Rübe: Wenn ich mit einer Anfängermannschaft in einer zu hohen Liga spiele oder gar in der einzigen Liga... was erwartest Du denn, was passiert? Heiß umkämpfte Duelle mit engem Ausgang gegen Mannschaften, die in ihrer Entwicklung zwei Jahre voraus sind? Natürlich startet man mit Klatschen. Das habe ich mit meiner 94er Generation die ersten zwei Jahre auch erlebt und wir haben weiter gemacht. Und nach fünf Jahren am Ende der D-Jugend waren wir Kreis- und dann Bezirksmeister, haben letztlich 76 Mannschaften hinter uns gelassen. Und angefangen hat es mit Spielen wie 0:22 in der E-Jugend, wo die gegnerische Trainerin ihre Starspielerin (und Tochter) durchspielen ließ und noch am Ende des Spiels volle Pulle spielen ließ. Klar ärgert man sich in dem Moment. Aber ich erkenne doch in solchen Spielen, dass die gegnerische Mannschaft mit ihrer Entwicklung schon am Ende ist, wenn Töchterlein als einzige durchspielt. Mund abwischen.... weiter.
Freiwilllige Beschränkungen als Trainer der überlegenen Mannschaft (wie z.B. ein Prellverbot, um beim Thema zu bleiben), sehe ich inzwischen auch etwas differenzierter. In der D-Jugend waren wir in unserem Meisterjahr auf einen größenwahnsinnigen Verein getroffen, der seine D zwei Ligen zu hoch gemeldet hatte. Nach etwa zehn Minuten bis zum Ende des Spiels spielten wir 3:6 und mit Prellgegenstoßverbot. Ergebnis war, dass der Gegner unserer Torhüterin aufgrund größerer Lücken immer häufiger den Ball zupasste, dann die erste Welle gespielt wurde, Langpass, drei Schritte, Mist... Prellverbot... Torwurf von achtzehn Metern, Treffer. Ergebnis von 40:1, was ich mit allen Mitteln verhindern wollte. Den Gegner veralbern und daneben werfen? Mit der schwachen Hand werfen? Zwei gegen sechs spielen? Prellen an sich hatte ich nicht verboten, nur sollte die erste Welle gebremst werden. Prellverbot ist bei so einem "mismatch" keine Lösung zum Welpenschutz- den ich für überflüssig halte. Wer nicht verlieren mag... darf nicht spielen.