Dem Argument kann ich wohl folgen. Nur wenn ich die Wahl hätte, im Laufe meines Lebens fünf mal von einem Schäferhund gebissen zu werden oder null mal von einem Pit Bull, dann fiele mir die Entscheidung leicht. Die Opfer, die natürlich im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stehen, sind Kleinkinder. (Nur so konnte die Bild Zeitung überhaupt die Politik so weit bringen, dass überall juristisch unhaltbare Verordnungen mit heißer Nadel gestrickt wurden.) Und an so einem Bonsai kann ein Schäferhund auch ne Menge Schaden anrichten. Wenn es also stimmt, dass prozentual gesehen Schäferhunde wesentlich öfter zubeißen als Pits, dann sehe ich keinen Grund für eine Schlechterstellung der Vierbeiner mit dem härteren Biß. Angenommen die Quote der Beißer wäre zehn zu eins, rechtfertigt das noch ein Verbot von Pit Bulls, bloß weil sie härter zubeißen können?
Da fällt mir noch ein garstiger Witz ein:
Was hat vier Beine und einen Arm?
Ein Pit Bull auf dem Kinderspielplatz.
Und da fällt mir noch was ein: Besagte Anwältin hatte in ihrer Nachbarschaft einen Halter von zwei Schäferhunden, der die beiden Kumpels im nahe gelegenen Wald häufig frei laufen ließ. Die Beiden machten es sich zum Spaß, regelmäßig über andere Hunde herzufallen und zu beißen, auch den Hund der Anwältin. Anruf beim Ordnungsamt: Eine einzelne Beschwerde rechtfertigt kein Einschreiten, so die Auskunft. Wochenlange Recherche bei anderen Hundehaltern, derer Lieblinge ebenfalls Opfer der Attacken waren, Namensliste und Daten der Angriffe erstellt und ans Ordnungsamt weitergeleitet. Nach mehreren Wochen schaute mal wer bei dem Hundehalter vorbei, keiner zu Hause. Beim nächsten Versuch auch nicht und die Sache verlief im Sande.
Neue und härtere Verordnungen gegen Kampfhunde mußten ja wie eine Wunderwaffe wirken. ![]()