• Habe grade auf MTV Masters einen kleinen Bericht zu Casting Bands gesehen und da wurde diskutiert, wie wichtig es ist, das Künstler ihre Texte selber schreiben. Was denkt Ihr zu dem Thema?

    Da ich eigentlich fast nur Metal und Rock höre stellt sich für mich meist die Frage nicht, da Bands zu 90 % Ihre Texte selber schreiben. Finde esauch nicht nervig, wenn ab und an mal ein Cover vorkommt, solange Sie gut sind, was ja bekantlich Geschmackssache ist.

    Ich finde z.B. Easy von Faith No More hammer geil! Besser als L. Richie, obwohl der SOng auch schon Hammer ist.

    Sandy (Ex-No Angel) sagte z.B. das bei großen Stars wie Madonna oder "Tittney" Spears kein schwanz frägt,ob Sie die Songs selber schreiben .... da verdienen dann Songwriter ihre Kohle .... Muss für Euch die Musik direkt vom künstler kommen oder seht ihr das nicht so eng ....

    Ich muss sagen das ich z.B. vom Sandy Album positiv überrascht bin ... so beim durchzappen meiner mp3 CD im Auto sind mir da einige gute Songs aufgefallen ..... und die kamen alle vom Songwriter ....

    • Offizieller Beitrag

    Ich gehe bei der Musik, die ich höre (HardRock/ Metal in verschiedenen Ausführungen), auch davon aus, dass überwiegend selber geschrieben wird.

    Von Castingbands halte ich so oder so nix, da isses dann gradegal, wer die Songs schreibt.

    Ansonsten ... manche Leute singen besser, andere schreiben besser: Warum nicht arbeitsteilig vorgehen ...

  • Ich komme auch mehr aus der Metal-Ecke. Da sind WIRKLICH gute Texte eher die Ausnahme, was mich aber noch nie wirklich gestört hat. Andererseits weiß ich auch einen Songwriter wie Leonard Cohen sehr zu schätzen. Und Johnny Cash hat teils grandiose Covers gemacht.

    Was will uns diese Werbesendung sagen? Alles wurscht, Hauptsache es ROCKT!

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • @ Jörg: Ich halte auch nichts von Casting Bands .... aber ich muss leider zugeben das es Leute gibt, die in solchen Bands sind, die es echt drauf haben. Sha z.B. von Bro´Sis kommt aus Wiesloch also 10 km von Kronau entfernt. Er hat mit Los Locos eine Band die Hammer Reagge und Rap performte ... 2 Pac, Dr. Dre usw .in perfektion ... unter anderem ist esauch bei http://www.meandtheheat.com/ anzufinden .... leider werden solche Leute durch solche Projekte eigentlich eingeschränkt! Wobei? Für 2 Mio. Euro fürde ich mir auch BRO´SIS auf den Unterarm tättowieren lassen und in Teenie Klamotten springen ....

    http://www.meandtheheat.com/ z.B. ist eine reine Coverband die aus Musikern von Westernhagen, Groenemeyer, Costa Cordalis, No Angels, BRO'SIS, B3, Dj Bobo, The Busters, NEX, Evas Sohn, Renee Walker, Amokoma, Lava, Xavier Naidoo, Julio Iglesias, Nena, uva. besteht. 2003 haben Sie jetzt in Eigenproduktion ihr eigenes Album aufgenommen (EIGENE SONGS!). Hammer teil! Kann ich jedem Rock & Pop Freund nur empfehlen!

    Link zu zwei Liedern:
    http://www.ronmarsman.com/bewegter_gesang/
    http://www.christinkieu.com/bewegter_gesang/

    2 Mal editiert, zuletzt von OsloStar (21. September 2004 um 00:30)

  • Das Performer und Songwriter nicht unbedingt übereinstimmen müssen hat die Geschichte zu genüge bewiesen.

    Früher war der Künstler total uninteressant. Nur der Komponist zählte. (von Klassik, Opern und Operetten bis zum Beginn des Schlagers)

    In den 50er und 60er Jahren bestimmten die Komponisten Jerry Leiber und Mike Stoller die Hitparade (Hound Dog, Jailhouse Rock, Stand by me, Yakety Yak), deren Songs unter anderem von Elvis und den Beatles

    In den 80er Jahren bestimmte das britische Trio Mike Stock, Matt Aitken und Pete Watermann die unter anderem für folgende Sänger Songs schrieben:

    von Stock Aitken Waterman produzierte Sänger

    Rick Astley, Kylie Minogue, Jason Donovan, Dead or Alive, Danni Minogue, Mel & Kim, Sonia, Donna Summer, Cliff Richard

    Darüber hinaus gibt es noch jede Menge weitere Beispiele.

    Ich denke, dass man es honorieren sollte, wenn jemand gleichzeitig singen und schreiben kann, aber wenn man nur eins, aber dieses richtig gut, beherrscht, dann sollte dem doch auch nichts im Wege stehen.

    Weitere berühmte Komponisten oder Produzenten: Ralph Siegel, Dieter Bohlen, Frank Farian, Leslie Mandoki und Michael Holm.

    Für mich stellt sich da eher die Frage nach dem Angebot, dass von den Plattenfirmen gemacht wird. Viele der heutigen Pop-Songs haben sich nach kurzer Zeit abgenutzt und nerven dann nur noch.

    Was die Casting Shows betrifft, bin ich da etwas geteilter Meinung. Ich schaue sie mir zwar nicht oft im TV an, aber was da von den Leuten verlangt wird, ist schon recht viel. Die Leute müssen dann teilweise gleichzeitig singen und tanzen können. In der neuen Popstars Staffel sogar mit eigenen Musikstücken schon vorbeikommen und dabei noch möglichst unter 25 sein.

    Letztendlich setzt sich die Qualität durch, bzw. bleibt lange im Geschäft.

    Künstler, wie Sasha oder Jeanette haben nicht eigene Kompositionen benutzt, um eine Bekanntheitsgrad zu erreichen. Danach haben sie aber ihre eigene Musik mehr in den Vordergrund gestellt. Man muss halt sehen, welche Möglichkeiten es gibt.

    Zu Beginn der 60er Jahre versuchte Bert Kaempfert vergeblich eine deutsche Plattenfirma von seinen Liedern zu überzeugen. Er war aber so von seiner Musik überzeugt, dass er sein Glück in den USA versuchte und hatte Erfolg. Frank Sinatra hätte sonst wohl nie Strangers in the Night singen können.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Kleine Frage am Rande an die Historiker hier: Wer war denn eigentlich die erste Casting-Band? Die Sex Pistols? Zumindest waren die ein reines Marketing-Projekt von Malcom McLaren, der Bassist, Glen Matlock, wurde gegen einen ausgetauscht der so ein Instrument noch nie in der Hand hielt, Sid Vicious, und das nur wegen der erhöhten Medienwirksamkeit.

    Das war in den 70ern, heute gelten sie als die britischen Väter des Punk.

    Oder vielleicht erinnert sich noch einer an Frankie Goes To Hollywood, das Trevor Horn Casting-Projekt...

    M.E. kein neues Phänomen, nur der kommerziell erfolgreiche Geschmack, der scheint immer flacher zu werden...

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Phunky
    M.E. kein neues Phänomen, nur der kommerziell erfolgreiche Geschmack, der scheint immer flacher zu werden...

    Du hast schon recht, eine Band zusammenzucasten ist nicht wirklich etwas neues. Neu war es aber schon, den gesamten Casting-Vorgang ins Fernsehen zu verlagern und die Zuschauer am casten zu beteiligen.
    Mal vollkommen abgesehen, dass bei den SexPistols und Frankie gtH wenigstens vernünftige Musik herausgekommen ist, was man bei den heutigen Retorten-Casting-Bands nicht unbedingt behaupten kann ....

  • Zitat

    Original von Phunky
    Kleine Frage am Rande an die Historiker hier: Wer war denn eigentlich die erste Casting-Band? Die Sex Pistols?

    Das gab es auch schon in den 60ern: Die MONKEYS waren eine Casting-Band reinsten
    Wassers - es gab sogar eine Fernsehserie zur Band.
    Oder war es die Band zur Fernsehserie (ist wohl eher so rum gewesen).

    Der musikalische Qualitätslevel entsprach in etwa dem heutiger Casting-Bands:kotzen:

  • Zitat

    Original von FMH
    Der musikalische Qualitätslevel entsprach in etwa dem heutiger Casting-Bands:kotzen:

    wieso, 'I'm a believer' is doch nen hammergeiles lied! :D

  • Zitat

    Original von Jörg aus Basche

    Mit dem wohl einzigen Unterschied, dass damals noch echte Musikinstrumente eingesetzt wurden, während bei den heutigen Casting-Bands doch eher viel von Computern und Synthesizern übernommen werden dürfte ...

    was aber daran lag, dass man damals noch keine Computer von dieser Qualität zur Verfügung hatte.

    Die Beatles waren die erste Band, die eine 4-Spur-Aufnahme machten ;)

    Auch die Comedian Harmonists waren mehr oder weniger eine Casting Band (wenn man dem Film glauben darf), da ein Musiker sich den Rest zusammengesucht hat, um dann bei einer Plattenfirma das Konzept vorzustellen.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von meteokoebes
    [quote]Original von Jörg aus Basche
    Auch die Comedian Harmonists waren mehr oder weniger eine Casting Band (wenn man dem Film glauben darf), da ein Musiker sich den Rest zusammengesucht hat, um dann bei einer Plattenfirma das Konzept vorzustellen.

    Naja, das zählt für mich eher weniger als Casting, denn irgendwie muss man als Musiker ja seine Mit-Musiker finden, selbst REM als alte College-Band wird sich irgendwie mal zusammengefunden haben. Und das man ein "Vorsingen/Vorspielen" macht, um vor der Aufnahme die musikalische qwualität des Bewerbers zu testen, finde ich auch vollkommen normal.

    Von Casting würde ich eher sprechen, wenn ein Externer (Produzent/ Fernsehen/ Plattenfirma) aus vielen Bewerbern eine Band zusammenstellt.

  • Zitat

    Original von Jörg aus Basche
    .... dass bei den SexPistols und Frankie gtH wenigstens vernünftige Musik herausgekommen ist, was man bei den heutigen Retorten-Casting-Bands nicht unbedingt behaupten kann ....

    ... Naja, das liegt ja nun im Auge, bzw. Ohr des Betrachters. Gerade FgtH war doch Synthie-Mampf erster Kajüte, wie die grauenvollen 80er es ja ohnehin wollten...

    Ich fand sie zwar auch irgendwie cool, aber aus musikalischer Sicht haben die doch nur gecovert oder Schrott gespielt. Und gerade die 80er waren voll mit diesem Mist. Ein paar die mir spontan einfallen:
    Duran Duran, Scotch, Sigue Sigue Sputnik, Spandau Ballet usw. usf..

    Ob das besser war, als das was wir heute ertragen müssen?

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Phunky
    Ob das besser war, als das was wir heute ertragen müssen?

    Eine wirklich berechtigte Frage ... ich kehre dann, bevor ich mir diesen Synthie-Schrott noch mal anhöre, um festzustellen, ob es besser als heutige Casting-Bands war, lieber zu Manowar, Hammerfall und Rhapsody zurück ..... die Texte sind zwar nicht wirklich überragend (um mal wieder zum Thema Songwriting was zu schreiben) :D aber die Musik ist wenigstens okay :hi:

  • Achja, mal zum eigentlichen Thema:

    Ich bin nicht der Meinung, dass ein Künstler seine Songs selbst schreiben muss. Trotzdem weiß ich die Qualitäten durchaus zu schätzen.Meine Lieblingsband (also, falls ich nicht aus dem Alter raus wäre, in dem man Lieblingsbands hat ;)) Phish, handhabt das so, dass fast alle Texte von einem nicht musizierenden Texter geschrieben werden. Tom Marshall, so heißt der Mann, schreibt brillante Texte über meist sehr kleine Begebenheiten des Alltags.
    Der schreibt aber nur selten für andere Bands, so dass ich denke, man kann durchaus auch von einem nicht mitspielenden Bandmitglied sprechen.

    Letztlich kommt es meines Erachtens am ehesten darauf an, wie gut der Song ist, weniger wer ihn geschrieben hat, bzw. letztlich interpretiert.

    Aber lieblos zusammen gepfuschter Fabrik-Mist, das ist etwas womit ich weniger gut klar komme. Und das ist ja nun das was uns z.B. ein Herr Bohlen in musikalischer und textlicher Hinsicht vorsetzt...

    Und da trennen sich meines Erachtens auch die Wege von Madonna und der kleinen Spears.
    Auch wenn Madonna ihren Kram nicht selber macht, ist das meiner Meinung eine andere Qualität.
    Das merkt man alleine schon an der Qualität der Produktion, ich z.B. kaufe mir gelegentlich mal eine Madonna CD, schlicht und einfach, um mir anzuhören was produktionstechnisch möglich ist.
    Was das betrifft sind ihre Sachen nämlich vom allerfeinsten, wogegen Frau Spears einfach Plastik-Pop zum besten gibt...

    EDIT: Wo ich grad so in Fahrt bin ;)... Zum Thema Cover-Versionen, ich liebe gute Cover-Versionen, einige sind besser als das Original (Achtung, Geschmack...), aber gerade neulich sah ich im Fernsehen, ein Cover von "So Lonely" (für die jüngeren Mitleser, The Police), "gesungen" von so einer blonden Hopstrulla. Im Grunde sonst nicht groß was gemacht, außer nen zusätzlichen Beat druntergelegt.
    Dazu das unmotivierte Geträllere dieser Dame, vermutlich mit aufwändigster Elektronik notdürftig in Fassung gebracht...

    Da frage ich mich ernsthaft, wer braucht so einen Unsinn? Das ist keine Cover-Version, sonderen eine Vergewaltigung des Originals. Künstler sollten bitte auch von solchen gecovered werden, sonst macht das keinen Sinn.

    2 Mal editiert, zuletzt von Phunky (21. September 2004 um 17:08)

  • Wichtig ist doch nur, dass man hinter der Musik, die man macht (machen soll), stehen kann. Nur dann kann man sie richtig interpretieren.

  • Police? Wer ist das? Schick mir mal ne "Message in a Bottle" und erklär mir bitte wer "Roxanne" ist! :lol:

  • Zitat

    Original von Micha
    Wichtig ist doch nur, dass man hinter der Musik, die man macht (machen soll), stehen kann. Nur dann kann man sie richtig interpretieren.

    Seh ich ganz genauso. Nen Kumpel von mir hat vor nen paar Monaten nen Plattenvertrag bekommen, und hat eigentlich auch sehr viel selber geschrieben. Mittlerweile ist es aber so, dass 3/4 der Songtexte nicht von ihm sind (allerdings von nem guten Freund, daher weiß er schon, was er da singt :) )

  • Mir ist egal, wo die Songs selbst geschrieben sind. Hauptsache sie sind gut und gefallen den Leuten bzw. mir :D :lol:

    I am what I am

    Viele Liebe
    Grüße an alle :D