- Offizieller Beitrag
Hintergrund
Minden vor Kooperation mit der Preussag Arena
Minden/München - Ist es die Entstehung einer neuen Handball-Macht? Zwischen Hannover und Minden bahnt sich eine spektakuläre Zusammenarbeit an:
Nach Informationen von Sport1 und des "Westfalen-Blatts" stehen Altmeister GWD Minden und die Preussag Arena vor einer langfristigen Zusammenarbeit.
Papenburg bestätigt Gespräche
"Wir sind mit GWD Minden in ernsthaften Gesprächen", bestätigt Günter Papenburg, Besitzer der Preussag Arena auf dem Expo-Gelände in Hannover, gegenüber Sport1. "Noch ist nichts unterschrieben. Aber bei Minden und bei uns ist das Interesse an einer Kooperation groß."
Offenbar heißt Mindens Ausweg Hannover. GWD, von Altlasten gebeutelt, gehört zu den Klubs mit den kleinsten Etats in der Bundesliga. In den vergangenen Jahren nahm die Zahl der großen Sponsoren ab. In dieser Saison sank zudem der Zuschauerschnitt auf 1600 pro Partie.
Tendenz Richtung Großstädte
Der Altmeister muss auf Talente setzen. Dennoch ist die Gefahr eines Abstiegs bei den derzeitigen Personalproblemen groß. Viel schlimmer aber noch scheint die Perspektivlosigkeit: Schließlich rüstet die "stärkste Liga der Welt" immer mehr auf. Hamburg, Kiel, Essen, Magdeburg und Gummersbach spielen in großen Arenen, Vereine wie Göppingen suchen den Weg in die Großstadt. (Ist der Schritt von GWD richtig? Jetzt im Handball-Forum diskutieren!)
Auch Minden wagte bereits den Sprung nach Hannover. Am 17. September traten die Ostwestfalen in der Preussag Arena gegen den SC Magdeburg an. 5700 Zuschauer waren live dabei.
Sechs bis zehn Heimspiele in Hannover
Seitdem blieben GWD und die Preussag Arena, die in der vergangenen Saison vergeblich versucht hatte, Nordhorn nach Hannover zu locken, in Kontakt. In den vergangenen Wochen aber wurden nach Sport1-Informationen so konkrete Verhandlungen geführt, dass eine Vertragsunterschrift kurzfristig möglich wäre.
Demnach soll GWD zwischen sechs und zehn Heimspiele schon ab der nächsten Saison in Hannover austragen. Im Gegenzug investiert die Preussag Arena pro Saison einen Millionenbetrag in den Verein. Die Vertragslaufzeit soll drei Jahre betragen, plus Option für weitere drei Jahre. Sogar ein Name wurde bereits gefunden: "GWD Minden-Hannover".
Minden könnte, so berichtet das "Westfalen-Blatt", neben der Verstärkung der Mannschaft mit Teilen der Finanzspritze die Altlasten in Höhe von 700.000 Euro abbauen.
Verstärkungen für das Team
Papenburg stellt gegenüber Sport1 klar: "Hannover hat ein großes Einzugsgebiet und viele Handballfans. GWD gefällt die Halle, uns gefällt der Handball."
Und ein Konzept sehe vor, in die Mannschaft zu investieren. "Das Team muss stark genug sein, um um Platz fünf mitzuspielen."
Uwe Stemberg, Männer-Spielwart der Handball-Bundesliga, weiß schon vom Mindener Vorhaben. Auf Anfrage erklärte er zudem, "dass gegen eine Namensänderung nichts einzuwenden ist".
Zweites Spiel in dieser Saison in Hannover?
Einzig eine Länder-übergreifende Fusion mit einem Hannoveraner Verein zwecks Gründung einer Spielgemeinschaft, die dann in der Bundesliga spielt, sei nicht möglich. "Aber die Lizenz bleibt ja beim Verein TSV GWD Minden. Wie die Spielbetriebs GmbH dann die Mannschaft nennt, ist nicht entscheidend."
Gut möglich, dass es noch in dieser Saison einen zweiten "Abstecher" nach Hannover gibt. Eventuell soll die Partie gegen den THW Kiel in der Leinestadt ausgetragen werden.
Ein Appetithappen für die Hannoveraner Handball-Fans. Ein Vorgeschmack auf die Zukunft.
Michael Schwartz/Volker Krusche
Ausführlicher berichtet des "Westfalen-Blatt" vom heutigen Tag.
Die Kooperation soll zunächst 3 Jahre mit Option für weitere 3 Jahre laufen.
Der Etat von GWD soll von 1,8 Mio auf ca 3,5 Mio steigen.
Es soll eine "Soforthilfe" geben, damit die Klasse jedenfalls gehalten wird.
Zunächst ist Matthias Flohr (Ahlener SG, Juniorennationalspieler) als Ersatz für den verletzten Rasmussen im Gespräch (mit Doppelspielrecht). Ein Rückraumkracher soll noch kommen.
Da sich nur der Name ändert (Turn und Sportverein Grün-Weiß Dankersen Minden-Hannover = GWD Minden-Hannover) ist rechtlich alles okay.
Die Sache soll schon ziemlich wasserfest sein!
Über Details wie die Logistik ist noch nichts bekannt!