Beiträge von handballsupport

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    Du hast wahrscheinlich eine ganze (oder auch mehrere) Saison in der 1. Liga noch nicht erlebt, oder? Ich hätte auch nicht gedacht, dass der Unterschied Liga1/Liga 2 so frappierend ist. Es ist nicht nur die stärkste (und schnellste) Liga der Welt, sondern auch die härteste. Auch wenn die 2. (eingleisige) Liga aufgeholt hat, ist der Unterschied gewaltig. Schau dir an, wer dort alles in der unteren Tabellenregion steht. Da hat kaum eine Spitzenmannschaft der 2. Liga eine Schnitte gegen diese gestandenen Bundesligisten.
    Und wenn du meinen Beitrag genau gelesen hättest,...
    Ich habe nicht gesagt, dass nicht auch in kleineren Städten Erstligahandball möglich ist. Fakt ist aber, dass diese Vereine dann ein Mäzen brauchen. Wenn Coburg hochgehen sollte (was durchaus realistisch erscheint), muss die HUK vom Sponsor zum Mäzen werden (so wie Braun in Melsungen etc.). Sonst hat der Verein dort oben kaum eine Chance. Und die neue Halle ist zwar gut, aber von der Größe auch nur bedingt erstligatauglich. Zumal ich die Coburger Mannschaft nicht als erstligareif betrachte, d.h. in der jetzigen Besetzung kann sie dort oben nicht mithalten. Es müssen locker 4 bis 5 gestandene Erstligaspieler kommen, um eine Chance auf Klassenerhalt zu haben.
    Es ist nun einmal so, dass bei Vereinen ohne Mäzen (die Mehrheit der Erstliga-Vereine hat einen - auch wenn das nicht immer offensichtlich ist - siehe z.B. GWD) eine große Halle brauchen, denn deren Hauptsponsor sind die Zuschauer. Warum ist der THW so erfolgreich. Die können zu jedem Heimspiel den Eintritt von 10.285 Zuschauern auf der Habenseite verbuchen. Das macht in etwa 4,5 Mio Euro - die Hälfte des Kieler Etats.

    Du hast Recht: Underdogs sind das Salz in der Suppe (siehe aktuell SC Paderborn). Ich finde aber, dass es im deutschen Handball die größten Unterschiede zwischen 1. und 2. BuLi gibt im Vergleich zu anderen Mannschaftssportarten. Während (auch kleine) Aufsteiger im Fußball realistische Chancen haben, die 1. Liga zu halten, ist es im Handball doch so, dass 90 % der Aufsteiger nach einem Jahr wieder den Fahrstuhl in die Zweitklassigkeit nehmen müssen. Das prognostiziere ich auch Bietigheim, Erlangen und Friesenheim, obwohl die gerade den Ruf der Aufsteiger verbessern.
    Die Aufsteiger, die sich in den letzten zehn Jahren im Oberhaus etablieren konnten (Minden, Burgdorf, Lübbecke, BHC, Füchse(!)), hatten alle ein in der 2. Liga finanziell gut durchdachtes Konzept (plus erstligataugliches Know-How und Infrastruktur) und wussten schon zu Beginn der Aufstiegssaison, das sie mit ihrem erstligatauglichen Kader (ich erinnere nur an DaDo in Liga 2!) den Sprung nach oben schaffen werden und haben dann im Februar/März weiteres Erstligapersonal verpflichtet, um in der HBL eine Chance zu haben.
    Ich bin davon überzeugt, dass in den nächsten Jahren kaum noch ein Erstligist nicht aus einer Großstadt (plus dazugehöriger Arena) kommen wird. (Also Leipzig - auf geht´s!). Kleinere Vereine müssen die Region mit ins Boot holen und dann in die "Regional-Hauptstadt" ziehen, um eine große Halle sein eigen nennen zu können. Ausnahme: mäzenabhängige Vereine wie Hoffenheim (Fußball) oder Lübbecke und Melsungen (Handball). Dort haben dann milliardenschwere "Eigner" dank entsprechender Kohle das Sagen und Möglichkeiten en masse, Weltklassehandballer ins Dorf zu holen.

    Viel Spaß in Liga 1 - ich prognostiziere allen drei Aufsteigern das gleiche Schicksal: den sofortigen Abstieg. Warum will Nordhorn denn wohl nicht aufsteigen (und das trotz Emsland-Arena)? Weil sie die dort wissen, welcher Wind dort oben weht und das es Minimum 3 Mio. Euro braucht, um eine kleine (!) Chance zu haben. Ich frage mich, warum Eisenach wieder nach oben möchte? So dolle waren die Erfahrungen des ThSV im Oberhaus ja auch nicht und realistisch gesehen haben sie mit ihrer alten Halle und keinem größerem Etat wieder keine Chance. Dann am ehesten Leipzig als Großstadt und Bittenfeld, wenn sie sich als Stuttgarter Handballverein präsentieren. Beide haben zumindest große Hallen und somit auch die Möglichkeit, potentiellen Sponsoren ein Mehrwert (vip-Bereiche mit Lachshäppchen etc.) zu bieten. Beide Vereine brauchen neben großen Zuschauereinnahmen aber auch noch namhafte Sponsoren. Geld schießt bekanntlich die meisten Tore!

    Das war doch heute mal ein schönes Weihnachts-Geschenk und Balsam für die in dieser Hinrunde arg strapazierte TVE-Seele. 32:22 stand es nach 60 Minuten auf der Anzeigentafel und über 1500 Zuschauer feierten gemeinsam mit der Kubes-Truppe einen Start-Ziel-Sieg (vergessen wir mal die ersten fünf Spielminuten) gegen völlig überforderte Gäste aus SwH. Habe mich während des Spiels mehrfach gefragt, wie die Frogs schon auf 15 Punkte gekommen sind. Aber sei´s drum!

    Emotionaler Höhepunkt war der erste Torerfolg von Olli Ragnarsson nach über 10 Monaten Verletzungspause. Die Halle stand Kopf und zeigt die Erwartungshaltung an den isländischen Spielgestalter in Bezug auf den weiteren Verlauf der Rückrunde. Nur gut, dass das Thema Wieder-Aufstieg in Emsdetten längst passe ist.

    Jetzt gilt es, Daniel Kubes und seiner neuformierten, jungen Truppe in den kommenden Monaten weiter den Rücken zu stärken und den Jungs die Zeit zu geben, um Selbstvertrauen, blindes Spielverständnis und Bundesliga-Härte weiter entwickeln zu können. Potential steckt in der Truppe - ohne Frage!

    Und welche von den anderen Mannschaften wenn nicht Leipzig kann dann "da oben" mithalten?


    Ich sehe im Moment weit und breit keine Mannschaft, die das Zeug hat, oben mitzuhalten. Das ist leider traurige Realität und zeigt den Unterschied zwischen der besten (und schnellsten und härtesten) Liga der Welt und seinem Unterbau. Schau dir doch die vergangenen Jahre an. Wer hat sich nach dem Aufstieg etablieren können: GWD Minden und der Bergische HC. Die hatten schon in der 2. Liga einen erstklassigen Etat, der es ermöglichst, erstklassiges Personal (z.B. Dalibor Doder, Viktor Szilagyi - um nur die bekanntesten zu nennen) zu verpflichten, um eine erstklassige Mannschaft aufzubauen. Spätestens im Februar oder März brauchst dann Planungssicherheit bzgl. des Aufstiegs, um dann weiters erstligataugliches Personal zu verpflichten. Im Frühsommer ist nämlich kaum noch welches auf dem Markt vorhanden (außer bei Insolvenzen), um das Unternehmen Erstligaerhalt nicht von Anfang an zum Scheitern verurteilt zu sehen. Das ist (traurige) Realität. Ich behaupte Mal, dass mit 90-prozentiger Sicherheit wir im nächsten Jahr Friesenheim, Bietigheim und Erlangen wieder in der 2. Liga begrüßen können. Wenn ich so sehe, welche Punktausbeute potentielle Kellerkinder wie Balingen, Lemgo, Gummersbach oder Bergischer HC schon jetzt geholt haben, dürften es die Aufsteiger noch schwerer haben als zu Saisonbeginn. Ehe sich die Aufsteiger an das (harte) Klima in Liga 1 gewöhnt haben, sind sie schon wieder abgestiegen. Das Unternehmen Aufstieg braucht eigentlich Zeit (die nicht gegeben wird), um sich sportlich, wirtschaftlich und strukturell zu etablieren.

    Liebe (Handball-)Leipziger, betet mal besser zum Handballgott, dass ihr als Aufstiegsfavorit am Ende der Saison nur Vierter werdet. Nix gegen Leipzig - ich finde es super, wenn so eine große (und schöne) Stadt mit entsprechender Sportinfrastrukur die 1. Bundesliga bereichert. Aber sportlich seit ihr noch meilenweit davon entfernt, da oben mithalten zu können. Dort wird euch ein ums andere mal gehörig der "Arsch versohlt", dass ihr ganz schnell wieder in Liga 2 wollt. Der TVE (und etliche andere) kann davon ein Lied singen. Beim Spiel habe ich beim DHfK keinen Spieler mit Erstligaformat gesehen. Und der TVE war in diesem Spiel eher schwach. Bis auf eure Torleute und den Linksaußen (Lukas Binder), die über überdurchschnittliches Zweitligaformat verfügen, sehe ich keinen Spieler, der in den nächsten Monaten/Jahren solch eine Leistungsexplosion hinlegen kann, dass es für´s Oberhaus reicht. Da muss Kretsche dann wohl all seine Beziehungen in die Waagschale werfen, um erstligataugliche Akteure in die Messestadt zu lotsen...
    Aber wie gesagt: Von der Stadt und seinem Potential her ist Leipzig in Liga 1 durchaus vorstellbar! Würde mich persönlich freuen, wenn dadurch dem Fußball-Retortenverein ein wenig der Wind aus den Flügeln genommen wird...

    Willkommen in der schnellsten und härtesten Liga der Welt. Auch in dieser Saison gilt für die Aufsteiger: Täglich grüßt das Murmeltier (vom Tabellenende). Es ist wohl sehr wahrscheinlich, dass das aktuelle Tabellenbild ab Platz 16 auch im Juni 2016 noch bestand hat. "The same procedure AS every year"

    Man muss kein Prophet sein (und auch kein Pessimist), dass es für die drei Aufsteiger (Stand jetzt) sehr schwierig werden dürfte, die 1. Liga zu halten. Wie heißt es so schön: die stärkste (und auch härteste) Liga ist halt ne ganz andere Welt. Das mussten Emsdetten und Eisenach in dieser Spielzeit leidvoll erfahren. Neben dem Sportlichen muss auch das Strukturelle (incl. erstligatauglicher Halle) stimmen. Du braucht Minimum 2,5 Mio Euro (eher mehr), um in dieser Liga eine Chance zu haben. Für kleine Vereine mit Mittelfeldambitionen ist die Liga daher nur mit einem Mäzen zu stemmen (Lübbecke, Melsungen). Leider ist es so, das Geld bekanntlich auch Tore wirft. Als Aufsteiger musst du in der 2. Liga von Beginn an den Plan haben, aufzusteigen. Die erste Sieben muss erstligatauglich sein und du dominierst die 2. Bundesliga. Wenn spätestens im Februar/März klar ist, dass du aufsteigen wirst, muss du auf dem Transfermarkt zuschlagen und dir noch ein paar erstligataugliche Spieler holen (siehe BHC oder Minden).

    Man kann Gennadij Chalepo kaum einen Vorwurf machen. Bei dem Etat war der Abstieg vorprogrammiert. Es gibt beim TVE kaum erstligataugliche Spieler - warum müssen jetzt wohl so viele Akteure gehen? Dazu die vielen Verletzten. Den Abstieg hätten auch ein A. Gislasson, L. Vranjes etc. nicht verhindern können. Der TVE war in allen Bereichen nicht erstligatauglich. Bleibt die Hoffnung, dass die Verantwortlichen aus der Pleitesaison dazu lernen und Chalepo seine Reputation als Trainer behält (vllt. ärgert man sich schon in Lübbecke, dass sie ihn gehen lassen haben). Es wäre ihm zu wünschen!

    Da freut man sich wie`n Schneekönig, dass der TVE mal etwas Zählbares mit in die Heimat bringt. Und dann das: Olli Ragnarsson hat sich in Eisenach schwer verletzt (vordere Kreuzband gerissen) und fällt voraussichtlich neun Monate aus.
    Zum Vergleich: Ragnarsson ist für den TVE so bedeutend wie Szilagyi für den BHC, Duvnjak für den HSV oder Jicha für den THW.

    Ich sehe den Vorteil doch eher beim TVE. Zwar ist Eisenach recht heimstark, aber ob sie mit dem Druck des Unbedingt-gewinnen-müssens fertig werden. Wenn der THSV verliert, ist das mehr als ein Sargnagel! Ich kann mich noch gut an das Hinspiel erinnern. Der Druck auf Seiten des TVE war enorm, diese Heimspiel zu gewinnen. Und Babin und seine Vorderleute haben dem Druck nicht Stand gehalten, obwohl Eisenach nicht stark war. Insgesamt gesehen war Eisenach bislang der schwächste HBL-Verein in der Ems-Halle - gefolgt von Balingen. Wobei ich bei HBW noch damit rechne, dass sie die Liga halten werden. Die haben doch sehr viel Substanz und Erfahrung im Abstiegskampf. Und sehr sympathisch sind sie auch, die "Gallier von der Alb".


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    Woher dieser Pessimismus?
    Der TVE hat eine Marketing GmbH - de facto ein Wirtschaftsunternehmen. In Unternehmen kommen und gehen Angestellte. Und wenn ein Mitarbeiter kündigt, gehen die Gesellschafter doch nicht gleich zum Insolvenzverwalter, oder?
    Also Ball flach halten. Das wird in Westfalen auch so gehalten. Bei dem Tabellenplatz und dem Punktestand wären bei anderen Vereinen längst andere Mitarbeiter schon nicht mehr im Dienst.