- Offizieller Beitrag
Ich will mal wieder ein paar Dinge zusammen fassen, die hier in der Diskussion ein wenig durcheinander gehen, erst Recht wenn der Name Hamburg fällt.
Das Lizenzierungsverfahren soll das wirtschaftliche Überleben der Clubs in der NÄCHSTEN Saison sicherstellen.
Fangen wir mit Hamburg an: die haben offensichtlich durch die Insolvenz der alten Gesellschaft keine oder nur geringe Altlasten, der Etat für die neue Saison und die neue Gesellschaft ist gesichert. Was jeder moralisch, ethisch, betriebswirtschaftlich, usw. davon hält, hat mit der Lizenzierung nichts zu tun.
Jetzt im Vergleich Essen: Dort ist der Etat für die neue Saison angeblich auch gesichert, glaube ich gern. Allerdings hat man aus der noch laufenden Saison einen großen Berg Altschulden (wie groß auch immer, aber sicherlich im Millionenbereich). Insofern ist es bei der Prüfung der Lizenzunterlagen für die NÄCHSTE Saison auch immens wichtig zu prüfen, wie die Belastungen aus der LAUFENDEN Saison sich auswirken könnten.
Das Lizenzierungsverfahren soll letztendlich sicherstellen, dass kein Club mitten in der Saison sich verabschieden muss, dann würde eine noch katastrophalere sportliche Verzerrung erfolgen.
Noch ein paar Sätze zu Weinerplan, denn um diese Forderung dreht sich nach meinen Informationen die Lizenzierungsdiskussion. Anscheinend ist die Bewertung dieser Forderung strittig. Herr Schorn geht davon aus, dass man noch einen Betrag bekommen wird, wie hoch auch immer. Entsprechend wird die Forderung mit diesem Betrag bewertet (Niederstwertprinzip). Der Gutachterausschuss stellt dagegen in Frage, ob überhaupt noch Geld von Weinerplan zu erwarten ist und bewertet daher die Forderung mit "0" (strenges Niederstwertprinzip). TusemFan: Im Moment würde die Sparkasse wohl diese Forderung nach objektiven Gesichtspunkten auch nicht mit 50% beleihen, sondern deutlich niedriger, wenn überhaupt.
Zusammengefasst:
Ein Verein darf durchaus Schulden haben (vergleichbar einem "normalen" Unternehmen), er muss aber die Höhe der Schulden realistisch einschätzen (analog die Forderungen auf der Haben-Seite) und ein realistisches Konzept haben, diese abzubauen.
Wenn das Konzept zum Schuldenabbau fehlt, darf es keine Lizenz geben, weil sonst der Kapitaldienst in der nächsten Saison den Verein kaputt macht.
So einfach ist das - oder eben auch nicht.