Stellungnahme der Vereinsleitung zum Thema Einspruch HBVF
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In eigener Sache:
Die juristischen Sichtweisen zum Nichtaufstieg der TuSsies in die 1. Bundesliga sind in der Zwischenzeit hinreichend erörtert worden. Was also sind die Gründe die die TUS Metzingen bewegen, sich mit der HBVF weiter auseinanderzusetzen.
3 Fragestellungen sind dafür maßgeblich:
1. Sind die Vereine für den Verband oder ist der Verband auch für die Vereine da?
Hinter dieser Frage steht die Tatsache, dass beim erstmaligen Einsatz eines Online-Spielberichtes in der Saison 2006/2007 es wohl vernünftig gewesen wäre, sowohl die eingeteilten Schiedsrichter und Kampfgerichte als auch die Spielleitende Stelle zu besonderer Aufmerksamkeit und Sorgfalt anzuhalten. Dies ist aus Sicht der TUS Metzingen nicht geschehen:
Einzig die Spielberechtigungen der minderjährigen Spielerinnen, die auf Grund ihres Alters keine Vertragsspielerinnen und somit auch nicht im Besitz eines Bundesligapasses sind, müssen weiterhin auf ihre Richtigkeit geprüft werden und im Spielbericht eingetragen werden.
Nach den vorliegenden Spielberichten ist dies im Fall Artschwager nicht geschehen. Bei 10 Partien war Anna-Lena Artschwager im Spielbericht eingetragen, mit drei unterschiedlichen Geburtsdaten. Einzig am 13.01.2007, im ersten Spiel nach Erreichen der Volljährigkeit wurde sie im Spielbericht mit dem richtigen Geburtsdatum 11.01.1989 geführt. Davor wurde sie mit dem Geburtsjahr 1919 (!) und 1990 geführt. Mindestens neunmal haben die Schiedsrichter den Pass von Anna-Lena Artschwager nicht mit dem vorliegenden Spielbericht abgeglichen. Die Tatsache, dass ein und dieselbe Spielerin trotz elektronischer Datenübertragung innerhalb einer Spielzeit mit drei unterschiedlichen Geburtsdaten im Spielbericht auftaucht, zeigt, dass das elektronische System fehlerbehaftet ist. Keine Gegenkontrolle, keine „Störungsanzeige“, auch keine Inaugenscheinnahme haben diesen Fehler zu Tage gebracht.
Moderne Kommunikationstechnik hat das Ziel, die Arbeit zu erleichtern und transparenter zu machen.
Genau das Gegenteil ist geschehen. Ohne Netz und doppelten Boden hat man sich auf ein System verlassen, bei dem nun alle Nachteile dem Verein zuwachsen.
Schaut man sich den 1. Spielbericht der Saison 2006/2007 an, so fällt auf, dass sage und schreibe 6 Fehler!!! auftauchen.
2. Wie sieht es bei alledem mit der Verhältnismäßigkeit aus?
Aufgrund einer schweren Knieverletzung in der Vorbereitung auf die Saison 2006/2007 konnte Anna-Lena Artschwager nicht aktiv am Spielbetrieb teilnehmen. Während dieser Zeit saß sie mit auf der Bank, um trotz Verletzung ihrer Mannschaft nahe zu sein und sich durch andere Aufgaben in den Dienst der Mannschaft zu stellen.
Wenn im Rahmen des Spielbetriebs auf dem Spielfeld ein Regelverstoß geschieht, hat der betroffene Verein nur dann eine Chance vor dem Sportgericht zu einem Wiederholungsspiel zu kommen, wenn dieser Regelverstoß „spielentscheidend“ war.
Der bessere Weg zu seinem „vermeintlichen Recht“ zu kommen, (dies zeigen auch andere Vorgänge) ist es Konkurrenten Form- und Ordnungsfehler nachzuweisen. Dieser Weg ist zumindest momentan derjenige, der erfolgsversprechender ist. Aus diesem Grund sollte bei Verstößen gegen die Spiel und Rechtsordnung des DHB überlegt werden, ob nicht auch hier der Begriff der „Verhältnismäßigkeit“ zumindest einmal diskutiert werden sollte.
3. Müssen die Vereine in Zukunft ständig mit anonymen Anzeigen rechnen?
Maulwürfe, zweifelhafte Wisser und Experten in den verschiedenen Handballforen halten mit Ihrem Wissen die Handballküche am brodeln.
Verstöße gegen Regeln und Ordnungen müssen bestraft werden, aber zeitnah und nicht erst Monate später.
Dazu bedarf es eines entsprechenden Kontrollsystems, das rasch reagiert sogar im Vorfeld mögliche Probleme signalisiert. Unsere Kontrollinstanzen und Hilfen müssen so aufgebaut sein, dass wir im Handball kein Denunziantentum benötigen, um unsere eigenen Regeln und Ordnungen durchzusetzen
Abschließend sei noch einmal erwähnt, dass die Mannschaft der TUS Metzingen – allen Widrigkeiten zum Trotz – eine sensationell gute Mannschaftsleistung erbracht haben. Ohne die betroffene Spielerin, haben die TUSsies keinem Gegner in der Relegation auch nur den Hauch einer Chance gelassen.
Bei all dem juristischen Gezeter sollte dies vielleicht auch noch als Randnotiz wert sein.
TuS Metzingen
Abteilung Handball Bundesliga e.V.
Die verdrehen dort wirklich alles! Tatsache ist doch gerade in Metzingen, das sie im Offline-Modus gearbeitet haben, da in ihrer Sporthalle keine Internetverbindung möglich ist. Der Vereinsverantwortliche hat den Spielbericht zu Hause angelegt und dem Z/S und den Schiedsrichtern vorgesetzt.
Also der Fehler ist hausgemacht und kann nicht weitergeschoben werden.
An diesen Profis werden wir noch reichlich Freude haben!