu verschaffen.IM: Mit Michael Haaß hat ein weiterer junger Nationalspieler den Weg nach Kronau gefunden. Freust Du dich auf Deinen neuen Mitspieler und wie kann er dem Team helfen?
U.G.: Klar freue ich mich auf Michael Haaß. Er ist ein Supertyp, hat einen guten Charakter und passt optimal ins Team. Er ist eine Verstärkung für die Mannschaft und hat in seinem jungen Alter noch genügend Potenzial nach oben. Zudem kennt er aus den Zeiten bei TuSEM Essen schon einige Mitspieler und unseren Trainer Youri Chevtsov.
IM: Uwe, wie war das Gefühl bereits mit 19 Jahren das Trikot der deutschen Nationalmannschaft überzustreifen und für sein Land spielen zu dürfen?
U.G.: Das Gefühl für Deutschland zu spielen kenne ich bereits aus dem Jugend- und Junioren-Bereich. Trotzdem ist es etwas Besonderes das Trikot der A-Nationalmannschaft zu tragen und die Nationalhymne zu singen.
IM: Wie siehst Du deine Chancen bei der WM im Januar zum Kader der Deutschen A-Nationalmannschaft zu gehören?
U.G.: Zuerst einmal muss ich die Leistung des letzten Jahres bestätigen und ausbauen. Ich muss meine Leistung vor allem stabilisieren, um sie in jedem Spiel konstant abrufen zu können. Und dann muss Heiner Brand entscheiden.
IM: Glaubst Du, dass die Euphorie im Lande vom Fußball auf die Handball-WM 2007 überspringt?
U.G.: Ich hoffe es natürlich. Trotzdem wird es schwierig, da Fußball Volkssport Nummer 1 ist. Ein solches Ausmaß an Fanfesten wird es nicht geben, aber die Handballinteressierten werden es sich anschauen.
IM: Wer gewinnt deiner Meinung nach den uniVersa Cup?
U.G.: Ich hoffe wir.
Quelle: http://www.intersport-masters.de
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Sport1: Herr Bitter, ihr letztes Jahr in Magdeburg steht an, der Wechsel zum HSV Handball nach Hamburg steht fest. Was erwarten Sie von den Zuschauern in Magdeburg?
Johannes Bitter: Ich will darauf nicht herumreiten. Ich habe oft genug gesagt, dass ich mich professionell verhalten werde. Ich will beweisen, dass ich zu Unrecht kritisiert werde. Es ist schon teilweise was gekommen nach dem Motto: 'Er kann das nicht, weil er mit dem Kopf schon woanders ist.' Ich werde mehr
als hundert Prozent geben und ein super Jahr hinlegen; dann werden die Zuschauer nicht anders können als mich zu unterstützen.Sport1: Wie haben Sie das Theater um ihren Nationalmannschaftskollegen Henning Fritz mitbekommen? Glauben sie, er wird bei Kiel auf der Tribüne sitzen?
Bitter: Wenn Henning wieder topfit ist nach seinem problematischen letzten Jahr, wird er voll angreifen. Ich denke, dass dann wohl einer der anderen beiden auf der Tribüne sitzen wird. Er war Welttorhüter, da wird er keinem anderen freiwillig den Vortritt lassen. Wenn er vom Kopf her frei ist, ist er für mich in Kiel klar die Nummer eins.
Sport1: Wie ist der Stand der Vorbereitung mit dem SC Magdeburg bislang?
Bitter: Ganz zufriedenstellend. Unser großes Problem sind nur die Verletzungssorgen, denn mit Roggisch, Theuerkauf und Sprenger fehlen drei Stammspieler. Sie werden aber nächste Woche wieder ins Training einsteigen. Die Chance besteht, dass alle bis zum Saisonauftakt wieder fit sind. Das ist dann natürlich die Traumformation und Traumsituation für uns und den Trainer.
Sport1: Wie läuft es denn unter dem neuen Trainer Bogdan Wenta bislang?
Bitter: Es war eine Vorbereitung, die Spaß gemacht hat, weil es mal ein bisschen anderes war. Bei einem neuen Trainer ist man doch immer ein bisschen freier im Kopf, weil man nicht genau weiß, was passiert. So ging die harte Zeit relativ schnell vorbei. Im Prinzip ähnelt sich die Vorbereitung aber bei allen Trainern: Laufen, Kraft, Halle.
Sport 1: Was wollen Sie in ihrer letzten Saison mit dem SC Magdeburg erreichen? Schafft der SC den Einzug in die Champions League?
Bitter: Man muss abwarten, was passiert und ob alle Spieler bis zum Saisonstart wieder fit sind. Dann müssen wir gucken, wie die ersten Spiele laufen. Nach zehn Spielen kann man sicherlich eine realistischere Prognose abgeben. Die Champions League ist das große Ziel. Da gibt es die großen Gegner und das größere Geld. Wenn alle fit werden, ist es sicherlich realistisch.
Sport 1: Und der HSV Handball?
Bitter: Das ist eine Sache, die mich gar nicht interessiert. Ich hab auch gar nicht im Internet verfolgt wie die ihre Vorbereitungsspiele gemacht haben. Das ist absolut zweitrangig ist für mich. Mein Herz ist in Magdeburg.
Das Gespräch führte Thomas Müller - sport1
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Lemgo kannte ich aus dem Fernsehen
Interview mit dem 18-jährigen neuen Spielmacher der HSG Düsseldorf: Andrej Kogut
Sie sind vor einigen Wochen vom Oberligisten TG Cronenberg zur HSG Düsseldorf gewechselt. Nach dem Weggang von Nationalspieler Michael Haaß sind Sie beim Handball-Bundesligisten plötzlich die Nummer eins als Spielmacher. Macht Ihnen das Angst?
Kogut:
Ich mache mir schon Gedanken, wie es laufen wird. Aber Trainer Nils Lehmann vertraut mir. Es ist nicht so, dass mir der Coach ständig Feuer unterm Hintern macht und sagt, dass ich auf Teufel komm raus super Leistungen bringen muss. Aber es ist schon ein besonderer Druck, der da auf mir lastet, weil ich in einer völlig neuen Rolle stecke.Dass Sie nun die Nummer eins sind, war ja so nicht geplant.
Kogut (lacht)
Das stimmt. Ich habe davon im Internet erfahren. Da stand, dass Michael Haaß wechseln wird und ich nun auf der Mitte Nummer eins bin. Abends rief mich dann auch Nils Lehmann an und bestätigte mir das. In dem Moment musste ich schon schlucken, aber er hat mir direkt die Angst genommen und gesagt, dass wir in Philipp Pöter und Jens Sieberger auch noch zwei weitere Spieler auf der Mitte in der Hinterhand haben.Sie wirken 18 Tage vor Beginn der Bundesliga sehr cool. Macht es Ihnen wirklich nichts aus, mit 18 Jahren so eine Verantwortung zu haben?
Kogut
Es macht mir schon was aus, aber ich weiß auch, was ich kann. Ich habe im Team die volle Rückendeckung.Sie hatten beim Turnier in Bad Wildungen Ihre erste „echte“ Bewährungsprobe gegen den TBV Lemgo. Wie war’s?
Kogut
Das war schon super. Ich hatte natürlich einen Riesenrespekt vor der Mannschaft. Schließlich habe ich die Spieler bisher immer nur im Fernsehen gesehen.Sie wären fast mit der Jugend-Nationalmannschaft zur EM gefahren. Warum klappte es nicht?
Kogut
Weil ich bisher nur die russische Staatsbürgerschaft und noch nicht die deutsche habe. Die Behörden waren zu langsam. Schade.Welche Erwartungen haben Sie an die kommende Saison?
Kogut
Ich möchte mich erstmal in der Liga präsentieren und mich an die Spielweise dort gewöhnen. Natürlich will ich auch mein Bestes für das Team geben.StefanieSandmeier führte das Gespräch.
[SIZE=7]Quelle:
Rheinische Post vom 10.08.2006[/SIZE] -
HSV-Präsident Andreas Rudolph: "Wir werden ein gewichtiges Wort bei der Vergabe der Spitzenplätze mitsprechen"
Am kommenden Wochenende will sich Bundesligist HSV Hamburg mit der Teilnahme am Schlecker-Cup den nötigen Feinschliff für die kommende Spielzeit verpassen. Die beginnt für die Hanseaten mit dem Auftaktmatch um den Supercup bereits ein paar Tage früher. Deshalb will Andreas Rudolph, Präsident der Handballer vom HSV Hamburg, sein Team bei diesem hochkarätigen Vorbereitungsturnier persönlich in Augenschein nehmen. Dem 51-jährigen Geschäftsmann, der sein Geld im Health-Care-Bereich verdient, scheint die mäßige vergangene Bundesliga-Saison seiner Handballer trotz des Erfolges im DHB-Pokal noch nicht vergessen zu haben. In dieser Saison soll allerdings vieles besser werden. Arnulf Beckmann unterhielt sich mit ihm.
In zwei Wochen beginnt für den HSV Hamburg mit dem Spiel um den Supercup gegen THW Kiel die neue Spielzeit. Kribbelt es schon?
Andreas Rudolph:
Natürlich. Wir sind beim HSV ganz stolz darauf, dieses Spiel erreicht zu haben. Vor allem sind wir stolz, weil wir das Spiel in diesem Jahr als echter Pokalsieger erreicht haben und nicht wie vor zwei Jahren als Nachrücker nach verlorenem Pokalfinale. Und selbstverständlich bin ich heiß auf die neue Saison.Immerhin hat sich der HSV Hamburg so gut verstärkt, dass das Team von den vermeintlichen Experten zu den Spitzenmannschaften der Liga gerechnet wird.
Andreas Rudolph:
Dazu zählten uns die Handball-Insider auch schon im vergangenen Jahr. Aber in diesem Jahr wird es gelingen. Wir haben uns gezielt verstärkt und werden ein gewichtiges Wort bei der Vergabe der Spitzenplätze in der Liga mitsprechen. Allerdings sprechen wir hier nicht vom deutschen Meistertitel.Was darf man denn von Kyung-Shin Yoon erwarten?
Andreas Rudolph:
Um es auf den Punkt zu bringen: Wir erwarten von Nick, dass er uns in den Situationen weiterhilft, in denen wir in der vergangenen Saison die big points nicht gemacht haben. Er soll mit seiner Routine und mit seiner Einstellung zum Handball das Team mitreißen.Christian Fitzek, Ihr Sportdirekor, prognostizierte, dass zwischen Rang eins und Rang fünf alles möglich ist. Sehen Sie das auch?
Andreas Rudolph:
Rang eins ist für uns nicht erreichbar. Dafür hat sich der ohnehin starke THW Kiel zu gut verstärkt. Aber ich hoffe schon, dass uns eine Platzierung zwischen zwei und fünf gelingt.Wie sehr steckt denn die verkorkste vergangene Saison, die allein dank des Pokalsiegs gerettet werden konnte, noch in den Köpfen?
Andreas Rudolph:
Wir haben in der kommenden Saison eine gezielt verstärkte Mannschaft, die sicher mehr Stabilität haben wird als in der vergangenen Saison. Doch schon in der abgeschlossenen Spielzeit haben wir in einzelnen Spielen unter Beweis gestellt, dass wir mit den Spitzenteams auf Augenhöhe sind. Und dass in den letzten Spielen dann die Konsequenz fehlte, hatte natürlich auch mit dem fehlenden Druck im Kampf um den bereits erreichten Europacup-Platz zu tun. Da wird nichts mehr in den Köpfen meiner Spieler herumspuken.Genial Mehr ! OBI Bau- und Heimwerkermarkt
Supercup, Meisterschaft, nationaler Pokal und auch noch Europacup: Wie wird der HSV die Vierfach-Belastung bewältigen?Andreas Rudolph:
Das wird die Mannschaft stemmen können. Wir haben mittlerweile ein sehr ruhiges, sehr gesetteltes Umfeld geschaffen, in der ruhig und konsequent gearbeitet wird. Die Mannschaft weiß, dass es hohe Erwartungen an sie gibt, aber sie kann sich auch darauf verlassen, dass rundum für sie gesorgt wird.Und welche Ziele leiten Sie aus den gegebenen Voraussetzungen ab?
Andreas Rudolph:
Wir wollen einen Titel, wobei ich, wie gesagt, davon ausgehe, dass die nationale Meisterschaft für uns nicht zu erreichen sein wird. Um das Final Four zu erreichen und – wie im vergangenen Jahr – zu gewinnen, gehört natürlich auch eine Menge Losglück. Ich denke, die realistischste Chance bietet sich uns im Europacup der Pokalsieger, auch wenn sowohl russische wie auch spanische Teams gezeigt haben, dass sie auch außerhalb der Champions League in der Lage sind gegen deutsche Teams zu bestehen.Der HSV bewegt sich in einer Medienstadt, in der dem Team viel Aufmerksamkeit zuteil wird. Befürchten Sie im Falle eines Fehlstarts negative Schlagzeilen?
Andreas Rudolph:
Damit müssten wir leben, wenn es so käme. Andererseits ist es ein Riesenvorteil, in den Medien derart präsent zu sein wie wir es sind. Damit präsentieren wir uns unserem Publikum. Und damit präsentieren wir uns auch unseren Partnern. Doch wenn wir unsere sportlichen Ziele nicht erreichen, dann müssen wir auch Kritik und Häme einstecken können. Uns bleibt nichts anderes übrig.Pokalsieg, Europacup-Teilnahme, tolle Halle und gewaltiges Medieninteresse: Die Voraussetzungen für Handball in Hamburg sind hervorragend. Wird die Handball-Welt in dieser Saison den Durchbruch des HSV zur Spitzenmannschaft erleben?
Andreas Rudolph:
Das hoffe ich sehr. Man darf allerdings nicht vergessen, wie schwer es in Fußball dominierten Großstädten ist, Handball zu etablieren. Das zeigen die Beispiele in München und in Berlin. Dafür haben wir in Hamburg schon viel erreicht. Wir haben sehr ordentliche Zuschauerzahlen und eine enorme Medienpräsenz.Meine Frage zielte eigentlich auf die sportliche Entwicklung ab.
Andreas Rudolph:
Sportlich hoffe ich, dass wir endlich den Durchbruch zur Spitzenmannschaft schaffen und in der Entwicklung den nächsten Schritt gehen.Sie selbst wirken gern im Hintergrund. Was hat Sie angesichts Ihres knapp bemessenen Zeitbudgets dennoch bewogen, ins Management eines Bundesliga-Vereins ein zusteigen?
Andreas Rudolph:
Wenn ich das nur wüsste. Aber ich bin selbst mit Leib und Seele Handballer. Und deshalb hat es mich fasziniert, wie das Team damals, als die Zukunft hier in Hamburg ungewiss war, zusammen gehalten hat. Da wollte ich ganz einfach helfen, dass es hier weitergeht.Ihr Tipp für die kommende Saison: Wer wird Meister und wo landet der HSV?
Andreas Rudolph:
Meister wird der THW Kiel, da bin ich mit sicher. Und wir werden auf dem dritten Rang landen und uns damit für die Champions League qualifizieren.(Quelle:http://www.handball-welt.de)
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Wie David gegen Goliath - mit Kampf, List und Tücke
Vor dem Intersport-Masters in Sindelfingen: Im Gespräch mit Balingens Erfolgstrainer Dr. Rolf Brack
Nur krasser Außenseiter ist Bundesliga-Neuling HBW Balingen-Weilstetten bei der vierten Auflage des Intersport-Masters, welches heute Abend beginnt. In der Gruppenphase trifft der Aufsteiger auf Flensburg-Handewitt, Magdeburg und Kronau-Östringen. Balingens Erfolgstrainer Dr. Rolf Brack sprach mit dem ZOLLERN-ALB-KURIER über den Stellenwert der Veranstaltung im Glaspalast, die Vorbereitung und natürlich die neue Saison, welche am 26. August in Göppingen beginnt.
Balingen, 11.08.2006Welchen Stellenwert hat das Intersport-Masters für Ihre Mannschaft zwei Wochen vor Rundenbeginn gegen FrischAuf?
DR. ROLF BRACK:
Das Turnier besitzt einen hohen Stellenwert, da es nun genau zwei Wochen vor dem Saisonstart in Göppingen sind. Der Formaufbau ist mehr oder weniger abgeschlossen. Es ist nun abzusehen, nachdem fünf Wochen Vorbereitung hinter uns liegen, wer ein bestimmtes, notwendiges Niveau erreicht hat. In Sindelfingen fallen die ersten Entscheidungen, wer im Auftaktspiel im Kader steht. Obwohl Dennis Wilke ein Doppelspielrecht für Haslach/Herrenberg/Kuppingen bekommt und Alexander Job verletzt ist, kämpfen 15 Feldspieler um zwölf freie Plätze.Die Konkurrenz in Sindelfingen ist ungemein stark. Welche Erwartungen setzen Sie in das dreitägige Turnier?
BRACK:
Das ist richtig - mit Flensburg-Handewitt, Kronau/Östringen und Magdeburg haben wir eine sehr schwere Gruppe erwischt. Gegen diese Topmannschaften werden wir in Begegnungen, welche über die reguläre Spielzeit gehen, eine Rückmeldung bekommen, wo die Unterschiede liegen. Diese Erfahrungen gilt es zu nutzen, um die notwendigen Korrekturen anzusetzen und die entsprechenden Maßnahmen im Training umzusetzen. Diese Erkenntnisse werden uns helfen, um vielleicht dem drohenden 0:8-Punktestart doch noch zu entgehen.Nach der Verletzung von Regisseur Alexander Job wäre ein Achtungserfolg für Ihre Mannschaft ungemein wichtig - oder?
BRACK:
Unabhängig von der Platzierung werden für die jungen und unerfahrenen Spieler diese Begegnungen wichtig sein, da die meisten noch keine Bundesliga-Erfahrung für die erste Liga besitzen und sich noch schlecht einordnen können.Stichwort junge Mannschaft. Welche Chance rechnen Sie sich als Aufsteiger für die kommende Saison in der stärksten Liga der Welt aus? BRACK:
Wir möchten einen attraktiven Handball spielen - weg vom 08/ 15-Handball. Dabei geht es mir in erster Linie um Highspeed-Handball mit Herz und Elan. Daraus resultiert im besten Fall auch der Erfolg, welcher gleichbedeutend mit dem Ziel Klassenerhalt ist.In der Pressekonferenz zu den Intersport-Masters haben Sie gesagt, dass Sie zwar noch keine (deutschen) Nationalspieler in der Mannschaft haben, aber einige das Potenzial dazu hätten. Wer sind die potenziellen Brand-Schützlinge?
BRACK: Da fallen mir spontan die zwei deutschen Junioren-Nationalspieler Martin Strobel und Jürgen Müller ein. Strobel ist schon jetzt mit seinen gerade mal 20 Jahren ein perfekter Spieler. Aus meiner Sicht hat er alle Voraussetzungen, um in ein, zwei Jahren in der Nationalmannschaft zu spielen. Jürgen Müller ist mit 19 Jahren schon ein sehr guter Torwart. Hervorzuheben sind seine starke Technik, seine Körpergröße und seine Athletik. Das einzige was ihm noch zum Spitzentorwart fehlt ist die Erfahrung und Persönlichkeit, die er aber im Laufe seiner Karriere noch sammeln kann.Zurück zum Turnier am Wochenende. Wie schaffen Sie es, Ihrer Mannschaft den Respekt vor den großen Mannschaften zu nehmen? BRACK:
Es ist praktisch unmöglich einer jungen Truppe den Respekt zunehmen, den sie vor den erfahrenen Bundesliga-Mannschaften haben wird. Wir müssen versuchen eine ähnliche Mentalität an den Tag zu legen wie beim Kampf David gegen Goliath. Nur mit Kampf, List und Tücke kann es uns gelingen einem großen Klub die Stirn zu bieten.Schöpft Ihre Mannschaft - auch im Hinblick auf den Saisonstart - bei einem Vorbereitungsturnier ihr volles Potenzial aus oder versteckt man die ein oder andere Variante?
BRACK:
Das kann ich heute noch nicht mit Gewissheit sagen. Ich werde mich erst kurz vor dem Spiel entscheiden. Als Varianten für die Abwehr kommen eine gegnerbezogene Taktik oder unsere eigene Taktik in Frage. Nur so viel: Wir spielen eine jugoslawische 3:2:1-Deckung, die von keiner Mannschaft aus der ersten Bundesliga so gespielt wird.Abschließend: Wer wird Ihrer Meinung nach das Intersport-Masters gewinnen?
BRACK:
Die SG Flensburg-Handewitt. Auch die SG Kronau/Östringen hat Chancen.
aus dem Zollernalbkurier -