
Danke harmi, für den Bericht! Und danke, dass Du diesen Thread bereicherst! Wir sind unwürdig!

Ach ja: Glückwunsch zur Quali! Vielleicht ziehe ich ja nächstes Jahr nach und folge Deinem Beispiel.... hoffentlich etwas weniger aufregend!
Edit: Viel entspannender ist es übrigens als Zuschauer, harmi! 
http://www.handball-blog.de proudly presents:
Liebes Handballtagebuch!
Das Finale der Bezirksmeisterschaft erreicht... nein, nicht wir - die befreundete "Konkurrenz" aus dem Nachbarbezirk. Samstagmittag Trude und Trudchen ins Auto verfrachtet und ab die A2 runter Richtung Berlin. Wir sind neugierig. Was kann der MTV Peine mit überwiegend jüngerem Jahrgang '94 erreichen?
Wir treffen noch vor dem Headcoach in der Halle ein, der befreundete Torwarttrainer ist aber schon da und nimmt die ersten Mädchen in Empfang. Meine Handballerinnen stürmen schon mal die noch leere Halle und ballern schon mal los. Egal was jetzt noch für D-Jugendliche die Bezirksmeisterschaft ausspielen, die Kanonierinnen werden heute nur zuschauen...
Die Heimmannschaft samt Trainer findet sich ein, wir bauen Kuchenstand, Auswechselbänke und Kampfgericht auf. Mit Spannung wird nicht nur der Aufmarsch der Gegner erwartet, auch dem Schiedsrichtergespann wird entgegengefiebert. Es ist im SIS geheim geblieben. "Hoffentlich nicht..." heißt es hier nur. Schieri Nr. 1 betritt die Halle, Entsetzen macht sich unter den eingeweihten Einheimischen breit. Muss wohl noch schlimmer als befürchtet sein.
Trotz der ersten Hiobsbotschaft zeigt sich der Coach recht zuversichtlich. Alle drei Gegner sind bekannt, alle seien schlagbar. Anpfiff des Spiels gegen die HSG Göttingen. Schnell zeigt sich, dass der MTV zwar die geschlossenere Mannschaft ist und Göttingen im Wesentlichen alleine durch Linksaussen und vor allem Rückraum Rechts torgefährlich wird. Was aber hilft es, die bessere Mannschaft mit der besseren Deckung zu sein, wenn eine Gegnerin sich kompromisslos und erfolgreich immer wieder durch die Abwehr tankt? 4:4 zur Halbzeit. Auch die zweite Hälfte bleibt spannend, Sieg mit nur einem Tor.
Trude freundet sich derweil mit der lokalen E-Jgd. bzw. Schwesternschaft der D-Jgd. an und "adoptiert" die jüngere Trainertochter als kleine Schwester. Kaum zu glauben, ihren Gegnerinnen flößt sie normalerweise Angst bis Panik ein. Im zweiten Spiel richtet Rosdorf Schöningen hin. Letztere sind kurzfristig eingesprugen, da ein Finalist ausgefallen war. Aber warum zum Teufel fand sich keine Handballmannschaft als Ersatz? Auf dem Rücken der Trainerin prangt das Wort "Meister". Und ich dachte schon, unser Mädchenhandball im Kreis sei in einem bedauernswerten Zustand. Rosdorf glänzt vor allem durch Rückraum Links und Mitte. Erstere wohl die größte Spielerin im Turnier mit einem beachtlichen Sprungwurf und einer noch beachtlicheren Frisur - der Friseur muss kurzsichtig gewesen sein und seine Kundin auf das dreieinhalbfache Alter geschätzt haben. Rückraum Mitte unwahrscheinlich quirlig aber mit leichten Problemen mit der Schrittregel. Dennoch - Rosdorf würde bei der Meisterschaft noch ein Wörtchen mitzureden haben.
Schöningen wurde denn auch von Peine weggefegt - warum spielte die Mannschaft bloß ohne Abwehr? Gut, die Abwehr stand... und stand... und stand.... Trude hatte derweil allen Mädchen einen neuen "hand shake" beigebracht und starrte verdächtig interessiert auf die Hummel-Kniestrümpfe, die alle Peiner Unterschenkel zierten. Trainingsanzüge werden dann wohl erst mal zweite Priorität haben.
Dann der Showdown! Zwei diese Saison ungeschlagene und konkurrenzlose Teams im Finale um die Bezirksmeisterschaft! Von Taktik verstehe ich ja nichts, aber irgendwie wollte ich doch helfen: "Ignorier die Schieris, konzentrier dich ganz auf deine Mannschaft!" Leicht gesagt, das Schierigespann pfiff schon den ganzen Nachmittag nach mir nicht bekannten Regeln. Aber wenn das hier ein gutes Ende nehmen sollte, dann bloß keine Nebenkriegsschauplätze.
Peine hatte den besseren Start und konnte sich gleich ein bis zwei Tore Vorsprung sichern. Bei zweimal zehn verdammt kurzen Minuten war das eine Menge wert. Hinausstellung gegen Rückraum Mitte, sie hatte es gewagt beim Gegenstoß der Spielerin mit der modischen Kurzhaarfrisur den Ball herauszuspielen. Mein guter Ratschlag schien vergebens... Wenige Augenblicke später durfte dann die gegnerische Rückraum Linke - eben jene Dame mit der Frisur einer Vierzigjährigen - auch auf die Bank. Ein harmloser Griff zur Hüfte der Ballführerin wurde ihr zum Verhängnis. Ausgleich also. Knappe Führung zur Pause für die Heimmannschaft. Dann kam die Halbzeit der Peiner Torhüterin. Sie entwickelte sich zum unüberwindbaren Hindernis für Rosdorf. Peine hatte einen Zwei-Tore-Vorsprung erkämpft und tat alles, um die Spannung aufrecht zu halten. Die Bälle wurden den Gegnern nun in die Arme geworfen, diese wiederum ballerten aufs Peiner Tor, wo sie allesamt entschärft wurden. Abpfiff, grenzenloser Jubel und ZeeBee träumt von der Bezirksmeiserschaft im kommenden Jahr, dann aber nicht mehr als Zuschauer.
Dein Karsten