wenn der Schieri nicht pfeift... Sorgen eines E-Jgd. Trainers

  • Moin!

    In dem ein oder anderen thread habe ich meinem Ärger schon Luft gemacht. Nun möchte ich mal Ideen sammeln. Folgende immer wiederkehrende Situation in der weiblichen E-Jgd.:

    Der Gegner deckt offensiv (wir auch), interessiert sich aber nicht im geringsten für den Ballgewinn, sondern baut ausschließlich auf Fouls um den Angriff zu stoppen (Klammern, falsche Sperre, Festhalten, Ball schlagen oder wegreißen ). Teilweise ist das so gewollt, teilweise wissen es die Trainer nicht besser. Die Heimschieris der Gegner pfeifen Freiwürfe en masse, unterbinden aber das regelwidrige Treiben nicht. "Pädagogisches Pfeifen" Fehlanzeige. Die eigene Mannschaft hat irgendwann keine Lust mehr, bzw. steht kurz vor einer Tätlichkeit (und / oder den Tränen).

    Angenommen konstruktive Kritik am Schieri und gegnerischen Trainer fruchten nicht, was dann? In der kommenden Saison rechne ich wieder mehrfach mit dieser Situation, heulen und zähneklappern ist aber nicht mein Ding. Und bringt uns nicht voran. Mit welchen technischen und taktischen Mitteln spiele ich gegen eine reine Foul-Deckung und wie trainiere ich das, ohne dass meine Mädels sich diese Unsitten ebenfalls aneignen? Die Lehrbücher schweigen sich leider zu diesem Thema aus. :P

    Einige Ideen habe ich schon, für weitere wäre ich dankbar. Wir sprechen von zehnjährigen Mädchen, Sprungwürfe von 15m scheiden also erst einmal aus. Anfänger sind wir aber auch nicht mehr, Talente sind vorhanden.

    Karsten

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

    Einmal editiert, zuletzt von Zickenbändiger (10. Juli 2004 um 01:22)

  • Moin,

    Das habe ich auch so beobachtet. Viele Trainer glauben leider immer noch, dass es sich bei der offensiven Deckung um einen tollen Schachzug für die Defensive handelt....

    Ich habe meinem Mädels (auch weibliche E) beim Training beigebracht, sich "durchzusetzen".

    Sobald sie von der gegnerischen Spielerin angegriffen werden, sollen sie sich möglichst in Richtung Tor mit Ball durchsetzen und nicht stehenbleiben. Oft reißen sie sich los, einige Male gab es sogar einen Srafwurf, einmal sogar eine Zeitstrafe.

    Wenn der Schiri nicht sofort abpfeift, ist es für uns sogar von Vorteil, wenn die Gegner nur auf Foul spielen.

    Die Schiris sind halt die Dummen bei solchen Spielen, sie sollen "pädagogisch pfeifen" (welch ein Ausdruck...), also glauben sie, mit einem Freiwurf machen sie alles richtig. Meiner Meinung nach, sollte der Schiri die Trainer(innen) ermahnen, auf Ballgewinn und nicht auf "Manngewinn" zu spielen.

    Dieser Hinweis fehlt leider in der Rahmenkonzeption des DHB.

    Edit:

    Beim Training üben, den Ball laufen zu lassen, viel üben, ohne tippen zu spielen, sondern nach drei Schritten abzuspielen, dann gibt es gar nicht erst Fouls, zumindest nicht so viele...

    Ansonsten weiterhin viel Freude mit deinen Mädels.

    Gruß, harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

    Einmal editiert, zuletzt von harmi (10. Juli 2004 um 17:12)

  • Da es sich hier um nicht ausgebildete SR (in der Mz) handelt ,sollte vor Rundenbeginn die jeweiligen Spielleiter eingewiesen werden.
    Ebenso sollten diese von den Vereinen namentlich festgehalten sein und nicht nach dem Motto heute Du morgen der!!

    ;)

  • ulle: Das wird bei uns leider nicht hinhauen. Dieser Kreis ist eine Nummer größer als der Durchschnitt, es sind allein 28 weibliche E-Jugenden gemeldet. Aber ich werde in Zukunft einfach offener mit den Heimschieris umgehen und sie vor dem Spiel bereits bitten, Ringkämpfe zu unterbinden. So habe ich es bislang nur "zu Hause" gehandhabt.

    @ Harmi: Das klingt gut! Ich habe bereits als Konsequenz echtes Ringen in das Training aufgenommen, um an den Körperkontakt zu gewöhnen. Wie hast Du das denn im Training umgesetzt? Klammern lassen und dann durch? Ich scheue mich noch im Training Fouls zu simulieren, denn die will ich ja im Spiel auch nicht haben. Ich dachte da an den Einsatz von Thera-Bändern, die ich meinen Mädels um die Hüfte lege und sie dann Richtung Tor kämpfen lasse.

    Ansonsten ist das Losreißen noch ein Problem, da dies schnell die Stimmung des Schieris umschlagen lassen kann. Das muß wohl eher aus den Beinen kommen, als mit Hilfe der Arme.

    Karsten

    P.S.: Falls hier mal wer vom DHB reinschaut: Seht Euch doch mal die real existierende offensive Deckung an! Das noch weiter durch das Regelwerk zu forcieren ist Anstiftung zur Körperverletzung. Flächendeckende Trainerausbildung statt taktische Zwangsvorgaben!

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  • Ich würde dir empfehlen, die Regel 8:2c und die 8:3 ganz groß zu kopieren und jedem SR vor dem Spiel zu geben, der pfeift. Diese Regel wird nämlich kaum angewendet, würde aber in deiner Situation DIE Lösung darstellen. Diese Regel besagt:

    8:2c)Es ist nicht erlaubt, den Gegenspieler zu klammern, festzuhalten, zu stoßen, ihn anzurennen oder anzuspringen.

    Das allein ist ja noch nichts besonderes, es gibt ja beim Klammern und Ringen ect. immer den Freiwurf.

    ABER, Regel 8:3 sagt:
    Bei Verstößen entsprechend Regel 8:2, bei denen sich die Aktion ÜBERWIEGEND ODER AUSSCHLIEßLICH gegen den Gegenspieler und NICHT gegen den Ball richtet, ist progressiv zu bestrafen. Progressive Bestrafung bedeutet, das es nicht ausreicht, eine bestimmte Regelwidrigkeit NUR mit einem einen Freiwurf oder 7m Wurf zu ahnden, weil die Regelwidrigkeit weiter reicht als die Art der Regelwidrigkeit, die normalerweise im Kampf um den Ball auftritt.
    (Achtung nächste Seite Regelheft) Jede Regelwidrigkeit, die der Definition für eine progressive Bestrafung entspricht, ERFORDERT eine persönliche Ahndung, beginnend mit einer Verwarnung (16:1b) und mit einer Tendenz zu zunehmend strengeren Bestrafungen (16:3b und 16:6g). Bei anderen Verstößen verhängte Verwanungen und Hinausstellungen sind ebenfalls bei der Progressivität zu berücksichtigen.

    D.h. im Klartext für JEDEN SR!!!: Sollten Abwehrspieler nur, und immer nur auf den Körper gehen (Ringen, wie du es beschreibst) so muss der SR, auch wenn man normalerweise nur einen Freiwurf bekommt, die Abwehrspielerin progressiv bestrafen. Das ist doch eindeutig. Dann lass mal die Abwehr 5 min klammern. Nach spätestens 10min fallen die 2min Strafen wie reife Äpfel. Leider wendet kaum ein SR diese PFLICHTEN ! an. Aber gerade durch das offensive Abwehrspiel, findet diese Reglung jetzt erst richtig Beachtung und hoffentlich auch Anwendeung. Spätestens dann sollte sich dein Problem in Luft auflösen.

    Mir ging es genauso wie dir in einem Spiel. Der Gegner klammerte ständig ohne Versuch den Ball zu spielen. Der SR reagierte nicht, sondern gab immer nur Freiwurf. Das hat mich so angenervt, dass ich nochmal genau das Regelwerk durchgesehen habe. Und, ich als SR hab dann auch noch was gelernt. Ich persönliche freue mich schon, wenn ich nächste Runde wieder SR bin, und Abwehrspieler versuchen so ständig das Spiel zu zerstören.... da werden sich einige Trainer umsehen, wie schnell die Bank voll wird ... !!! :D :D :D

    2 Mal editiert, zuletzt von ThomasMas (11. Juli 2004 um 12:23)

  • Thomas: Das sehe ich ja genau so. Progressive Bestrafung würde auch in der E-Jgd. "pädagogisch" wirken, ohne dass sich der Schieri der "lästigen" Regelkunde für Anfänger hingeben müßte. Nur letzteres wäre mir eindeutig lieber.

    Ich werde aber wohl wirklich mal das Regelheft nächste Saison immer zu den Spielen mitnehmen. (Nur wenn ich dann wieder ein Schierigespann aus der weiblichen A erlebe, die mehr mit ihren Haaren beschäftigt sind, dann sehe ich schwarz. :D)

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  • Naja das die Schris nicht progressiv bestrafen gibt es sogar noch bei uns in der A-Jugend Oberliga... wir hatten letztes Jahr einige Fälle die schon hart in Richtung Platzverweis gingen und die (2!) Schiris haben nichtmal eine Ermahnung ausgesprochen.

    Anderer Seits gibt es bei uns aber auch richtig gute Schris die so ein "brutales" Spiel auch gut allein im Griff haben und gerecht und situationsbezogen pfeifen.

    "Ich bin zu geil für diese Welt"

  • Moin,

    Zitat

    Original von Zickenbändiger

    @ Harmi: Das klingt gut! Ich habe bereits als Konsequenz echtes Ringen in das Training aufgenommen, um an den Körperkontakt zu gewöhnen. Wie hast Du das denn im Training umgesetzt? Klammern lassen und dann durch? Ich scheue mich noch im Training Fouls zu simulieren, denn die will ich ja im Spiel auch nicht haben. Ich dachte da an den Einsatz von Thera-Bändern, die ich meinen Mädels um die Hüfte lege und sie dann Richtung Tor kämpfen lasse.

    Wir machen bei jedem Training ein weinig Krafttraining, auch schon mal gegeneinander. Nicht gerade griechisch - römisch, aber gegenseitig festhalten, gegenseitig wegschieben, Threa - Band oder Springseil, usw.

    Das "losreissen" soll ja gar nicht erst zum losreissen werden. Wie gesagt, schnelles Spiel, möglichst ohne prellen, Bewegung, usw. verhindern die Klammerei.

    Wenn doch geklammert wird: Wir spielen beim Training grundsätzlich 30 minuten gegeneinander, egal, wie viele Spielerinnen da sind. Ich lasse in diesen Spielen sehr lange den Vorteil laufen und rufe beim Zweikampf sofort: "durchsetzen!". Das hat nach etwa 4 Monaten gefruchtet, die Spielerinnen bleiben nicht stehen, wenn sie gefoult werden, sondern gehen möglichst in Richtung Tor.

    Für Fouls gebe ich beim Training gerne mal Strafwurf und Zeitstrafe, so lernen die Spielerinnen, dass sie ball- und nicht mann- / frau- orientiert spielen sollen.

    Wie schon geschrieben, in der DHB - Rahmenkonzeption stehen solche Dinge, wie Du sie beklagst, leider nicht beschrieben. Das Problem sind immer die Trainer, die glauben, offensive Deckung dient nur der Verbesserung der Abwehrarbeit.

    Nur ein Beispiel: Wir waren letzte Saison eine der wenigen Mannschaften, die konsequent offensiv gedeckt haben. Auf Bitten einiger gegnerischer Trainer haben wir manchmal die letzten 10 Minuten 5:1 gespielt. Die glaubten tatsächlich, wir würden nur wegen Deckungsarbeit offensiv spielen.

    Ob Du es glaubst, oder nicht, wir haben mit der 5:1 - Deckung in vier Spielen a 10 Minuten kein Gegentor kassiert. (zum Erstaunen der gegnerischen Trainer...). Also sind wir doch eigentlich bescheuert, dass wir...... Aber nein, wir haben entdeckt, dass die offensive Deckung ganz ander Vorteile hat.

    Unsererseits konnte ich dann jeweils feststellen, dass das Umschalten von Abwehr auf Angriff dann schleppend wurde, weil einige Spielerinnen gar nicht mehr bei der Sache waren (Statistenposition auf Aussen in der Deckung...).

    Viel Erfolg nächste Saison!

    Gruß, Harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

    Einmal editiert, zuletzt von harmi (14. Juli 2004 um 11:51)

  • Moinsen!

    Alle wieder aus den Ferien zurück? Dann will ich nochmal eben fragen, ob noch jemand ne Idee zu diesem Thema hat.

    Gruß

    Karsten

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • Zitat

    Original von Zickenbändiger

    P.S.: Falls hier mal wer vom DHB reinschaut: Seht Euch doch mal die real existierende offensive Deckung an! Das noch weiter durch das Regelwerk zu forcieren ist Anstiftung zur Körperverletzung. Flächendeckende Trainerausbildung statt taktische Zwangsvorgaben!

    Eine Anregung, die ich aus Sicht (der?) Schiedsrichter nur unterstützen kann!

  • An den "Zickenbändiger" (naja, solche Nicks müssen erlaubt sein, auch wen sie diskrinierend sind)

    Mach mal nen Schirischein und pfeif selber und dann komm wieder und heul weiter.

    Man, man, man, wie geht der mir auf den sack....

  • Am besten mal mit dem SRs nach dem Spiel sachlich auf das Spiel hinzuweisen (ohne beleidigend, laut, usw. zu werden), am besten am Bsp eines bestimmten Vorfalls aus dem Spiel. Und ihn fragen warum er da so entschieden hat.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von ALausH
    An den "Zickenbändiger" (naja, solche Nicks müssen erlaubt sein, auch wen sie diskrinierend sind)


    Deine Signatur ist ja auch erlaubt, obwohl sie mindestens in gleichem Maße beleidigend ist, wie es Zickenbändigers Nick ist. Also solltest Du mit solchen Äußerungen mal etwas vorsichtig sein.

    Zitat

    Original von ALausH
    Mach mal nen Schirischein und pfeif selber und dann komm wieder und heul weiter.


    Zickenbändiger hat/ hatte einen Schieri-Schein, nur so nebenbei ... er hat sogar schon mal gepfiffen.

    Zitat

    Original von ALausH
    Man, man, man, wie geht der mir auf den sack....


    Das gilt für dich auch, lieber ALausH ... auch du gehst mit deinen qualitativ hochwertigen und unheimlich inhaltsreichen Beiträgen hier vielen auf den Sack.

  • jörg: Ich weiß wie schwer es ist, den knuffigen kleinen Trollen das Futter zu versagen. Ich muß mich auch immer zügeln. Das ist wie in der Stadt, wenn die Pizza eigentlich zu fettig oder zu pappig ist um aufzuessen und die Tauben sich um einen herumscharen und gierig auf die Reste warten. Hilft alles nix - runterschlucken. Die Viecher hauen dann irgendwann ab und das schlechte Gewissen ebenso.

    Was heißt hier eigentlich beleidigend, Jörg? Hast Du mal ein Turnierwochenende mit meinen Monstern verbracht? Zicken ist geschmeichelt. :D

    Zitat

    Original von Dany
    Am besten mal mit dem SRs nach dem Spiel sachlich auf das Spiel hinzuweisen (ohne beleidigend, laut, usw. zu werden), am besten am Bsp eines bestimmten Vorfalls aus dem Spiel. Und ihn fragen warum er da so entschieden hat.

    Mir geht es nicht um einzelne Verfehlungen eines Schieris. Es geht um die grundsätzlich falsch Verstandene Idee des pädagogischen Pfeifens. Und das ist Volkskrankheit, dass fast alle Fouls in der E-Jgd. lediglich einen Freiwurf nach sich ziehen und niemand mal den Spieler und / oder den Trainer zurechtweist. Da ich nicht alle Schieris und Hilfsschieris der gegnerischen Vereine belehren kann und will, muß ich irgendwie unsere Spielweise darauf einstellen. Oder alternativ nach jedem Spiel rumheulen und "Verrat" rufen. :pillepalle: Dann sorge ich aber lieber vor und gewinne gegen die Klammeraffenteams.

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • Hallo!
    Ein paar Anmerkungen zum Thema:
    Hier geht es doch wohl nicht um "richtig" oder "falsch" verstandenes "Pädagogisches Pfeifen". Statt dessen geht's um richtige Regelauslegung. Und da hat ThomasMas schon die Richtung vorgegeben. Wenn Deine Spielerinnen, "Zickenbändiger", von Dir "richtig" geschult werden, also nicht die "Hau-Drauf-Und-Schluß" - Abwehr, sondern regelgerechtes Spiel lernen, wird ihnen das langfristig weiterhelfen. Dass Du - oder besser Deine Mannschaft - lange Zeit der Leidtragende bist, gehört zum Alltag aller ausbildungsorientierten und kompetenten Trainer. Da nicht nur Trainer, sondern auch Schiedsrichter von ihrerm Ausbildungsstand abhängen, ist Dein (unser) eigentliches Problem, dass bei der ganzen Debatte über den "guten" und "richtigen" Jugendhandball die entscheidende Rolle der SR ausgeblendet wird. Wer pfeift denn Deine Mannschaft? Wahrscheinlich entweder "grüne" Anfänger oder "Alte Säcke", die zu Höherem keine Lust oder keine Klasse mehr haben.
    Das Einzige was Du meiner Meinung nach tun kannst, ist, Dein Team weiter auf diesem Weg zu führen und auf den Faktor Zeit zu setzen. Wenn Du Deine Ladies ordentlich ausbildest, werden sie irgendwann Schritt für Schritt die Ligen emporklettern und eben weil sie "regelgerecht" spielen, Vorteile - und Erfolg haben.
    Und in der Zwischenzeit werden Deine Spielerinnen lernen, sich in einem physischen Sport physisch durchzusetzen. Das wird ebenfalls nicht schaden...
    Mut und Ausdauer!!

  • Zitat

    Original von ThomasMas
    Ich würde dir empfehlen, die Regel 8:2c und die 8:3 ganz groß zu kopieren und jedem SR vor dem Spiel zu geben, der pfeift. Diese Regel wird nämlich kaum angewendet, würde aber in deiner Situation DIE Lösung darstellen. Diese Regel besagt:

    8:2c)Es ist nicht erlaubt, den Gegenspieler zu klammern, festzuhalten, zu stoßen, ihn anzurennen oder anzuspringen.

    Das allein ist ja noch nichts besonderes, es gibt ja beim Klammern und Ringen ect. immer den Freiwurf.

    ABER, Regel 8:3 sagt:
    Bei Verstößen entsprechend Regel 8:2, bei denen sich die Aktion ÜBERWIEGEND ODER AUSSCHLIEßLICH gegen den Gegenspieler und NICHT gegen den Ball richtet, ist progressiv zu bestrafen. Progressive Bestrafung bedeutet, das es nicht ausreicht, eine bestimmte Regelwidrigkeit NUR mit einem einen Freiwurf oder 7m Wurf zu ahnden, weil die Regelwidrigkeit weiter reicht als die Art der Regelwidrigkeit, die normalerweise im Kampf um den Ball auftritt.
    (Achtung nächste Seite Regelheft) Jede Regelwidrigkeit, die der Definition für eine progressive Bestrafung entspricht, ERFORDERT eine persönliche Ahndung, beginnend mit einer Verwarnung (16:1b) und mit einer Tendenz zu zunehmend strengeren Bestrafungen (16:3b und 16:6g). Bei anderen Verstößen verhängte Verwanungen und Hinausstellungen sind ebenfalls bei der Progressivität zu berücksichtigen.

    Der HV Brandenburg hat diese persönliche Ahndung für die Minis bis zur C-Jugend jetzt so ausgelegt, daß die Mannschaft trotz 2min Strafe immer wieder aufgefüllt werden darf, damits ne persönliche Strafe bleibt. Außerdem dürfen 14 SpielerInnen ins Protokoll eingetragen werden. Da ergibt sich aufgrund der kurzen Spielzeit ja für die "faire" Mannschaft kein Vorteil.

    Also, hilft diese Regel(zumindest in Brb.) nicht wirklich weiter.

    Schlecht hören kann ich gut. Nur mit gut sehen is schlecht.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Butzi0815
    Der HV Brandenburg hat diese persönliche Ahndung für die Minis bis zur C-Jugend jetzt so ausgelegt, daß die Mannschaft trotz 2min Strafe immer wieder aufgefüllt werden darf, damits ne persönliche Strafe bleibt. Außerdem dürfen 14 SpielerInnen ins Protokoll eingetragen werden. Da ergibt sich aufgrund der kurzen Spielzeit ja für die "faire" Mannschaft kein Vorteil.

    Also, hilft diese Regel(zumindest in Brb.) nicht wirklich weiter.

    Naja, unter der Prämisse, dass jedes Kind lieber spielen als auf der Bank sitzen möchte, könnte vielleicht irgendwann dann doch mal die Frage auftaucht, warum einzelne Kinder immer "vom Schiedsrichter ausgewechselt" werden.

    Und wenn dies dann auch vielleicht die besseren Spieler betrifft, dann kommt vielleicht ein Trainer auch mal ins Grübeln.

    Aber grundsätzlich bin ich ebenfalls der Auffassung, dass hier die Schulung der Schiedsrichter verbessert werden muss (wobei ja häufig genug gar keine ausgebildeten SR pfeifen, sondern Betreuer oder Eltern).

  • Zitat

    Original von Butzi0815
    Der HV Brandenburg hat diese persönliche Ahndung für die Minis bis zur C-Jugend jetzt so ausgelegt, daß die Mannschaft trotz 2min Strafe immer wieder aufgefüllt werden darf, damits ne persönliche Strafe bleibt.

    Das Problem ist, dass in der E-Jgd. überhaupt weder progressiv bestraft noch anderweitig auf rein körperorientiertes Decken eingewirkt wird. Was die Handballregeln betrifft, sind wir hier fast im Hobbes'schen Naturzustand. (Fast) Alles ist erlaubt.

    Zitat

    Original von härter_schneller
    Wenn Deine Spielerinnen, "Zickenbändiger", von Dir "richtig" geschult werden, also nicht die "Hau-Drauf-Und-Schluß" - Abwehr, sondern regelgerechtes Spiel lernen, wird ihnen das langfristig weiterhelfen

    Um die langfristige Entwicklung mache ich mir keine Sorgen. Die Klammeraffenmannschaften werden irgendwann in der Versenkung verschwinden. Nur sieht es einfach blöd aus, wenn ich Körperkontakt zur Zeit noch streng verbiete und ein schwächerer Gegner gewinnt, weil sie mit Catchen meine Mannschaft psychisch "brechen". Daher suche ich nach weiteren Methoden, sich auf diesen "Handball" einzustellen und jene Mannschaften zu schlagen. Harmi war da schon sehr hilfreich.

    Ich weiß, der DHB predigt, dass gewinnen zu wollen böse ist. ABER DANN BIN ICH EBEN BÖSE.:devil:

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  • ...der DHB predigt nicht, dass gewinnen wollen böse ist - gewinnen wollen um jeden Preis ist das Elend im Jugendhandball. Damit Du noch ein paar Ideen zum Training bekommst, ein paar Tips:

    1. Kastenrugby. 3 (oder mehr/weniger) keine Kästen stehen hintereinander in einer Reihe, Abstand je nach Können und Fitness 2-4 Meter. Die "Ballträgerin" startet von einer Markierung aus und muß in einer festgelegten Zeit so viele Bälle wie möglich in den Kästen ablegen. Jeder Kasten wird von einer Spielerin verteidigt. Jede Abwehrspielerin darf immer "nach hinten",zum nächsten Kasten hin aushelfen. Damit spielt die Angreiferin 1:1 am ersten, 1:2 am zweiten, 1:3 am dritten Kasten. Folglich gibt's für den ersten Kasten 1 Punkt, den zweiten 2 und den dritten 3 Punkte. Die Abwehrspielerin darf nicht klammern, festhalten oder stoßen (Strafpunkte). Die Angreiferin muß nicht prellen, sondern kann den Ball tragen (für die E-jugend einfacher). Sinn und Zweck ist ein physisch anspruchsvolles Kampfspiel, welches den Körperkontakt fordert.
    2. Alle Arten von Zweikämpfen als Schiebe- oder Haltewettkämpfe. A muß B in Handfassung über eine Linie ziehen, Täuschen erlaubt. A versucht B mit Körperfassung am Oberkörper über eine Linie zu drücken etc.
    3. Ablegeball mit Brecherin. Team A gegen B, jedes Team bestimmt eine (oder mehrere) "Brecherinnen", deren Aufgabe es ist, den Mitspielerinnen den Weg frei zu blocken. Die Angreiferinnen spielen nach Deinen gewählten Regeln und müssen den Ball in einer markierten Endzone ablegen. Die Brecherin darf Abwehrspielerinnen blocken und abdrängen (DU setzt die Grenzen). Einfache Variation eines Klassikers, bei dem physisches Spiel erforderlich ist.
    4. Zweikämpfe mit Vorbelastung. Vor dem eigentlichen Zweikampf mit dem Ball (1:1 oder 1:1 +1) muß sich die Angreiferin in einem engen markierten Raum ohne Ball gegen eine Abwehrspielerin durchsetzen. Die Abwehrspielerin drängt ab und blockiert. Das ist einfacher als der Zweikkampf mit Ball und fordert physische Qualitäten. Außerdem lernt die Angreiferin, dass sie sich gegen physische Widerstände durchsetzen muß. (Wieder: Du setzt die Grenzen der Defence).
    Gibt noch weitere Spielchen, die hierher passen, aber vielleicht regt dass ja Deine Phantasie an...

  • Da spricht ja doch noch wer meine Sprache. Danke für die Tipps!!!!

    (Es kommt nur immer so rüber, dass man bis einschließlich der D-Jgd. möglichst nicht gewinnen und bloß nicht Meister werden darf. Und das geht mir auf den Keks. Gewinnen macht den Zwergen nämlich Spaß! Außerdem hat bei uns im Kreis in der mD die letzten beiden Meisterschaften die Mannschaft mit der besten 1:5 Abwehr abgeräumt.)

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.