Zugfahren kann eine Alternative sein, hängt natürlich von den Umständen ab. Es kann natürlich nicht sein, dass das Auto genutzt wird um 500m zum Zigaretten holen zu fahren, etc. Aber gerade auf dem Land und für kürzere Strecken sicherlich flexibler und unverzichtbar. In so einem Fall sind dann aber auch die Spritkosten vernachlässigbar, denn wer ehrlich ausrechnet, was sein Auto kostet und dann weniger als 500 km im Monat fährt, der wird feststellen, dass die Spritkosten nicht das Problem sind.
Etwas anderes sind die Langstrecken und da habe ich die Bahn echt zu schätzen gelernt. Und das, obwohl ich nach 6 Wochen "Hardcore-Bahnfahren" das "Fahrgastrechte-Formular" schon blind ausfüllen kann und bei zig Verbindungen die notwendigen Zugnummern auswendig kenne. Sprich: Verspätungen gibt es einige. Aber wenn man zwischen Berlin und Freiburg pendelt, genauer genommen sogar noch südlicher als Freiburg, dann ist Bahnfahren die angenehmste und günstigste Variante. Ich bin flexibel in meiner Zeiteinteilung, komme stressfrei an und kann noch nebenbei arbeiten. Kostenvergleiche erübrigen sich ohnehin, denn der monatliche Preis für Jahreskarte würde mit dem Auto nicht einmal für eine einfache Fahrt reichen. Man muss nur lernen mit den Verspätungen entspannt umzugehen. Übrigens hat die Bahn auch für Nicht-Vielfahrer so viele Angebote, dass man mit ein wenig Know-how immer günstig fahren kann, wenn man etwas plant.
Dadurch bin ich gezwungen, dass mein Auto in Südbaden steht, denn dort sind es die kurzen Strecken (3 km vom Hotel zum Büro, 10-15 km einfach zu den einzelnen Kunden), die einfach nur mit Auto machbar sind. Manchmal gibt es schlichtweg gar keine öffentliche Verbindung. Andererseits muss ich jetzt in Berlin ohne Auto klarkommen, weil ich nicht gleich ein zweites Auto kaufen wollte. Und es geht überraschend gut, wenn man im Ballungsraum auf Kurzstrecken unterwegs ist. Von der Wohnung zum Büro in Berlin sind es übrigens 40 km, da brauchen Zug und Auto jeweils 1,5 Stunden - da finde ich Zugfahren und Zeitung lesen entspannter 
Positiver Nebeneffekt: bei ca. 200 km im Monat mit dem Auto habe ich seit Januar nicht mehr getankt, kenne keine Spritpreise mehr und wenn ich tendenziell Ende April mal wieder volltanken muss (reicht für 1.000 km), dann ist mir der Preis ziemlich egal. Denn ob ich bei 55 Liter Diesel am Ende 70, 80, 90 oder 100 Euro für vier Monate zahle macht nun wirklich nicht viel aus.