Beiträge von Kacid

    Und dann habe ich noch eine Frage, an die Juristen, vielleicht können Helge und ZeeBee sie beantworten.

    Meines Wissens nach ist das übliche Procedere der Sportgerichtsbarkeit Positivprobe-Beschuldigter kann nicht belegen, wie die Substanz akzidentiell aufgenommen wurde-Sperre.

    Offensichtlich divergiert das Procedere bei der ordentlichen Gerichtsbarkeit davon, sonst hätte die Staatsanwaltschaft (welche eigentlich?) das Verfahren nicht eingestellt. Wie ist denn in diesem Fall das Procedere?

    Der Sörgel ist schon populistisch unterwegs.

    Wo ist der wissenschaftliche Beleg, dass Meth nen Torwart besser macht?

    Den Ethikantrag für die Studie „Effekte von Crystal Meth auf die Leistung von Torhütern“ würde ich gerne sehen. 😉

    Natürlich gibt es wissenschaftliche Belege:

    ADHD Prescription Medications and Their Effect on Athletic Performance: A Systematic Review and Meta-analysis - PubMed
    Dopaminergic/noradrenergic agonist medications appear to have a positive effect on athletic performance, as well as effects on physiological parameters.…
    pubmed.ncbi.nlm.nih.gov

    Manche vielleicht indirekt:

    Hier eine Studie zur Performance von Helikopterpiloten.

    Caldwell JA, Caldwell JL: An in-flight investigation of the efficacy of dextroamphetamine for sustaining helicopter pilot performance; Aviat Space Environ Med 68:1073;

    1997.

    Und irgendeine Studie mit Low Dosing Meth kenne ich auch, finde ich aber nicht mehr. Da ist aber die untersuchte Gruppe Meth-abhängige Menschen, die in Leistungstests schlecht performen. Da gab‘s offensichtlich kein Ethikproblem.

    Schön, dass Helge etwas Hintergrundwissen beisteuert. Man muss aber bemerken, dass jeder Test eine spezifische Aufgabe hat.

    Die Frage an den Polizeischnelltest ist: Hat dieser offensichtlich intoxiert wirkende Mensch soviel Drogen im Urin, dass der Strafttatbestand des Fahrens unter Drogeneinfluss mit hinreichender Sicherheit angenommen werden kann, um den Menschen mit aufs Revier zu nehmen.

    Die Frage an den Dopingtest ist: Hat dieser Mensch auch nur irgendwann irgendwie leistungssteigernde Substanzen aufgenommen?

    Ergo sind diese Tests ganz anders gebaut.

    Zu Coronazeiten haben wir ja alle genug über Testmethoden gelernt. Es gibt den Schnelltest für hustende Menschen mit Fieber, der relativ viel Virusantigen braucht, und die PCR z. B. für asymptomatische Menschen, dem kleinste Mengen Viruserbgut reicht. Und der eine ist eben dazu da bei einer höheren Prä-Test-Wahrscheinlichkeit schnell eine Diagnose zu stellen, der andere ist dazu da sicherzustellen, dass jemand mit niedriger Prä-Test-Wahrscheinlichkeit jedoch kleinster Menge Virus sich z.B. von Menschen mit geschwächtem Immunsystem fernhält.

    Das ist schon wie mit Äpfel und Birnen.

    Fakt scheint ja zu sein, dass in der Urinprobe eine sehr geringe Menge Amphetamine gefunden wurde, wie auch immer die da hingekommen ist. Mich hätte jetzt interessiert, was die Juristen auf dem Fachkongress an potentiellen Entlastungsstrategien sehen oder wie man den Weg in die Urinprobe am besten aufspüren kann.

    nein, das kann in diesem Fall nicht sein, in Deutschland gibt es Meth seit vielen Jahren nicht mehr als Medikament, nur in den USA gibt es noch ein ADHS-Mittel, das es enthält - hier nimmt man eher Ritalin (Methylphenidat) oder Lisdexamphetamin, die unterscheiden sich sehr deutlich vom Meth...

    Spannend wäre noch die Zulassungssituation in der Schweiz. Afaik gibt es in USA auch ein (L)-Methamphetamin- haltiges Nasenspray.

    Welches Isomer gefunden wurde, weiß man aber nicht, oder?

    Die seriöse Schweizer NZZ bewertet denn Fall als nebulös. … Auch weiss man von ihm, dass er auf Alkohol verzichtet.

    Ist die Zeit eigentlich schon reif für Witze?

    Wie schätzt es denn die Magdeburger Fanseele in diesem Zusammenhang ein, dass jemand sogar vor solch extremen Methoden zur Leistungssteigerung nicht zurückschreckt?

    :irony:

    @ Schwiizer: Die Höhe ist abhängig vom Einnahmezeitpunkt und wird mit Abstand zu diesem immer geringer. Den kennt die Dopingbehörde (logischerweise!) nicht. Die Aussage bzgl. der Höhe ist imho daher - wie schon häufiger geschrieben - zum aktuellen Stand sinnlos. Ich denke (!), dass der Beweis einer Verunreinigung nur durch Analyse der verunreinigten Substanz erfolgen kann. Die müsste halt Portner jetzt finden.

    @ JakeBlues: Danke für die Information.

    Angenommen du hast deinen Führerschein wegen Trunkenheit am Steuer abgeben müssen und musst jetzt leider regelmäßige Alkoholtests machen, um deine Abstinenz zu beweisen um diesen wieder zu erlangen. Am Wochenende gewinnt der SCM das Finale und du feierst das mit 18 Köstritzer. Blöderweise hast du vergessen, dass du Montag aufs Amt musst. Hier werden 0,1 Promille festgestellt und die Augenbrauen hochgezogen. Dann wird festgestellt, dass nach aktuellem Kenntnisstand die gemessene Konzentrationshöhe einen Bruchteil der typischen Einnahme dieser Substanz beträgt.

    Das ist der Wert der SCM-Meldung.

    Und nochmal konkreter: Im biochemischen Nachweisverfahren für Amphetamine bin ich nicht drin, bei einem unbekannten Zeitpunkt beträgt die mögliche Konzentrationshöhe jedoch immer einen (mathematischen!) Bruchteil/Anteil einer maximalen Dosis irgendwann nach Einnahme, der mit der Zeit geringer wird. Da wir den Einnahmezeitpunkt nicht kennen, lässt sich hieraus wenig ableiten. Wenn der SCM oder deren Anwalt eine Verunreinigung konkret andeuten will, hätte er auch die Möglichkeit gehabt von einer „auffällig niedrigen Konzentrationshöhe“ zu schreiben. Hat aber keiner.

    Ich würde es Portner und dem SCM wünschen, dass sich in seinen Nahrungsergänzungsmitteln Spuren von Amphetaminen nachweisen lassen oder die B-Probe negativ ist, allein der Glaube fehlt.

    Wie kommt ihr auf die Idee, dass es sich um eine relevant niedrige Konzentration handeln soll?

    Der (sinnlose, tendenziöse) Satz in der PM des SCM lautet:

    Nach aktuellem Kenntnisstand beträgt die gemessene Konzentrationshöhe einen Bruchteil einer typischen Einnahme dieser Substanz.

    Was meint man damit? Die Hälfte (ein Bruchteil!)? Und wovon? Der Maximalkonzentration nach Maximaldosis?

    Man hätte auch schreiben können, dass es ein derartig niedriger Wert sei, dass sie ein tatsächliches Doping anzweifeln. Haben sie aber nicht.

    naja. Sörgel hat sich schon immer am liebsten in der Rolle des harten anti-doping-kämpfers gesehen, der nur das Vergehen sieht und nicht den Athleten. Das würde ich jetzt noch nicht so hoch hängen.

    Sörgel sieht sich nicht so, er ist Deutschlands wichtigster (und renommiertester) Dopingexperte - und er steht natürlich nicht auf Seiten der Dopingsünder.

    Tja, wenn bei einem Sportler Abbauprodukte der Substanz gefunden werden, die einem als erstes einfällt, wenn man überlegt, was ihn verbessern würde, was will man da sagen. Bei Nichtsportlern kennt man die Einnahme von geringen Mengen Amphetaminen zur Konzentrationssteigerung als Micro Dosing.

    Eine Verunreinigung eines Nahrungsergänzungsmittels mit Amphetaminen kann ich mir schwer vorstellen, auch wenn das natürlich möglich ist. Dann müsste es sich bei dem Produktionsort des Herstellers um eine harte Hexenküche handeln, bei der ich mir auch schwerwiegende Folgen in Folge der Einnahme der Nahrungsergänzungsmittel vorstellen könnte, was wahrscheinlich zu einem frühzeitigeren Auffliegen dieser führen würde.

    Dass ein Leistungssportler in der aktiven Karriere Drogen konsumiert, kann ich mir nur schwer vorstellen, natürlich gibt es aber immer wieder Fälle, wobei es sich hier meist um THC handelt.

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    Drama vor dem Relegationsspiel Frankfurt gegen Nürnberg! Bei Eintracht-Kapitän Marco Russ (30) wurde ein Tumor entdeckt – durch eine Dopingkontrolle!
    www.bild.de

    Ich kenne das übliche Procedere und die Absprache NADA/med. Abteilung Handballvereine bei Dopingkontrollen nicht, vor einer Pressemeldung würde ich sowas aber schon ausschließen.

    Kam die erste offizielle Mitteilung von Portner?