Beiträge von Systemkritiker

    Die MT wird in der Republik eigentlich nicht wahrgenommen, lediglich von ein paar Eingefleischten. Und das sind immer dieselben, ohne neue Ideen, überkommen eben. Wenn man ankommen will, braucht man einen Generationenwechsel, so leid mir das für manche Altvorderen tut.

    Hopp, Hoffenheim, Rhein-Neckar-Löwen lassen grüßen.

    Wir haben schließlich Braun!!!

    Die Zeit rennt!

    Dieser Artikel in der Badischen Zeitung, Freiburg, spricht für sich. Die Handballer verpassen wieder einmal den Anschluss!

    Handball ist ein Spiel ohne Grenzen, Fußball nicht!

    Die Ausländerbestimmungen in den bekanntesten Mannschaftssportarten in Deutschland sind sehr unterschiedlich — und nicht immer nachzuvollziehen

    FREIBURG. Wie sehen die Ausländerbestimmungen in einigen der bekanntesten Mannschaftssportarten in Deutschland aus? Die BZ hörte sich bei Verbänden um.


    Fussball

    Seit der Saison 2006/07 gibt es in den beiden deutschen Fußball-Profiligen keine Ausländerbeschränkung mehr. Dafür wurde die bei der Europäischen Fußball-Union (UEFA) praktizierte Local-Player-Regelung zur Förderung des Nachwuchses in der Bundesliga eingeführt. Durch die Local-Player-Regelung mussten schon in der davor liegenden Spielzeit mindestens vier lokal ausgebildete Spieler bei den Klubs als Lizenzspieler unter Vertrag stehen. In der laufenden Saison müssen es mindestens sechs und von 2008/09 an mindestens sieben sein. Als lokal ausgebildeter Spieler gilt, wer im Alter zwischen 15 und 21 Jahren mindestens drei Spielzeiten für einen Verein im Bereich des Deutschen Fußball-Bundes spielberechtigt war. Die früher geltende Limitierung von Nicht-UEFA-Ausländern entfiel. Zusätzlich zur Local-Player-Regelung gilt nach aber wie vor, dass mindestens zwölf Spieler mit deutscher Staatsangehörigkeit zum gemeldeten Lizenzspieler-Kader gehören müssen. Joseph S. Blatter, Präsident des Weltverbandes (Fifa), will indes die Statuen mit einer Dreiviertelmehrheit dahingehend ändern lassen, dass ein Verein mindestens sechs Spieler auf dem Feld haben muss, die für die Nationalmannschaft des betreffenden Verbandes spielberechtigt wären. Auf Deutschland bezogen hieße das: sechs deutsche Spieler. Die UEFA bevorzugt dagegen die Einführung einer 4+4-Regelung. Sie bedeutet, dass im Kader eines Vereins, der 25 Spieler umfassen darf, vier Spieler stehen müssen, die im Verein ausgebildet worden sind und vier, die im Verbandsgebiet (also in Deutschland) gelernt haben.


    Eishockey

    In der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) dürfen von 2008/09 an nur noch maximal zehn ausländische Profis pro Mannschaft und Spiel aufs Eis und damit einer weniger als bisher. Allerdings können weiter zwölf Lizenzen an Ausländer vergeben werden. Bundestrainer Uwe Krupp hatte zur besseren Förderung deutscher Talente eine wesentlich massivere und schnellere Reduzierung des Ausländerkontingents gefordert. In der zweiten Liga dürfen derzeit fünf Ausländer eingesetzt werden, die Ligenverwaltung will allerdings laut Leiter Oliver Seeliger noch darüber diskutieren, ob von kommender Saison an einer mehr eingesetzt werden darf, also sechs. Für die Oberliga wurde beschlossen, dass kommende Saison nur vier Ausländer eingesetzt werden dürfen. Dabei handelt es sich aber um eine freiwillige Selbstbeschränkung. Sollte ein Klub doch mehr Ausländer auflaufen lassen, gäbe es deshalb keine Möglichkeit, dagegen vorzugehen.


    Basketball

    Die Basketballer machen’s kompliziert. Hier gibt es in der ersten Bundesliga andere Regelungen als in der zweiten und dritten Liga sowie der höchsten Amateurspielklasse. Die Frauen machen’s noch mal anders. In der ersten Männer-Bundesliga sind je Spiel und Mannschaft mindestens drei spielfähige deutsche Akteure auf dem Spielberichtsbogen aufzuführen. Die anderen Spieler können aus EU- wie nicht EU-Ländern kommen (vorzugsweise USA). In der sogenannten Pro-B-Liga dürfen nur zwei Nicht-EU-Ausländer spielen. In der ersten Frauen-Bundesliga können derzeit zwei Spielerinnen im Kader jedes Teams sein, die aus Nicht-EU-Ländern kommen. Kürzlich wurde aber beschlossen, dass von der kommenden Saison an in jedem Spiel bei jeder Mannschaft mindestens eine deutsche Spielerin auf dem Parkett zu stehen hat — und zwar von der ersten bis zur letzten Spielsekunde (es muss natürlich nicht immer die gleiche Spielerin sein; Auswechslungen sind möglich).


    Handball

    In der ersten und zweiten Bundesliga sind alle Ausländerbeschränkungen aufgehoben. Sieben ausländische Akteure auf dem Spielfeld sind genauso möglich wie ein Team aus zwölf Spielern, das ausschließlich aus Sportlern aus Skandinavien, Osteuropa oder Brasilien besteht. Auch gibt es keine Bestimmung, nach der im gesamten Mannschaftskader (meist 14 bis 20 Spieler) deutsche Spieler beziehungsweise von deutschen Klubs ausgebildete Akteure stehen müssen. Das führt dazu, dass die erste Bundesliga als stärkste Handball-Liga der Welt gilt. Talente aus typischen Handballnationen wie Kroatien werden schon früh verpflichtet. Während in Deutschland bei Spitzenspielen bis zu 20 000 Zuschauer sind, finden zum Beispiel die Erstliga-Partien in Kroatien fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.


    Ringen

    In einer Mannschaft (zehn Athleten) der ersten und zweiten Bundesliga müssen auf alle Fälle drei deutsche Ringer, davon mindestens einer unter 23 Jahren, eingesetzt werden. Wenn Mannschaften keinen deutschen Sportler unter 23 Jahren aufstellen, ist der Einsatz eines vierten deutschen Athleten über 23 Jahre Pflicht. Pro Team darf lediglich ein Sportler ringen, der nicht aus EU-Staaten sowie sogenannten EU-assoziierten Ländern kommt. Als Nicht-EU-assoziierte Länder gelten im Ringen zum Beispiel Armenien, Russland und Moldawien. Häufig werden die Beschränkungen ausgehebelt, indem etwa ein Athlet aus einem Nicht-EU-Staat die Nationalität wechselt.
    gg/küb/phi

    Habe soeben in der HW den Artikel über die Absage eines TW-Talentes an die MT Melsungen gelesen:

    Wenn die von der MT Melsungen veröffentlchte Argumentation schlüssig wäre, wäre das der Offenbarungseid an jegliches Förderkonzept. Ich weiß, aus eigener Erfahrung, dass die Förderung zur Aufnahme in einen Bundesligakader für jeden potentionellen Jugendlichen das höchste ist in diesem Alter und in jeder Hinsicht sich positiv auf den weiteren Lebensweg auswirkt.

    Ist es in Wirklichkeit nicht so, dass Hedin in der laufenden Runde die Kompetenz in der Heranführung junger deutscher Spieler (A. Blank und D. Klockmann) missen ließ und bei den deutschen Nachwuchstalenten das Vertrauen in intelligentes Coaching verwirkt hat? Von daher wäre die Argumentation des Vaters des jungen Schomburgs nachvollziehbar und auch vernünftig.

    Hedin ist in Lübekke gescheitert ob seiner laxen Trainingsauffassung und Perönlichkeit. Diese Einstellung ist zu wenig zum Aufbau und Führung eines Bundesligateams mit Unterbau. Deshalb wird er auch in Melsungen auf Dauer nichts reisen können. Der Ruf des Teams ist wegen seiner Zusammensetzung schon genug ramponiert.

    Die Verantwortlichen werden sich diesbezüglich hoffentlich Gedanken.

    Die MT Melsungen stand nach 11 Spielen mit 14:8 Punkten vor Kronau auf dem 6. Platz in der Tabelle.
    In den darauffolgenden Spielen wurden 6:22 Punkte erzielt. Das ergibt mit nunmehr 20:30 Punkten nach 25 Spielen den 12. Tabellenplatz.

    Aber jetzt kommt`s:
    Rechnet man die in 14 Spielen erzielten 6 Punkte hoch, so ergäbe das nach dem Dreisatzverfahren auf 34 Spiele hochgerechnet, also in einer gesamten Saison erzielte, 14 Punkte. Damit wäre die MT klarer Absteiger.

    Hätte ich meine Stimme für einen vorzeitigen Trainerwechsel nicht schon anderweitig verschossen, würde ich sie jetzt neu vergeben.

    Ich finde auch, dass die MT Melsungen als Mitglied dieser 1. Handball-Bundesliga in gewisser Weise der Öffentlichkeit gegenüber schon verpflichtet ist.

    Im Zeit-Magazin habe ich von Uli Hoeneß Interessantes zu seiner Manger-Philosophie beim FC Bayern München gelesen. Vermutlich renne ich deshalb, wie so viele andere, dem FC Bayern schon viele Jahre hinterher.

    Ein Dietmar und Daniel Hopp verfolgen bei den Adler Mannheim, bei den Rhein-Neckar-Löwen, im Golfsport und bei Hoffenheim klare Konzepte (Jugend-Leistungszentren zur Förderung des eigenen Nachwuchses aus der Region, Langfristigkeit etc.). Beide genießen ob ihres Engagements höchstes Ansehen bei den Sportlern und in der Bevölkerung.

    Was verfolgt eigentlich Robert Hedin, der ja als Trainer hauptverantwortlich für die Zusammensetzung des Kaders ist, für ein Konzept? Von einem Trainer erwarte ich, wenn es zu einer solchen Grundsatzdiskussion im eigenen Verein kommt, eine Stellungnahme, die Vorstellung eines sportlichen Konzeptes oder ähnliches.

    Braun-Melsungen als Hauptsponsor ist es sicher auch lieber, sich mit einem allseits anerkannten Jugendkonzept in der öffentlichkeit wiederzufinden. Verdient hätten sie es mit ihrem Engagement.

    In der HNA wird die Reaktion der MT Melsungen zu den Forderungen unseres Bundestrainers veröffentlicht. In den Kommentaren zu diesem Artikel findet Brand aber ausschließlich Zustimmung aus dem hessischen Lager siehe http://www.hna.de/Sport. Es ist gut, dasss man sich einmal ein paar Gedanken macht...)

    Bundestrainer Brand kritisiert die MT

    Melsunger Fans pikiert über den Bundestrainer

    Fölker sucht raschen Kontakt


    Kassel. Laut Umfrage des Magazins Stern (im Januar) ist Heiner Brand derzeit beliebtester Deutscher. Dieser Ruf des Bundestrainers, der die deutsche Handball-Nationalmannschaft im vergangenen Jahr zum Weltmeistertitel geführt hat, dürfte, zumindest bei den eingefleischten Melsunger Fans etwas gelitten haben. Der Grund: ein Interview mit der Badischen Zeitung, in dem der Gummersbacher den heimischen Bundesligisten ziemlich hart anging.
    Im Zusammenhang mit der von ihm angestrebten Quote für deutsche Spieler monierte er als Besucher des MT-Gastspiels in Göppingen, dass die Bartenwetzer "ohne einen einzigen deutschen Spieler" angetreten waren. Außerdem: "Der Trainer ist Schwede, der Co-Trainer Ungar und der Manager Rumäne."
    "Ich habe Melsungen gesehen – ohne einen einzigen deutschen Spieler. Der Trainer ist Schwede, der Co-Trainer Ungar und der Manager Rumäne. Da frage ich mich, welche Verantwortung nehmen die für die Sportart wahr."
    Heiner Brand in einem Interview mit der Badischen Zeitung
    Inzwischen sieht Brand sich "nicht korrekt" zitiert und sagt: "Die Arbeit von Robert Hedin schätze ich genauso wie die von Alexander Fölker, gegen den ich ja noch selbst gespielt habe. Es kommt mir nicht darauf an, wer auf der Bank sitzt, sondern wer auf dem Feld steht." Genau mit dieser Situation könne er als Bundestrainer natürlich nicht zufrieden sein. Seine Kritik sei daher keineswegs auf Melsungen begrenzt, sondern treffe auch Teams wie Gummersbach, Kiel und Flensburg, wo - zumindest auf den zentralen Positionen - ebenfalls keine Deutschen zu finden sind.
    Mit seiner Quotenlösung, die deutschen Spielern in der stärksten Liga der Welt mehr Einsatzzeiten garantieren soll, biss der Gummersbacher bisher bei der Liga-Vereinigung (HBL) auf Granit. "Die schöpfen ein bisschen Rahm unseres Erfolges ab, machen aber ansonsten ihr eigenes Ding", kritisiert Brand den Egoismus der HBL, "die so eine Parallelwelt aufbaut."
    Eine für ihn trotz seiner enormen Popularität unzugängliche, sodass Brand seine Hoffnung nun auf die von Fifa-Präsident Josef Blatter für den Fußball angestrebte 6:5-Regelung setzt: "Sollte dies den Fußballern glücken, würde der Druck auf die Liga wachsen. Die geht damit um, als würde ich nichts sagen."
    Dabei lässt die Verantwortlichen der MT die Kritik an der Personalpolitik in der Liga nicht kalt. "Wenn wir einen guten deutschen Spieler kriegen könnten, würden wir das sofort tun", betont der Sportliche Leiter Alexander Fölker. Doch diese sind für die Nordhessen nicht zu bezahlen - angesichts von Monatsgehältern im fünfstelligen Bereich. Zudem ziehen es einige Akteure offenkundig vor, bei einem Spitzenverein nur die Nummer zwei zu sein, aber erstklassig zu verdienen. Deshalb wünscht man sich im MT-Lager, dass der Bundestrainer den Talenten Empfehlungen gibt, sich Klubs zu suchen, bei denen sie nicht ein kümmerliches Dasein auf der Bank fristen. Fölker will heute beim Champions-League-Spiel in Köln zwischen Gummersbach und Montpellier, wo er sich auch mit MT-Neuzugang Franck Junillon über sein Engagement ab der kommenden Serie unterhalten möchte, mit Brand die Probleme erörtern.
    In diesem Zusammenhang wird der Sportliche Leiter deutlich machen, dass Melsungen an jungen deutschen Spielern sehr interessiert ist. Mit Torben Ehlers, Simon Herold und Fabian Schomburg nahm die MT bereits drei unter Vertrag. Um ein noch besseres Bild zu bekommen, plant Fölker, die Spiele der Junioren-Auswahl intensiver unter die Lupe zu nehmen.
    Für Brand sind dies durchaus positive Ansätze. Er betont aber auch, dass man abwarten muss, wie sich die jungen Spieler entwickeln.
    Von Ralf Ohm und Björn Mahr

    @ wmk

    Nimm es mir bitte nicht übel. Aber aus dir spricht der typische Konsument, der nicht hinterfragt, welcher Aufwand betrieben werden muss in der Sportförderung allgemein international erfolgreich zu sein, oder woher die jetzige handballerische Medienpräsenz und Spannung pur Woche für Woche kommt. Für dich kommt der Strom aus der Steckdose, Tschernobyl existiert für dich nicht.
    Du mit deiner MT Melsungen nimmst die Infrastruktur der 1. Bundesliga in Anspruch und scherst dich, wie du selber schreibst, einen Dreck darum, wie H. Brand Leute findet, um international erfolgreich zu sein. Du, ein Hedin, ein Fölker nennt man in der Pflanzenwelt Schmarotzer (wie die Mistel, die den Apfelbaum als Wirt braucht). Ihr seid nun einmal ein himmelschreiendes Paradebeispiel, wie man es nicht macht. "Shame on you!"
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand mit deiner Philosophie jemals in verantwortlicher (gar ehrenamtlicher) Funktion schon jemals etwas für die Nachwuchsförderung getan hat. Zu diesem sensiblen Thema sollten sich eigentlich nur Leute äussern, die etwas tiefer blicken können und wollen. Also schon wieder: "Shame on you!"
    Wo sind sie deine "ics" und "skis" und Hedins, wenn sie die Kohle abgesahnt haben. In der Nachwuchsarbeit in den Vereinen und in den Schulen wirst du diese nicht finden (wie z.B. ein Kurt Reusch, ehemaliger Trainer von Frisch Auf und schon immer und immer noch mit Blick fürs Ganze tätig, u.v.a). Nichts gegen Ausänder, aber sie müssen eine Bereicherung sein. Die Handballer haben sich schon einmal durch Intelligenz ausgezeichnet. (Ich muss jetzt essen, deshalb mach ich jetzt Schluss

    Badische-Zeitung-INTERVIEW:
    Handball-Bundestrainer Heinen Brand über die Entwicklung nach dem WM-Titel

    Die leidige Parallelwelt

    ST. GALLEN. Ein deutlicher Imagegewinn für die Sportart und seine Person machte Handball-Bundestrainer Heiner Brand rund ein Jahr nach dem Gewinn des Weltmeistertitels aus. Für ein zentrales Thema seiner Tätigkeit, mehr Einsatzzeiten für deutsche Akteure in der Bundesliga zu erlangen, nutzte dem 55 Jährigen der ganze Popularitätsgewinn nichts. Zwischen der Liga und dem Fachverband bauen sich deutliche Fronten-auf. Dies sagte er im Gespräch mit BZ-Redakteur Wolfram Köhli.

    BZ: Wie haben sich nach dem Gewinn des WM-Titels die Rahmenbedingungen des Handballs in Deutschland verändert?
    Brand: Im Spitzenbereich wurde die öffentliche Wahrnehmung immens gesteigert. Wir haben TV-Übertragungen zu den besten Zeiten, wir alle werden ganz anders wahrgenommen. In der Bundesliga hat sich nicht so viel verändert. Sieht man davon ab, dass die deutschen Spieler nun auch eine enorme Popularität haben und die Kinder in den Hallen auf die Spieler zustürzen. An der Basis haben wir einen großen Zulauf gehabt. In einigen Städten konnte gar nicht alle Kinder aufgenommen werden. Das ist positiv, aber es muss nachhaltig sein - was auch von der Qualität bei den Trainern abhängt.

    BZ: Laut einer Umfrage des Magazins Stern im Januar sind Sie derzeit beliebtester Deutscher. Ihre Popularität steht kaum der des Fußball-Kaisers Franz Beckenbauer nach. Wie erleben Sie diesen Rummel um Ihre Person?
    Brand: Ich freue mich darüber. Seit ich das Amt als Bundestrainer übernahm war es ein Ziel von mir, dem Handball mehr öffentliche Anerkennung zu geben. Jetzt haben wir es in einem Maße geschafft, wie wir es uns nie vorstellen konnten. Es trifft aber nicht nur mich, es trifft auch die Spieler. Das ist mit Pflichten verbunden. Bin ich in einer Halle, schreibe ich unentwegt Autogramme, stehen die Kinder Schlange. Dieser Aufgabe stelle ich mich. Mein Bekanntheitsgrad ist mit Einschränkungen verbunden. Aber darüber will ich nicht klagen.

    BZ: Trotz aller Erfolge sind Sie bei einem zentralen Anliegen keinen Millimeter weitergekommen. Bei der Forderung nach mehr Einsatzzeiten deutscher Spieler bei den Bundesligisten. Schöpft die Liga -Vereinigung HBl nur den Rahm des Erfolges ab, ohne aktive Unterstützung?
    Brand: Die schöpfen ein bisschen Rahm ab, aber machen ansonsten ihr eigenes Ding. Die haben nur zur Kenntnis genommen, dass wir Weltmeister wurden. Dabei profitierte die HBL in einigen Bereichen. Ich nenne nur den Ligasponsor Toyota. Auch die einzelnen Vereine haben im Zuge unseres Weltmeistertitels neue Sponsoren gefunden. Aber die bauen so eine Parallelwelt auf. Man kann über Belastungen der Spieler diskutieren, über Veränderungen des Terminplanes. Aber man kann nicht in einem Jahr, in dem fast 21 Millionen Menschen bei einem WMSpiel vor dem Fernsehen gesessen haben, die ersatzlose Abschaffung einer Weltmeisterschaft fordern. Im Interesse dieser Sportart, muss über Alternativen nachgedacht werden, aber kreativ. Mir zeigt dies, die HBL denkt gar nicht an die Entwicklung der Gesamtsportart, sondern nur an ihre eigenen Interessen. Das ärgert mich fürchterlich.

    BZ: Das Rezept Ihres Erfolges wird hier konterkariert. Sie predigen Teamgeist und ernten bei der Liga Egoismus?
    Brand: Du hast keine Chance, keine Chance im Hinblick auf den Einsatz deutscher Spieler. Da kann uns nur Sepp Blatter helfen, der eine 6:5-Regelung im Fußball durchbringen möchte. Sollte dies den Fußballern glücken, würde der Druck auf die Handballer wachsen. Die Liga geht mit dem Thema um, als würde ich nichts sagen. Die haben keine Diskussion mehr gesucht, nachdem sie vor anderthalb Jahre meinen Vorstoß abgeschmettert haben. Ich hoffe der Einfluss des Fußballs ist so groß, dass die EU auch kapiert, dass Sport in einer besonderen Situation ist. Der Sport stellt keinen normalen Arbeitsmarkt dar. Er ist in Verbindung mit den Stichworten Breitensport, Vorbildwirkung, Nachwuchsarbeit und seiner sozialen Leistung anders zu bewerten. Setzt sich die Position der Vereine durch - das wird mich wahrscheinlich in meinem Amt nicht mehr betreffen-wird es für die Sportart ganz gefährlich werden, da die Nationalmannschaft dann nicht mehr die Rolle spielt wie noch heute. Studien haben ergeben, die Identität geht verloren, wenn die Nationalmannschaften gefährdet sind und dadurch die Nachwuchsarbeit gehemmt wird.

    BZ: Im Länderspielgegen die Schweizam Mittwoch in St. Gallen (23:21) waren einige Europameister und Vizeweltmeister der Junioren dabei. Belegt deren Entwicklung nicht bereits Ihre Sorgen?

    Brand: Wir sprechen hier leider fast schon von ewigen Talenten. Christoph Theuerkauf ist 23, Christian Sprenger bald 25 Jahre alt. Genau das ist ja die Crux. Es kommen schon ein paar Junioren-Nationalspieler in die erste Liga, aber den Durchbruch schaffen sie zu spät. Das würde sich mit einer Quotenlösung ändern. Dann wäre ein anderes Angebot da. Sindein paar Nationalspieler krank, muss ich erst in der „Handballwoche" nachschauen, wer istnoch Deutscher. Am Samstag war ich in Stuttgart und habe Melsungen gesehen - ohne einen einzigen deutschen Spieler. Der Trainer ist Schwede, der Co-Trainer Ungar und der Manager Rumäne. Da frage ich mich, welche Verantwortung nehmen die für die Sportart wahr. Die haben keine Jugendarbeit. Die zahlen lieber in das Förderprojekt ein paar Euros. Das ist weniger als ein halbes Monatsgehalt eines Spielers.

    Jetzt hat Hedin auch noch den letzten Deutschen aus seinem Team ausgesondert. Wie soll da der Handball für die Zukunftsaufgaben aufgestellt werden?
    Dies ist doch ein Affront gegen die Politik des DHB. Ich finde, man sollte dieses Team zur persona non grata erklären.

    Diese Fragen mit Vereinsmeiern zu diskutieren ist müßig.
    Dass Kiel in dieser Tabelle auf einem Fast-Abstiegsplatz steht, ist deren Problem. Ich behaupte mal, dass Lemgo vielfach wertvollere Dienste für den Handballsport in Deutschland und damit auch für alle anderen Nationen leistet, als Melsungen. Damit haben sie auch meine Sympathie.
    Im übrigen liegt die Zukunft des Handball nicht in Kiel, sondern in Hamburg, in Mannheim, Köln, im Gerry-Weber-Stadion....

    Die fantastischen Einschaltquoten bei den Europameisterschaften könnten ein weiterer Grundstein für eine wirtschaftlich und sportlich tragfähige Bundesliga werden.

    Wird diese Chance vom DHB und seinen Bundesligisten richtig gemanagt?

    Unterstützen die Bundeligavereine die deutschen Spieler und integrieren sie in ihren Teams zur Nachwuchsförderung?
    Haben andere Nationen den Stellenwert der deutschen Handball-Bundesliga besser erkannt und machen das etwa die Dänen in Flensburg oder die Schweden in Kiel besser?
    Gibt es einen Zusammenhang zwischen Spielerkader und deutschem bzw. ausl. Trainer/Managment?
    Liegt H. Brand mit seinen Forderung nach "Selbsbeschränkung" so falsch?
    Wie lange spielen Zuschauer bzw. Sponsoren dieses Spiel noch mit?

    Dazu einmal eine etwas andere Tabelle:
    Die Zahlen im einzelnen:
    deutsche Spieler/ausl. Spieler/ deutsche Trainer od. Manager/ ausl. Trainer od. Manager

    14 / 3 / 2 / 0 Lemgo
    13 / 5 / 2 / 0 Balingen
    11 / 10 / 2 / 0 Berlin
    11 / 7 / 2 / 0 Wetzlar
    11 / 5 / 2 / 0 Magdeburg
    10 / 7 / 2 / 0 Essen
    10 / 3 / 2 / 0 Großwallstadt
    10 / 9 / 1 / 1 Göppingen
    9 / 9 / 2 / 0 HSV
    9 / 6 / 2 / 0 Wilhelmshaven
    8 / 6 / 1 / 1 Löwen
    6 / 12 / 1 / 1 Lübbecke
    5 / 10 / 1 / 1 Nordhorn
    5 / 13 / 1 / 1 Kiel
    5 / 15 / 0 / 2 Flensburg
    2 / 14 / 0 / 2 Gummersbach
    1 / 17 / 0 / 2 Melsungen

    Unsere Nationalmannschaft lockt bei der EM gegen Ungarn 5 Mio. Zuschauer vor den Fernseher. Ich wette, das steigert sich weiter im Verlauf der Europameisterschaft. Keine andere Mannschaft zieht so stark.

    Ich wünsche allen Handball-Bundesligisten mit einem "normalen" Anteil deutscher Spieler viel Erfolg und damit einhergehend Steigerungszahlen bei den Zuschauern und -einnahmen. Diese bringen unseren geliebten Sport weiter und sichern sein Überleben.

    Umgekehrt wünsche ich den ultimativen Legionärteams weiterhin einen schweren Stand. Auf dass sie bald der Verrgangenheit angehören.

    Ist es nicht herrlich, diese Biathlon-Wettbewerbe anzuschauen? Seit deutsche Athleten mitmischen, ist dieser Sport ein Quotenhit.
    Als Boris Becker noch im Tennis aktiv war, waren seine Spiele die absoluten Straßenfeger.
    Was soll also dieses Gedöns gegen eine Quote von deutschen Spielern in den Teams der Bundesliga, damit der Nachwuchs für die Nationalmannschaft gefördert wird, aber auch die Idendifikation mit den Teams steigt? Schwachsinn wer anderes behauptet. Wer anderst agiert, sägt auf Dauer am eigenen Ast
    Dies kann aber nur auf freiwilliger Basis erfolgen. Wir Zuschauer sind das Zünglein an der Waage.

    Die Frage ist doch, wo will der Handball hin, wo muß er hin? In Deutschland gibt es im Prinzip eine Sportart: Fußball!
    In USA gibt es gleichberechtigt die NHL; NBA; Baseball, NFL.
    Als 2.Mannschaftssportart ließe sich in unserem System also ohne weiteres Handball installieren, womit eine existenzfähige Basis für die Zukunft unseres geliebten Sports geschafft wäre. Jedes andere Ziel ist gaga!
    Wir haben bereits eine Art Handballmagazin im WDR bzw. NDR, HBL digital und die Übertragungen im DSF bzw. Eurosport. Bei diesen Rahmenbedingungen müßten jetzt eigentlich bei den Zuschauerzahlen in Handballarenen Effekte bemerkbar werden. Ich denke, dies ist vergleichbar mit der Situation, als im Fußball erstmals in RTL profimäßig die Bundesliga vermarktet wurde und dann noch einmal in Premiere. Zuvor hatten die teilweise unter 10 000 Zuschauer, heute gigantische Massen. Da sind wir uns doch hoffentlich einig.
    Die Vereinspolitik muß jetzt professioneller werden. Mit einem Spieler, der keinen deutschen Satz in eine Fernsehkamera sagen kann, ist kein Staat zu machen. Ebenso wenig mit diesen nicht-telegenen körperlichen Wracks. Ich will Rasse, Eleganz, Elan, ich gebe zu, zur Hälfte einer Mannschaft von deutschen Spielern, sehen.
    Damit kriegen wir Zuschauer in die noch nicht so vollen Hallen und vor den Bildschirm.

    Wer in der Jugendarbeit tätig ist, weiß welche Anziehungskaraft einheimische aus der eigenen Region stammende, Bundesligaspieler auf die Jugendlichen ausüben. Gensheimer bei den RNL kann sich der Zustimmung jugendlicher Fans kaum erwehren. Mimi Kraus würden in Göppingen, wäre er geblieben, die Fans zu Füßen liegen. Großes hätte mit ihm im Stuttgarter Raum entstehen können. Solche Beispiele gibt es en masse. Das Thema ist zu ernst , als dass man es mit dem billigen Argument der "Deutschtümmelei " abtun könnte. H. Brand ist nicht umsonst auf dieses Thema eingestiegen. Also etwas mehr Ernsthaftigkeit wäre vonnöten.

    Wenn ich sehe, welche Seilschaften die Ausländer kreiieren, um sich zu positionieren, tun mir die deutschen (Nachwus)spieler nur leid.
    Da schleimt ein Torgowanow bei der Verpflichtung bei den RNL, "was er noch alles bei Schewzow lernen kann".
    Bei den Melsungern platziert Hedin sein "skandinavisches Element" und opfert dafür den bei den RNL ehemals so erfolgreichen und beliebten vielfachen Junioren-Nationalspieler A. Blank.
    In Göppingen findet man keinen einzigen Schwaben mehr...
    Die Liste kann beliebig fortgesetzt werden.
    In der Fußball-Bundesliga hat Bayern München schon immer sein deutsch-bayrisches Element gepflegt mit permanentem Zuschauerboom, ebenfalls Dortmund, Schalke, Bremen, HSV usw. Und die Handballer, welche
    ein noch mehr auf die Region bezogene Sportart betreiben, besetzen ihre Trainerpositionen, ihre Spielerpositionen, ja sogar ihre Managerpositionen mit Ausländern. Das ist zu kurz und egoistisch gedacht und wird den Handball trotz der Erfolge der Nationalmannschaft (deutsche Spieler!!!) wieder in der Versenkung verschwinden lassen.
    Die Forderung an die Vereinsverantwortlichen kann nur lauten: Schickt die mittelmässigen und biederen ausländischen Spieler und Trainer wieder in ihre Heimat zurück, installiert deutsche Trainer (Schwalb beim HSV, Roth bei Großwallstadt, Zerbe bzw.Baur bei Lemgo etc.) und betreibt endlich eine nachhaltige Handball-Politik.
    Balingen-Weilstetten mit 14 eigenen Spielern und einem deutschen Trainer leistet mit schlechtesten Rahmenbedingungen Hervorragendes. Respekt und bestes Gelingen!
    Ich wünschte mir, dass diese Diskussion endlich offen geführt wird.