- Offizieller Beitrag
ZitatOriginal von Phunky
2. geht es mehr darum, ob man jemanden so ohne weiteres als Sozialschmarotzer bezeichnen darf, während andere sich ungestraft die Taschen vollstopfen.
da ich ja den Begriff Sozialschmarotzer in die Diskussion eingebracht habe ... Ja, ich halte es durchazus für möglich, jemanden als Sozialschmarotzer zu bezeichnen, auch wenn andere ungestraft nichts besseres tun.
Wer sich nach einer arbetioslosigkeit nicht um eine neue Arbeitsstelle bemüht, sondern sagt "ich lasse mich mal vom Staat fürs Nichtstun bezahlen", der ist für mich Sozialschmarotzer.
Ebenfalls ist das ein Bekannter von mir, der nach seiner Arbeitslosigkeit durchaus wieder hätte arbeiten können (er hatte Angebote vorliegen), sogar in seinem erlernten und ausgeübten Beruf, sich aber sagte, dass er lieber Arbeitslosengeld beziehen würde, weil er dann mehr Geld bekommen würde als wenn er wieder arbeiten würde (das Beispiel ist schon ein paar Tage her - heute würde das wohl so nicht mehr ohne weiteres funktionieren).
Vollkommen davon ab ist das Verhalten der Manager natürlich nicht wesentlich anders zu bewerten. Ich sage denn auch nur Mannesmann-Vodaphone mit NETTEN Abfindungen (soviel Geld verdient ein normaler Angestellter sein leben lang nicht, wie da als Abfindungen gezahlt wurde). Das ist in der Tat ebenfalls Sozialschmarotzertum und modernes Raubrittertum.
Im übrigen, aber das war ja von Phunky auch schon angesprochen - ist vieles, was die hohen Herren in ihren Managersesseln tun, volkswirtschaftlich (und vermutlich längerfristig auch betriebswirtschaftlich) grober Unfug. Verminderung der Einkommen führt zu Verminderung der Kaufkraft führt zu Verminderung des Konsumkapitals führt zu vermindertem Umsatz / Gewinn der Unternehmen - und das macht dann angeblich wieder eien Verminderung der Kosten, sprich der Einkommen, nötig. Die Teufelsspirale dreht - ich bin gespannt, wann man das auch in den Managerebenen mitbekommt - aber da war es wieder, das fehlende volkswirtschaftliche Verständnis.
ZitatOriginal von Phunky
3. hat es sehr wohl mit dem Thema zu tun, da diese Mentalität den Erfolg politischer Reformen blockiert, die wiederum von sozialschwachen erhebliche Einschnitte verlangen.
Das Probnlem ist hierbei (leider) auch, dass die Manager/ Gutverdienenden wesentlich mobiler sind als die Sozialschwachen. Was juckt es den Vorstandschef XY, ob er seinen Wohnsitz in Köln oder Luxembourg hat, oder in Karlsruhe oder der Schweiz. Oder ob Hauptquartier/ Firmensitz der AG YZ in Brelin oder Warschau ist.
Das ist leider eine (volkswirtschaftlich wiederum ebenso kurzsichtige wie schwachsinnige) Drohkulisse, die aber betriebswirtschaftlich kurzfristig Sinn macht (und langfristig wird selten gedacht in Zeiten von shareholder value u.a.) - und die wiederum nur wenigen (den Gutverdienenden) zur Verfügung steht, um ihre Vorstellungen politisch durchzusetzen.