Moin ...
In letzter zeit erschienen immer wieder Zeitungsberichte, welche die Fans und Vereinsmitglieder in Aufruhe versetzten. Wie z.B. dieser Artikel, welcher nach dem Lokalderby gegen dem ThSV erschien
HANDBALL: 2. BUNDESLIGA
„Warte seit drei Monaten auf mein Geld“Der Werrataler Anthony Pistolesi (r.) mit Eisenachs Spielertrainer Runar Sigtrgyggsson im Ringen um den Ball. - FOTO: GERHARD KÖNIG
EISENACH – Am vergangenen Donnerstag unterlag die SG Werratal 92 im ersten Thüringenderby der zweiten Handballbundesliga dem ThSV Eisenach mit 26:30. Einer der Protagonisten war Werratals französischer Neuzugang Anthony Pistolesi. Für ihn und seine Thüringer Handballkollegen steht eine erholsame Pause auf dem Programm. Das Fest der Freude und der Familie verbrachte der französische Rückraumspieler in Diensten der SG Werratal nicht ganz sorgenfrei.
stz: Anthony, wie haben Sie die klare Niederlage gegen den ThSV Eisenach gesehen?
Anthony Pistolesi: Die Eise-nacher waren einfach besser. Wir haben nicht schlecht gespielt, aber hatten dennoch Probleme im Angriff und Pech mit unseren Würfen. Aber ich muss auch sagen, dass die momentane Situation bei Werratal sehr schwierig ist.
stz: Wie sind Sie mit Ihrer eigenen Leistung seit Saisonbeginn zufrieden?
Manchmal spiele ich gut und manchmal schlecht. An was das liegt, muss der Trainer herausfinden. Ich glaube, die Mannschaft ist im Moment nur bei
50 oder 60 Prozent. Aber wie soll Sie auch 100 Prozent bringen?stz: Wie meinen Sie das?
Ich persönlich warte schon seit drei Monaten auf mein Gehalt. Normalerweise dürfte ich gar nicht mit Ihnen darüber reden, aber wir müssen den Fans endlich mal erklären, was los ist. Wir sind keine schlechten Menschen. Aber so kann es nicht weitergehen. Wenn wir ein Treffen mit dem Vorstand wollen, haben die Verantwortlichen nie Zeit für uns. Aber für was ist ein Vorstand da? Er muss Zeit für uns haben.
stz: Besteht dieses Problem auch bei anderen Spielern in Ihrer Mannschaft?
Natürlich. Ich bin nicht der einzige Werrataler Spieler, dem es so geht.
stz: Diese Situation ist sicher sehr unbefriedigend für Sie und Ihre Mitspieler. Wie soll es weitergehen?
Wir möchten einfach nur wissen, was mit dem Verein los ist, aber mit uns spricht keiner. Der Verein kann nicht erwarten, dass wir ewig auf eine Reaktion warten.
stz: Sollte sich die finanzielle Situation nicht ändern, wäre dies ein Grund für Sie, den Verein zu wechseln?
Ich habe einen Vertrag bei Werratal, aber wenn es so weitergeht, werde ich mich umschauen müssen.
stz: Haben Sie schon Angebote von anderen Vereinen?
Dazu möchte ich jetzt nichts sagen. Aber das ist auch nicht die Frage. Wir Spieler wollen einfach nur die finanzielle Situation des Vereins wissen. Dann bleiben gewiss auch alle Spieler hier.
stz: Wie und wo verbringen Sie die trainingsfreie Zeit und den Jahreswechsel?
Ich werde die Tage mit Vigindas Petkevicius und Francios Woum-Woum verbringen. Mir fehlt leider ein bisschen das Geld, um nach Hause zu fahren. Ich habe mir vor vier Jahren in Frankreich eine Wohnung gekauft und diesen Kredit muss ich abbezahlen. Aber ohne Geld kann ich keine Raten bezahlen. Den Rest können Sie sich sicherlich denken.
MICHAEL WINDISCH
Ich kann es mir gut vorstellen, dass sich einige Spieler gerne mal beim Vorstand Luft machen möchten - nur leider ist der, laut Aussagen von Spielern etc., nie erreichbar.
Nach ein paar Tagen folgte dann dieser Artikel in der Presse:
Auftakt und Abmahnung (Zeitungsartikel online)
Südthüringens Handball-Zweitligist SG Werratal 92 hat am Dienstag wie geplant das Training nach der Weihnachtspause wieder aufgenommen.
BREITUNGEN – Beim lockeren Auftakt mit Hallenfußball, Wurftraining und einem Spiel fünf gegen fünf fehlten Martin Martanovic, der wegen einer Erkältung pausierte, und Thomas Seiler, der nach wie vor wegen seiner Achillessehnenbeschwerden krank geschrieben ist. Trainer Peter David verzichtete auf eine Gewichtskontrolle. "Ich habe das im letzten Spieljahr getan und das Ergebnis war damals so gut , dass ich es diesmal gelassen habe." Die Mannschaft wird in dieser Woche das gewohnte Trainingsprogramm durchziehen, am Samstag etwas zusammen unternehmen (ursprünglich war dafür Skilaufen geplant) und am Sonntag zu einem bereits im Oktober geplanten Turnier in den Großraum Frankfurt reisen.
Gegen das Team von Heiko Illian
Bei der SG 1868 Bruchköbel trifft man in der Vorrunde auf den Südwest-Regionalligisten TV Petterweil (Platz 5) und auf den hessischen Oberligisten Vulkan Vogelsberg (Platz 2). Letzteres wird eine pikante Partie, denn just dorthin ist Werratals Ex-Keeper Heiko Illian vor einigen Wochen gewechselt. In der anderen Gruppe spielt u. a. der TV Gelnhausen. Das nächste Punktspiel steht dann am 15. Januar in Schmalkalden gegen die HSG Gensungen-Felsberg an.
Der Vorstand des Vereins hat inzwischen beschlossen, Anthony Pistolesi ganz offiziell eine Abmahnung zu erteilen. Der französische Linkshänder hatte sich unmittelbar nach dem Derby in Eisenach in einem Zeitungsinterview über ausbleibende Zahlungen beklagt – er nannte konkret drei Monate – und gleichzeitig erklärt, man könne dadurch nicht hundertprozentige Leistungen im Spiel bringen.
Laut SG-Vorsitzender Lothar Möller verstieß Pistolesi damit gegen Festlegungen im Vertrag. "Es ist auch nicht korrekt, dass die Rückstände drei Monate betrugen", so der Vereinschef. "An Anthony war exakt ein Tag zuvor eine Zahlung rausgegangen, so dass der Rückstand bei ihm an diesem 23. Dezember letztlich etwas mehr als einen Monat betragen haben dürfte. Man muss auch beachten, wann bei uns das Monatsgehalt fällig wird."
Möller, der am Dienstag auch beim Trainingsauftakt zugegen gewesen war, bestätigte aber durchaus, dass Zahlungsrückstände bei den Spielern existierten, allerdings in sehr unterschiedlichen Höhen. Schwierigkeiten seien u. a. entstanden, weil ein wichtiger Sponsor, dessen Zahlung man für den Dezember eingeplant habe, diese Zahlung auf den nächsten Monat verschoben hatte.
Der Trainer sucht nun ein Gespräch
Trainer Peter David sucht nunmehr ein intensives Gespräch mit dem Vorstand über die eingetretene Lage. "Denn solche Dinge schränken natürlich auch die Einflussmöglichkeiten, die ich als Trainer habe, ein. Ich muss jetzt genau wissen, auf was ich mich für die Rückrunde einzustellen habe." Mannschaftskapitän Karsten Schäfer meinte: "Zweifelsfrei lenken solche Dinge ab, denn man verschwendet Gedanken daran, die man sich besser um sportliche Sachen gemacht hätte. Bei mir – und ich denke auch bei den meisten anderen – ist es aber so: Wenn ein Spiel angepfiffen ist, dann ist man auch voll dabei. Es bleibt uns ja im Prinzip auch nichts anderes übrig, weil nur sportliche Erfolge dem Vorstand Argumente liefern, die er dann gegenüber den Sponsoren geltend machen kann." (rab)
Und auf handball-world.com war am 10.1. zu lesen:
Unruhe in Werratal
Ein Interview der Südthüringer Zeitung mit Anthony Pistolesi sorgte für Unruhe beim Zweitligisten SG Werratal 92. Der Spieler erklärte gegenüber der Zeitung, dass einer der Gründe dafür, dass die Mannschaft derzeit nicht ihr volles Potential abrufen kann, vielleicht auch auf ausstehenden Gehältern beruht. Pistolesi selbst habe seit fast drei Monaten kein Gehalt bekommen und diese Unsicherheit würde sich teilweise auf sein Spiel übertragen.
Christian Ciemalla (10.01.2005)
"Wenn wir ein Treffen mit dem Vorstand wollen, haben die Verantwortlichen nie Zeit für uns", klagt Pistolesi die Führungsetage des Zweitligisten an. Auch aus diesem Grund sah sich Pistolesi gezwungen damit in die Öffentlichkeit zu gehen, um den Fans zu erklären, was derzeit in den Spielern vorgeht. Nach Informationen von handball-world.com beklagt die gesamte Mannschaft ausstehende Gehälter und ist aufgrund der fehlenden Informationen durch den Verein ungewiss über die Zukunft. "Der Verein kann nicht erwarten, dass wir ewig auf eine Reaktion warten", schließt Pistolesi im Interview mit der Südthüringer Zeitung auch einen vorzeitigen Ausstieg aus seinem Vertrag, der möglich wäre, wenn über drei Monatsgehälter nicht gezahlt wären, nicht aus. Dem Vernehmen nach haben bereits die ersten Vereine die Fühler nach den Spielern des Zweitligisten ausgestreckt.
In einem anderen Handball-Forum wird heftig über dieses Thema gesprochen und viele sind der Meinung, dass diese Abmahnung eine Verzweiflungstat des Vorstandes ist - dem stimme ich zu.
Für viele gehört der Vorstand des Vereines ausgewechselt.
Ebenfalls sind im Internet schon Wechselgerüchte von manchen SG Spielern bekannt geworden (Croy, Pistolesi, Petkevicius)
Bin ja mal auf den Samstag gespannt
:D!