Schön, dass Helge etwas Hintergrundwissen beisteuert. Man muss aber bemerken, dass jeder Test eine spezifische Aufgabe hat.
Die Frage an den Polizeischnelltest ist: Hat dieser offensichtlich intoxiert wirkende Mensch soviel Drogen im Urin, dass der Strafttatbestand des Fahrens unter Drogeneinfluss mit hinreichender Sicherheit angenommen werden kann, um den Menschen mit aufs Revier zu nehmen.
Die Frage an den Dopingtest ist: Hat dieser Mensch auch nur irgendwann irgendwie leistungssteigernde Substanzen aufgenommen?
Ergo sind diese Tests ganz anders gebaut.
Zu Coronazeiten haben wir ja alle genug über Testmethoden gelernt. Es gibt den Schnelltest für hustende Menschen mit Fieber, der relativ viel Virusantigen braucht, und die PCR z. B. für asymptomatische Menschen, dem kleinste Mengen Viruserbgut reicht. Und der eine ist eben dazu da bei einer höheren Prä-Test-Wahrscheinlichkeit schnell eine Diagnose zu stellen, der andere ist dazu da sicherzustellen, dass jemand mit niedriger Prä-Test-Wahrscheinlichkeit jedoch kleinster Menge Virus sich z.B. von Menschen mit geschwächtem Immunsystem fernhält.
Das ist schon wie mit Äpfel und Birnen.
Fakt scheint ja zu sein, dass in der Urinprobe eine sehr geringe Menge Amphetamine gefunden wurde, wie auch immer die da hingekommen ist. Mich hätte jetzt interessiert, was die Juristen auf dem Fachkongress an potentiellen Entlastungsstrategien sehen oder wie man den Weg in die Urinprobe am besten aufspüren kann.