Hallo,
ich finde die zweigleisige dritte Liga absolut unsinnig. Schon die Einführung der eingleisigen zweiten Liga war ein großer Fehler. Die Vereine müssen heute deutlich mehr Geld für Infrastruktur, lange Auswärtsfahrten und Schiedsrichter aufbringen – Geld, das dann in der Spieler- und Jugendentwicklung fehlt. Gerade Drittligisten können das kaum noch stemmen. Viele Spieler bekommen ohnehin nur noch eine kleine Aufwandsentschädigung oder sind auf Minijob-Basis unterwegs.
Für die Vereine sind Derbys dagegen echte Lebensader: Da kommen 3.000 bis 5.000 Euro zusammen, man hat volle Hallen, verkauft Essen und Getränke und spart sich gleichzeitig die langen Busfahrten. Diese regionalen Spiele sind das, was den Reiz und die Nähe zum Publikum ausmacht.
Der Handball verliert genau das gerade – seine Attraktivität für die Zuschauer. Die Zahlen in der zweiten Liga zeigen es deutlich: Rückläufig statt wachsend. Immer weniger Derbys, immer weniger Spannung, immer weniger Charakterköpfe. Statt Emotionen gibt’s immer mehr Einheitsbrei.
Vor allem bei kleineren Vereinen sind es die lokalen Sponsoren, die das Ganze überhaupt möglich machen. Das sind oft kleine oder mittelständische Unternehmen, die aus regionaler Verbundenheit unterstützen. Für sie ist es völlig uninteressant, wenn man Werbung macht für ein Spiel wie Konstanz gegen Wetzlar II – da fehlt der lokale Bezug, und genau der ist es, der im Handball eigentlich zählt.