Kampfhunde- vebieten oder dulden?

  • Kampfhunde- ja oder nein? 0

    1. Die Leute sollten nachweisen müssen, dass sie in der Lage sind Kampfhunde zu halten (0) 0%
    2. Ich denke das jeder ohne besondere Nachweise oder Gesetze eine Kampfhund halten darf (0) 0%
    3. Ich bin dafür das Kampfhunde generell verboten werden sollten (0) 0%

    Hallöle!
    Wir haben heute im Fach Kommunikation über das Thema Kampfhundeverbot diskutiert. Dabei sind viele verschieden Meinungen raus gekommen und jeder hatte eine andere Sichtweise des Problems.
    Wir haben dann Argumente für und gegen ein Verbot, sowie für einen Kompromiss gesammelt.
    Argumente für ein Verbot waren u.a.:
    -Viele der sogenannten Kampfhunde haben von den Genen her bereits eine aggressive Veranlagung
    - Nicht jeder Mensch ist in der Lage einen Kampfhund im Zaum zu hal- ten, bzw. verantwortungsbewusst mit ihm umzugehen
    -Durch Weiterzüchtung, bzw. Überzüchtung können noch gefährlichere Rassen entstehen
    Dagegen sprachen:
    -Man darf nicht jeden Hund der zu einer gefährlichen Rasse gehört auch direkt als bösartig ansehen
    -Ein Hund der angreift hat oft auch einen Grund
    - Kein Hund ist von Geburt an bösartig (er wird vom Halter zu dem gemacht was er ist)
    -Die Tiere selber können nichts für ihre bösartige Abrichtung

    Schließlich wurde bei uns mehrheitlich gesagt, dass Kampfhunde nur an Halter gehen sollten, die nachgewiesen haben, dass sie verantwortungs-
    bewusst mit den Hunden umgehen können und man die Zucht kontrollieren sollte.

    Was ist eure Meinung zu Kampfhunden und Verboten/Gesetzen?

    Das Leben ist eine endlose Probe für eine Vorstellung, die nie stattfindet.

  • Generell kann man diese Tiere ja nicht einfach erschiessen oder komplett abschaffen. Und sie werden leider oft auch erst durch Menschen zu Bestien.

    Die Idee mit dem Wesenstest der Hunde wegen Maulkorb oder nicht Maulkorb finde ich persönlich gut, auch wenn ein Hund dennoch nie 100% einschätzbar sein wird. Vielleicht ist ja auch ein Wesenstest für das Herrchen gar nicht schlecht!

  • Naja, ich weiß nicht recht ob die Haltung von solchen Tieren erlaubt sein sollte.
    Auch wenn natürlich kein Hund von Natur aus bösartig ist, ist auch für keinen zu garantieren, dass er nicht doch irgendwann austickt. Was natürlich nicht nur für Kampfhunde gilt.

    Und das Problem bei den Biestern:
    Ein Pitbull-Terrier z.B. hat eine Bißkraft von ca. 2 Tonnen. Im Vergleich dazu, ein Labrador-Retriever hat eine Bißkraft ca. in Höhe seines Körpergewichtes.

    Dass es diese Kampfhunde gibt, hat sicher seinen Sinn, aber in dichtbesiedelten Regionen wie Deutschland, ist so etwas natürlich mit höheren Risiken verbunden, als wenn man solche Viecher auf ner Farm im amerikanischen Mittelwesten hält.

    Ein Formel 1 Wagen hat halt auch keine Straßenzulassung.

    EDIT: Wobei ich mich schwertue, mich für ein Verbot bestimmter Rassen auszusprechen, ich denke da sollte man ander Möglichkeiten finden, z.B. die Besteuerung oder so etwas. Denn sonst entstehen nur neue Züchtungen und das bringt niemanden weiter.

    Einmal editiert, zuletzt von Phunky (30. November 2004 um 15:29)

  • Also man kann bestimmte Rassen wie Pitbulls durch "Zwangssterilisation" über Generationen zum "Aussterben" bringen.

    Was versprechen sich die Halter von Kampfhunden? Mir kann doch kein Mensch erzählen, daß sein Pitbull "ästhetischer" aussieht als andere Rassen.

    Klar können die "Hunde" wenig dafür wie die Halter sind, aber in aller Regel sind die Halter dieser Rassen nur daran interessiert, den Hund als Machoattribut oder "Ersatzwaffe" mitzuführen.

    Grüße
    Floridaadler 8)

  • Zitat

    Original von TBVThiesi
    Ich finde ruhig das man einen halten darf solange es nachgewiesen ist das er keinem was zu leide tut.


    *Sobald* er jemandem was 'zu leide tut', wird er getötet. Es hat also so gut wie jede dieser Bestien, die jetzt da draußen rumspazieren noch nie jemandem etwas getan... die wollen alle nur spielen ?

    Zitat

    Original von Phunky
    Dass es diese Kampfhunde gibt, hat sicher seinen Sinn


    Welchen ? Von illegalen Hundekämpfen, dem ursprünglichen Zuchtsinn, mal abgesehen und außer als Potenzverstärker für Halbstarke Vollidioten zu dienen ?

    Das Problem an den Viechern ist, dass sie im Gegensatz zu einer Waffe -welche idR verboten sind- absolut nicht kontrollierbar sind, wenn sie losgehen. Einen Kampfhund in Rage kann man nur stoppen, in dem man ihn tötet und er gibt erst Ruhe, wenn sein Opfer tot ist. Da selbst kräftige Männer es nur schwer bis gar nicht mit einem attackierenden Bullterrier aufnehmen können, ist es vollkommen unverantwortlich, irgendwen mit diesen Mordmaschinen rumlaufen zu lassen.


    Zitat

    Original von Meikel
    Generell kann man diese Tiere ja nicht einfach erschiessen oder komplett abschaffen.


    Wieso sollte man das nicht können? Man sammelt sie ein, schläfert sie ein und verbietet die Nachzucht und Einfuhr. So einfach ist das. Wer trotzdem mit einem solchen Tier in der Öffentlichkeit erwischt wird zahlt eine hohe fünfstellige Geldbusse (die meisten Halter bekommen ja nur ca. 500 Euro Stütze, das sollte also wirken) und natürlich wird das Tier auf der Stelle von der Polizei erschossen. Selbstredend wird das nicht verhindern, dass in Zuhälterkreisen immer noch Bulltis gehandelt und gehalten werden, aber die ganzen Prolodeppen sind ihr Spielzeug schon mal los.

  • Zitat

    Original von Hereticus


    Welchen ? Von illegalen Hundekämpfen, dem ursprünglichen Zuchtsinn, mal abgesehen und außer als Potenzverstärker für Halbstarke Vollidioten zu dienen ?

    Das kann ich dir sagen, wenn du irgendwo im amerikanischen Norden lebst und die Wölfe und Bären, Pumas, oder was auch immer, von deiner Herde fernhalten musst, dann ist es schon sinnvoll einen Hund zu haben, der das auch kann.

    Ähnlich ist es mit diesen Ofshakas (sschreiben die sich so?), wo ein so ein Tier (die wiegen über 100 KG) reicht um in Rußland die Bären von einem Dorf fernzuhalten.

    Aber wie ich auch sagte, in dicht besiedelten Gebieten wie hier, da haben diese Biester m.E. nichts zu suchen.

  • Zitat

    Das kann ich dir sagen, wenn du irgendwo im amerikanischen Norden lebst und die Wölfe und Bären, Pumas, oder was auch immer, von deiner Herde fernhalten musst, dann ist es schon sinnvoll einen Hund zu haben, der das auch kann.

    Ähnlich ist es mit diesen Ofshakas (sschreiben die sich so?), wo ein so ein Tier (die wiegen über 100 KG) reicht um in Rußland die Bären von einem Dorf fernzuhalten.

    Aber wie ich auch sagte, in dicht besiedelten Gebieten wie hier, da haben diese Biester m.E. nichts zu suchen.

    Nee, oder?

    Wir können diese Hunde, wenn dann nur hier verbieten, aber haben doch keinen Einfluss darauf, was die Kanadier oder Russen machen...

    Und die Diskussion geht doch darum, sie in Deutschland zu verbieten.

    :baeh:

    Grüße
    Floridaadler 8)

  • @ Floridaadler:

    WIR können die überhaupt nicht verbieten. Und meinen letzten Satz hast du ja mitzitiert.

    Es ging mir mit dem Statement ja um den Sinn generell, und der ist eben vorhanden. Es gibt solche Tiere ja schließlich überall auf der Welt.

  • Leider merkt man immer erst ob so ein Hund gefährlich ist, wenn er es denn dann zeigt...sprich jemanden anfällt.
    Allerdings gibt es auch genügend Verhaltensauffällige Hunde, die vor allem im Rotlichtmilieu vorkommen, wo sie von gewissen Gestalten als Statussymbol und Waffen eingesetzt werden. Diese Tiere sind wirklich tickende Zeitbomben.
    In Bayern z.B. ist die Haltung von bestimmten Rassen ja bereits verbo- ten und auch in Frankreich versucht man die Rassen über längere Zeit hin "auszurotten", indem alle Kampfhunderassen sofort sterilisiert werden müssen- allerdings sind von ca. 40.000 Hunden lediglich 5000 sterilisiert.

    Das Leben ist eine endlose Probe für eine Vorstellung, die nie stattfindet.

  • Ich denke, man kann ja mit einer Wesenstherapie herausfinden, ob der hund dazu in der Lage wäre anzugreifen. Klar, es kann mal passieren das ein unvorbereitete Bewegung dazu führen kann einen Hund aggressiv zu machen...
    Mein Lieblingshund ist zum Beispiel der Nachbarshund. Ein Rottweiler!
    So ein liebes Tier habe ich noch nie gesehen! Die würde nie jemanden weh tun (wenigstens absichtlich)
    Der Hund ist mit Kindern aufgewachsen. Besucht die Hundeschule und ist so eine treudoofe Tomate
    Auch wenn viele sagen "Rottweiler=gefährlich..." es trifft nicht auf alle zu!!!

  • Ich habe auch Staffordshire Terrier "kennengelernt", die teilweise wirklich lieb und fast schon Familienhunde waren. Die haben dann eine solide und gute Ausbildung und Erziehung gehabt. Auf der anderen Seite kenn ich auch Staffordshire Terrier, bei denen reicht eine falsche Bewegung und man kann sie nur noch mit Mühe zurückhalten- betreffender Hund stammt aus dem "Milieu"...
    Aber es gibt ja auch viele Leute die sagen, dass man bei kampfhunden und kleinen Kindern aufpassen muss, weil die Hunde die auf dem Boden krabbelnden Kinder als Spielgefährten oder sontiges sehen könnten..

    Das Leben ist eine endlose Probe für eine Vorstellung, die nie stattfindet.

  • Hunde sind generell kein Spielzeug. Wenn ich zum Beispiel sehe, dass im Moment (zumindest in meiner Gegend) der Border-Collie zum Modehund wird, kann ich das auch nicht wirklich gut finden. Klar das sind hübsche Tiere, aber es sind halt Hirtenhunde und die brauchen eine Aufgabe. Wenn es inzwischen auch "ruhigere" Züchtungen gibt, sind das trotzdem einfach keine Sofa-Hunde. Und gerade mit kleinen Kindern, sollte man sich schon gut überlegen, was man sich da in's Haus holt.

    Bei den Kampfhunden gibt es m.E. in erster Linie zwei Probleme:
    - Durch ihr Image ziehen sie eine fragwürdige Klientel an.
    - Wenn so ein Vieh mal ausrastet (was sicher auch bei jedem anderen Hund passieren kann), werden ungeheure Kräfte frei, die leicht tödliche Verletzungen verursachen können.

  • Zitat

    Original von Phunky
    - Wenn so ein Vieh mal ausrastet (was sicher auch bei jedem anderen Hund passieren kann), werden ungeheure Kräfte frei, die leicht tödliche Verletzungen verursachen können.

    Ja das ist sicherlich wahr...wenn ein Dackel "ausrastet" zwickt er vielleicht mal, da passiert nicht so viel...wenn ein Kampfhund ausrastet gibt es meistens direkt Tote oder Schwerverletzte.

    Das Leben ist eine endlose Probe für eine Vorstellung, die nie stattfindet.

  • Ich denke, man sollte eher die Halter überwachen als die Hunde. Gefährliche Hunde sind entweder abgerichtet oder sie haben in der speziellen Situation, in der sie zubeißen o.ä., einen wirklichen Grund. Natürlich ist es kaum möglich, die Halter zu überwachen.

    EDIT: Und wenn der Hundehalter nicht spurt: Ausweisen! :lol:

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

    2 Mal editiert, zuletzt von Felix0711 (30. November 2004 um 20:55)

  • Ich bin vor vier Jahren mal durch Zufall in die Protestbewegung gegen die Gefahrhundeverordnung NRW geraten. War zu dem Zeitpunkt Praktikant einer hundehaltenden Anwältin. Da habe ich einige interessante Dinge erfahren.

    Die Rasseliste in NRW mit angeblich per se gefährlichen Arten enthielt eine längst ausgestorbene Hundeart sowie eine Hundeart, die selbst Experten nicht kannten (chinesischer Kampfhund?).

    In der sog. Beißstatistik liegt traditionell mit Riesenabstand vorne... der Deutsche Schäferhund. Wenn ich mich richtig erinnere, dann nicht nur in absoluten Zahlen (je mehr Schäferhund, desto Biß - logisch) sondern auch relativ gesehen. Gilt bei uns in der Theorie noch eine Gleichbehandlung der Menschen vor dem Gesetz, so gilt dies nicht für den Oberbeißer. Der tauchte nicht auf der Liste der Hunde auf, die verboten werden sollten. ?( Kommissar Rex hatte halt die bessere Lobby.

    Apropos Lobby. Ebenfalls nicht in der Liste war der Rhodesian Ridgeback. Es hielt sich hartnäckig das Gerücht, die Schwester der Ministerin Höhn würde diese Rasse züchten.

    In der Kanzlei der Anwältin lernte ich einen Brasiliero hastenichtgesehen kennen, einer von den ganz, ganz bösen Hunden laut der Verordnung. Einer der knuddeligsten Vierbeiner, die mir je untergekommen sind.

    Ganz vorn in der Protestbewegung war eine Pitbullzüchterin. Sie züchtete die Kumpels als... Familienhunde. Hab auch mehrere Staff-Halter kennengelernt, die einen "Kampfhund" und Kinder zu Hause hatten.

    Der Polizeipräsident von München rühmte sich damals damit, dass er die Stadt von Kampfhunden gesäubert hätte. Es ginge doch nichts über eine harte Linie. Zu dieser Zeit kam es allerdings in Bayerns Hauptstadt zu einen immensen Anstieg der "Boxermischling"-Population. :D Rasselisten sind ne tolle Sache!

    Gerade als die Gefahrhundeverordnung in Kraft trat und die Viecher einen Maulkorb tragen mußte, bin ich Opfer einer Kampfhundeattacke geworden - und das als aktiver Widerstandskämpfer! Ein Hundehalter einer Bordeaux Dogge ("Scott & Huutch" mit Tom Hanks) kam in die U-Bahn und entschuldigte sich mit Tränen in den Augen bei seinem Hundchen, dass es einen Maulkorb tragen müsse. Irrtümlicherweise glaubte der Mann, dass die Maulkorbpflicht in der U-Bahn nicht gelte und machte das Ding genau neben mir ab. Der Hund hatte inzwischen etwa 200 ml Sabber durch den Maulkorb gesammelt und schüttelte sich dann plötzlich ganz kräftig... echt lecker!

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • Zitat

    Original von Zickenbändiger
    Kommissar Rex hatte halt die bessere Lobby.


    Stimmt. Außerdem ist das immerhin ein DEUTSCHER Schäferhund :D

    Zitat

    Original von Zickenbändiger
    Der Hund hatte inzwischen etwa 200 ml Sabber durch den Maulkorb gesammelt und schüttelte sich dann plötzlich ganz kräftig... echt lecker!


    Sorry, aber :lol:

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

  • Zitat

    ...In der sog. Beißstatistik liegt traditionell mit Riesenabstand vorne... der Deutsche Schäferhund. Wenn ich mich richtig erinnere, dann nicht nur in absoluten Zahlen (je mehr Schäferhund, desto Biß - logisch) sondern auch relativ gesehen. Gilt bei uns in der Theorie noch eine Gleichbehandlung der Menschen vor dem Gesetz, so gilt dies nicht für den Oberbeißer. Der tauchte nicht auf der Liste der Hunde auf, die verboten werden sollten. Kommissar Rex hatte halt die bessere Lobby....

    Das stimmt so aber nicht. Es geht doch weniger darum, wie oft eine Hunderasse beißt. Und ein Schäferhund hat nicht annähernd die Bisskraft eines Pits oder Staffs und was es da noch so gibt. Wenn dich ein Schäferhund in den Arm beißt, dann tut das weh, vielleicht blutet es auch. Wenn dir das bei einem Pit passiert, kannst du froh sein, wenn du den Arm irgendwann wieder bewegen kannst. So aussehen wie vorher tut er ohnehin nie wieder.