Es verwundert schon sehr, wenn die letztendlich einzig verantwortlichen Verbandsgewaltigen die aus meiner Sicht einzig mögliche und gleichzeitig vergleichsweise gerechte Lösung nicht einmal in Erwägung ziehen. Selbst hier im Forum habe ich sie nur einmal gelesen (und da auch noch in einem eigentlich ganz anders gesetzten Kontext!):
Es gibt eigentlich für alle Beteiligten nur dieses Wunschergebnis:
Essen im Pokal
DRHV hält die Klasse
beide (eigentlich alle!) Teams können sicher sein, in der kommenden Saison nicht in einer 19er Liga zu spielen.
Essen einen zusätzlichen Startplatz im DHB-Pokal zu gewähren, ist sicher auch gerade ansetzungstechnisch nicht unproblematisch, aber diese Suppe sollten diejenigen auslöffeln, die sie sich selbst eingebrockt haben.
Was gar nicht geht, ist, dass eine Mannschaft (in diesem Fall Dessau mit einem möglichen Abstieg) durch das jetzt festgelegte Prozedere schlechter gestellt wird, als es bei regulärem Verlauf im für sie ungünstigsten Fall hätte passieren können. Erst recht nicht, wenn es im Verlauf der Saison in mehreren Spielen gleichartige Spielsituationen gab, die ungeahnt blieben. Von regulär erzielten, aber nicht gezählten Toren hier unmittelbar betroffener Mannschaften mal ganz abgesehen... Und wie daneben das nachträgliche Ansetzen insbesondere auch saisonergebnisentscheidender Spiele weit nach dem letzten Spieltag nicht nur aus sportmedizinischer Sicht ist, muss ich hier sicher auch nicht noch einmal diskutieren. Hoffentlich bleiben unabhängig vom Spielausgang alle Beteiligten ohne Blessuren ...
Wenn das Regelwerk und seine Durchführungsbestimmungen solche grausamen und realitätsfernen Lösungen zulässt, dann taugt das Regelwerk nichts. Jeglicher Versuch, hier den beteiligten Mannschaften den schwarzen Peter zuzuschieben, geht völlig an den wahren Ursachen und Hintergründen vorbei.
Also liebe verantwortliche Verbandsfunktionäre, gebt euch einen Ruck und TUSEM einen zusätzlichen Startplatz im DHB-Pokal und sagt diese für morgen geplante unsägliche Farce ab. So (und nur so!), habt ihr die Chance, dass die gegebene Konstellation
Dazu muss man sich nur anschauen, wer für die 2.Liga im Präsidium der HBL vertreten ist
Dressel (Hamm), Ellwanger (Essen) und Barthel (Dormagen) - gut Dessau ist jetzt nicht vertreten.
NICHT zu einem ganz üblen Nachgeschmack führt. Denn das Essen in diesem Wiederholungsspiel alles versuchen würde, den möglichen Startplatz im DHB-Pokal doch noch zu ergattern, ist völlig legitim. Auch Dessau würde selbstredend alles versuchen, den Abstieg zu vermeiden. Und damit ist die Chance, dass ein Unentschieden alle doch noch irgendwie halbwegs ungeschoren aus dieser vertrackten Situation herauskommen lässt, verschwindend gering. Die Chance auf einen unheilbaren Imageverlust für unseren geliebten Handballsport ist dafür um so größer ...
PS.
In einem ersten Schritt sollte man in Auswertung dieser (auch in Hinblick auf die vielen fragwürdigen Entscheidungen) katastrophalen Saison grundsätzlich allen Mannschaften eine ausreichende Karenzzeit für das Einlegen eines Protestes gewähren. Wenn man schon durch gravierende Regeländerungen das Spiel so schnell macht, dass Schiedsrichter, Kampfgerichte, etwaige Delegierte und natürlich auch die Mannschaften regelmäßig überfordert sind, muss zumindest im professionellen Handball die Möglichkeit bestehen, spielentscheidende Szenen auch im Nachgang eines Spieles umfassend zu prüfen und gegebenenfalls ein Veto einzulegen!