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Original von KIH_MD
Nun ja, da ich ja nun hier persönlich angesprochen werde, möchte ich mich auch dazu äußern.
1. Eigentlich gab es bis 1990 kein "Westsystem" im Bereich Jugendausbildung, es gab nämlich in den alten Bundesländern gar kein System
Stimmt,
im Westen wurde die Ausbildung in die Verantwortlichkeit der Vereine gelegt. Definitiv nicht mit dem System der DDR-Sportschulen vergleichbar. Das ganze übrigens mit gar nicht so geringem Erfolg. Wer behauptet das die DDR-Mannschaften den BRD-Mannschaften hoch überlegen gewesen wären verkennt die Realitäten. Zweifelsfrei hat die DDR mit ihrem System jedoch hervorragende Mannschaften und auch Handballer(innen) hervorgebracht. Aber aus der Zeit vor 1990 eine totale Überlegenheit der Sportschulausbildung ablesen zu wollen ist schlicht nicht realistsich.
In der DDR-Sportausbildung gab es ein System. Und das ist der Knackpunkt. Man kann die Sportschulen nicht bewerten, ohne dabei zu bedenken das sie Teil einer Sport- und Menschenverachtenden Ausbildungsmaschine waren. Ein klares Ziel der Sportschulen war, die Kinder und Jugendlichen aus dem Umfeld ihrer Familien zu entfernen und für die optimale Leistungsfähigkeit vorzubereiten. Das da in vielen Disziplinen viel in die völlig falsche Richtung gelaufen ist wird heute neimand mehr ernsthaft bestreiten wollen.
Die heutigen Sportschulen und Sportinternate sind jedoch damit absolut nicht mehr vergleichbar. Da haben einige Vereine ihr Wissen um Sportausbildung genutzt und auf modernere Strukturen gestellt. Das haben sie in die Zeit nach 1990 retten können. Und das ist auch o.k. so. Das ist jedoch kein "Ostweg". Das ist der Weg des SCM, oder von HC Leipzig, THSV Eisenach oder eben jetzt, meinetwegen in Kopie, VfL Gummersbach, Blomberg-Lippe usw.
Das das in den neuen Bundesländern ausgeprägter ist liegt einfach daran das es dort noch alte Strukturen gab die erhalten wurden.
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Original von KIH_MD
2. Weiß ich nicht, was es für objektive Gründe gibt, die ohne Frage hervorragende Jugendausbildung in den neuen Bundesländern zu kritisieren, und dann noch ohne Argumente.
Stimmt, ich bleibe ohne Argumente.
Wozu auch? Ich kritisiere gar nicht die hervorragenden Jugendausbildung in den neuen Bundesländern. Ich kritisiere lediglich das hier immer noch, im Jahre 2006 von West- und Ostweg gesprochen wird. Ferner kritsiere ich das eine solch "einfache Einteilung" schlicht nicht realistisch ist. Es gibt hier nicht Ost und West, schwarz und weiss. Viele Vereine haben mittlerweile ihre eigene Lösung gefunden die in gar kein Schema passt.
Bloss weil du die Worte , objektiv, hervorragend, oder Argumente benutzt, wird gerade dieser Teil deines Beitrages nicht sinnvoller. Versuche es mit Lesen, wenn du in der Lage sein solltest beim Lesen meines ersten Beitrages irgendwo eine Kritik an der Jugendarbeit eines SCM oder den Sportschulen im allgemeinen zu finden dann informiere mich bitte über diese Stelle.
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Original von KIH_MD
Wenn du mich hier in die Ostalgieschiene schieben möchtest, dann nehme ich das im Handballausbildungsbereich gerne an. Denn die Erfolge des "Westnachwuchssystems" müssen hier erstmal aufgezeigt werden!
Und das sowohl im Bereich Titel, als auch im Bereich Spieler in die Bundesliga bringen. Ich kenne zwar keine Statistiken, ich behaupte aber mal, dass der SCM die meisten Nachwuchsspieler in die BuLi gebracht hat. Man muss sich nur die verschiedenen Vereine anschauen und schauen, wo die Jungs zur Schule waren.
PS: ich frage mich ehrlich gesagt in wievielen Beiträgen ich hier Ostalgie habe Blicken lassen, wenn aber auf meine herkunft oder meinen Verein verwiesen wird, dann finde ich diese Unterstellung einfach nur Primitiv.
Abgesehen davon, lassen sich die Ausbildungssysteme sehr wohl nach Ost- und West unterscheiden, denn Sportschulen im "Westen" waren ja ein Fremdwort, während es im "Osten" eine enge Zusammenarbeit zwischen Sportschulen und Vereinen gibt. Z.B. die Vernetzung Trainer im Verein = Sportlehrer in der Sportschule = 10 Trainingseinheiten pro Woche mit dem selben Trainer.
Statistiken über Ost und Westerfolge? Was für ein Schwachsinn.
Und wenn du unbedingt und mit aller Gewalt die Ausbildungssysteme nach Ost und West einteilen und bewerten willst, dann mach das. Aber dann vergiss nicht den sporthistorischen und natürlich auch politischen Werdegang der Sportschulen bei deiner Bewertung. Dann ist das Wort Ostweg nämlich nicht mehr so schön. Und die Zeit vor 1990 kann man nun einmal nicht ausklammern.
Ansonsten werde ich mir auf dem nächsten Turnier irgend einen meiner "Ostkollegen" schnappen und mal herzhaft über dich herziehen. Und so wie ich einge von denen kenne werden die den Kopf schütteln und sagen: "Lernen es denn einige nie?"
Grüsse
Rolf