• NPD (9,5%) fast gleichauf mit SPD (9,8%) - da kommt mir doch gleich das :kotzen:

    Vor gut 10 Jahren vermachten bei uns im Ort 2 Nazi-Omas der NPD eine alte Villa -
    mit der Auflage, ein "nationales Begegnungszentrum" zu gründen.
    Zum Glück musste die NPD zur Schuldentilgung die Villa ein paar Jahre später wieder
    verkaufen.
    Mindestens einer von den damals in der Villa wohnhaften Braunen wurde jetzt in den
    sächsischen Landtag gewählt. Wenn ich mir dann wieder die Berichte ins Gedächtnis
    rufe, in welchem Zustand die Villa nach den wenigen Jahren NPD-Besitz war, frage ich
    mich, was solche Figuren in einem Parlament zu suchen haben, wenn sie nicht mal in
    der Lage sind, ein einziges Haus halbwegs in Schuss zu halten.

    Auch wenn es nur eine Protestwahl war - wem soll damit geholfen sein??

    • Offizieller Beitrag

    Leider bringen da knapp 10 % hohlbirnige Idioten ein ganzes Land in Verruf und schüren damit die leidige Ossi-Wessi-Debatte.

    Es ist zum Kotzen. Allerdings auch ein Teil der Demokratie. Die anderen Parteien sind nun umso mehr gefordert, die dumpf-braunen Geister wieder zu vertreiben.

  • Das is übel mit der NPD echt...habe vor einigen tagen noch einen bericht drüber gesehen, dass so viele in sachsen die wählen eben aus protest und wie die NPD versucht grade die Jugend zu ködern...das is schon krass. Und an die Macht kommen dürfen die auf keinen Fall!!

    Das Leben ist eine endlose Probe für eine Vorstellung, die nie stattfindet.

  • Ich habe vorher gehört, dass 20 % der Erstwähler die NPD gewählt haben! Das ist wirklich sehr erschreckend!

    Erschrocken hat mich auch, dass beide großen Parteien so viel Stimmen verloren haben! Bislang war es ja immer die SPD, aber dieses Mal hat es auch die CDU getroffen!

    Gemeinsam sind wir stark!

  • der osten tickt bei wahlen anders.es gibt keine stammwähler. die leute wählen ist erster linie "sympathische" landesväter. wenn eine partei einen solchen "vater" nicht hat, kriegt sie den "protest" zu spüren.
    ich stelle nur fest, dass die wähler im osten sich zu einem großteil immer noch von den großen volksparteien nicht verstanden fühlen. dass die anderen parteien keine alternativen bieten checken leider die wenigsten. wie lange hat sich z.B. Gysi als Wirtschaftssenator gehalten? da durfte er endlich mal an die macht und hat nahc ein paar monaten gekniffen. jetzt marschierte er wieder groß in der ersten reihe bei den montagsdemos mit.
    Brandenburgs landesvater Stolpe durfte milliarden subventionsgelder teilsweise erschreckend naiv in den märkischen sand setzen und wurde vom wähler nie abgestraft.

    ich hatte kurz die nachrichten an. zum ersten mal haben die bei der runde auch die DVUler und NPDler an den Tisch gelassen. wobei die aggressive fragestellung schon ast hysterisch war und die wähler der npd in ihrer sichtweise wohl nur bestägt haben, dass ihre partei unterdrückt wird. Der DVU ist es als erster rechtsradikaler partei gelungen den, wiedereinzug zu schaffen. das sind natürlich erschreckende zahlen.
    man muss sich in den nächsten tagen vielleicht mal die regionale verteilung anschauen. in einigen gegenden wird die npd sicher über 20% gekommen sein. horror.
    für mich stellt sich auf die frage, ob es richtig war im vorfeld der wahl nur den wirtschaftlichen schaden bzgl. des images herauszustellen.

  • Schockierendes Ergebnis und hoffentlich das Ende der Fahnenstange. Ködern können die NPDler anscheinend, wollen wir nun hoffen, dass der Idiotenverein nun mit seiner Chaospolitik ordentlich auf die Nase fällt und den leider vielen an der selben herumgeführten Wähler die Augen geöffnet werden. Unfassbar...

  • das mit gysi ist eine ganz andere sache und hatte nun nichts damit zu tuen wie lange er sich gehalten hat.der mann hatte den arsch in der hose für seine fehler einzustehen und ist deswegen zurückgetreten.das hat nun überhaupt nichts mit seiner komeptenz zu tuen.
    wenn einige andere diese "mut" hätten....und dann diese heuchler von schilly (dieses überhebliche höhnische gegrinse vorhin bei christiansen)und fischer selbst steinewerfer und co.und wollen mir was von rechtsstaalichkeit erzälen.....*ichfallumvorlachen*

    und um das gleich mit einzufügen ich bin weder rot noch braun.muß man ja heutzutage machen...alleine das ist schon schlimm :pillepalle:

  • Ich sehe den Ausgang der Wahlen in Sachsen und Brandenburg nicht ganz so dramatisch . Die Wähler der NPD und der DVU dürfen zu 90% wohl nicht als rechtsradikal eingeschätzt werden. Sie zählen wohl mehr zu den Protestwählern. Und noch immer haben sich die "Rechten" nach wenigen Jahren selbst wieder erledigt und sind aus den Landtagen geflogen. Also etwas mehr Gelassenheit ist da angebracht.

    Leider ist die Politik in den letzten Jahren zu reinem Populismus verfallen. Keiner traut sich, unangenehme Wahrheiten zu äußern. Fast 1,2 Billionen EUR sind bislang in den Aufbau Ost geflossen und es werden bestimmt noch einmal so viel EURO in den Osten fließen, bis sich die Verhältnisse der neuen Bundesländer einigermaßen gebessert haben.

    Doch haben die Einwohner von Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt,Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern denn wirklich geglaubt, in 20 Jahren fast 50 Jahre verfehlte Politik auszugleichen. Die "Alte" Bundesrepublik hat in vierzig Jahren nur mit Hilfe der westlichen Demokratien den Lebensstandard erreicht, den wir jetzt haben. Leider sehen das unsere Landsleute noch nicht so ganz. Immer wieder schreit man in alter Tradition nach dem Staat, wenn es einmal nicht so recht läuft. Doch eines muss klar sein : auch wir "sind das Volk". Wenn man in die Gesichter unserer Mitbürger in den neuen Bundesländern bei den Demonstrationen schaut und den Hass darin erblickt, dann läuft es einem ganz kalt den Rücken herunter.

    Man hat dort leider noch nicht begriffen, dass Politik keine Arbeitsplätze schaffen kann und man läuft noch immer den Parolen der "alten SED" hinterher.
    Es ist für mich erschreckend, wenn ein Volk nach 40 Jahren DDR mit fast 75% fest daran glaubt, dass der Sozialismus die besere Staatsform war.
    Und auch ich gebe Herr Köhler recht. Man muss sich halt an unterschiedliche Lebensverhältnisse in Deutschland gewöhnen, diese unterschiedlichen Verhältnisse gibt es auch im Westen unserer Republik.

    Die DDR hat 1989 die D-Mark gewählt und ist leider den völlig unhaltbaren Versprechungen unseres "Dicken" verfallen. Doch mit der D-Mark hat man auch den Kapitlaismus mit übernommen; und der hat halt auch seine bösen Seiten.

  • also zumindest in deinem letzten teil gebe ich dir recht.auch ich bin 89 auf die straße gegangen.nur habe ich nie EINIG VATERLAND GEBRÜLLT.auch ich habe eine ellenlange akte (inkl.verhöre etc.)und müßte eigentlich alles was nun nostalgisch ist verteufeln.tue ich aber nicht.ganz im gegenteil.ich habe ganz einfach die backen dick wie man behandelt wird.ich bin kein mensch 2.klasse nur weil ich nicht aus dem westen komme."ich" hatte keinen marshall plan."ich" hatte die russen die alles was noch brauchbar war abgebaut haben und verschifft haben.
    und dann kam das 2.mal die "kriegsniederlage".nur kamen diesmal die herren mit geleasten daimlern und fix besorgten krediten und haben diesmal das was noch brauchbar war platt gemacht und mitgenommen.
    und bitte kommt mir jetzt nicht damit "öh bei euch war doch eh nix zu gebrauchen".....
    ich will hier keine debatte anzetteln nur ich will verständlich machen,das die leute halt nur dieses kleine zipfel "macht" haben mit hrer stimme.und da sie parteilich nicht gebunden sind ebend das wählen was andere verteufeln.alleine um die obrigkeit zu ärgern.
    oder habt ihr immer das gemacht was euch erwachsene gesagt haben..... ;)

  • ich glaube, wir liegen doch mit unseren Meinungen gar nicht so weit auseinander. Man hat '89 die D-Mark gewählt und dann musste man leider ohne sie auskommen.
    Ich habe damals ziemlich Ärger bekommen, als ich den "Kaufvertrag" mit der DDR anprangerte. Man hat Euch doch von vorne bis hinten angelogen und abgezockt. Deswegen habe ich auch keine Probleme damit, dass man im "Osten" aus Protest rechts oder links wählt. Habe ich ja bereits gesagt.

    Zurzeit bin ich dabei, im Westen einen Pharma-Betrieb aufzubauen und arbeite sehr eng mit verschiedenen Stellen und Firmen in Ostdeutschland zusammen.

    Wenn ich sehen muss, was für herausragende Wissenschaftler im Osten geradezu verhungern und sich mit Hilfjobs über Wasser halten , dann macht mich das richtig zornig. Als Beispiel gibt es an der Uni Greifswald mehrere Wissenschaftler, die überragende Arbeiten über sekundäre Pflanzenstoffe herausgebracht haben, andere haben seit Jahren eine wirksame Therapie bei Multipler Sklerose entwickelt, die nun von den Westdeutschen Phamrakonzernen massiv unterdrückt wird.

    Was möchte ich damit sagen ???

    Was nützt das modernste Telekommunikationsnetz der Welt, wenn solche Ressourcen einfach zerstört werden, nur weil ein Professor mal Kontakt zur Stasi hatte ( wirklich nur einen einmaligen Kontakt ) und darum seinen Platz an der Uni räumen musste.

    So haben wir Wessis Milliarden EURO verschwendet, nicht Ihr Ossis. Wenn man das Geld in die bestehenden , gut organisierten Strukturen, gerade im wissenschaftlichen Bereich gesteckt hätte, wären wir einige Jahre weiter.

    Warum mussten denn tausende, gut funktionierende Kindertagesstätten schließen ???
    Sind denn gut ausgebaute Autobahnen wichtiger als funktionierende Infrastrukturen ?????

    Da liegt der Hase begraben !!!

    Also gorgohr, darum sehe ich die Wahlen nicht so dramatisch wie das Geheule der "Volksparteien". Etwas mehr Realismus tut uns allen gut.

    Einmal editiert, zuletzt von Schwaniwolli (20. September 2004 um 00:18)

  • Komisch gorgohr, du hast ja geschrieben du wurdest als Mensch zweiter Klasse behandelt .... trifft diesauch auf alle anderen "Ossis" zu?

    Man macht gerne über "Ossis" witze, hat sie nach dem Mauerfall abgezockt ohne Ende (Spione in der Tür oder Solarzellentaschenrechner). Doch ich bin der selben Ansicht wie Schwaniwolli. Grad in Bezug auf die Wahlen. Seid ihr wirklich so überascht von dem Ergebniss? Ich nicht! Dachte es geht schlimmer aus.

    Man macht ja über "Ossis" gerne mal witze (was man auch nicht immer in den falschen Hals bekommen sollte ... wo wären denn sonst heute alle Blondinen hin"! Was ich damit sagen will ist dies ....

    mein bester Kumpel kam 1996 aus Bitterfeld nach neckargemünd um eine Lehre anzufangen. Mit 16 weg von zuhause ... 400 km in den Westen ... mit einem Rucksack voller Klamotten kam er in seiner zugewiesenen WG an ..... er schließ 3 Monate im Schlafsack auf dem Boden eher er sich ein Bett leisten konnte. Heute ... 7 Jahre später hat er sich ein Leben aufgebaut, wo es mich fast von den Socken reisst .... eine schöne Wohnung, ein Auto, toleln Job usw. Aber es hat auch nicht alles gleich zu beginn geklappt,wie man sich das vorgestellt hat. Ich bewudereIhn dafür, was er geleistet hat .... und ihm darf ich auch 1000 "Ossi" Witze drücken .... denn alsSpruch kommt dann gleich "Du konsch mich mol am arsch legge ... dafür sin mir"Ossis" besser im Nescht wie ihr bläde "Wessis" und dann ist doch die Welt wieder i.O. (zumindest mach ich so als hätte er recht :lol: )! Was ich damit sagen will ... nicht alles geht von heut auf morgen .. so wie Schwaniwolli schon sagte! 40 jahre kannman nicht einfach so aufholen!

    Leider wurden zuden zeiten es "Dicken" der CDU Milliarden in den Osten gepumt an Stellen wo es unnötog war .... man bedenke, das bei XY ein Kraftwerk gebaut wurde wo ganz Frankfurt mit Energie versorgen hätte können. Blödnur,dasdaie Stadt nur 30.000 Einwohner hatte. Mein Vater war um die Wende rum im Ausendienst im Osten unterwegs und er sagte es ist traurig, wie man damals die Leute verarscht hat ..... da haben sich einige Wessis eine goldene Nase verdient ......

    Und seit doch mal ehrlich, glaubt ihr wirklich alles sind rechte die die NPD wählen .... das sind Protestwahlen ...leider mit dicken Nachwehen!

    Einmal editiert, zuletzt von OsloStar (20. September 2004 um 01:04)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Schwaniwolli
    Und auch ich gebe Herr Köhler recht. Man muss sich halt an unterschiedliche Lebensverhältnisse in Deutschland gewöhnen, diese unterschiedlichen Verhältnisse gibt es auch im Westen unserer Republik.

    Der eigentliche Skandal an dieser Aussage ist, dass sie scheinbar die große Mehrheit der Bevölkerung für einen Skandal hält. Es gibt seit je her in "Westdeutschland" unterschiedliche Lebensstandards/ unterschiedliche Verhältnisse ... das ist weder was neues noch was unnatürliches.

    Und wer allen Ernstes dem Dicken geglaubt hat, dass die Wiedervereinigung kein Geld kostet und nach fünf Jahren überall blühenden Landschaften herrschen ... nehmts mir nicht übel, aber da war schon immer klar, dass das nur der Wunsch Vater des Gedanken war und es sich ausschließlich um Wahlkampfversprechen handelte.

  • Zitat

    Original von Jörg aus Basche
    [quote]
    Und wer allen Ernstes dem Dicken geglaubt hat, dass die Wiedervereinigung kein Geld kostet und nach fünf Jahren überall blühenden Landschaften herrschen ... nehmts mir nicht übel, aber da war schon immer klar, dass das nur der Wunsch Vater des Gedanken war und es sich ausschließlich um Wahlkampfversprechen handelte.

    WIe war es denn vor 2 Jahren als Schröder Milliardenin die platte Firma Holzmann gesteckt hat .... war doch klar das das Geld nichts bringen würde ... aber die Schlagzeilen "Schröder rettet 10.000 Arbeitsplätze" hatte er inne .... ist doch alles Lug & Betrug .... Deutschland die Volksverarsche!

    • Offizieller Beitrag

    [URL=http://www.spiegel.de/politik/deutsc…,318824,00.html]Spiegel: "Konterrevolution im Osten"[/URL]

    Sehe das ähnlich wie Swaniwolli, allerdings nicht, was den Wahlausgang in Sachsen betrifft. Der ist erschreckend! Protest hin, Prostest her, 9,2% der Stimmen gingen an eine außerhalb der Verfassung stehenden Partei. Die großen Parteien sind nun gefordert. Auch, wenn es darum geht, PISA ins Gegenteil zu verkehren. Denn nur richtig dumme oder völlig ungebildete Menschen können der NPD auf den LEim gehen.

  • Also wenn diese "National Parteien" in einen Landtag einziehen, kann mann nicht sagen - die Stimmen kommen nur von Protest - oder "Dummen" Wähler / innen. So leicht darf man sich das nicht machen.
    Die Strukturen und ein Gefälle gibt es überall in Deutschland und auch im Ausland - das sind eben Struturen und das wollte m.E. Herr Köhler zum Ausdruck bringen - dabei geht es nicht um 1. oder 2. Klasse.
    Schaut euch mal unsere Republik an, dann seht ihr wo es besser und wo schlechter läuft.
    Allerdings haben auch wirtschaftlich schlechtere Regionen ihre Reize, wie z.B. höheren Erhohlungswert, bessere Umwelt...
    Und selbst innerhalb der Bundesländer gibt es diverse Gefälle, bei uns z.B. Walldorf steht durch ihre Gewerbetreibenden Spitze da und wie sieht es in Mannheim aus? So könnte man die Liste unendlich fortführen, übrigens ich war von 1989 bis 1995 in den neen Bundesländern tätig - nach meiner ersten Reise war mir klar das unser "DICKER" Kanzler hier eine Aussage getroffen hatte, die nicht realisierbar war, aber ihm Wählerstimmen brachte und Oskar Lafontaine die Niederlage, da er ja genau das vorhersagte- was dann kam. Und da musste man wahrlich kein Prophet sein !!!

    MsG
    ATOM

  • Ich denke auch, dass das ein absolut alarmierendes Zeichen ist. Was erwartet man von seiner Zukunft, wenn man Leute wählt, von denen man nichts zu erwarten hat?

  • @gorgor
    ich denke die meilenaffäre war für gysi nur ein eleganter weg durch das hintertürchen. Letztlich konnte er auf dem posten auch nur scheitern, denn die ganze verwaltung hat ja garantiert gegen den ersten pds-wirtschaftssenator gearbeitet. Trotzdem finde ich es dreist, sich nach solch einer schlappe wieder in die erste reihe zu stellen und rein populistische phrasen zu verbreiten

    zur generellen ost-west-debatte
    man kann in unserer diskussion das verständnisproblem zwischen ost und west gut nachvollziehen. Auf der einen seite der westen der sieht, dass milliarden im osten versickern und als dank aus dunkeldeutschland nur rechtes gesocks rauskriecht. Auf der anderen seite der osten, der sich fühlt wie ein unwillkommener verwandter, dem der reiche onkel auch jahre nach seiner haftentlassung auf dem weg in die freiheit immer noch almosen geben muss. Die sprüche von den 40 jahren, welche der westen gebraucht hat, um den jetzigen lebensstandard zu erreichen können die leute nicht mehr hören. Es gibt auch einen gravierenden unterschied. Im westen war arbeitslosigkeit in all den jahren nur eine randerscheinung, d.h. die leute hatten immer zu tun und konnten durch die eigenen hände den wohlstand mehren. Im osten hat man jetzt wunderbar renovierte innenstädte und infrastrukturen. Nur fühlt sich heute ein arbeitsloser bei c&a genauso wie ein ossi vor der wende im intershop ohne westgeld, einfach ausgeschlossen. Vor allem hat arbeitslosigkeit für ostdeutsche einen ganz anderen stellenwert. Wie war der alltag in der ddr? Mit 18 hatte man seinen facharbeiter und dann ging man arbeiten. Dabei hatten die einfachen malocher in der chemie oder der braunkohle den hoöchsten status. Zum einen durch die presse immer hervorgehoben und zum anderen auch materiell spitzenverdiener. Ein kumpel in der braunkohle kam durch erschwerniszuschläge locker auf mehr geld als ein lehrer. Das leben war geregelt. Die arbeitszeit war lang und nach dem feierabend hat man im kleingarten gewerkelt oder sein auto gewaschen. Ein für heute begriffe kleinbürgerliches leben, welches in sehr vorgezeichneten bahnen verlief.. Nach der anfangseuphorien saßen dann viele leute auf einmal zu hause ohne arbeit. Nach spätestens 5 jahren ohne job merkt auch der letzte 50 jährige, dass es das für ihn war. Wenn man dann in einer gegend wohnt, wo jeder zweite von der stütze lebt, sind umfragewerte, nach denen 75% das leben im osten als besser empfanden, keine überraschung. Dabei glaube ich sogar, dass das der lebensstandard heute im osten, wenn man von der stütze lebt, sogar höher ist als vor der wende mit job. Es ist nur ein riesenunterschied, ob man geld hat und sich nicht alles kaufen kann weil es nichts gibt, oder ob man in einer überflussgesellschaft lebt und sich trotzdem nur das notwendigste leisten kann. Dazu kommt natürlich noch der mentalitätsunterschied. Im osten musste sich nie jemand im betrieb nach aussen "verkaufen". Über die karriere entschieden andere kriterien. Will man im kapitalismus karriere im klassischen sinne machen, geht das nur mit einer portion charisma. Dieses "labern" durchschaut ein ossi sehr schnell und ich glaube das ist auch der grösste kritikpunkt am westen. Daher auch immer wieder die aussagen, dass im osten alles "menschlicher" war. Hängt damit zusammen, dass niemand es nötig bzw. gelernt hatte vor dem anderen zu posieren. Ich denke auch, dass ist das grundproblem westdeutscher politiker im osten. Schröder z.B. hat sich mit seiner wackeltaktik in den letzten 5 jahren seiner amtszeit alles verscherzt. Eben auch einer, der im ostdeutschen verständnis nur labern kann.

    Einmal editiert, zuletzt von alter Sack (20. September 2004 um 09:43)

  • Anbei ein Artikel aus der Financial Times zum Thema Wahl in Sachsen, bzw. zur NPD.

    Wenn ich diese Sprüche lese, wird mir wirklich schlecht.

    EDIT: Jetzt dürft's auch komplett sein.

    2 Mal editiert, zuletzt von Phunky (20. September 2004 um 10:07)