Beiträge von Harzer

    Nur nochmal zum Verständnis, du schriebst Dynamo und Füchse haben überhaupt nix miteinander zu tun, ich schrieb, es sind immerhin beides Sportvereine aus Berlin und das ist mehr als nix. Daraus ein langweiliges Leben anderer User abzuleiten, nötigt mir schon ein sarkastisches "Respekt" ab. Auch in deinen noch wenigen anderen Posts schwingst du ja schon ordentlich die Keule der Erkenntnis bezüglich anderer Schreiber hier, nicht schlecht für die ersten Schritte im Forum :thumbup:

    PS: Es ist ja übrigens auch weder neu noch alleingültig für Berlin, dass die Einwohner eines Landes bisweilen eine gewisse Ambivalenz zu Protagonisten oder Einwohnern ihrer Hauptstadt empfinden. Das gilt auch in anderen Ländern und Sportarten für gewisse Hauptstadtclubs.

    Im Falle von Magdeburg und Berlin gibt es historisch bedingt und unabhängig vom Sport (und lange vor Dynamo oder Füchsen) schon die ein oder andere Anekdote. Das aber mal nur am Rande, weil ich das gar nicht mit meiner Bemerkung im Sinn hatte.

    Ich geb’s zu

    Der Kommentar mit dem „langweiligen Leben“ war wahrscheinlich etwas übers Ziel hinaus. War eher ein spontaner Versuch, meine Verwunderung über die herbeikonstruierten Zusammenhänge zwischen Dynamo und den Füchsen etwas pointiert zu verpacken. Hat wohl ein bisschen mehr gescheppert, als beabsichtigt,mein Fehler.

    Trotzdem bleib ich beim Kern. Für mich wirkt’s einfach etwas bemüht, aus der bloßen Tatsache, dass zwei Vereine aus derselben Stadt kommen, gleich eine tiefere Verbindung oder Rivalität abzuleiten, vor allem, wenn sie weder organisatorisch noch historisch viel miteinander zu tun haben.

    Aber klar, Berlin und Magdeburg, da gibt’s sicher genug Stoff für Reibung, Anekdoten und kleine Sticheleien. Vielleicht projiziert sich da auch manches auf den Sport, was mit dem Ball gar nichts zu tun hat.

    So oder so Ich find’s eigentlich ganz schön, dass hier mit so viel Leidenschaft diskutiert wird. Auch wenn ich nicht alle Linien mitzeichne, macht’s Spaß mitzulesen.

    Die Füchse müssen ihren Kader in der Spitze auch weiter stärken, denn wenn Gidsel wirklich mal einige Wochen zum falschen Zeitpunkt oder gar einige Monate ausfallen sollte, dann hat sein Ausfall für die Füchse im Vergleich mutmaßlich trotzdem noch einen höheren Impact als bspw. ein Ausfall von Claar Anfang der Saison beim SCM.

    Soll nicht heißen, dass sie mit dem aktuellen Kader nicht auch Spitzenspiele ohne Gidsel gewinnen könnten, aber ob sie das dann mehrere Spiele schaffen würden oder dann alle Saisonziele in solch einer Phase die Spree runtergehen...

    Da geh ich grundsätzlich mit: Natürlich wäre ein längerer Ausfall von Gidsel zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt ein herber Schlag. Und ja, Stand heute wäre der Impact bei Berlin wohl größer als der Ausfall von Claar beim SCM. Aber was man dabei nicht übersehen darf: Genau daran wird ja gearbeitet. Die Füchse ruhen sich eben nicht auf ihrem aktuellen Gerüst aus – sie entwickeln weiter. Und das sehr gezielt.

    Spieler wie Lichtlein und Freihöfer haben sich bereits in Richtung internationale Klasse katapultiert – in entscheidenden Spielen, unter Druck, mit Verantwortung. Langhoff hat einen Riesenschritt gemacht, körperlich wie spielerisch. Prantner und av Taigum stehen bereit, um in die Lücken zu stoßen, wenn sie sich öffnen – und das tun sie in diesem System regelmäßig. Das Entwicklungspotenzial im Berliner Kader ist enorm – und es wird auch genutzt. Man kann also durchaus davon ausgehen, dass der „Impact“ eines Gidsel-Ausfalls in einem Jahr nicht mehr ganz so groß wäre wie jetzt – einfach, weil sich die Mannschaft insgesamt weiterbreit aufstellt.

    Und das ist doch das eigentlich Spannende an Berlin: Sie bauen eben nicht alles auf einen Star, sondern lassen ihn als Katalysator wirken. Die Basis wird breiter, die Spitze bleibt gefährlich – und das alles bei kontinuierlicher Entwicklung. Also ja, man muss den Kader weiter stärken – aber man ist dabei auch schon auf einem ziemlich guten Weg. Und wenn selbst die Zweifler langsam merken, dass hier etwas richtig gemacht wird, dann ist das auch ein Fortschritt.

    Das Argument „Ohne Gidsel sind die Füchse ein gutes Stück schlechter“ liest man ja immer wieder – und natürlich stimmt das. Überraschung: Wenn dein bester Spieler fehlt, bist du nicht mehr ganz so gut. Gilt übrigens für Magdeburg, Kiel, Flensburg und jede andere Topmannschaft der Welt. Was aber eigentlich noch viel interessanter ist: Wenn Gidsel angeblich so entscheidend ist, dann müsste es doch total einfach sein, die Füchse zu schlagen. Man konzentriert sich einfach komplett auf ihn, stellt ihn kalt, und schon bricht alles zusammen – zumindest nach dieser Logik. Komisch nur, dass das diese irgendwie niemand hinbekommt.

    Vielleicht – nur mal als Gedanke – liegt das daran, dass Berlin eben nicht nur aus Gidsel besteht. Sondern aus einem durchdacht aufgebauten Team mit einem Spielsystem, das auch ohne seinen Motor funktioniert, aber mit ihm auf ein anderes Level kommt. Und genau hier liegt der Punkt: Nur weil einer in diesem Team außergewöhnlich ist, macht das die anderen nicht weniger wichtig – es macht sie besser. Und genau das ist übrigens auch Leistung: Wenn ein Gidsel Mitspieler auf ein neues Niveau hebt, dann spricht das nicht gegen die Mannschaft, sondern für das Zusammenspiel.

    Wer das als Schwäche verkaufen will, weil „ja alles über ihn läuft“, verkennt, was ein funktionierendes Team eigentlich ausmacht: nämlich das Zusammenspiel von Struktur, individueller Klasse und kollektiver Intelligenz. Und genau das liefern die Füchse. Woche für Woche. Saison für Saison. Und am Ende – ganz objektiv – eben auch mit Erfolg. Wer trotzdem weiter glaubt, ein Team mit so einem Spieler sei „abhängig“, darf das gern weiter erzählen. Die Füchse basteln schon an der nächsten Stufe.

    Naja. Ich bin schon n bissel älter und kenn noch die Duelle MD gg B im Fussball und Handball ;)

    Aber das die Füchse Berlin mal so überhaupt nix mit Dynamo Berlin zu tun haben ist Dir schon bekannt?

    Die Füchse Berlin sind ein großer Stadtteilverein aus Reinickendorf im Nordwesten der Stadt.
    Dynamo Berlin hat seine Heimat Tief im Osten der Stadt.
    Sowohl geografisch als auch in der Vereinskultur liegen Welten zwischen den Beiden.

    Also Spannungen die aus Duellen mit Dynamo entstanden sind haben bei den Füchsen eigentlich nix zu suchen

    Glückwunsch nach Berlin besonders an Jaron. Ganz starke Saison. Das werden auch die allermeisten Magdeburger so sehen. Das wir aber nicht vor Freude im Quadrat springen sollte auch verständlich sein. Dafür ist die Rivalität zw B und MD einfach zu groß. Und das nicht erst seit kurzem. Stichwort Dynamo Berlin. Aber die Entwicklung der Füchse ist ja unserem Weg recht ähnlich. Strategisch wirklich gut geplant und umgesetzt wobei B noch mehr auf Nachwuchs setzt. Nicht nur wegen heute sind die Berliner Favorit in Köln. Freu mich auch schon auf nächste Saison.

    Hilf mir bitte.
    Was meinst du mit dem Stichwort Dynamo Berlin?

    Die Füchse Berlin sind Deutscher Meister. Und zack – das Forum explodiert.

    Statt einfach mal anzuerkennen, dass da eine Mannschaft völlig zurecht ganz oben steht, wird sofort das große Weinen angestimmt: Schiedsrichter, Vorteilsnarrative, die Füchse hätten angeblich irgendwie mehr Glück als andere – klar doch.

    Denn dass ein Team über Jahre hinweg ein durchdachtes Konzept verfolgt, Nachwuchs ausbildet, junge Talente holt, internationale Topspieler wie Gidsel oder jetzt Gröndahl clever einbindet und damit erfolgreich ist, das passt halt nicht in die Schablone von Zufall und Verschwörung. Man müsste dann ja zugeben, dass nachhaltige Arbeit funktioniert – und das ist bekanntlich schwerer zu ertragen als eine unglückliche Zeitstrafe. Die Füchse haben nicht einfach gewonnen, sie haben sich den Titel systematisch aufgebaut.

    Sie kombinieren eigene Jugendspieler mit hungrigen Neuzugängen und setzen punktuell internationale Weltklasse ein – nicht aus Panik, sondern mit Plan.

    Und das Ganze unter einem Cheftrainer, der den Weg vom eigenen Nachwuchs bis zum Meistertitel selbst gegangen ist.

    Aber statt Respekt zu zollen, wird hier im Stile eines beleidigten Altherrenstammtischs das große Kleinreden betrieben.

    Und genau deshalb schmeckt dieser Titel doppelt gut: Nicht nur sportlich verdient, sondern auch moralisch ein Schlag ins Gesicht all derer, die nichts schaffen außer Misstrauen und Missgunst. Glückwunsch nach Berlin – ihr habt alles richtig gemacht. Und den Rest lasst ruhig weiterjammern.

    Das Argument versteh ich nicht.

    Die Frage ist, ob sie das mit Prellen auch noch sind / wären.

    Oder prellen sie gar so schnell, dass es für das menschliche Auge nicht zu sehen ist :/

    Ohne Hürden sind auch Hürdenläufer schneller unterwegs.

    Der Vergleich mit den Hürdenläufern hinkt gewaltig. Es geht hier nicht darum, ob jemand ‚ohne Prellen‘ schneller wäre. Es geht darum, dass Spieler wie Gidsel oder Gisli Prellen, Schritte, Richtungswechsel und Körpertäuschung auf einem Niveau koordinieren, das für viele einfach nicht mehr sauber wahrnehmbar ist.

    Diese Dynamik entsteht nicht durch das Weglassen von Bewegungen, sondern durch die unglaubliche Fähigkeit, Bewegungsabläufe flüssig und explosiv zu verbinden. Wer da von außen versucht, in Echtzeit Schritte zu zählen, scheitert weniger an der Regelauslegung als an der eigenen Wahrnehmungsgrenze.

    Das Problem ist nicht das Prellen – das Problem ist, dass man diesen Spielern einfach nicht hinterherkommt.

    Es geht doch gar nicht um Magdeburg oder der Hund scheisst, sondern darum, dass er 7m ohne Prellen zurücklegt. Ja das Spiel ist schneller geworden, und ja teilweise schwer zu sehen - aber er macht es halt 10mal im Spiel.

    Das sieht zwar mit seiner Bewegung spektakulär aus, nimmt aber dem Regelwerk die entsprechende Glaubwürdigkeit.

    Ich denke ein zusätzlicher Schritte-Schiri muss her.

    Wer glaubt, bei Spielern wie Gidsel, Gisli oder Omar mal eben Schritte mitzählen zu können, unterschätzt vor allem eines: die unfassbare Bewegungsqualität dieser Jungs.

    Das, was da oft als Schritte gedeutet wird, ist in Wahrheit maximale Körperkontrolle, Explosivität und Timing auf allerhöchstem Niveau. Diese Spieler sind so dynamisch, so schnell in ihren Richtungswechseln, dass Bewegungen flüssig ineinander übergehen und für den Außenstehenden kaum mehr klar zu greifen sind.

    Das hat nichts mit Glück oder Tricksen zu tun, sondern mit Klasse. Mit Beweglichkeit, Antizipation, Balance und einer Athletik, die selbst im Kreis der Topspieler noch herausragt.

    Vielleicht wäre es ehrlicher, einfach mal anzuerkennen, wie schwer es überhaupt ist, solche Aktionen zu verteidigen, statt ständig so zu tun, als wäre es nur eine Frage von Zählen und Regeln.