Meine (auf Grund der nicht vollständigen Beschreibung mit Annahmen hinterlegte) Einschätzung:
a) Hinausstellung bzw. in der letzten Spielminute Disqualifikation (8:10c i.V.m. 16:6b IHR) mit Bericht für den Gegenspieler; Wiederholung des Freiwurfs mit Anpfiff (15:9, 15:5 IHR)
b) Steht der Spieler bei Ausführung des Wurfes korrekt (13:8 IHR): weiterspielen lassen; wenn nicht, dann Prüfung: Führt die Stellung des Spielers bei Ausführung zu einem Nachteil für die angreifende Mannschaft?
- ja: Bestrafung (Ermahnung bzw. Progression), Wiederholung mit Anpfiff (15:9 IHR)
- nein: weiterspielen lassen (15:4 bzw. 15:5 IHR)
Im Übrigen mal meine Meinung zu derartig theoretischen Diskussionen: Es gibt im Handball einfach Situationen, die nicht allgemeingültig gelöst werden können. Die in diesem Thread besprochenen Situationen gehören dazu. Hier kommt es darauf an, welches Verständnis der Schiedsrichter aus seiner subjektiven Sicht für die Situation hat (z. B. Einschätzung, ob eine klare Torgelegenheit vorliegt oder nicht). Das wird sich von Schiedsrichter zu Schiedsrichter unterscheiden.
Für die Diskussion um das passive Spiel verhält es sich ähnlich: Es kann das Regelwerk nicht derart gestaltet werden, dass es nur noch einfache Wenn-Dann-Lösungen gibt. Dafür ist die Sportart schlichtweg zu komplex und die möglichen Situationen immer einzigartig.