Beiträge von Highness

    Highness... was ist die Lipperlandhalle denn bitte für eine Halle?! Dort finden keine Veranstaltungen und Schulsport statt??? Man sollte sich erstmal Informieren... Und Lemgo kauf Spieler für viel Geld?!?! Hast du die Auszüge der Ablösezahlungen gesehen oder woher dein wissen? :pillepalle: :pillepalle: :pillepalle:


    Auch drei :pillepalle: machen das Argument nicht besser.

    Im Göppinger Beispiel geht es um eine infrastrukturelle Investition (Summe x für den Bau einer Veranstaltungs- und Schulsporthalle). Im Lemgoer Beispiel um den Verzicht auf Mieteinnahmen, die in die Betriebsgesellschaft zur Deckung der Betriebskosten fließen. Das ist nicht nur bilanziell ein großer Unterschied.

    Zumindest in zwei Fällen aus der Vergangenheit (Galia/Kraus) kenne ich die Zahlen sehr genau. Und das waren definitiv teure Spieler. Und auch aktuell kostet Pekeler (ein angehender deutscher Nationalspieler) nicht nur ein paar Groschen. Der hatte im Übrigen auch Angebote anderer Vereine vorliegen, die allerdings nicht so lukrativ waren wie das Lemgoer Angebot (wenn man allerdings die 10 bis 15% Gehaltsverzicht abzieht wären auch die anderen Angebote eine echte Alternative gewesen).

    Nochmals: dass ein Sponsor sich finanziell zurückzieht ist darstellbar. Dass es aber gleich zwei Sponsoren sein sollen, die ihre angeblichen finanziellen Zusagen wieder zurückziehen ist schon sehr verdächtig. Ich bleibe dabei: diese "Sponsoren" existierten nur auf dem Papier damit man die Lizenz bekommt.

    "Wer im Glashaussitzt, sollte nicht mit Steinen werfen!"


    Auch außerhalb des Glashauses sollte man nicht mit Steinen werfen, sondern eher mit Argumenten überzeugen.

    Diese ständige Debatte über Subventionen geht langsam auf den Senkel. Man sollte sich endlich bewusst werden, dass JEDER Verein im Spitzensport nun mal vom Staat Geld erhält. Nicht direkt, aber eben über verschiedene Kanäle. Und das bei einem Verein zu kritisieren, aber selber auch aus einem Millionentopf profitiert zu haben, halte ich für sehr heuchlerisch.


    Natürlich kann man auch kritisieren, dass öffentliche Gelder zum Ausbau der ehemaligen Hohenstaufenhalle verwendet wurden. Dafür bekam Göppingen aber auch eine schmucke Veranstaltungshalle mit integrierter Schulsporthalle. Man könnte das also auch als Investition in die kommunale Infrastruktur bewerten. Aber kritisieren kann man das natürlich schon. Dennoch macht es schon einen Unterschied ob öffentliche Gelder für eine infrastrukturelle Maßnahme fließen, von dem ein seriös geführter Verein wie Frisch Auf Göppingen (und auch andere Göppinger Vereine) profitieren oder ob die Kommune auf viel Geld verzichten muss weil der orstansässige Bundesligaverein über seine Verhältnisse gewirtschaftet hat und das Geschäftsgebahren dieses Vereins weder seriös noch professionell genannt werden kann.

    Man muss auch erstmal die Struktur kennen, um festzustellen, wohin die Hallenmiete eigentlich fließt. Diese fließt an den Betreiber der Lipperlandhalle. Und neben dem Kreis Lippe, ist auch der TBV hier Teilhaber. Am Ende soll die Halle Gewinn abwerfen. Heißt, bei einem Erlass von 220000Euro an Hallenmiete, wird der öffentlichen Staatskasse wohl am Ende maximal 110000 Euro fehlen. Und das ist schon sehr sehr hoch gegriffen.

    Das Argument ist schon deshalb hinfällig weil es auf einem fehlerhaften Gedankengang beruht. Es gibt keine, und ich wiederhole: keine (!) Sporthalle in Deutschland, die Gewinn abwirft. Infolgedessen ist auch die Halbierung des Gewinns eine Milchmädchenrechung. Aber in Gummersbach nimmt man es mit Rechnungen ja auch nicht so ernst.

    Ich bleibe dabei: bei der ganzen Sache stinkt es gewaltig zum Himmel und es würde mich nicht wundern, wenn wir in dieser Saison noch häufiger über die wirtschaftlichen Probleme des TBV sprechen müssen.

    Grundsätzlich ist es richtig, dass jeder Handballbundesligist in kurzfristige Schwierigkeiten gerät, wenn der Hauptsponsor aussteigt. Es ist auch richtig, dass Vereine, die ihr Sponsoring auf ein breiteres Fundament gestellt haben, diese Schwieirigkeiten besser meistern können als Vereine, die nur wenige - dafür aber zahlungskräftige Sponsoren - haben. Ein aktuelles Beispiel stellt Frisch Auf Göppingen dar: dort hat der bisherige Hauptsponsor EnBW relativ kurzfristig erklärt, dass der auslaufende Sponsoringvertrag (Volumen: ca. 500.000 Euro) nicht mehr verlängert wird. Frisch Auf hatte bis dahin eigentlich immer nur positive Signale seitens EnBW erhalten, von daher kam der Ausstieg doch überraschend. Die plötzliche Lücke konnte dennoch geschlossen werden, weil Frisch Auf eben ein breites Sponsorenfundament hat und einige Geldgeber bereit waren, ihre Sponsorships aufzustocken. Außerdem wurde ein zusätzlicher Trikotsponsor gefunden, der die Hälfte des bisherigen EnBW-Volumens übernimmt. Sollte nun auch noch ein zweiter Trikotsponsor gefunden werden, kommt Frisch Auf aus der Geschichte auch noch mit einem satten Plus raus.

    In Lemgo erscheint mir das allerdings alles etwas anders zu sein. So wie sich die Sache darstellt, stinkt da einiges gewaltig zum Himmel. Meines Erachtens existierten die beiden Sponsoren, die jetzt einen kurzfristigen Absprung gemacht haben, nur auf dem Papier, um die Lizenz zu erhalten. Der finanzielle Engpass war schon vorher existent. Dass man jetzt auch noch sehr kurzfristig einen Sponsor präsentiert, der eine Million Euro bringen soll, ist doch Augenwischerei. Seriöse Vereine brauchen Monate, manchmal sogar Jahre, bis sie einen Sponsor in dieser Größenordnung akquiriert haben. Und in Lemgo soll das innerhalb von Tagen funktionieren? Sehr seltsam! Ebenfalls unseriös ist das Geschäftsgebahren des TBV in Sachen Spielerverpflichtung: da wurden Spieler zu einem Preis verpflichtet, den sich andere Vereine nicht leisten können. Und dann dürfen diese Spieler gleich zu Beginn ihres Enagagements erst einmal auf 10 bis 15 Prozent ihres Gehalts verzichten. Wenn die anderen Vereine 10 bis 15 Prozent mehr Gehalt geboten hätten, hätten sich diese Spieler eventuell für den anderen Verein entschieden. Und zuguterletzt: dem TBV werden nun einfach so mal 220.000 Euro an Hallenmiete geschenkt. Geht es den Kommunen in Ostwestfalen so gut, dass man sich solche direkten Subventionen einfach so leisten kann? Von dem Geld hätte man beispielsweise auch fünf Kindergärtnerinnern für zwei Jahre einstellen können. Auch hier hat das alles einen seltsamen Nebengeschmack. In Lemgo muss man sich aber auch nicht wundern, wenn man einen Mann wie Fynn Holpert in der Geschäftsführung sitzen hat. Spätestens nach der verpatzten Immobiliengeschichte, bei dem einige Handballer große Summen verloren haben, müsste dieser Mann im deutschen Handball eigentlich verbrannt sein. Dass er dennoch eine entscheidende Funktion ausüben darf, ist wohl nur in Lemgo möglich.

    Da war die Organisation des gemeinsamen Private Viewing in der deutschen Botschaft oder auch die schnelle Abreise morgen in den Urlaub wohl wichtiger als das Spiel selbst. Das war megapeinlich und als DHB sollte man sich vielleicht mal überlegen, welche Außenwirkung (Live-Spiel in der ARD!) so ein Auftritt hat. Aber die Beteiligten nahmen das ja alle sehr locker und entspannt und lachten nach dem Spiel um die Wette. Auch der Bundestrainer wies jegliche Schuld an dem peinlichen Auftritt von sich, auch wenn sein munteres Durchwechseln Mitte der ersten Halbzeit zu einem klaren Bruch im deutschen Spiel führte und dadurch den Bosniern erst erlaubte, sich sukzessive abzusetzen. Aber was soll's: war ja ein lustiger Partyausflug nach Sarajevo, Image des deutschen Handballs hin oder her.

    Und dann die (vom Kommentator zitierte) Aussage von DHB-Präsident Strombach, der die Nicht-Qualifikation von Olympia nicht so tragisch sieht weil im Handball sowieso nur Welt- und Europameisterschaften zählen? Ein Titelgewinn bei den (alle vier Jahre stattfindenden) Olympischen Spielen soll weniger wert sein als ein Titelgewinn bei den (alle zwei Jahre stattfindenden) Welt- und Europameisterschaften? Das muss mir erstmal einer erklären denn diese Logik habe ich nicht verstanden.

    Alles in allem auf allen Ebenen (Spieler, Trainer und Funktionäre) ein peinlicher Auftritt heute - und das im bundesweiten ARD-Auftritt. Und dann wundert man sich, warum man Schwierigkeiten bei der Positionierung des deutschen Handballs hat.

    Ich finde dieses neue Reglement ja noch viel zu unkompliziert. Daher mein Vorschlag:

    Der Ausrichter des Final-4-Endturniers MUSS die ersten beiden Runden spielen. Sollte er diese beiden Runden gewinnen, ist er direkt für das Finale qualifiziert. Sollte der Ausrichter sportlich ausscheiden, gibt es ein zusätzliches Wildcard-Turnier mit dem Ausrichter und den Jugendmannschaften der letzten drei Europapokalsieger. Sollte der Ausrichter auch dieses Wildcard-Turnier nicht gewinnen können, wäre er trotzdem automatisch für das Finale qualifiziert weil Jugendmannschaften nicht im Europapokal spielen dürfen. Die anderen drei Mannschaften für das Final-4-Endturnier dürfen sich sportlich qualifizieren (aber nur wenn es deutsche oder spanische Mannschaften sind. Ansonsten tritt auch hier die Wildcardturnier-Regel in Kraft). Da der Ausrichter ja schon für das Finale qualifiziert ist, müssen die zwei Halbfinalspiele durch die anderen drei Teilnehmer gespielt werden (hier mein Vorschlag: drei mal 40 Minuten Spielzeit oder optional sechs mal 20 Minuten). Der Gewinner aus den Halbfinalspielen darf gegen den Ausrichter antreten. Aber natürlich nur eine Halbzeit weil ja sonst die Fans des Ausrichters nur ein Spiel ihrer Mannschaft sehen. In der zweiten Halbzeit des Finalspiels spielen dann nur die Spieler des Ausrichters gegeneinander wobei die erzielten Tore natürlich ausschließlich dem Ausrichter gutgesprochen und dann zum Halbzeitergebnis aufaddiert werden. Sollte der Ausrichter auch in diesem Fall noch keinen Finalsieg erzielt haben, tritt eine letzte Sonderregel in Kraft: der Ausrichter gewinnt auf jeden Fall den Pokal und ist als Titelverteidiger automatisch im nächten Jahr als Ausrichter gesetzt.


    Die HBL kann/muss gar nichts tun, solange der VfL alle Zahlungen korrekt leisten kann. Und da wird die HBL schon mit Argusaugen drauf achten, keine Sorge. Ist ja auch richtig so.


    Ich meinte damit keine juristische oder verbandsrechtliche Reaktion, sondern eine kommunikative Reaktion. Gummersbach und die HBL müssen sich auf diesen offenen Brief hin äußern, ansonsten bleiben die "Vorwürfe" der Hüttenberger Spieler gegen das Management des VfL Gummersbach und der HBL unkommentiert im Raum stehen und führen zu einem noch größeren Imageschaden als sowieso schon.

    Wow, der offene Brief der Hüttenberger Mannschaft ist besser als jedes Was-noch-gesagt-werden-muss-Gedicht eines deutschen Literaturnobelpreisträgers je sein kann. Es ist in der deutschen Sporthistorie zwar ein einmaliger Vorgang, dass sich eine Profisport-Mannschaft in einem offenen Brief über die Geschäftspraktiken eines Konkurrenten auslässt und im Grunde auch ein absolutes No-Go. Aber die Situation ist so speziell und der Hüttenberger Brief so gut geschrieben, dass man das durchaus sympathisch finden kann. Anders als die Autoren selbst, glaube ich aber, dass dieser Brief durchaus etwas bewirken kann. Das Management des VfL Gummersbach und die Führung sowie Lizenzierungskommission der HBL wurden in diesem Brief derart angegangen, dass eine Reaktion seitens des VfL und der HBL zwingend erfolgen muss. Und auf diese Reaktion(en) bin ich gespannt.


    Vieles? Was denn genau?

    Zum Beispiel, dass die Erwartungen an uns immer unglaublich hoch sind. Siege sind irgendwie immer Pflicht. Egal wo, und egal gegen wen. Das hängt noch mit den Aussagen von früher zusammen, als die Löwen noch höhere Ziele hatten. Diese Aussagen machen sich selbst unsere Gegner zunutze. In jeder Begegnung werden wir zum Favoriten gemacht. Dadurch lastet ständig negativer Druck auf dem Team.


    Diese Aussage ist ein Armutszeugnis für den Trainer Gudmundsson. Wer mit dem Druck im Profisport nicht zurecht kommt, der sollte auch nicht im Profisport tätig sein. Zielvorgaben gehören nun mal zum Leistungssport. Und was möchte Herr Gudmundsson für Zielvorgaben nächste Saison haben? Etablierung im grauen Mittelfeld der Liga? Oder gar Klassenerhalt? Aber nicht, dass er und sein Team daran zerbricht und tatsächlich absteigt. Falls ja, wissen wir ja: der Druck war zu hoch.

    Wer es mit solchen finanziellen Voraussetzungen und dieser Auswahl an Weltklassespielern nicht schafft, eine erfolgreiche Mannschaft auf die Platte zu schicken, der ist eben auch kein guter Trainer. Aber Selbstkritik ist in Mannheim ja ein höchst seltenes Gut.

    @ MoRe99: klasse Beitrag! Du hast Dir die Mühe gemacht, Dich argumentativ mit meinem Beitrag auseinander zu setzen. Deine Argumentation kann ich nachollziehen und stimme Dir in den meisten Punkten auch zu. Nur zwei Anmerkungen:

    1.) Zu Gensheimer: es ist - auch für einen Nicht-Löwen-Fan - unbestritten, dass Uwe Gensheimer überragende sportliche Fähigkeiten hat. Er selbst hat bestimmt am wenigsten schuld, dass die Löwen - trotz mehrmaliger Anläufe - immer noch keinen Titel gewonnen haben. Mir geht es vielmehr um sein Auftreten. Ich beobachte das schon eine ganze Weile und die Entwicklung gefällt mir ganz und gar nicht. Vor zwei Spielzeiten war Gensheimer noch ein sehr guter und sympathischer Spieler, um den man die Löwen beneidet hat. Mittlerweile blitzt da eine Art Arroganz auf, die ihm nicht zum Vorteil gereicht. Und der Höhepunkt war eben der Auftritt am Freitag in Göppingen. Da musste man sich schon fast fremdschämen. Hat er doch eigentlich gar nicht nötig! Ein Wort noch zu Oli Roggisch: weit nach dem Spiel haben ihn drei Kinder nett gefragt, ob sie mit ihm ein Foto machen dürfen. Ein Kind hat er weggedrückt, die zwei anderen angeschnauzt "Jetzt nicht", um dann schnell in den VIP-Raum zu eilen. Auch wenn man nach dem bitteren Ausscheiden aus dem Europapokal für einen gewissen Frust Verständnis haben sollte, aber auch so ein Verhalten ist eines deutschen Nationalspielers unwürdig.

    2.) Zu den RNL-Fans: ich kann mich noch gut an die vielen Duelle zwischen Frisch Auf und dem TSV Östringen bzw. der TSG Kronau, später dann der SG Kronau-Östringen erinnern. Da war immer viel Leidenschaft im Spiel und trotz aller Rivalität hat man sich gegenseitig geschätzt. Dann erlag die SG Kronau-Östringen dem Ruf des großen Geldes und der Aussicht auf schnellen sportlichen Erfolg, gab zunächst die Heimat und später dann auch noch die eigene Identität und den Namen auf, um als Marketingkonstrukt und unter neuem 2-Flüsse-ein-Tier-Namen anzutreten. Ich mag gerne glauben, dass der Umzug und das Re-Naming nicht jedem Kronau-/Östringen-Fan gefallen hat, aber die Masse hat sich von der Vorstellung einer goldenen Zukunft doch blenden lassen. Man hat sogar zunächst einen dänischen Klunkenkasper wohlwollig akzeptiert, weil er als Heilsbringer gegen die latente Titellosigkeit gesehen wurde. Aber auch das wurde nichts und die Stimmung in der SAP-Arena ging sukkzessive nach unten. Der traurige Höhepunkt waren die beiden Halbfinalspiele im diesjährigen EHF-Cup. Da ist man der große Favourit gegen den schwäbischen Klassenfeind und dann kommt weder von der Mannschaft noch von den Fans irgendwas. Aus der Rivalität von einst ist Mitleid geworden und man wünscht sich fast, dass die SG Kronau-Östringen wieder zu ihrem alten Namen und in ihre Eppelheimer Sporthalle zurückkehren. Denn da war immer Stimmung.


    Nur wenn ich solch einen Stuss wie von HIGHNESS lese muss ich nur den Kopf schütteln.
    Mehr ist zu solch einem niveaulosem Müll nicht zu schreiben. :wall:


    Da führte wohl der Frust Deine Hand beim Schreiben. Oder warum willst Du Dich inhaltlich nicht damit auseinandersetzen? Weil ich vielleicht durchaus richtige Dinge anspreche? Oder ist die Realität für die Fans des Mannheimer Retortenvereins zu bitter, um sich damit zu beschäftigen?

    Aber Kopf hoch: nächste Saison wird alles besser und dann klappt's ganz bestimmt auch mit dem Titel. Das wird Euch ja zumindest im Vorfeld einer neuen Saison immer wieder versprochen.

    Wie beschreibt man ein Spiel, für das es eigentlich keine Worte gibt? Ich versuch es mal: das, was wir gestern abend in Göppingen erlebt haben, war unglaublich, unbeschreiblich, unfassbar genial. Ein perfekter Handballabend mit einer großartigen Leistung der Mannschaft und einem wahnsinnigen Publikum im Rücken. Ein Spiel, das in die Geschichte der FA-Annalen eingehen wird.

    Und um ganz ehrlich zu sein: mehr noch als der Einzug ins Finale freut mich, dass dieses traurige Retortenkonstrukt aus Mannheim auch dieses Jahr keinen Titel holen wird. Und das völlig zurecht! Diese Ansammlung von gepemperten Individualisten, die von einem arroganten Manager sinnlos zusamengestellt wurde und von einem völlig überschätzten Trainer gecoacht wird, hat es schlichtweg nicht verdient, erfolgreich zu sein. Ich erinnere an die Aussagen zu Saisonbeginn, als die Rhein-Neckar-Löwen die Qualifikation für die Champions League in den Sand gesetzt haben und dann meinten, sie könnten im Vorbeigehen dann eben den EHF-Cup gewinnen. Und wenn es noch einen Grund für das Verdamnis zur Titellosigkeit bedarf, dann sind es die Herren Roggisch, Müller und Gensheimer. Von Roggisch sind wir es ja schon seit Jahren gewohnt, dass er unsauber spielt und sich nach jeder brutalen Aktion (z.B. der gestrige Schlag in die Magengrube von Thiede) als Unschuldslamm darstellt. Eine neue Dimension der Unsportlichkeit haben wir gestern von Michael Müller gesehen, der in vollem Bewußtsein und ohne Rücksicht auf die Gesundheit des Gegenspielers den Fuß stellt und Dodo über die Klinge springen lässt. Der Gipfel der Charakterlosigkeit war aber der anschließende Auftrit des Uwe Gensheimer, der Dodo Schauspielerei vorwarf und wüst auf ihn einschimpfte. Selbst als Dodo mit einer ausgesprungenen Kniescheibe aus der Halle getragen wurde, gab es von Gensheimer noch böse Kommentare hinterher. Dieses Verhalten (dazu zählt im Übrigen auch das ständige Lamentieren und Diskutieren jeglicher Schiedsrichterentscheidung) ist eines deutschen Nationalspielers unwürdig. Die Quittung haben alle drei Herrschaften gestern abend bekommen.

    Nun aber zum verdienten Sieger: Vater des Erfolges ist - mal wieder - unser Trainer Velimir Petkovic. Wie der die Jungs eingestellt hat und während des Spiels gecoacht hat, das war schon allererste Sahne. Ein Beispiel: im Hinspiel hat man die Achse Schmid/Myrhol nicht in den Griff bekommen, gestern war sie eindrucksvoll abgemeldet. Die Mannschaft hatte einen Plan und den hat sie eindrucksvoll umgesetzt. Die ersten 20 Minuten waren mit das Beste, was ich bisher von einer Göppinger Mannschaft gesehen habe. Da hat wirklich alles gestimmt. Dass es dann zuende der 1. Halbzeit wieder knapper wurde, ist meines Erachtens Folge dieses enormen Kraftaufwandes gewesen. Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit stand das Spiel auf des Messers Schneide und hätte eventuell auch zu Gunsten der Mannheimer kippen können. Aber - und das ist ein ganz großes ABER: die Mannschaft hat sich aus dieser mißlichen Lage selbst befreit und zum zweiten Mal den Turbo geschaltet. Besonders das Unterzahlspiel wurde sehr gut gestaltet. In dieser Phase gab es eine Schlüsselszene, die entscheidenden Charakter hatte: Zeitspiel war angezeigt, Ecke für FA , die Löwen-Abwehr lässt sich voll auf die linke Seite locken und dann spielt Dodo einen genialen Pass auf den von der Strafbank kommenden Lobedank, der völlig frei einwirft. Dieses Tor hat die Halle nochmal so richtig gerockt und den Löwen einen erheblichen Dämpfer versetzt. Insgesamt ein super Spiel der Grün-Weißen, die sich den Finaleinzug redlich verdient haben.

    Ein Wort noch zu den Schiedsrichtern: ich fand sie tendenziell eher gegen Göppingen pfeifend, dennoch waren sie konsequent und sehr souverän. Und was mir am Besten gefallen hat: sie haben sich von dem ständigen Lamentieren und Schauspielern der Löwen nicht beeindrucken lassen. Wo andere - deutsche Gespanne - umgefallen wären, blieben sie standhaft. Und das war alles, was FA brauchte.

    Und noch ein letztes Wort zu den Fans: von den Mannheimer Handballfans bin ich ziemlich enttäuscht. Da hat der Verein die Möglichkeit, in ein Europapokalendspiel einzuziehen und dann kommt von seiten der RNL-Fans: nichts! Weder im eigenen Heimspiel, das von den rund 600 mitgereisten FA-Fans lautstark bestimmt wurde, noch im gestrigen Auswärtsspiel. 400 Karten wurden an die Löwen geschickt, 150 kamen wieder zurück. Und das obwohl die Busfahrt kostenlos war. Und die 250 Gelbhemden, die in der Halle waren, sah man wohl - gehört hat man sie aber nicht. Weder vor noch während dem Spiel. Vielleicht sollte man sich in Mannheim mal Gedanken machen, ob das Marketingkonstrukt wirklich tragfähig ist, wenn es von so wenigen Menschen angenommen wird. Im Gegensatz dazu hat man gestern gesehen, wie leidenschaftlich und enthusiastisch ein Publikum sein kann, das über Jahre gewachsen und dem Verein seit Jahrzehnten verbunden ist. Da wird der sportliche Erfolg nicht als naturgegebene Pflicht vorausgesetzt, sondern als ein außergewöhnliches Geschenk, für das das es sich zu kämpfen lohnt. Und gekämpft wurde gestern auch auf den Rängen unter vollem Einsatz der Stimme und Hände. Der gestrige Einzug ins EHF-Cup-Finale war auch ein Erfolg der Göppinger Fans!

    Markez ist gestern vor allem durch ein dummes Foul direkt nach seiner Auswechslung, Ballverlusten in der Offensive oder verballerten Chancen aufgefallen.


    Stimmt, das war wirklich dumm wie er da nach seiner Auswechslung die eigenen Mitspieler auf der Auswechselbank abgegrätscht und darüber hinaus hinter der Auswechselbank reihenweise Bälle verloren und Chancen verballert hat. Sah aber lustig aus.

    Zu dem "Oldie aus 2007", der immer noch einer ist: man macht sich keine Vorstellungen, was deutsche Nachwuchsspieler teilweise an Gehaltsvorstellungen aufrufen. Da ist das Preis-Leistungs-Verhältnis ausländischer Nachwuchsspieler um einiges besser. Und ein Klub wie Frisch Auf Göppingen, der nicht von irgendwelchen reichen Onkeln gepempert wird und auch nur das ausgibt, was auch tatsächlich eingenommen wird, verpflichtet eben nach dem Preis-Leistungs-Verhältnis und nicht nach der Farbe des Reisepasses.

    Wo hat Petkovic eigentlich die Graupe auf Rechtsaußen ausgegraben? (Ja, ich weiß, aus Montpellier) Klassisches Beispiel dafür, wo ein talentierter deutscher Jungspieler keine Chance bekommt, weil der Platz von einem schlechten Ausländer blockiert ist.


    Ich bin mir nicht sicher, ob dieser Kommentar anmaßend, arrogant oder einfach nur unheimlich dumm ist. Zunächst einmal hat "diese Graupe auf Rechtsaußen" in den wenigen Einsatzzeiten hinter Schöne immer relativ gut gespielt und beim Spiel in Berlin mit acht Toren bei neun Versuchen eine Weltklasseleistung gezeigt. Zum anderen kostet der "talentierte deutsche Jungspieler", der für die "Graupe auf Rechtsaußen" spielen könnte, ein Vielfaches dessen, was diese "Graupe auf Rechtsaußen" verdient. Es soll Vereine geben, die nicht über das Budget des THW Kiel verfügen und mit ihren geringeren Einnahmen sinnvoll haushalten müssen. Und dann spielt auf Rechtsaußen eben ein 21-jähriger, serbischer Jugendnationalspieler, der günstiger zu haben ist als so mancher deutscher Jugendspieler. Auch wenn sich daran ein THW-Fan stören mag. Nur mal so gefragt: wo sind denn beim THW Kiel die deutschen Jungspieler als Ersatz für die etablierten Spieler? Der einzige, der mir da spontan einfällt, verlässt den THW zum Ende der Saison in Richtung Wetzlar.

    Gummersbach war gestern sehr stark, Frisch Auf hingegen mit einer der schlechtesten Saisonleistungen überhaupt. Im Angriff häufig konzeptlos, in der Abwehr ohne Leidenschaft und Konzept. Dazu zwei Torhüter, die wenig bis gar nichts gehalten haben. Der Sieg der Gummersbacher geht somit vollkommen in Ordnung.

    Und dennoch darf man auch noch sagen dürfen, dass die Schiedsrichter gestern eine unterirdische Leistung abgeliefert haben. Aufgrund der klaren Leistungsunterschiede beider Teams war das gestern nicht spielentscheidend. Zum Glück nicht, denn ansonsten wäre die Halle wohl komplett ausgeflippt. Stattdessen gab es ab Mitte der 2. Halbzeit nur noch höhnischen Applaus für die Beiden. Und so etwas habe ich in Göppingen noch nie erlebt. Da wird gepfiffen und gebuht wenn man sich benachteiligt fühlt. Aber hämischer Applaus? Da muss die Schiedsrichterleistung schon sehr peinlich sein. Und das war sie gestern leider auch. Meines Erachtens haben die Beiden ein ganz normales - und bestimmt nicht überhartes - Bundesligaspiel absolut verpfiffen und dessen Leitung in keinster Weise im Griff gehabt. Offensichtliche Aktionen wurden gar nicht gepfiffen, dafür für Allerweltsfouls zwei Minuten verteilt. Wiencek beispielsweise hat dreimal Zweiminuten bekommen und keine davon war berechtigt. Auch dafür gab es hämischen Applaus vom Publikum für die Schiedsrichter weil der arme Junge dreimal auf die Strafbank musste und nicht wußte wofür. Auf der anderen Seite durften die Gummersbacher Spieler mit dem Ball in der Hand Langstreckenläufe machen oder in die stehende Göppinger Abwehr hineinrennen ohne dass gepfiffen wurde. Dazu kamen weitere offensichtliche Fehlentscheidungen (Rutschmann lenkt den Ball mit dem Fuß ins Toraus, dennoch gibt es Ecke für Gummersbach. Ein Gummersbacher lenkt den Ball ins Seitenaus und es gibt Einwurf für - na, wen? genau: - Gummersbach). Das waren alles so kleine Nadelstiche, die in ihrer Gesamtheit eben richtig peinlich wirkten. Noch einmal: die Pfiffe der Schiedsrichter war nicht spielentscheidend (dafür war Göppingen gestern zu schwach und Gummersbach zu gut), aber dennoch war die "Leistung" der Herren Harms und Mahlich gestern ein Offenbarungseid für das deutsche Schiedsrichterwesen.

    Ich finde das schon etwas grotesk. Da hat der HSV Handball jahrelang versucht, die Dominanz der Kieler zu brechen. Dabei wurden Unsummen investiert, um sich auch dieses Siegergen einzukaufen, das die Kieler über Jahre hinweg stark gemacht hat. Endlich schwächeln die Kieler, man holt verdientermaßen die Deutsche Meisterschaft und zieht ins Champions League Halbfinale ein. Und dann passiert etwas, was in Kiel undenkbar wäre: man gibt sich mit einem Titel zufrieden! Statt sich auf das Cl-Halbfinale vorzubereiten, fliegt man lieber nach Malle, um dort ausgiebig zu feiern. Man muss kein Sportwissenschaftler sein, um zu erkennen, dass eine seriöse Vorbereitung auf ein wichtiges Spiel anders aussieht. Wenn Schröder & Co jetzt meinen, sie müssten das schönreden, dann ist das pure Augenwischerei. Hier wurden meines Erachtens die Prioritäten falsch gesetzt und ich glaube, dass man sich damit eine einmalige Chance auf das große Double hat entgehen lassen. Zum Glück bin ich nicht Fan des HSV Handball, ansonsten müsste ich mich maßlos über die Einstellung der Verantwortlichen aufregen. Oder geben sich die HSV-Handball-Fans auch nur mit einem Titel zufrieden obwohl zwei möglich gewesen wären?

    EWie man sich die Zukunft genau vorstellt wird mittwoch abend zu erfahren sein. Beim Etat sehe ich es noch nicht soo eng. Wichtig ist, was unterm strich bleibt. Ich kann auch jedes jaht nen geschätzten etat von 1 mio euro haben. Einnahmen sind 10000 ausgaben 9000 und der Resg soll aufs sparkonto.3 Da gehn dann aber statt im etat eingerechneten 991000 eben dann nur 1000 die etatunterdeckung beträgt 990000. Bei 0 euro neuer schulden und einem gewinn von 1000. (etwas übertriebenes Beispiel)


    Ich habe mir dieses Posting jetzt schon mindestens zwanzig Mal durchgelesen und die Modellrechung versucht nachzurechnen. Ich schaffe es aber einfach nicht. Ich werde die Aufgabe gleich mal meinen Sportmanagement-Studenten im 3. Semester stellen, vielleicht schaffen die es.

    Ich finde es nur enorm schwierig, lieber Snuffmaster, wie du hier mit den geäußerten Kritiken umgehst. Kannst du denn nicht ein kleines bisschen verstehen, warum die anderen das alles eher negativ sehen? Nein nicht weil sie so neidisch auf die große Tradition sind, sondern weil zumindest Göppingen und Balingen (um mal zwei hier schreibende User heraus zu heben) so wirtschaften, dass es für die Liga reicht ohne auf die liebe HBL oder einen plötzlich auftauchenden Geldsack warten zu müssen...
    Und wenn wir bei fair gegenüber den Gläubigern sind... Klar ist ne Insolvenz nicht gerade fair, aber mal eben nur 50% zu zahlen ist zwar etwas besser aber noch lange nicht fair. Fair wären 100%.


    @ Mini: vielen Dank für diesen Beitrag! Obwohl ich als Göppinger durchaus zugeben muss, dass ich auf die Tradition von Gummersbach mehr als neidisch bin. Frisch Auf hat es ja leider nur auf elf Deutsche Meisterschaften und drei Europapokalsiege gebracht.
    ;)


    Liebe Melanie, da Du meine Antwort auf den von Dir zitierten Forenbeitrag entweder ignorierst oder bisher noch nicht verstanden hast, will ich es gerne noch eimal versuchen:

    Zitat von Highness

    (...)
    Darüber hinaus möchte ich gleich mit der von Dir verbreiteten Ansicht, Göppingen würde im Geld schwimmen, aufräumen. Frisch Auf muss auch wirtschaftlich kämpfen und zwar Saison für Saison. Es ist ein Knochenjob den Etat jährlich um mindestens 10% zu steigern, so wie es Frisch auf die letzten vierzehn Jahre gemacht hat. Zur wirtschaftlichen Konsolidierung gehört aber nicht nur die stetige Einnahmensteigerung sondern auch eine restriktive und disziplinierte Ausgabenpolitik. Und genau deshalb müssen wir nächste Saison unseren Topshooter Lars Kaufmann ziehen lassen - weil Frisch Auf bei dem Vertragsverlängerungsangebot zwar bis an die äußerste Schmerzgrenze gegangen ist, aber eben auch nicht darüber hinaus. Jetzt muss Flensburg eben schauen, wie sie das deutlich aufgebesserte Gehalt finanzieren können.
    (...)


    Zitat von EllaK

    Immer diese dumme Griffelspitzerei! Da kaprizierst du dich auf den von Highness angeführten fiktiven Spieler, obwohl dir das Theater mit Adrian Pfahl noch im Hinterkopf sein müsste. Genau derartige Praktiken hat Highness wohl gemeint. Die Folge dieses Rückkaufs mit nicht vorhandenem Geld war, dass der VfL einen Leistungsträger gewann, der HBW seither mit Mitkov auf dieser Position spielt.


    Genau diese Praktiken hatte ich gemeint, hatte dabei aber z.B. auch an Stojanovic gedacht (an den Frisch Auf ebenfalls dran war, gegen das VfL-Angebot aber nicht ankam). Auf die Geschichte mit Pfahl gehe ich nicht im Detail ein, da glauben die VfL-Fans ja bis heute, dass er auf einmal wegen der zusätzlichen Spielanteile lieber in Gummersbach geblieben ist.

    Zitat von schmie

    @ Highness
    Der VfL bettelt seine Fans nicht an, die Fans bzw der Fanclub haben aus freien Stücken Geld gespendet.


    Dann habe ich mich auf der offiziellen Website des VfL Gummersbach offensichtlich ziemlich verlesen bzw. den folgenden Abschnittvollkommen mißinterpretiert:

    Zitat

    "Der VfL Gummersbach ruft deshalb alle, die helfen wollen, zur Unterstützung auf. Willkommen ist jeder Beitrag, um dem blau-weißen Aushängeschild Oberbergs zu helfen, die Schulden der Vergangenheit endlich zu tilgen und Bundesliga-Handball made in Gummersbach auch in Zukunft weiter möglich zu machen.
    Quelle: http://www.vfl-gummersbach.de/index.php/mehr…er-den-vfl.html


    Im Übrigen finde ich es rührig, dass durch Fanklub und Sparschwein auf der Europapokalparty schon 2.100 Euro zusammengekommen sind. Jetzt muss man diese Aktion nur noch tausendmal wiederholen und schon hat man 2.1 Millionen zusammen.


    Zitat von schmie


    Ich hoffe für dich Highness, dass du nie in so eine Situation gerätst mit deinem Verein. Es gibt nichts schlimmeres als dieses warten wie und ob es weiter geht. Der VfL ist für mich und viele Freunde von mir ein Lebensinhalt, wir sind überall dabei Auswärts, Europäisch und natürlich auch zu Hause. Der Gedanke das es vielleicht am 4.6 die letzte Auswärtsfahrt in der Liga sein könnte treibt mir die Tränen in die Augen und vorallem die Frage: Was anfangen mit so viel neuer Freizeit


    Ich war mit meinem Verein schon in so einer Situation. Anfang der 80er Jahre wurde der Bundesligahandball in Göppingen nur mit einem Kraftakt gerettet, anschließend mussten kleinere Brötchen gebacken werden. Dementsprechend stieg man 1989 in die 2. Liga ab, dort kam es dann fast zum sportlichen Offenbarungseid mit dem sportlichen Abstieg in die Regionalliga. Nur eine Spielgemeinschaft mit dem verhassten TSV Scharnhausen rettete die Liga. Wirtschaftlich ging es auch immer weiter bergab. Und kurz vor dem finalen Exodus besann man sich in Göppingen eines Besseren, ersetzte Luftschlösser durch realistische Einschätzungen und ging den Weg der kleinen, aber stetigen Schritte. Den Rest der Erfolgsgeschichte kennen wir. Ich habe mit meinem Verein also auch schon einiges durchgemacht und kann Eure Ängste durchaus nachvollziehen. Aber was ich nicht verstehe: seid Ihr Fans des VfL Gummersbach im Allgemeinen oder nur des VfL Gummersbach in der 1. Liga? Es müssen ja nicht wie bei uns zwölf lange Jahre in der 2. Liga sein, aber so ein Neuanfang in der 2. oder 3. Liga kann durchaus die Grundlage für eine neue Erfolgsgeschichte sein. Wir in Göppingen können die jüngsten Erfolge nur deshalb so wertschätzen, weil wir auch die schlechten Zeiten schon durchgemacht haben. Sollte Gummersbach die Lizenz entzogen werden, dann geht das Leben auch als VfL-Fan weiter - dann eben in der 2. oder 3. Liga.

    Zitat von Snuffmaster

    Ebenfalls Stammtischparolen ist die Hetzjagd wegen des Titels und angebliche Wettbewerbsverzerrung:
    Es liegt KEINE Wettbewerbsverzerrung vor. Weder in der Bundesliga noch im internationalen Cup. Die HBL hat für JEDES Jahr in der ein Titel gewonnen wurde, die Lizenz auf Anhieb erteilt. Zwar mit Auflagen, aber KEINMAL musste die Lizenz im 2. Anlauf erteilt werden. Geklaut wurde hier garnichts. Geklaut wurde höchstens der Deckel deines Stammtisches.


    Lieber Snuffmaster, nur weil Du hier Deine Meinung lautstark vertritttst (und obendrein gegenüber Kuhne auch noch persönlich wirst) werden Deine Argumente auch nicht besser. Da die HBL dem VfL Gummersbach in all den titelreichen Jahren die Lizenz erteilt hat, kann es sich Deiner Meinung nach also nicht um Wettbewerbsverzerrung handeln. Ich halte mal dagegen: eben weil die HBL dem VfL all die Jahre die Lizenz erteilt hat, konnte der VfL den Wettbewerb mit seinem Geschäftsgebahren verzerren. Wenn Gummersbach konsequenterweise schon vor Jahren vom Wettbewerb ausgeschlossen worden wäre, hätten sie eben jenen auch nicht mehr verzerren können. Aber offensichtlich trennst Du den sportlichen vom wirtschaftlichen Bereich. So funktioniert der Profisport aber leider nicht. Ein fiktives Beispiel zum Thema Wettbewerbsverzerrung: der VfL und ein anderer Bundesligaklub buhlen um einen ausländischen Nationalspieler. Der andere Bundesligaklub geht mit seinem Angebot an die Grenze des finanziell Machbaren, der VfL bietet aber mehr - obwohl sie es sich aber aufgrund der Verbindlichkeiten und der restriktiven Einnahmesituation gar nicht leisten können. Der ausländische Nationalspieler entscheidet sich natürlich für den höher dotierten Vertrag beim VfL (weil es ihm im Grunde genommen egal ist ob es den Klub in fünf Jahren noch gibt weil er dann sowieso woanders spielt). Und genau dieser Spieler ist dafür verantwortlich, dass der VfL zweimal während der Saison gegen jenen anderen Bundesligisten gewinnt. Und das ist keine Wettbewerbsverzerrung? Glaube mir, dieses Beispiel ist so fiktiv gar nicht.


    Zitat von schnuggl

    Handball in Deutschland ist ein Zuschussgeschäft. Es funktioniert seit Jahren nur mit Geldern, die zum "Verbrauchsmaterial" gebucht werden müssen. Nicht ein Verein in der HBL kann mit den Geldern die er einnimmt (ohne Sponsoren), den Spielbetrieb finanzieren.


    Dasselbe trifft aber auch auf Vereine der DFL, der BBL, der DEL und sonstige Unternehmen der Teamsportindustrie zu. Profisport ohne Sponsoring ist heutzutage nicht mehr finanzierbar, die Erkenntnis alleine ist aber schon relativ alt. Und ob sich ein Sponsorship für ein Unternehmen rechnet oder nicht, hängt doch entscheidend von den jeweiligen Sponsoringzielen ab, die ein Unternehmen mithilfe des Sponsoringinvestments zu erreichen versucht. Dass bei vielen Sponsoren in der HBL auch der eigene enge Bezug zum jeweiligen Verein eine große Rolle spielt, mag ich gar nicht bestreiten. Dennoch gibt es bei jedem Klub auch einige Sponsoren, die eine klare kommerzielle Absicht mit dem Sponsorship verfolgen. Wenn jetzt aber die Sponsoren wie angekündigt noch mehr Geld in den VfL stecken sollen - nur um die Liquididät zu sichern - dann kann das m.E. kein kommerzielles Investment sein. Und welches Unternehmen hat heutzutage denn schon was zu verschenken?

    By the way, als ich gerade lesen musste, dass der VfL Gummersbach nun tatsächlich seine Fans anbettelt, musste ich mich spontan fremdschämen. Die sollen jetzt also für die jahrelange Mißwirtschaft aufkommen und die hohen Gehälter von Spielern nachfinanzieren, die teilweise schon gar nicht mehr beim VfL spielen. Wer sich damit die Euros aus den Taschen ziehen lässt, ist selber schuld.

    @ Brownie: mein aufrichtiger Respekt für Dein Posting, das fand ich jetzt mal richtig gut und aus Deiner Sicht nachvollziehbar!

    @ Alphadex: ich fand nicht nur die Selbstironie der Göppinger Spieler beim Feiern stark, sondern auch die Art und Weise, wie sie mit ihren Fans gefeiert haben. Wahrscheinlich wäre das beim TVG aber genau dasselbe gewesen, schließlich ist die Sehnsucht nach Titeln bei beiden Mannschaften ähnlich groß. Diese Verbundenheit zu den eigenen Fans ist schon etwas besonderes und nicht selbstverständlich. Als Kiel vor ein paarJahren bei uns die Meisterschaft perfekt gemacht hat (oder auch jetzt beim DHB-Pokalgewinn in Hamburg), da sind sie relativ zügig in die Kabine gegangen obwohl die Fans in der Halle wohl gerne noch zusammen mit der Mannschaft gefeiert hätten. In Göppingen und Großwallstadt gibt es da aber offensichtlich nicht so eine klare Grenze zwischen Mannschaft und Fans und das wiederum ist sehr sympathisch.


    Zitat von haruki

    @ highness
    sag mal kannst du deine weisheiten nicht langsam mal für dich behalten und einfach den sieg feiern?

    erst kommt die sache mit biegler - so geschrieben als wär der grund seiner beurlaubung der, dass er sich beschwert hat, dass 3 gehälter zahlungsrückstand ausgezahlt werden sollen.
    dazu: hier weiss immer noch niemand so recht, warum er von heute auf morgen beurlaubt wurde. die frage nach ausstehenden gehältern wäre sicherlich kein grund allein gewesen. von rückständigen gehältern war übrigens auch allgemein nicht die rede - auch keiner der spieler hat sich so geäussert.
    zur schlaumeierei als quelle die hbl lizenz anzugeben (nicht von highness) kann ich nur sagen: die auflage heisst, die eigenkapitalquote zu erhöhen und nicht, rückständige gehälter auszuzahlen. bei 3 monaten rückstand wäre erst gar keine lizenz ausgestellt worden. auch nicht mit auflagen.

    zum thema quellenschutz: du wirst dich nicht ernsthaft mit deinem geschreibsel hier mit einem journalisten vergleichen wollen? wär an deinen anschuldigungen was dran, könntest du die quellen auch benennen. aber manche denken halt auch, wenn drei stammtischbrüder das mal so gesagt haben, wird das auch so sein.....

    (...)

    was überhaupt soll deine rummäkelei an den vereinen, die wirtschaftlich zu kämpfen haben? göppingen schwimmt auch nicht schon immer im geld - und hat sich konsolidiert. ist es der neid, dass göppingen eine weile aus der ersten liga verschwunden war oder warum bist du so verhärmt? hast du zuhause nichts zu melden oder versuchst du hier aus irgend einem bestimmten grund dich zu profilieren?


    @ haruki: keine Sorge, ich muss mich nicht profilieren, ich bin schon PROFiliert. ;) Und genau deshalb bleiben meine Quellen auch ungenannt. Ich kann doch hier nicht Seriösität und ein professionelles Geschäftsgebahren einfordern und im gleichen Atemzug meine Quellen nennen. Wie ich schon geschrieben habe, obliegt es dem Leser, meinen Worten Glauben zu schenken oder nicht. Eines kann ich aber versichern: meine Informationen basieren nicht auf irgendwelchem Geschwätz von irgendwelchen Stammtischbrüdern. Grundsätzlich hast Du aber Recht, eigentlich gehen mich die finanziellen Sorgen des TVG nichts an. Nachdem sich allerdings einige TVG-Fans beim Hinspiel in Göppingen derart großkotzig präsentiert haben, war es meines Erachtens mal an der Zeit, diesen Fans mal vor Augen zu führen wie es um ihren TVG eigentlich wirklich bestellt ist. Dass kurz darauf die HBL die Meldung bzgl. TVG und Lizenzauflagen publiziert war tatsächlich reiner Zufall. Was mich allerdings etwas überrascht: ich habe mit keinem Wort erwähnt, dass der TVG einmal mit 3 Monatsgehältern in Rückstand war. Aber genau diese von Dir genannte Zahl wird in der HBL kolpotiert. Es ist richtig, dass der TVG die Lizenz nicht erhalten hätte, wenn jetzt noch Gehälter offen stehen würden. Die von der HBL geforderte Erhöhung des Eigenkapitals hat aber durchaus etwas mit einer etwaigen Liquiditätslücke zu tun, denn eine solche kann man kurzfristig über Kredite schließen. Und bei der Kreditvergabe spielt die Eigenkapitalquote der AG durchaus eine wichtige Rolle. Das lernen schon BWL-Studenten im 1. Semester und das müsste sich eigentlich auch schon bis nach Großwallstadt herumgesprochen haben. Darüber hinaus möchte ich gleich mit der von Dir verbreiteten Ansicht, Göppingen würde im Geld schwimmen, aufräumen. Frisch Auf muss auch wirtschaftlich kämpfen und zwar Saison für Saison. Es ist ein Knochenjob den Etat jährlich um mindestens 10% zu steigern, so wie es Frisch auf die letzten vierzehn Jahre gemacht hat. Zur wirtschaftlichen Konsolidierung gehört aber nicht nur die stetige Einnahmensteigerung sondern auch eine restriktive und disziplinierte Ausgabenpolitik. Und genau deshalb müssen wir nächste Saison unseren Topshooter Lars Kaufmann ziehen lassen - weil Frisch Auf bei dem Vertragsverlängerungsangebot zwar bis an die äußerste Schmerzgrenze gegangen ist, aber eben auch nicht darüber hinaus. Jetzt muss Flensburg eben schauen, wie sie das deutlich aufgebesserte Gehalt finanzieren können. Und zuguterletzt wünsche ich dem TVG, dass sie ihre finanziellen Probleme baldmöglichst in den Griff bekommen und nicht der Versuchung erliegen, den Erfolg auf Pump zu erkaufen. es wäre schade wenn so ein Traditionsverein den Bach runtergeht. Ich kann mich noch gut an die sehr interessanten Duelle zwischen Göppingen und Großwallstadt in den 80er Jahren erinnern, damals noch mit den Roth-Brüdern auf Seiten des TVGs und Frisch Auf mit Molitor und Klempel. Die gute alte Zeit. ;)

    Schön, dass man sich in Göppingen an einem Tag wie heute lieber mit dem vermeintlichen Wissen oder besser Nichtwissen über die finanzielle Situation in Gummersbach beschäftigt als den eigenen Erfolg zu genießen und zu feiern. :lol:


    Keine Sorge, wir wissen unseren Erfolg durchaus gebührend zu feiern. Und im Gegensatz zu den Gummersbachern können wir auf diesen Erfolg durchaus stolz sein, weil er auf soliden und seriösen wirtschaftlichen Füßen steht. Sicherlich hätten wir auch die VfL-Taktik anwenden können, gegen den wirtschaftlichen Verstand sinnlos teure Spieler verpflichten und sich somit mit Geld, das man nicht hat, den Erfolg erkaufen. Aber das passt eben nicht zur kaufmännischen Sorgfaltspflicht eines Schwaben. Daher haben wir etwas länger auf den sportlichen Erfolg warten müssen, leben aber auch in der Gewissheit, dass es Frisch Auf in den nächsten Jahren noch geben wird - beim VfL bin ich mir da nicht so sicher.