Beiträge von janus

    Da kann ich mich meinem Vorredner nur anschließen. Wir machen das ähnlich, vergeben aber noch Punkte für den peinlichsten Bühnenauftritt und das idiotischste Outfit. Um Musik an sich geht es doch schon lange nicht mehr, obwohl dieses Jahr der kleine Alexander mit dem musikalisch ordentlichsten Lied gewonnen hat.
    Alles nicht so ernst nehmen, der Grand Prix (upps, heißt ja jetzt ESC) ist jetzt halt auf dem gleichen Niveau angelangt wie DSDS und anderen sinnfreien "Talent"-Shows. Nicht umsonst meiden erfolgreiche Interpreten dieses Event genauso wie der Teufel das Weihwasser. Gildo Horn und Stefan Raab haben das genau richtig erkannt: wie kann ich mit dem geringstmöglichen Aufwand die größtmöglichen Menschenmassen verarschen :baeh: Und die Blindennummer war mit Sicherheit auch eine heimliche Verarsche.

    So wie beschrieben, ein Regelverstoß. Da der TW beim Ausholen den Ball verloren hat, muß er ihn ja zuvor unter Kontrolle gehabt haben, der Ball war also aus dem Spiel. Er wird mittels Anwurf wieder ins Spiel gebracht, also wenn er den Torraum verlassen hat. Diesbezüglich ist die Regel auch eindeutig, der TW kann mit der Ausführung des Anwurfs kein Eigentor erzielen.

    Hatte früher dasselbe Problem mit meinen Mädels. Lag bei vielen hauptsächlich daran (egal ob mit Abwehr oder frei), daß die meisten vor lauter Anstrengung und Konzentration auf den Wurf gar nicht auf das Tor oder die Torhüterin geschaut haben. Wir haben das spasseshalber mal aufgenommen und die Ergebnisse waren eindeutig (die Mädels glauben einem ja nix): Augen zu, Blick auf den Boden oder zur Hallendecke.
    Wurde danach deutlich besser (aber noch lange nicht gut ;()

    Es werden mal wieder die Dinge durcheinander gebracht.
    Einerseits geht es um die Leistung der Schiedsrichter und andererseits um eine mögliche Bestechlichkeit als "Nichtprofi".

    Der Ruf nach Profischiedsrichtern (unabhängig von der Sportart) kam und kommt immer nach aufgeflogenen Schiebereien (oder höchst mißverständliche Begleitumstände und dämliches Verhalten der Beteiligten).
    Im Fußball war dies der Hoyzer-Skandal, welcher damals auch die Diskussion aufbrachte. Im Handball sind es 50000.- Euro in einer Sporttasche. Es ging und geht dabei ausschließlich um eine (theoretische) Verhinderung der Manipulation.
    Denn es steht wohl unzweifelhaft fest, daß hervorragende Schiedsrichterleistungen wie die von Collina (zigfach ausgezeichnet als weltbester Schiedsrichter) oder Merk im Fußball oder Ullrich/Lemme im Handball nichts mit deren Status als "Nichtprofi" zu tun haben.
    Die Einführung von Profis ändert doch nichts an der Leistung. Die Ausbildung und Fortbildung bleibt doch die gleiche!
    Gib einem durchschnittlichen oder unterdurchschnittlichen Sportler einen Profivertrag. Wird er damit automatisch weltklasse?
    Wird jeder, der die entsprechenden Lehrgänge absolviert hat ein tauglicher Bundesligatrainer?
    Mit dem Ruf nach Profischiedsrichtern (und damit verbundener entsprechender Bezahlung) glaubt man, eine mögliche Manipulation ausschließen zu können. Mal abgesehen von einer möglichen Finanzierbarkeit bleibt dies trotzdem Wunschdenken. In der MLB, NBA und NHL sind fast auschließlich Profischiedsrichter am Werk. Man schaue sich die aktuellen Skandale an (Tim Donaghy/NBA).

    Bin gerade fertig mit "Eine kurze Geschichte von fast allem" von Bill Bryson. War 2004 Wissenschaftsbuch des Jahres und Spiegelbestseller. Ist genial geschrieben und man versteht danach fast den Sinn des Lebens.
    Jetzt habe ich "Die Leber wächst mit ihren Aufgaben" von Eckart von Hirschhausen angefangen. Gefällt mir bisher sehr gut.

    Zu den Fehlern: ich meinte bei den Spielern nicht einen im Spiel, sondern wenn du das Spiel auf Dauer nicht in den Griff kriegst und deine Fehlerquote sehr hoch ist, nimmt dich der Trainer runter. Ich auf jeden Fall mache das so.

    Bei den Lehrgangskosten muß ich mich korrigieren: Nicht im HVW sondern in unserem Bezirk ist sowohl der Lehrgang als auch die Erstausstattung kostenlos.

    Und bei der Regelkunde meinte ich die dezentralen Lehrgänge. Bei der C-Lizenz ist es Pflicht, die waren ja bei uns dabei. Aber zeige mir einen Jugendtrainer mit C-Lizenz (auf Bezirksebene). Diese Trainer betreuen fast ausnahmslos Aktivmannschaften.

    Ich glaube, ich sollte mal ein paar Dinge klarstellen, bevor die Sache ausufert.
    Voranstellen möchte ich aber noch, daß ich von der Grundeinstellung manchmal zu übertriebenem Idealismus neige, welcher leider nicht immer praktikabel ist (vor allem in der heutigen Zeit).

    1. Ich wollte und habe keine "anderen" angegriffen, ich habe ein generell zunehmende Regelunkundigkeit und sinkendes Niveau bei jugendlichen Schiedsrichtern festgestellt (in unserem Bezirk!!!) und dieses anhand von Beispielen dargestellt, die ich selbst erlebt habe.

    2. Ich "pöble" auch nicht herum. Ich mache nun seit über zehn Jahren Jugendarbeit und bemühe mich stets, mit gutem Beispiel voranzugehen, sonst mache ich mich ja selbst lächerlich. In sechs Jahren Trainertätigkeit habe ich glaube drei oder vier Verwarnungen erhalten. Ob ich mich berechtigt oder nicht aufgeregt habe ist völlig egal, ich habe den Rand zu halten. Das ist aber was ganz anderes, als 50 oder 60 Minuten kommentierend oder reinbrüllend im Auswechselraum herumzutoben.

    3. Geld: Bei uns im Bezirk sind die Entfernungen mitunter recht groß (Einteilung?). Unsere Jungschiris, sofern sie gefahren werden müssen, dürfen die Fahrtkosten einstreichen, um eben auch eine zusätzliche finanzielle Motivation zu erhalten und dabei zu bleiben. Es war kein Vergleich zu einem sonntäglichen Arbeitnehmergehalt gemeint.

    4. Fehler: Jeder macht Fehler, und am Anfang die meisten. Damit habe ich auch keine Probleme. Und meistens gleichen sie sich im Verlauf einer Partie auch aus. Doch auf Dauer (über Spiele gesehen) muß sich das bessern. Denn eine ständige Fehlerkette führt zu einem chaotischen Spiel. Als Spieler habe ich so keine Chance und werde aus dem Verkehr gezogen. Als Schiri nicht. Warum? Klingt hart, ist aber so.

    5. Respekt: In der heutigen Zeit zunehmend ein Fremdwort!!!
    Grundsätzlich hat ihn jeder Schiri schon deshalb verdient, weil er sich bereit erklärt die Verantwortung zur Spielleitung zu übernehmen. Ob 16 oder 60 Jahre alt ist dabei völlig egal. Aber mit Respekt ist es genauso wie mit Neid: den muß man sich erarbeiten, mit Regelkunde, gutem Auftreten und gutem Umgang (mit allen Beteiligten). Ich kenne Jungschiris, die das hervorragend hinkriegen (aber leider nur sehr wenige). Dann läuft eine Partie ganz automatisch Rund, unabhängig vom Ergebnis sagen sich dann alle, sportlich entschieden und nicht durch andere Eiflüsse zerfahren (inklusive Publikum). Selbst bei einigen Fehlern!
    Und gegenseitiger Respekt sollte bei allen vorhanden sein, in der Mannschaft, gegenüber dem Trainer, dem Gegner, dem Handballsport an sich, der Gesundheit und gegenüber den Schiedsrichtern. Wir versuchen das in unserer Jugendabteilung zu vermitteln und auch konsequent durchzuhalten. Und das ist hart aber bringt was. Und dann kommt sowas von der generischen Trainerbank (Cjw):" Wenn sie da nochmal kommt, hau sie um". Jeder mache sich seine eigenen Gedanken.

    6. Schlußendlich das Eigentliche: die Regelkunde.
    Man denkt doch, daß jeder der Handball spielt, die Regeln kennt. Pustekuchen. Von den Schiris wird sie vorausgesetzt. Bedingt berechtigt. Aber man schaue sich die regelmäßig verdutzten Gesichter der Kinder und Jugendlichen bei gewissen Handzeichen der Schiedsrichter mal an! Wir machen im Training immer wieder Regelkunde, meine Mädels kann ich schon allein damit motivieren, daß sie bei Beachtung des Handzeichens "Einwurf" und die richtige Richtung nur halb so viel laufen müssen. Und Knie ist kein "Fuß", zumal im schwäbischen der Fuß bis zum Bauch reicht. Aber das scheint nicht überall so zu sein.
    In keinem Lehrbuch oder Jugentrainerlehrgang wird Regelkunde auch nur angeschnitten (eigene Erfahrung). Sie fällt also vom Himmel.

    Und dabei möchte ich es jetzt dann auch belassen.

    Du armer!
    Zunächst mal, wie alt bist Du denn? Denn Du übernimmst einen Haufen pubertierender frühreifer Gören, die sich ständig zwischen Himmel und Hölle befinden ;(. Ich hab sie selbst am Hals, ich liebe und ich hasse sie.
    Ein Jugendtrainerlehrgang wäre, sofern bei euch möglich, sehr hilfreich.
    Ansonsten rate ich ebenfalls zu einem erfahrenen Cotrainer.

    Mit Wesenstest und dergleichen ist mir alles bekannt. Wie kann dann z.B. folgendes vorkommen: Auswärtsspiel mit meiner Cjw, verletzungsbedingte Spielunterbrechung, Spielerin liegt auf dem Boden. Trainerin fragt, ob sie endlich zu dem Mädchen darf. Jungschiedsrichterin:"Ja warum denn nicht?"
    Trainerin:"Sie müssen mir das Betreten der Spielfläche gestatten". Antwort Schiedrichterin:"Woher soll ich denn das wissen?". Weiterhin war z.B. der Unterschied zwischen Abwurf und Einwurf unbekannt. Es war auch nicht ihr erstes Spiel, sondern sie wird regelmäßig eingesetzt.
    Was den Respekt der Jungschiedsrichter gegenüber den Trainern anbetrifft:
    Der Schiri ist Chef im Ring, würden sie öfters und früher gegenüber den Trainern eingreifen, würde so manche Partie nicht aus dem Ruder laufen. Ich selbst habe auch schon die eine oder andere Verwarnung als Trainer erhalten, berechtigt (mehr aber auch nicht).

    Zum Verdienst: Natürlich meinte ich die Gesamtaufwandsentschädigung, die Sacken die Jungschiedrichter ein und sehen sie als Cash im Sack. Also keine Wortklaubereien.
    Was für Vorbereitungen? Oft werden nicht mal die Pässe kontrolliert.

    Zum Lehrgang: Bei uns meiner Meinung nach O.K., Lehrgang im HVW kostenfrei (weil hohe Einnahmen durch Strafen).
    Für Neulinge 8 Theorietermine plus 2 Praxiseinheiten.
    Für "Alte Herren" wie mich besteht bei uns folgende Möglichkeit:
    Sog. Seiteneinsteigerlehrgang. Voraussetzung: mindestens 30 Jahre, Handballerfahrung. 2 Blockunterrichtseinheiten plus Prüfung.

    Folgendes Problem wird bei uns im Bezirk (HVW/Bezirk Neckar-Zollern) immer eklatanter:
    Immer häufiger sind hauptsächlich bei Jugendspielen keine Schiedsrichter anwesend. Da Jugendspiele durchgeführt werden müssen, muß einer der Anwesenden (wenn es gar nicht anders geht einer der Trainer) das Spiel leiten. Da ich selbst Jugendtrainer bin, mache ich sowas höchst ungern.

    Weiterhin gleiten die Leistungen der Jugendschiedrichter (nicht aller) ins katastrophale ab. Beispiele hierfür sind Bewegungsradien von einem Meter, deutliche Unlust, noch besoffen von der Disco, komplett Regelunkundig und was am schlimmsten ist, vollkommen inkonsequent. Da werden ständig pöbelnde Trainer über ein ganzes Spiel ignoriert und eindeutig gesundheitsgefährdende Fouls (absolut rotwürdig also) nicht oder lächerlich geahndet.
    Als Jugendtrainer versuche ich, solche Verhaltensweisen schon im Training zu unterbinden und im Spiel kommt man dann damit durch?
    Woran liegt es also? Weil die Vereine eigentlich unwillige Jugendliche abkommandieren, um einer Strafe zu entgehen? (Der HVW hat in der letzten Runde 13.000.-€ an Strafgeldern eingenommen!!!)
    Am Geld? Ein Jugendschiri verdient etwa 30-50 € für zwei Jugendspiele hintereinander, ein guter Stundenlohn.
    Am "Durchkommenlassen" in der Prüfung, weil man sonst gar keine Schiris hat?
    Vielleicht gibt es hier Denkanstöße.
    Persönlich habe ich mit einem Freund zusammen gerade den Schirilehrgang gemacht und stehe vor der Prüfung (wir haben beide die Handballkarriere hinter uns und sind auch Trainer).